Menschen sind Individuen. Wir unterscheiden uns nicht nur in Haut-, Haar- und Augenfarbe,
Größe, Statur und Gestalt, sondern auch in unserem Charakter undWesen.
Und doch, so verschieden, teilweise gar fremd wir uns gegenseitig auch vorkommen
mögen, so viele Gemeinsamkeiten oenbaren sich, wenn man tiefer hineinschaut in
das psychologische Gerüst des Menschen - basieren wir doch zu einem großen Teil
auf einem gemeinsamen Bauplan. Dies gilt auch für die Eigenschaft des Menschen,
ein Bedürfnis nach eigenem Handeln zu entwickeln. Bereits Kinder, die das erste Lebensjahr
noch nicht vollendet haben, sind unablässig damit beschäftigt, Dinge selber
machen zu wollen. Oensichtlich gehört es also zu den grundlegenden Eigenheiten
des Menschen, selber Handeln zu wollen. Die Ausprägungsformen dieses Bedürfnisses
fallen wiederum sehr divergent aus, gut zu beobachten an handlungsbezogenen
Wörtern aus dem täglichen Sprachgebrauch, beispielsweise ’fleißig’, ’faul’, ’engagiert’
oder auch ’motiviert’. Diese Dierenzierung ist nur von Nöten, da jeder Mensch ein
sehr individuelles Handlungsverhalten entwickelt. Diese Varietäten zu erforschen ist
Gegenstand der Leistungsmotivationsforschung.
Sie beschäftigt sich mit der Frage nach den Motiven, die Menschen für ein bestimmtes
Handeln entwickeln, damit, was Motivation ist und wodurch sie beeinflusst wird
und damit, wie diese abstrakten Vorgänge messbar gemacht werden können.
Die Recherche zu diesem Thema gestaltet sich als sehr umfassend, da mittlerweile
zahlreiche Veröentlichungen über Leistungsmotivation und Motivationspsychologie
im Allgemeinen erschienen sind. Interessant erschien mir, dass oenbar in den letzten
20 Jahren nur wenig neue Erkenntnisse veröentlicht wurde. So sind die relevanten
und aufschlussreichen Werke oft schon beinahe 40 Jahre alt und nach wie vor unverzichtbar;
allen voran die Standardwerke von John William Atkinson, „Einführung in
die Motivationsforschung.“, und Heinz Heckhausen, „Motivation und Handeln“.
In der vorliegenden Arbeit werde ich zunächst den Begri der Leistungsmotivation
erläutern und diese am Risikowahl-Modell von J.W. Atkinson veranschaulichen. Anschließend
werde ich den Begri des Motivs definieren und schließlich die Bedeutung
von Leistungsmotivation und -motiv für den Schulalltag ausführen. Im darauolgenden
Kapitel werde ich Sinn und Zweck des TAT, des „Thematischen Auassungs-
Tests“ zur Messung der Leistungsmotivation erläutern und dessen Durchführung
beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leistungsmotivation und Leistungsmotiv
- Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung
- Leistungsmotivation
- Allgemeine Erläuterung
- Definition
- Das Leistungsmotiv
- Das Risikowahl-Modell von John W. Atkinson
- Training und Förderung in der Schule
- TAT der Thematische Auffassungstest
- Enstehung
- Durchführung und Auswertung
- Kritik am TAT
- Exkurs: Anwendung des TAT auf gesellschaftlicher Ebene.
- Weitere Verfahren zur Messung des Leistungsmotivs.
- Die GITTER-Technik
- Der French Test of Insight (FIT)
- Schlussbetrachtung
- Quellen
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Leistungsmotivation und dem Leistungsmotiv. Ziel ist es, den Begriff der Leistungsmotivation zu erläutern, die Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung aufzuzeigen und das Risikowahl-Modell von John W. Atkinson zu beschreiben. Darüber hinaus wird das Leistungsmotiv definiert und die Bedeutung von Leistungsmotivation und -motiv für den Schulalltag beleuchtet. Schließlich wird der Thematische Auffassungstest (TAT) als Messinstrument für die Leistungsmotivation vorgestellt und dessen Durchführung sowie Kritikpunkte erläutert.
- Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung
- Definition und Erläuterung der Leistungsmotivation
- Das Risikowahl-Modell von John W. Atkinson
- Das Leistungsmotiv
- Der Thematische Auffassungstest (TAT) als Messinstrument für die Leistungsmotivation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Leistungsmotivation ein und stellt die Relevanz des Themas für das menschliche Handeln heraus. Sie beleuchtet die Entwicklung des Bedürfnisses nach eigenem Handeln und die Differenzierung dieses Bedürfnisses in verschiedene Ausprägungsformen. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Motiven, die Menschen für ein bestimmtes Handeln entwickeln, und nach den Faktoren, die Motivation beeinflussen.
Das Kapitel "Leistungsmotivation und Leistungsmotiv" beschäftigt sich mit der Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung. Es werden die Beiträge von Henry A. Murray, David McClelland und John Atkinson zur Definition und Messung des Leistungsmotivs dargestellt. Das Kapitel erläutert die allgemeine Erläuterung und Definition der Leistungsmotivation und stellt das Risikowahl-Modell von John W. Atkinson vor, welches den Zusammenhang zwischen Anreiz einer Aufgabe und subjektiver Erfolgswahrscheinlichkeit beschreibt.
Das Kapitel "Training und Förderung in der Schule" behandelt die Bedeutung von Leistungsmotivation und -motiv für den Schulalltag. Es werden verschiedene Ansätze zur Förderung der Leistungsmotivation im schulischen Kontext vorgestellt.
Das Kapitel "TAT der Thematische Auffassungstest" befasst sich mit dem Thematischen Auffassungstest (TAT) als Messinstrument für die Leistungsmotivation. Es werden die Entstehung, Durchführung und Auswertung des TAT sowie Kritikpunkte an diesem Verfahren erläutert. Darüber hinaus wird ein Exkurs zur Anwendung des TAT auf gesellschaftlicher Ebene gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Leistungsmotivation, Leistungsmotiv, Risikowahl-Modell, Thematischer Auffassungstest (TAT), Motivationspsychologie, Schulalltag, Förderung, Handlungsmotive, Bedürfnis nach eigenem Handeln, Erfolgserlebnis, Misserfolgserlebnis, Selbstbewertung.
- Quote paper
- Björn Glitscher (Author), 2008, Leistungsmotivation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112842