Werkzeuge für die Welt des Wissens. Was Kinder lernen müssen, um lernen zu können

Aus der Reihe: Das Philosophische Labor


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2021

66 Seiten


Leseprobe

Impressum

Vorwort

Fit ist nicht fit

Beständig ist nur der Wandel

Die Welt mit den Augen der anderen sehen

Spezialisten für Nicht-Spezialisiertsein

Kultome - Überlebenscodes

Evolution im Kopfstand

Kulturelle Komplexität

Werkzeuge für die Welt des Wissens

Die Logik des Gelingens

Die semantische Nabelschnur

Die Dramaturgie des Lernens

Die vier Z: (Z)eit - (Z)uwendung - (Z)uneigung - (Z)utrauen

Lern- und Lehrmeister

Die Welt ist keine Scheibe

Lernmotor Neugier

Das Geheimnis des inneren Blicks

Unterm Strich

Literaturverzeichnis


Impressum

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Covergestaltung: Lisa Raff

Vorwort

 

Jeder Autor kennt das seltsame Gefühl, dass sich der eigene Kenntnisstand beim Schreiben eines Buches weiterentwickelt. Das führt zu einem Dilemma. Will man den permanenten Wissenszuwachs beim Schreiben berücksichtigen, würde man mit dem Buch nie fertig.

Bricht man diesen Prozess aber ab, ist das Buch nach Drucklegung zwangsläufig schon ein wenig überholt, da man mittlerweile mehr weiß, als man zu Papier gebracht hat. Eigentlich könnte man sich direkt wieder an den Schreibtisch setzen, um erneut die gleiche Erfahrung zu machen. Ein ebenfalls endloses Unterfangen. 

Trotzdem hat es seinen Reiz, einen gelungenen Text seinem aktuellen Kenntnisstand anzupassen. So fußt die vorliegende Schrift in groben Zügen auf dem ersten Teil meines Buches “Kleine Kinder sind große Lehrer“, wobei ich allerdings viele Gedanken eingearbeitet habe, die mir nach dessen Erscheinen durch den Kopf gegangen sind. So ist ein eigenständiges, kleines neues Buch entstanden. Dieses wendet sich vor allen Dingen an Eltern, Erzieher und Lehrer. Ich hoffe, es ist von ihnen mit Gewinn zu lesen. Ich danke Bettina Handel, Laura Börtlein und Niels Birbaumer für Durchsicht und Diskussion des Manuskripts.

 

Werkzeuge für die Welt des Wissens

Was Kinder lernen müssen, um lernen zu können

 

Im Vergleich zur Entwicklung von Tieren wirkt die kindliche Entwicklung des Menschen langwierig und umständlich. Das beginnt schon mit der Geburt. Eigentlich ist der Kopf des Säuglings für das weibliche Becken zu groß. Deshalb ist jede Entbindung ein Kraftakt und nicht selten benötigt es chirurgisches Geschick, um Leib und Leben von Mutter und Kind zu retten. Haben die Kinder endlich das Licht der Welt erblickt, scheinen sie zuerst einmal gar nichts zu können. Kein Wunder, dass auch kleine Entwicklungsschritte von den Eltern enthusiastisch gefeiert werden. Diese sind gerührt, wenn ihr Kind den riesigen Kopf allein auf dem schmalen Hals balanciert oder sich selbstständig vom Rücken auf den Bauch dreht. Und das sind nur kleine Steinchen im großen Mosaik der zu lernenden Fähigkeiten. Wie viel Zeit und Mühe wird es noch brauchen, bis die Kleinen laufen, mit dem Löffel essen oder sich in ganzen Sätze artikulieren können?

 

Was für ein eklatanter Gegensatz zu den Tieren! Ich besitze eine kleine Herde Wildschafe. Wird ein Lamm geboren, so steht es eigentlich direkt auf seinen vier Beinen und läuft hinter der Mutter her. Wird es nur wenige Tage später vom eifersüchtigen Bock gejagt, flieht es geschickt, als wenn es nie etwas anderes gemacht hätte.

Ganz allgemein scheint es uns Menschen im Vergleich mit vielen Tieren an Anmut zu fehlen. Können wir fliegen wie ein Albatros, rennen wie ein Gepard, klettern wie ein Affe oder Schwimmen wie ein Delfin?

Kein Wunder, dass einige Intellektuelle wegen dieser Diskrepanz gekränkt reagierten. Friedrich Nietzsche nannte den Menschen das “missratenste aller Tiere“ und der Anthropologe Arnold Gehlen sprach vom Mängelwesen, verglich den Säugling mit einem zu früh aus dem Nest gefallenen Jungvogel.

Was ist also der Grund, dass Menschen heute 20 - 30 Prozent ihrer gesamten Lebenszeit benötigen, bis sie endlich auf eigenen Füßen stehen und selbst in der Lage sind, sich zu ernähren?

 

 

Fit ist nicht fit

 

Um ein Verständnis für die außergewöhnliche Entwicklung menschlicher Kinder zu entwickeln, kommt man um ein paar evolutionsbiologische Überlegungen nicht herum. Es bietet sich an, mit Darwins legendärem Satz “Survival of the Fittest“ zu beginnen, der vermutlich wie kein anderer zu Missverständnissen geführt hat.

Das englische Verb “to fit“ bedeutet vor allen Dingen “passen“ und hat deshalb mit landläufigen Interpretationen des Wortes “fit“ wenig bis gar nichts zu tun. Weder bedeutet “fit“ im Rahmen der Evolutionstheorie, dass sich Männer mit eisernem Bizeps und gemeißeltem Bauchbrett die schönsten Frauen schnappen und sich am erfolgreichsten fortpflanzen. Auch Sätze wie “Erwin ist echt fit in Mathe“ oder “Oma Erna ist total fit und macht mit 80 Jahren noch einen Spagat“ führen in die Irre.

Im evolutionären Kontext bedeutet “fit“, dass sich Lebewesen so an ihre Umwelt angepasst haben - zu der, das muss betont werden, auch die anderen Lebewesen gehören - dass sie in der Lage sind, sich erfolgreich fortzupflanzen. Auf diese Weise tragen sie ihre Gene in die nächste Generation. Die Anpassungsleistungen der Organismen sind in diesem Zusammenhang mitunter erstaunlich. Man denke an den rätselhaften Grottenolm, ein Amphibium, das in völliger Dunkelheit existiert und deshalb keine Augen mehr braucht. Völlig blind lebt das Tier in unterirdischen Gewässern und hat seinen Bewegungsaufwand und damit seinen Stoffwechsel auf ein Minimum reduziert. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass sich Grottenolme manchmal ein ganzes Jahr nicht bewegen und regungslos an einer Stelle verharren. Man vergleiche diese Existenzform mit den akrobatischen Flugmanövern eines Falken, der eine Taube in der Luft schlägt.

 

Sieht man nun von den speziellen Vorgehensweisen ab, die verschiedene Arten entwickelt haben, um zu überleben, dann gibt es vor allen Dingen zwei übergeordnete Prinzipien, die der evolutionären Fitness förderlich sind. Man kann sie als Akzeptanz und Adaptabilität bezeichnen. Optimiert wird in der Evolution die Summe aus beiden.

Die Akzeptanz ist bildlich gesprochen die “Strategie“ der Genügsamkeit und des “dicken Panzers“. Man bescheidet sich mit Magerkost und macht sich unempfindlich, sei es gegen Angriffe von Feinden oder extreme Umwelteinflüsse.

So leben einige Mikroorganismen, Archaeen genannt, unter Wasser auf den Schloten brodelnder Vulkane, bei einer Wassertemperatur von 130 Grad Celsius. Verstoffwechselt wird vulkanischer Schwefel.

Der Gegensatz zur Akzeptanz ist die Adaptabilität, die geschmeidige Anpassungsfähigkeit.

Feinden geschickt auszuweichen, unwirtliche Lebensbedingungen zu meiden und ganz allgemein neue Lebensräume zu erschließen, sichern das Existieren.

Wie wichtig die Adaptabilität für das individuelle Überleben, aber auch das Überleben einer Art ist, wird nachvollziehbar, wenn man die Lebensbedingungen auf unserem blauen Planeten etwas genauer in den Fokus nimmt.

 

 

Beständig ist nur der Wandel

 

Die Lebensbedingungen auf der Erde ändern sich ständig. Wandel ist die Norm, Gleichmaß die Ausnahme. Das muss betont werden. In einer auch esoterisch verklärten ökologischen Bewegung wird viel von der natürlichen Balance geredet, in der angeblich die Zähne eines komplexen Räderwerks für alle Zeiten harmonisch ineinandergreifen, wenn nur die modernen Menschen diesen idyllischen Zustand nicht mit ihrem Unverstand und ihrer Gier zerstören würden. Lebten wir wie die Indianer im Einklang mit der Natur, fände Übermutter Gaia ihren inneren Frieden und würde uns zur Belohnung bis an das Ende unserer Tage nähren. Doch das ist ein Gerücht. Gaia ist keine gutmütige Amme, sondern ein wetterwendisches Weib. Phasen ruhigen Gleichmaßes sind erdgeschichtlich Ausnahmen, Umbrüche mit teils katastrophalen Folgen die Regel. Die Todeszone der Sahara war vor 5000 Jahren ein blühender Garten Eden. Oder man denke an die diversen Eiszeiten! Nicht zu vergessen das Aussterben der Dinosaurier, das sich mit einiger Sicherheit den veränderten klimatischen Bedingungen verdankte, die durch Vulkanausbrüche und Meteoriteneinschläge zustande kamen. Und manchmal fand die Apokalypse gleich nebenan statt. Bei Ausgrabungen unweit meines Wohnorts Tübingen sind Sedimente zum Vorschein gekommen, die nahelegen, dass vor Millionen von Jahren ein 1000 (!) Meter hoher Tsunami über das Schwabenland gedonnert ist.

Und selbst auf kürzeren zeitlichen Skalen gab es immer wieder radikale Umbrüche. Bohrkerne aus dem Grönlandeis beweisen, dass es binnen eines Jahrzehnts zu großen Temperatursprüngen kam. Das wäre so, als würde Moskau binnen weniger Jahre das Klima von Madrid bekommen.

 

 

Die Welt mit den Augen der anderen sehen

 

Was nun die Anpassung an unterschiedlichste Lebensbedingungen angeht, so besitzt der Mensch im Vergleich zu den meisten anderen Lebewesen außergewöhnliche Fähigkeiten. In unserem Zusammenhang ist entscheidend, was diese Fähigkeiten im Kern ausmacht: Menschen reagieren auf sich verändernde Lebensbedingungen oder verschiedene Umwelten vor allen Dingen dadurch, dass sie ihr Verhalten anpassen! Solche Verhaltensanpassungen werden allerdings weniger im Genom der verschiedenen Individuen kodiert. Es sind menschliche Gemeinschaften, die diese Anpassungen vollziehen und sich in verschiedensten Lebensräumen zu behaupten lernen, indem sie Kulturen bilden. Dieser systemische Lernprozess funktioniert aber nur, wenn die Menschen, die die Gemeinschaften bilden, extrem leistungsfähige kognitive Werkzeuge ausbilden, die es ihnen ermöglichen zu kommunizieren und so Erfahrungen weiterzugeben. Um diesen zentralen Punkt zu verdeutlichen, der ein Licht auf die Art und Weise wirft, wie sich Kinder die Welt erschließen und in die menschlichen Gemeinschaften hineinwachsen, sollen die Erkenntnisstrategien von Katzen, Schimpansen und Menschen kurz miteinander verglichen werden.

 

Katzen besitzen bereits ein hoch entwickeltes Gehirn. Sie können in anspruchsvoller Weise aus Erfahrung lernen. Gesetzt den Fall eine Katze teilt sich eine kleine Wohnung mit zwei Menschen, einem Katzenfreund und einem Katzenfeind. Der eine streichelt das Tier, der andere verpasst ihm gerne einen Tritt. Die Katze lernt schnell, den Katzenfeind meiden. Kommt er ihr zu nahe, flieht sie, solange es die Möglichkeit gibt. Andernfalls wird sie kratzen und beißen.

Verlässt das Tier die Wohnung durch die Katzentür und trifft auf der Straße eine andere Katze, dann bleibt ihre Erfahrung in ihrem Kopf versiegelt. Sie kann sie nicht teilen und etwa wie folgt kommunizieren: “Wenn der Typ mit dem schütteren Haar vor die Haustür tritt, dann gib Fersengeld, er wird Dir einen üblen Tritt verpassen. Das ist ein böser Katzenfeind“. Katzen sehen die Welt allein mit ihren beiden Augen. Ihre persönliche Erfahrung ist und bleibt ein individueller Besitz.

 

Betrachten wir dazu im Vergleich ein Schimpansenbaby in seiner Affenhorde. Im Gegensatz zur Katze kann es von Erfahrungen profitieren, die sich im Besitz der Gruppe befinden. Und dieses Wissen kann mehrere Generationen alt sein.

Stellen Sie sich zur Veranschaulichung eine Schwarze Mamba vor, die durch Gras gleitet und einen unvorsichtigen Affen beißt. Nennen wir ihn John. John schreit und stirbt unter großen Qualen. Die erschütternde Szene wird von den anderen Tieren beobachtet, die nun, ohne sich dessen bewusst zu sein, eine Kausalbeziehung herstellen: Das dunkle, schlängelnde Tier, Johns Schrei, sein Leid und sein Tod stehen für die beobachtenden Schimpansen in einer ursächlichen Beziehung. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass die Affen aus Schrei und Mimik, wahrscheinlich auch aus der Körperhaltung auf die Befindlichkeit von John schließen können und damit so etwas wie Empathie empfinden. Sie gehen davon aus, dass es ihnen bei einem Schlangenbiss ähnlich ginge. Aus diesem Grund ist es ein Gebot der Klugheit, Mambas zu meiden und im Interesse der anderen vor ihnen zu warnen. Kriecht wieder eine Schlange durchs Gras, gibt es ein lautes Gezeter, das allen Gefahr signalisiert. Auch Tiere, die nicht gesehen haben, wie John gebissen wurde, assoziieren die Schlange nun mit Gefahr. Durch diese Form der Kommunikation profitieren sie von einer Erfahrung, bei der sie selbst nicht zugegen waren. Ist die Erfahrungswelt der Katzen mehr oder weniger solipsistisch, so gibt es hier eine interessante Entwicklung: Erfahrungswissen wird in den Gehirnen von Individuen gespeichert, die eine Gruppe bilden und dieses Wissen für alle verfügbar machen, indem sie kommunizieren. Dabei bilden sie einen rudimentären Metaorganismus.

 

Das ist beeindruckend. Trotzdem ist es weit entfernt von dem, was Menschen können. Problematisch ist in der Affenhorde der Synchronisationszwang. Damit gewisse Erfahrungen tradiert werden können, müssen unter gegebenen Umständen immer wissende und unwissende Tiere im rechten Moment beieinander sein: Die Schlange kriecht durchs Gras, ein wissendes Tier warnt ein unwissendes Tier, das die negative, durch den Warnruf evozierte Emotion mit der Schlange assoziiert. Fehlt nur ein Element, die Schlange oder das wissende Tier, dann funktioniert diese Form der Erfahrungsbildung nicht.

 

Machen wir einen Schwenk zu den Menschen! Eine Mutter will ihr Kind vor der Schwarzen Mamba warnen. Das kann sie genauso wie die Affen machen: durch Anschauung. Die Mutter zeigt auf das Tier und spricht mit eindringlicher Stimme. Das Kind assoziiert die Schlange mit den warnenden Worten der Mutter.

Sie kann auf die Gefahr aber auch anders hinweisen, indem sie im Kopf des Kindes sprachlich eine Vorstellung hervorruft: “Pass auf! Wenn du im Gras eine lange Schlange siehst, die sich schnell bewegt und die, wenn sie dich mit geöffnetem Maul anschaut, einen schwarzen Schlund hat, reize sie nicht! Du darfst sie nicht erschrecken, sie ist angriffslustig. Gehe ganz langsam zurück und laufe erst, wenn du in sicherer Entfernung bist! Diese Schlange ist sehr gefährlich. Sie heißt Schwarze Mamba.“ Darüber hinaus könnte sie das Tier auch malen. Oder sie könnte gemeinsam mit dem Kind einen Tierfilm schauen.

In der Summe ist das ein Quantensprung. Leider ist uns dieses Verhalten so geläufig, dass wir vergessen, wie tiefgreifend anders diese Form der Erfahrungsvermittlung ist und welche raffinierten sensomotorischen Werkzeuge vorhanden sein müssen, damit diese möglich wird.

 

Denken wir an dieser Stelle kurz über die gesprochene Sprache nach! Durch die Magie der Worte ist der Synchronisationszwang nicht mehr der gleiche wie bei den Schimpansen. Lehrender, Lernender und Gegenstand der Unterhaltung müssen nicht mehr im selben Moment beieinander sein. Es reicht, wenn ein Erzähler einem Zuhörer die Szenerie bildhaft beschreibt und sich dieser eine Vorstellung machen kann. Damit wird ein ungleich größerer Erfahrungsraum - nämlich der einer menschlichen Sprachgemeinschaft - für das Individuum verfügbar.

Erinnern wir uns noch einmal an die Katze! Diese sieht die Welt allein durch ihre zwei Augen. Die Fähigkeit, auf die Erfahrungen anderer Menschen zurückgreifen zu können, ist für die Anpassungsfähigkeit aber ein ungeheurer Vorteil! Wir können von dem Wissen all derer profitieren, die mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gelaufen sind und dieses Wissen artikulieren und damit teilen.

Aber selbst diese Form der Erfahrungsvermittlung ist noch zu verbessern. Wir befinden uns auf dem Niveau des Geschichtenerzählers. In wissenden Personen bündelt sich die Erfahrung von Generationen. Kein Wunder, dass früher alten Menschen, die viel zu erzählen wussten, großer Respekt entgegengebracht wurde. Sie waren die Hüter und Vermittler des Wissens. Doch es wird problematisch, wenn die Kette der Wissensvermittlung abbricht. Stirbt ein Geschichtenerzähler, bevor er seinen Nachfolger eingeweiht hat, geht das Wissen von Generationen verloren.

 

Dieses Problem löst sich mit der “Erfindung“ der Schrift. Der Leser wird unabhängig von der persönlichen Anwesenheit des Erzählers. Maßgeblich ist nur, ob die Texte verfügbar sind und der Leser in der Lage ist, sie zu verstehen. Es wäre allerdings zu kurz gegriffen, die Vermittlung von Erfahrungen in menschlichen Gemeinschaften auf das gesprochene und geschriebene Wort zu reduzieren. Mindestens ebenso bedeutsam ist das Lernen durch Beobachtung und Nachahmung, das sogenannte Imitationslernen. Ein Könner oder eine Könnerin macht etwas vor, die Lernenden versuchen es zu imitieren und werden in ihrem Handeln korrigiert, bis sie die Tätigkeit beherrschen.

Auf diese Weise lernen Heranwachsende einen Bogen oder ein Haus zu bauen, ein Boot zu zimmern, Spuren zu lesen, essbare Pflanzen auszugraben, zu kochen, ein Kind zu betreuen …

In der Summe bedingen das Sprechen, das Lesen und das Schreiben aber eben auch das Tieren überlegene Imitationslernen, dass menschliche Gemeinschaften im Reigen “evolutionärer Strategien“ einen besonderen Platz einnehmen und Kinder in außergewöhnlicher Weise gefordert sind, um in diesen Gemeinschaften ihren Platz zu finden. Es lohnt sich, noch einmal kurz über andere Spezies nachzudenken, um das Besondere dieses Entwicklungsprozesses in den Blick zu bekommen.

 

 

Spezialisten für Nicht-Spezialisiertsein

 

Vergleichen Sie bitte Pinguine und Papageien mit Inuits aus den Polarregionen und Indios aus dem Amazonasbecken! Wenn man einen Papagei aus dem feucht-brodelnden Urwald in die klirrend-kalte Eiswüste der Antarktis bringt, ist er nach wenigen Stunden tot. Nicht besser geht es dem Pinguin, brächte man ihn aus seiner Heimat in den heißen Regenwald.

Doch was würde passieren, wenn man ein Inuitbaby aus der Arktis in die Obhut von Indianern aus dem brasilianischen Amazonas gäbe oder ein Indiobaby der Sorge einer Inuitfamilie überließe? Beide Kinder würden mit großer Sicherheit überleben.

Das Indiobaby würde behutsam in Pelze gepackt und am Tranfeuer im Iglu gewärmt. Ein paar Jahre später würde es lernen, ein Boot aus Tierhäuten zu bauen und zu steuern, sowie mit Speer und Harpune zu jagen. Es wäre in der Lage, vierzig Sorten von unterschiedlichem Schnee auseinanderzuhalten und ein Iglu zu bauen.

In vergleichbarer Weise würde das Inuitkind im Amazonas in der Kunst unterrichtet, mit dem Blasrohr zu jagen. Es wäre bald in der Lage hunderte verschiedener Pflanzen zu unterscheiden, wüsste, wie man das tödliche Pfeilgift Curare herstellt und würde jeden Vogel am Gesang erkennen. Von Schnee hätte es keine Ahnung, aber dafür könnte es die verschiedensten Nuancen der Farbe Grün unterscheiden.

 

Verdeutlichen Sie sich bitte den Unterschied zwischen Papageien und Pinguinen auf der einen Seite und Inuits und Indios auf der anderen Seite! Die Tiere sind in recht engen Grenzen genetisch terminiert. Deshalb ist es im Rahmen ihrer sogenannten  Modifikationsbreite nicht möglich, sich auf gänzlich verschiedene Lebensräume einzustellen. Sie sind Spezialisten, aber eben nur in ihrem Lebensraum. Menschliche Kinder sind, was ihre körperlichen Voraussetzungen angeht, mindestens genauso empfindlich und schutzlos wie die Tiere. Sie sind aber eingebettet in eine menschliche Gemeinschaft. Und in dieser ist etwas entstanden, das ich Kultom  nennen möchte, um es deutlich vom Genom zu unterscheiden. Verschiedenste Kultome machen Menschen in unterschiedlichen Gemeinschaften zu herausragenden Spezialisten für Nicht-Spezialisiertsein.

 

 

Kultome - Überlebenscodes

 

Seit Urzeiten ist es menschlichen Gruppen gelungen, sich den verschiedensten Lebensräumen mit teils extremen klimatischen Bedingungen anzupassen.

Bis heute besiedeln Menschen Wüsten, Urwälder, Steppen und das ewige Eis. Das ist nur möglich, da sich in diesen Gruppen ein Erfahrungsschatz herausgebildet hat, der es den Menschen erlaubt, in den teils extremen Habitaten zu überleben. Dieser Erfahrungsschatz wird tradiert. Er wird von Wissenden und Könnern an Lernende weitergegeben. Ohne die Tradition des Lehrens und Lernens, wären Menschen unter extremen Lebensbedingungen nicht überlebensfähig!

Man muss wissen, was essbar und was giftig ist. Man muss wissen, wie man die Nahrung zubereitet, damit sie bekömmlich wird. Man muss Wohnstätten bauen können, die Schutz bieten. Man muss sich darauf verstehen, Fallen und Jagdwaffen herzustellen. Menschen müssen in der Lage sein, Pflanzen anzubauen und Nahrung zu konservieren. Gleichzeitig sind soziale Regeln unerlässlich, die es erlauben, die Gemeinschaft zu organisieren und zu stabilisieren. Dazu zählen Regeln der Aufgabenteilung, der Partnerwahl, des Eigentums, der Erbfolge. Weiterhin braucht das Gemeinwesen Übereinkünfte, wie Regelbrecher zu bestrafen sind, da sie das Gesamtfunktionieren der Gemeinschaft gefährden.

 

Diesen weit gefächerten Kanon aus Wissen und Fertigkeiten, der eine Adaptionsleistung der Gruppe an einen Lebensraum ist, bezeichne ich als Kultom. Das Kultom ist nicht in den Genen gespeichert! Es befindet sich in den Gehirnen der Menschen, die in kommunikativem Austausch die Gemeinschaft konstituieren und gemäß des spezifischen Kultoms handeln. Die Kultome verschiedener Gemeinschaften können sehr unterschiedlich sein.

Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten. Dazu zählt das Bedürfnis zu kooperieren, das sich in vergleichbaren ethischen Normen niederschlägt. Menschen, die anderen helfen, werden in allen Gesellschaften geschätzt, während Egoisten, die Vertrauen ausnutzen, um sich einen Vorteil zu erschleichen, sanktioniert werden.

 

In unserem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, dass ein Kultom ein Überlebenscode ist! Es sichert den Fortbestand der Gemeinschaft auf der Grundlage von individuellen Erfahrungen, die Menschen verschiedenster Generationen gemacht haben und die dann durch Kommunikation zu einem Wissensschatz werden, der allen zu Verfügung steht. Das kann man sich an Ernährungsgewohnheiten verdeutlichen. Egal ob man Indios oder Inuit betrachtet, die Menschen müssen wissen, welche Nahrung essbar ist und was sie besser meiden sollten, da es unverträglich oder im schlimmsten Fall giftig ist. Die Menschen, die in völlig verschiedenen Habitaten leben, müssen in der Lage sein, Nahrung zu beschaffen, indem sie jagen, sammeln oder anbauen. Und natürlich sollten sie sich darauf verstehen, die Nahrung zuzubereiten. In der Summe macht das Kultom eine Gesellschaft in einem bestimmten Habitat zu einem anpassungsfähigen Metaorganismus.

In einer arbeitsteiligen Gemeinschaft sammelt sich Erfahrungswissen, das es den verschiedenen Menschen mit ihren unterschiedlichen Befähigungen erlaubt, zu überleben und sich fortzupflanzen. Da dieses in seinem Wesen informelle Wissen vergänglich ist, existiert es nur im steten Prozess von lehren und lernen. Und die biologischen Grundlagen dieses Prozesses und nicht dessen Inhalte(!) sind genetisch determiniert. Ein Beispiel ist die ausgeprägte Lernerwartung, die allen Kindern dieser Welt gemeinsam ist.

 

Da das Kultom gerade auch das eigene Überleben sichert - wer in der Arktis nicht weiß, wie man sich vor der Kälte schützt, stirbt, genauso wie der Indio, der nicht in der Lage ist, sich im Urwald sein Essen zu beschaffen - ist es verständlich, dass es zumindest in traditionellen Gesellschaften für die Menschen existenziell war, ein Teil der Gruppe zu sein. Aus dieser verstoßen zu werden, konnte katastrophale Folgen haben. Entsprechend groß war die Angst vor dieser Strafe.

Bevor wir auf die zentrale Frage zu sprechen kommen, was kleine Kinder lernen müssen, um in dieser Welt des Wissens heimisch werden zu können, müssen wir vor dem Hintergrund des gerade Gesagten noch kurz auf ein Bildungsmärchen zu sprechen kommen, das lange Zeit die Schulpolitik beeinflusst hat, aber auch an Kitas und Kindergärten nicht spurlos vorbeigegangen ist. Die Rede ist von den sogenannten Lernpartnerschaften, die die für menschliche Gemeinschaft existenzielle Beziehung von Lehren und Lernen konterkariert.

 

 

Evolution im Kopfstand

 

Von dem Schweizer Peter Fratton, dem Vordenker der Lernpartnerschaften, stammen vier pädagogische Urbitten: “Erziehe mich nicht! Bringe mir nichts bei! Erkläre mir nichts! Motiviere mich nicht!“. Wie ist Fratton auf diese Urbitten gekommen? Hat er mit den Kindern gesprochen und sie gefragt? Gibt es irgendeine andere Form valider Empirie? Nein. Er leitet sie in seinen Schriften mittels fragwürdiger Analogiebildung ab. Dabei funktioniert Frattons Argumentation ungefähr so:

Am Anfang gab es die Urzelle. Die hatte eine halbdurchlässige Membran. Diese erlaubt es der Zelle zu “entscheiden“, was sie aufnimmt und was nicht. Genauso wie die Urzellen machen es auch unsere Sinnesorgane, die bestimmte Dinge wahrnehmen und andere nicht (Fratton 2014). Daraus zieht Fratton einen Schluss, der sich nach seinem Verständnis einer evolutionären Überlegung verdankt: Da in uns Menschen solche Zellen am Werke sind und wir zudem über entscheidende Sinnesorgane verfügen, sind wir beim Lernen autonom. Zellen und Sinnesorgane bestimmen schließlich auch selbst, was sie reinlassen und was nicht.

 

Das ist eine falsche Schlussfolgerung. Weder die Urzelle noch die Sinnesorgane entscheiden irgendetwas. Wenn sie es täten, würde auch die Filtertüte in der Kaffeemaschine entscheiden, wie der Kaffee wird. Deshalb lässt sich auf der Grundlage dieser windschiefen Argumentation weder eine Lernautonomie ableiten noch eine in der Evolution verankerte Pädagogik.

 

Doch das ficht Fratton nicht an. Die Konsequenzen, die er für die Pädagogik zieht, sind einschneidend. Die seit mindestens einer Millionen Jahren bewährte Beziehung von Lehrenden und Lernenden wird bei ihm aufgekündigt und zu einem Fall für die pädagogische Mottenkiste. Stattdessen kreiert Fratton eine neue Begrifflichkeit. Er redet jetzt von “Lernbegleitern“ und “Lernpartnern“. Dann postuliert er seine Theorie: Da Lernen nach seinem Verständnis ein kindliches Elementarbedürfnis ist, entfalten sich die Lernpartner wie die Blumen - fast von alleine. Jedes Pflänzchen wächst nach eigenem Gusto und eigenem Tempo und der Lernbegleiter beschränkt sich aufs Hegen und Pflegen, zur rechten Zeit ein bisschen Dünger und Wasser, bis die Pflanze endlich in ihrer schönsten Blüte steht. Dass eine solche Bildungsidylle - hier ein wenig überspitzt dargestellt - etwas Narkotisierendes hat, kann man gerade noch nachvollziehen. Und man könnte sie als Schrulle abhaken, wenn die Folgen, die bis zum heutigen Tag zu bestaunen sind, nicht so gravierend wären. Aber viele Erziehende trauen sich tatsächlich nicht mehr, mit den Kindern zu basteln und ihnen etwas beizubringen, weil sie den Vorwurf scheuen, den autonomen Lernprozess des Kindes in unzulässiger Weise zu unterminieren. Und nicht wenige Pädagogen glauben ernsthaft, dass Kinder zum Beispiel die Gesetze der Physik aus sich selbst heraus entwickeln können und man diese nicht mehr zu erklären braucht. Lässt man sie nur fragend in den Himmel schauen, dann tuschen sie irgendwann die Keplerschen Gesetze ganz von alleine aufs Papier. Obwohl Fratton von Evolution spricht, wird gerade in diesem Zusammenhang deutlich, dass er deren Essenz nicht verstanden hat und deshalb einen Denkfehler macht.

 

Will man den Ansichten von Peter Fratton etwas Positives abgewinnen, dann muss man ihm zustimmen, dass die Zeitpunkte, zu denen Kinder bereit sind, bestimmte Fähigkeiten zu lernen, differieren. Außerdem hat jedes Kind eine individuelle Art zu lernen und erwirbt Fähigkeiten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bis zur Einschulung lässt sich diese Individualität von Eltern und Erziehern berücksichtigen. In der Schule wird das schwieriger. Es ist bis heute eine pädagogische Herausforderung, dafür zu sorgen, dass Schülern essenzielle Fertigkeiten gelehrt werden und sich dabei gleichzeitig auf unterschiedliche Lerntypen einzustellen.

 

Was die Autonomie des Lernens angeht, sollte man nach meinem Verständnis nicht schwarz oder weiß denken. Weder macht es Sinn zu glauben, Heranwachsende würden das Weltwissen aus sich selbst heraus entwickeln, noch ist es geboten, ihnen dieses mit dem Nürnberger Trichter in die Köpfe zu füllen. Erfahrene Lehrer bestärken ihre Schüler in ihren individuellen Stärken, ohne zu vergessen, dass es effektive Methoden gibt, Wissen und Können zu vermitteln.

 

Was Frattons Überzeugung angeht, dass Lernen ein kindliches Elementarbedürfnis ist, muss man ihm recht geben, aber in einer anderen Lesart, als er meint. Tatsächlich giert das Kind danach, die Lebensregeln seines persönlichen gesellschaftlichen Umfelds zu lernen. Dieses Lebenswissen wird aber immer in der Interaktion zwischen Wissenden und Könnenden und den Noch-nicht-Wissenden und Noch-nicht-Könnenden erworben.  Aus den obigen Beispielen wurde deutlich, dass Kinder fast in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht überlebt hätten, wenn ihrer Lernerwartung, die Regeln und Fertigkeiten der Gemeinschaft erwerben zu wollen, nicht entsprochen worden wäre. Das lebensweltliche Wissen entwickelt sich also im Kind nicht von selbst. Der Mensch ist genetisch zum Lernen bestimmt, um kulturelles Wissen zu erwerben. Genau das ist die Ursache seiner erstaunlichen Adaptabilität. Diesen zentralen Punkt bekommt Peter Fratton nicht in den Blick (Wehr 2017).

 

 

Kulturelle Komplexität

 

Um deutlich zu machen, wie abhängig Heranwachsende vom kulturellen Wissen der Gemeinschaft sind, in der sie aufwachsen, haben wir bisher aus Gründen der Übersichtlichkeit auf traditionelle Gesellschaften Bezug genommen. Jetzt ist unser Leben in einem westlichen Industrieland aber etwas anderes als das der Indios im Regenwald oder das der Inuit in einer Wüste aus Schnee und Eis. Die industrielle Revolution und der globale Handel haben dazu geführt, dass wir uns heute nicht mehr so viele Sorgen machen müssen, ob wir am nächsten Tag etwas zu essen haben werden und nachts unter einem Dach schlafen können. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich auch die Art und Weise, wie wir Wissen über die Welt erlangen, grundlegend geändert.

Waren für mehrere hunderttausend Jahre die gesprochene Sprache und das Lernen durch Beobachtung die wesentlichen Informationskanäle, über die das Wissen der Gemeinschaft allen zugänglich wurde, so hat sich mit der Erfindung der Schrift der verfügbare Wissensraum extrem vergrößert. Die Übermittlung des Wissens war mit einem Mal nicht mehr an die Person des wissenden Erzählers gebunden. Im geschriebenen Text konnte das Wissen Jahrtausende überdauern.

Die eigentliche Revolution begann allerdings erst mit dem Buchdruck, der Verwendung allgemein verständlicher Sprachen und der Möglichkeit, von Kontinent zu Kontinent zu reisen (Eisenstein 1997). So verbreitete sich die verfügbare Information über den gesamten Globus. Das heutige Internet ist der Höhepunkt dieser jetzt über 500 Jahre währenden Entwicklung (Gleick 2011). Myriaden von Texten lassen sich binnen von Sekunden abrufen. Und das ist noch nicht alles. Unsere Augen und Ohren scheinen in der modernen Kommunikationskultur nicht mehr allein in unserem Kopf zu sitzen. In gewisser Weise werden sie durch die moderne Technik externalisiert. Überall, wo eine Kamera mitläuft oder ein Mikrofon an einem fernen Ort der Welt Klänge aufzeichnet, können wir “zugegen“ sein, wenn die Informationen ins Netz gestellt werden und uns mit Lichtgeschwindigkeit erreichen. Kein Wunder, dass dabei in Vergessenheit gerät, dass man noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts dorthin reisen musste, wo die Musik gespielt wurde. Das einzige, was von diesen raren Momenten blieb, war die Erinnerung. Unvorstellbar auch, dass nur reiche Leute ein Bild von sich selbst oder ihren Liebsten besaßen. Könige, Päpste, Fürsten und reiche Kaufleute konnten es sich leisten, ein Portrait malen zu lassen. Alle anderen nicht. Das änderte sich mit dem Aufkommen der billigeren Fotografie. Heute dokumentieren Milliarden Menschen im Minutentakt in den sozialen Netzen, was sie wie mit wem wo alles machen.

Texte, Filme, Fotos, Tonaufnahmen, …. wir scheinen heute in der Lage zu sein, auf einen Großteil des Weltwissens, das digitalisiert worden ist, zurückgreifen zu können. Wir sehen mit Milliarden Augen und hören mit Milliarden Ohren!  Theoretisch zumindest. Und die universellen Schnittstellen zu dieser “Bibliothek von Babel“ sind Smartphone und Computer. Natürlich müssen wir diese veränderten Kommunikationsbedingungen mitdenken, wenn wir über die Entwicklung von Kindern in unserer Zeit reden. Und wer möchte neugierigen Kindern in diesem Zusammenhang verübeln, dass ihnen diese magischen Maschinen wichtiger werden als die Großmütter mit ihren “altertümlichen“ Erzählungen. Es ist kein Wunder, dass das “Jesus-Phone“ von Apple die alten Geschichtenerzähler am Kachelofen ablöst.

Ende der Leseprobe aus 66 Seiten

Details

Titel
Werkzeuge für die Welt des Wissens. Was Kinder lernen müssen, um lernen zu können
Untertitel
Aus der Reihe: Das Philosophische Labor
Autor
Jahr
2021
Seiten
66
Katalognummer
V1127120
ISBN (eBook)
9783346469113
ISBN (Buch)
9783346469120
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pädagogik, Lernpsychologie, Philosophie
Arbeit zitieren
Marco Wehr (Autor:in), 2021, Werkzeuge für die Welt des Wissens. Was Kinder lernen müssen, um lernen zu können, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127120

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