Die US-Beziehungen zu den zentralamerikanischen Ländern waren bereits seit Beginn des
19. Jahrhunderts von der interventionistischen Politik der USA geprägt. Theoretische
Grundlage dieser US-amerikanischen Außenpolitik war die Monroe-Doktrin.
Anfängliches Ziel der Doktrin war die Zurückdrängung des europäischen Einflusses auf den
amerikanischen Doppelkontinent. Doch Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Monroe-
Doktrin ihren defensiven Charakter und diente fortan als Legitimationsquelle für die
expansive und imperialistische Politik der Vereinigten Staaten. Zahlreiche Interventionen,
sowohl friedliche als auch militärische, folgten in den nächsten Jahrzehnten in Mittelamerika.
In diesen Zusammenhang stehen auch die Geschichte und das politische Schicksal Panamas,
die beide eng mit der US-Außenpolitik in Zentralamerika verbunden sind.
Die Unabhängigkeit Panamas von Kolumbien 1903 basierte auf der Absicht Präsident
Roosevelts, einen interozeanischen Kanal durch das zentralamerikanische Land zu bauen:
Die Landengen von Panama und Nicaragua waren bereits zur Zeit des spanischen
Kolonialreichs für den US-amerikanischen Außenhandel von strategischer Bedeutung.
Doch erst im Zuge ihrer Westausdehnung Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Vereinigten
Staaten von dem Vorhaben, den Transportweg der Ost- zur Westküste über Zentralamerika
deutlich abzukürzen, gänzlich überzeugt.2 Nachdem Vertragsverhandlungen der USamerikanischen
Regierung über den Bau eines Kanals in Panama mit Kolumbien scheiterten,
nahmen die USA Kontakt zur schwachen panamesischen Unabhängigkeitsbewegung auf.
Die Separatisten forderten von den Vereinigten Staaten finanzielle, wenn nötig auch
militärische Unterstützung für die Abspaltung von Kolumbien. Ferner baten sie um sofortige
diplomatische Anerkennung der unabhängigen Republik Panama und Schutz durch die USA.
Am 3. November 1903 wurde unter der Präsenz von US-amerikanischen Kriegsschiffen die
Souveränität Panamas proklamiert. „Ohne die Kanalbaupläne der USA wäre aus der
kolumbianischen Provinz Panama wohl nie ein eigenständiger politischer Staat geworden.
Die Roosevelt-Administration ermöglichte 1903 einer separatistischen Bewegung die
Loslösung des Gebietes von Kolumbien.“; Noch am 18. November unterzeichneten die USA
und Panama die Isthmus-Konvention.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Monroe-Doktrin – Theoretische Grundlage der US-Außenpolitik in Zentralamerika
- Panama - Der „Hinterhof“ der USA?
- Die Isthmus-Konvention und ihre politischen Konsequenzen.
- Die Revisionsverträge aus den Jahren 1936 und 1955
- Antiamerikanische Ausschreitungen in Panama im Jahre 1964 und ihre politischen Folgen
- Das Scheitern des Johnson-Robles-Abkommens (1967)
- Panama unter der Herrschaft von General Omar Torrijos Herrera
- Die Carter-Torrijos-Verträge vom 7. September 1977
- Der Vertrag über den Panamakanal
- Der Vertrag über die dauernde Neutralität und den Betrieb des Kanals.
- Bewertung der Carter-Torrijos-Verträge.........
- Die Republik Panama unter General Noriega …………………..
- Die Operation,,Just Cause“ aus völkerrechtlicher Sicht..
- Das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta.
- Der Schutz der in der Kanalzone lebenden US-Bürger
- Die Ergreifung General Noriegas..
- Die Wiederherstellung der Demokratie......
- Die Erfüllung der Verpflichtungen aus den Carter-Torrijos-Verträgen.….…..........
- Die Verpflichtungen aus dem Kanalvertrag.
- Die Verpflichtungen aus dem Neutralitätsvertrag....
- Bewertung der Operation „,Just Cause" aus völkerrechtlicher Sicht .........
- Literaturverzeichnis:.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der US-amerikanischen Intervention in Panama im Dezember 1989 und untersucht die rechtliche Legitimität dieser Aktion im Kontext des Völkerrechts. Die Arbeit analysiert die historischen Hintergründe der US-amerikanischen Politik in Zentralamerika, insbesondere die Rolle der Monroe-Doktrin und die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und Panama.
- Die Monroe-Doktrin als theoretische Grundlage der US-Außenpolitik in Zentralamerika
- Die Geschichte der US-amerikanischen Interventionen in Panama
- Die Carter-Torrijos-Verträge und ihre Bedeutung für die Beziehungen zwischen den USA und Panama
- Die Operation „Just Cause“ und ihre völkerrechtliche Bewertung
- Die Rolle des Panamakanals in der US-amerikanischen Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Monroe-Doktrin als theoretische Grundlage der US-amerikanischen Außenpolitik in Zentralamerika. Die Monroe-Doktrin, die im Jahr 1823 von US-Präsident James Monroe verkündet wurde, zielte ursprünglich darauf ab, den europäischen Einfluss auf den amerikanischen Kontinent einzuschränken. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Doktrin jedoch zu einer Legitimationsquelle für die expansive und imperialistische Politik der Vereinigten Staaten. Das Kapitel analysiert die Entwicklung der Monroe-Doktrin und ihre Bedeutung für die US-amerikanische Politik in Zentralamerika.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte Panamas und den Beziehungen zwischen Panama und den Vereinigten Staaten. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Panamakanals für die US-amerikanische Außenpolitik und die Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Es werden die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Panamas, wie die Unabhängigkeit von Kolumbien im Jahr 1903, die Isthmus-Konvention von 1903 und die Revisionsverträge von 1936 und 1955, sowie die politischen Folgen der US-amerikanischen Interventionen in Panama analysiert.
Das dritte Kapitel untersucht die Operation „Just Cause“ aus völkerrechtlicher Sicht. Die Operation „Just Cause“ war eine militärische Intervention der Vereinigten Staaten in Panama im Dezember 1989, die zur Absetzung des damaligen panamesischen Präsidenten Manuel Noriega führte. Das Kapitel analysiert die rechtliche Legitimität der Operation „Just Cause“ im Kontext des Völkerrechts und untersucht die Argumente der USA für die Intervention. Es werden die relevanten völkerrechtlichen Bestimmungen, insbesondere das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta, sowie die Inhalte der Carter-Torrijos-Verträge analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Monroe-Doktrin, den US-Interventionismus in Zentralamerika, Panamakanal, Panama, Carter-Torrijos-Verträge, Operation „Just Cause“, Völkerrecht, Selbstverteidigungsrecht, US-Außenpolitik, Geschichte Panamas, politische Beziehungen zwischen den USA und Panama.
- Arbeit zitieren
- Veronika Seitz (Autor:in), 2005, US-Interventionismus in Zentralamerika anhand des Beispiels Panama, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112850