„Aufklärung“ – das ist seit Kants berühmter Definition das Schlagwort für das 17. Jahrhundert und die Umwälzungen jener Zeit. Ihr Ursprung liegt in der Reformation und der Rebellion gegen die tradierten mittelalterlichen Denkmuster und doch greift diese philosophische Bewegung weit über die Religion hinaus, indem sie den bloßen Glauben durch Vernunft und Rationalismus ersetzt. Eine bessere Welt kann nur durch den Gebrauch des eigenen Verstandes, durch logisches Denken erreicht werden und nicht durch Religion. „Sapere aude!“ ist die Losung der Stunde, um bei Kant zu bleiben. Zugleich ist die Gabe des Verstandes und die Möglichkeit, Bildung zu erlangen, gebildet zu werden keine, die sich nur auf die Eliten beschränkt. Sie ist allen Menschen eigentümlich.
Durch die neben Kant stattfindende Umwertung der bisher existierenden Werte – Vernunft statt Glaube – und die gleichzeitige Universalisierung des Wissensideals setzt sich die Aufklärung an die bisherige Stelle der Religion; sie selbst nimmt gleichsam religiöse Züge an.
Inhaltsverzeichnis
- Haskala - jüdische Aufklärung
- Die Entstehung eines neuen Bildungsideals. Mendelssohn, die Berliner Freischule und Ha Measef.
- Der Blick von Außen. Herder und die zeitgenössische Volksaufklärung
- Das Scheitern
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Haskala, der jüdischen Aufklärung im 18. Jahrhundert. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung dieser Bewegung im Kontext der allgemeinen Aufklärung und der spezifischen Herausforderungen, denen sich das frühbürgerliche Judentum gegenüber sah. Die Arbeit analysiert die Rolle von Moses Mendelssohn und die Bedeutung der Berliner Freischule für die Verbreitung neuer Bildungsideale. Darüber hinaus wird die Frage nach dem Scheitern der Haskala beleuchtet.
- Die Haskala als jüdische Antwort auf die allgemeine Aufklärung
- Die Rolle von Moses Mendelssohn und die Berliner Freischule
- Die Herausforderungen der Emanzipation und Assimilation
- Der Einfluss der zeitgenössischen Volksaufklärung
- Die Gründe für das Scheitern der Haskala
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entstehung der Haskala und ihren zentralen Akteuren. Es wird die Bedeutung von Moses Mendelssohn für die Entwicklung eines neuen Bildungsideals und die Rolle der Berliner Freischule für die Verbreitung dieser Ideen beleuchtet. Das zweite Kapitel widmet sich dem Blick von Außen auf die Haskala und untersucht den Einfluss der zeitgenössischen Volksaufklärung auf die jüdische Aufklärung. Es wird die Rolle von Herder und anderen Aufklärern analysiert und die Frage nach der Rezeption der Haskala in der nichtjüdischen Gesellschaft diskutiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Scheitern der Haskala und analysiert die Gründe für die mangelnde Durchsetzung ihrer Ziele. Es werden die Herausforderungen der Emanzipation und Assimilation sowie die Konflikte zwischen traditionellem Bewusstsein und modernen Ideen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Haskala, die jüdische Aufklärung, Moses Mendelssohn, die Berliner Freischule, Emanzipation, Assimilation, traditionelles Bewusstsein, Aufklärung, Volksaufklärung, Herder, Scheitern.
- Arbeit zitieren
- Jan Schenkenberger (Autor:in), 2004, Die Haskala zwischen Aufklärung, Assimilation und traditionellem Bewußtsein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112814