Migration und Identität. Kann Code-switching als Ausdruck bilingualer Identität von Migranten betrachtet werden?


Seminararbeit, 2016

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Mehrsprachigkeit
2.1 Typen von Mehrsprachigkeit
2.2 Individuelle Mehrsprachigkeit
2.3 Bilingualismus

3 Identität
3.1 Rolle der Sprache für die Identität
3.2 Zwischenfazit: Bilinguale Identität

4 Code-switching

5 Code-switching als Ausdruck bilingualer Identität von Migranten?

6 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Transkript “Bushaltestelle”1

01 F: Otobüse binecekmiyiz? Werden wir in den Bus einsteigen?

02 A: #((lachend)) Ich weiß nicht#

03 F: °{Lan}° + bugün zaten öğrement kızmıştı bize

04 A: #((lachend und Luft einsaugend)) Echt oder?#

05 F: Bugün geç kalmıştım, otobüsü kaçırmıştık

Heute war ich spät dran, wir hatten den Bus verpasst

06 A: Ben de saat acht’ta geldim camiye, lan hehehehehehehehe Und ich kam um acht Uhr in die Moschee, Mann

07 F: H:: der Bus fahrer ist (h)ein Sack hey

08 A: Hehehe valla:::h hehe Echt oder

Anhand dieses Beispiels wird bereits deutlich, dass Personen, die über mehr als eine Sprache verfügen die Möglichkeit haben, zwischen den Sprachen hin- und herzuwechseln (Code-switching). Solchen Äußerungen begegnet man im Alltag häufig.

„Im Jahr 2014 hatten rund 16,4 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund“2. Darauf basierend, dass Migration mit Mehrsprachigkeit einhergeht3, wird Mehrsprachigkeit in Deutschland ein immer wichtigeres Thema. Auch wenn die Mehrsprachigkeit in der Bibel als Sprachverwirrung und bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts als Ausnahme angenommen wurde, so ist heutzutage durch demografische Studien belegbar, dass die Mehrheit der Menschheit mehrsprachig ist und/oder in mehrsprachigen Gesellschaften lebt, wodurch nicht die Mehrsprachigkeit, sondern die Einsprachigkeit die Ausnahme darstellt.4 Eine sichtbare Spur mehrsprachiger Kompetenz ist die Verwendung zweier oder mehrerer Sprachen innerhalb einer Konversation. Gegensätzlich zu der Meinung, dass das Hin- und Herwechseln zwischen Sprachen innerhalb einer Konversation Ausdruck mangelnder Sprachkompetenz ist, setzt sich heutzutage vermehrt die Ansicht durch, dass das sogenannte Code-switching eine Kommunikationsform darstellt, die eine hohe einzelsprachliche Kompetenz voraussetzt. Darauf basierend, dass Sprache einen der wichtigsten Identitätsfaktoren darstellt und Identität durch Sprache konstituiert wird, stellt sich die Frage, ob das Code-switching (zwischen zwei Sprachen) als Ausdruck bilingualer Identität von Migranten betrachtet werden kann? Diese Frage ist für mich besonders relevant, da ich selbst Migrationshintergrund habe und meine Muttersprache Albanisch ist, welche ich durch meine Eltern beigebracht bekommen habe. Für mich ist das Hin- und Herwechseln zwischen Albanisch und Deutsch etwas Alltägliches und es gehört zu mir. Aufgrund dessen, dass im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Gruppe der Migranten fokussiert wird und sich durch Migration Mehrsprachigkeit ergibt, befasst sich das erste Kapitel der vorliegenden Arbeit sowohl mit den Typen von Mehrsprachigkeit als auch mit der individuellen Mehrsprachigkeit. Darüber hinaus wird in diesem Kapitel der Bilingualismus als Sonderfall von Mehrsprachigkeit beschrieben, da im Rahmen der vorliegenden Arbeit der Wechsel zwischen zwei Sprachen hervorgehoben wird. Hinsichtlich der Fragestellung wird im sich daran anschließenden Kapitel aufgrund der zahlreichen Definitionen von Identität der Begriff definiert. In Kapitel 3.1 wird auf die Rolle der Sprache für die Identität eingegangen, da Sprache eine große Relevanz für die Identität eines Individuums besitzt. Das Zwischenfazit: Bilinguale Identität stellt eine Zusammenführung der Kapitel 2 bis 3.1 dar und hält die Punkte fest, die für eine bilinguale Identität bei Mehrsprachigen von Bedeutung sind. Im vierten Kapitel wird das Code-switching beschrieben, um im Anschluss die Fragestellung beantworten zu können. Im letzten Kapitel der Arbeit findet sich schließlich ein Fazit, welches die wichtigsten Ergebnisse festhält.

2 Mehrsprachigkeit

Allgemein betrachtet, bezeichnet Mehrsprachigkeit den Umstand, dass einem Individuum oder einem System mehrere Sprachen zur Verfügung stehen5 und das Individuum die Fähigkeit besitzt, sich in mehreren Sprachen auszudrücken. Demnach schließt der Begriff Mehrsprachigkeit auch den Begriff des Bilingualismus mit ein, welcher jedoch als Sonderfall von Mehrsprachigkeit in Kapitel 2.3 betrachtet und definiert wird. In der Fachliteratur finden sich verschiedene Ansichten und eine Vielzahl heterogener Definitionen zu Mehrsprachigkeit, die von einer muttersprachlichen Beherrschung der Sprache bis zu geringen Kenntnissen in der zweiten Sprache reichen. Frühere Definitionen tendieren dazu, nur von Mehrsprachigkeit zu sprechen, wenn eine gleiche Beherrschung der beteiligten Sprachen vorliegt, wohingegen neuere Definitionen größere Unterschiede in der Kompetenz der Sprache erlauben. Der Linguist Bloomfield (1933, S. 56) bezeichnet nur Sprecher mit einer „native-like control of two languages“6 als mehrsprachig. Nach dieser strengen Sichtweise werden die Sprachen wie Erstsprachen beherrscht, wodurch sich die Zahl der mehrsprachigen Individuen und Gruppen beschränkt. Haugen (1953, S. 7) hingegen bezeichnet Individuen als mehrsprachig, wenn sie neben einer fließend beherrschten Sprache auch „[…] complete meaningful utterances in the other language“7 produzieren können. Durch diese Sichtweise wird eine quantitativ umfangreichere Klassifizierung mehrsprachiger Individuen möglich, da auch Lerner, die am Anfang des Spracherwerbs einer Sprache stehen, zu den Mehrsprachigen gehören. Diese beiden angeführten Definitionen können als Extreme eines Kontinuums verstanden werden. Heute hat sich eine weite Definition von Mehrsprachigkeit durchgesetzt. „Danach ist mehrsprachig, wer sich irgendwann in seinem Leben im Alltag regelmäßig zweier oder mehrerer Sprachvarietäten bedient und auch von der einen in die andere wechseln kann […]“8. Es wird zwischen Definitionen unterschieden, die Mehrsprachigkeit mithilfe von Kompetenz bestimmen, und solchen, die die Funktion der Mehrsprachigkeit als ausschlaggebend ansehen. So definiert Oksaar (1980) Mehrsprachigkeit hinsichtlich der Funktion.

Mehrsprachigkeit definiere ich funktional. Sie setzt voraus, dass der Mehrsprachige in den meisten Situationen ohne weiteres von der einen Sprache zur anderen umschalten kann, wenn es nötig ist. Das Verhältnis der Sprachen kann dabei durchaus verschieden sein- in der einen kann, je nach der Struktur des kommunikativen Aktes, u. a. Situationen und Themen, ein wenig eloquenter Kode, in der anderen ein mehr eloquenter verwendet werden.“9

Im Rahmen der weiten und neueren Definitionen wird auch berücksichtigt, dass bei Mehrsprachigkeit durchaus eine Sprache dominanter sein kann als die andere/n. Dies bedeutet, dass die Kompetenzen in der einen Sprache weiter entwickelt sein können als in der anderen/den anderen, wobei die Kompetenzen nicht statisch sind und sich immer wieder im Laufe des Lebens verlagern können. Folglich wird in der heutigen Forschung diskutiert, dass Mehrsprachigkeit als dynamischer Prozess aufgefasst werden muss.10 Die Dominanz einer Sprache kann kontextabhängig sein, woraus sich ergibt, dass die dominante Sprache nicht immer die Erstsprache ist. Riehl führt dazu folgendes Beispiel an:

„Ein Junge wächst in einer türkischsprachigen Familie in Deutschland auf und spricht bis zu seinem dritten Lebensjahr nur Türkisch. Dann kommt er in einen deutschsprachigen Kindergarten und wird allmählich zweisprachig. In der Schule wird dann die deutsche Sprache immer dominanter (v.a. wenn der Junge keine Möglichkeit hat, einen muttersprachlichen Unterricht zu besuchen). Nach dem Abitur beschließt nun der junge Mann, sein Studium in der Türkei zu absolvieren. Hier wird nun die türkische Sprache dominant.“11

Darüber hinaus spielt bei der Typisierung von Mehrsprachigkeit auch der Status der beteiligten Sprachen eine Rolle. Bei den Sprachen kann es sich um voll ausgebaute Kultursprachen von internationalem Prestige oder aber um Sprachen mit regionaler kommunikativer Reichweite handeln.12 Im Rahmen der Mehrsprachigkeitsforschung wird diskutiert, ob nicht auch von Mehrsprachigkeit gesprochen werden kann, wenn nicht eigentliche Sprachen, sondern Varietäten ein und derselben Dachsprache involviert sind. Diesbezüglich wurde eine Begriffsunterscheidung eingeführt. „Im Falle von zwei unterschiedlichen Standardsprachen spricht man von ´äußerer Mehrsprachigkeit´, im Falle von Varianten einer Sprache (wie Dialekte oder Soziolekte) von ´innerer Mehrsprachigkeit´“13. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird mit dem weiten Definitionsbegriff von Mehrsprachigkeit gearbeitet.

2.1 Typen von Mehrsprachigkeit

Aufgrund der Komplexität des Begriffs Mehrsprachigkeit werden in der Forschung verschiedene Typen von Mehrsprachigkeit unterschieden, welche nach verschiedenen Kriterien definiert sind. So kann Mehrsprachigkeit nach der Art des Erwerbs, gesellschaftlichen Bedingungen, Kompetenz und Sprachkonstellationen definiert werden.14

Die zur Mehrsprachigkeit führenden Umstände können von Mensch zu Mensch variieren. So gibt es beim mehrsprachigen Spracherwerb unterschiedliche Typen, die mit folgenden Dichotomien verdeutlicht werden können: simultan vs. sukzessiv, ungesteuert (natürlich) vs. gesteuert und bezogen auf das Alter bei Erwerbsbeginn kindlich vs. erwachsen. Auf diese Dichotomien wird im nachfolgenden Kapitel eingegangen.

Bezüglich der gesellschaftlichen Bedingungen, in denen Mehrsprachigkeit praktiziert wird, kann angeführt werden, dass diese unterschiedlich sind. Lüdi führt vier Wirklichkeiten an, die mit dem Term mehrsprachi g bezeichnet werden können. Zum einen die „individuelle Mehrsprachigkeit oder Multilingualität von Menschen mit mehr als einer Sprache in ihrem Repertoire […]“15. Auf diese Wirklichkeit soll an dieser Stelle noch nicht eingegangen werden, da sie im nachfolgenden Kapitel zusammen mit den oben angeführten Dichotomien näher beschrieben wird.

Zum anderen nennt Lüdi die „territoriale Mehrsprachigkeit oder wie auch immer gelagerte Koexistenz von mehreren Sprachen auf ein- und demselben Territorium […]“16. Im Rahmen dessen wird jede als Staatssprache definierte Sprache in einem eigenen Gebiet gesprochen, woraus sich ergibt, dass die Individuen nicht automatisch mehrsprachig sind, da sie in ihrem jeweiligen Gebiet in allen Kontexten ihre Erstsprache verwenden können.17 Darüber hinaus führt Lüdi die „soziale Mehrsprachigkeit oder Diglossie von Gesellschaften, in denen mehrere Sprachen mit unterschiedlichen Funktionen koexistieren […]“18, an. Der Ende des 19. Jahrhunderts von Ferguson (1959) geprägte Begriff der Diglossie bezeichnet die stabile komplementäre funktionelle Verteilung zweier Varietäten ein und derselben Sprache.19 Folglich sind die Sprachen auf Domänen verteilt, wodurch sie nicht in allen Situationen verwendet werden. Ferguson teilt die Sprachvarietäten in eine High Variety (=H-Varietät) und eine Low Variety (=L-Varietät) ein, wobei die H-Varietät in Institutionen gelehrt und die L-Varietät als Muttersprache erworben wird.20 Diesen Ansatz erweiternd geht Fishman (1967) zwar auch davon aus, dass die L-Varietät als Erstsprache und die H-Varietät in der späteren Sprachsozialisation gelernt wird, allerdings dehnt er die Unterscheidung im Vergleich zu Ferguson auf genetisch nicht verwandte Sprachen aus.21 Darüber hinaus differenziert er zwischen Diglossie und Bilingualismus. Dabei ist Diglossie als gesellschaftliches Phänomen und Bilingualismus als individueller Fall von Mehrsprachigkeit zu verstehen.22

Als letzten Punkt nennt Lüdi die „institutionelle Mehrsprachigkeit von nationalen oder internationalen Verwaltungen […]“23. Diesbezüglich bietet die Verwaltung einer Stadt, eines Bezirkes oder eines Landes ihre Dienste in mehreren Sprachen an24. Des Weiteren ist dies auch in internationalen Organisationen wie der UNO oder dem EU-Parlament der Fall. Es muss festgehalten werden, dass diese verschiedenen Perspektiven auf Mehrsprachigkeit nicht ganz voneinander isoliert betrachtet werden können, da sie aneinander gekoppelt sind. „[…] Vor allem geht gesellschaftliche und institutionelle Mehrsprachigkeit meist mit individueller Mehrsprachigkeit einher“25.

Ein weiteres Kriterium, nach dem Mehrsprachigkeit definiert werden kann, stellt die Sprachkompetenz dar. Hierbei stellt sich in der Mehrsprachigkeitsforschung die Frage, ab wann ein Mensch mehrsprachig ist. Diesbezüglich wird im nachfolgenden Kapitel auf die individuelle Mehrsprachigkeit eingegangen.

2.2 Individuelle Mehrsprachigkeit

In diesem Kapitel wird die individuelle Mehrsprachigkeit betrachtet, da der Prozess der Sprachmischung in den Köpfen der Sprecher stattfindet.26 Zudem kann sich individuelle Mehrsprachigkeit bei Migranten auch dann entwickeln, wenn sie in einem einsprachigen Land (z. B. Deutschland) leben.

Es gibt vielfältige Gründe für die Mehrsprachigkeit von Individuen, wie z. B. geografische Mobilität von Einzelnen, Zugang zu höherer Bildung, Leben in Sprachgrenzregionen oder Heirat mit Anderssprachigen.27 In der Mehrsprachigkeitsforschung ging man anfänglich in Bezug auf das Individuum davon aus, dass die gleichrangige Beherrschung zweier Sprachen die Gefahr eines gespaltenen Bewusstseins mit sich bringt.28 Heutzutage lehnt man einen kausalen Zusammenhang zwischen Mehrsprachigkeit und einem gespaltenen Bewusstsein ab. Darüber hinaus konzentriert sich die Mehrsprachigkeitsforschung seit 1960 vielmehr auf die positiven Aspekte von Mehrsprachigkeit als auf ihre negativen Folgen (z. B. doppelte Halbsprachigkeit). „Viele der sogenannten negativen Folgen der Zweisprachigkeit sind in der Tat nicht sprachlicher, sondern sozialer Natur“29.

Hinsichtlich der individuellen Mehrsprachigkeit ist auch die Frage nach dem Funktionieren eines mehrsprachigen Gehirns relevant. Im Rahmen der neurolinguistischen Forschung wurde festgestellt, dass einsprachige und mehrsprachige Prozesse in denselben Hirnregionen ablaufen. Bei Mehrsprachigkeit werden die verschiedenen Sprachen nicht in völlig verschiedenen Hirnbereichen gespeichert. Jeder Varietät ist ein eigenes neuronales Netz zugeordnet, welches unabhängig von dem anderen aktiviert werden kann, allerdings sind die Netze derart überlagert, dass auch gleichzeitig Elemente von beiden gewählt werden können.30

Die zur Mehrsprachigkeit eines Menschen führenden Umstände können durch die in 2.1 erwähnten Dichotomien differenziert werden. Bezüglich der Erwerbsmodalitäten wird ab der Schulzeit zwischen ungesteuertem (natürlichem) Zweitspracherwerb und gesteuertem Zweitspracherwerb unterschieden.31 Ersterer geschieht im Rahmen der Alltagskommunikation durch Kontakte zu Muttersprachlern, wohingegen letzterer durch Sprachkurse und Unterricht geschieht. Die Situation von Gastarbeitern kann als Beispiel für ungesteuerten Zweitspracherwerb angeführt werden, da die Arbeiter in ein fremdes Land kommen und ohne Sprachkurse oder Unterricht die Sprache des Aufnahmelandes lernen. Folglich gilt dies auch für Migranten. „Trotz fehlender oder rudimentärer Vorkenntnisse, erwerben Neuzuzügler (G1) angesichts des Zwangs, kommunizieren zu müssen, in aller Regel mehr oder weniger approximative Kenntnisse in der Aufnahmesprache“32.

Darüber hinaus kann bezüglich des Zeitpunktes des Spracherwerbs zwischen einem simultanen Erwerb mehrerer Sprachen und einer sukzessiven Aneignung einer zweiten, dritten usw. Sprache unterschieden werden.33 Beginnt der regelmäßige Input in beiden Sprachen vor dem Alter von drei Jahren, spricht man vom simultanen Erwerb, wohingegen man vom sukzessiven kindlichen Zweitspracherwerb spricht, wenn der Kontakt mit den Sprachen danach beginnt.34 Ab einem Alter von zehn Jahren bezeichnet man dies als sogenannten erwachsenen Zweitspracherwerb.35 Des Weiteren ist eine Unterscheidung hinsichtlich des Grades der Sprachbeherrschung möglich. Dabei wird zwischen symmetrischer und asymmetrischer Mehrsprachigkeit unterschieden. Bezüglich der Kompetenz von Mehrsprachigen wird davon ausgegangen, dass die Beurteilung der gesamten Sprachkompetenz nicht als Addition zweier einsprachiger Kompetenzen zu verstehen ist, sondern als eigenständiges Ganzes erscheint.36 Es muss bedacht werden, dass jeder mehrsprachige Mensch ein einzigartiges sprachliches, kognitives und soziokulturelles Profil erwirbt, das ihn von einsprachigen Personen unterscheidet.37

Aus heutiger Sicht der Forschung kann ein Individuum als mehrsprachig bezeichnet werden, dass im Laufe seines Lebens eine oder mehrere weitere Sprachen erworben hat und von der einen in die andere Sprache umschalten kann.

[...]


1 Das angeführte Beispiel wurde entnommen aus Hinnenkamp, Volker/Meng, Katharina 2005: S. 63.

2 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/MigrationIntegration/MigrationIntegration.html

3 Dies bezieht sich sowohl auf die 1. Generation als auch auf die 2. und 3. Generation von Migranten, unter der Voraussetzung, dass die 2. Und 3. Generation Zuhause noch ihre Muttersprache erlernen.

4 Vgl. Lüdi, Georges 1996(b): S. 233 f.

5 Vgl. Haider, Barbara 2010: S. 207.

6 Zitiert nach Keim, Inken 2012: S. 22.

7 Zitiert nach Butler, Yuko G./ Hakuta, Kenji 2004: S. 114.

8 Lüdi, Georges 1996 (b): S. 234.

9 Oksaar, Els 1980: S. 43.

10 Vgl. Riehl, Claudia Maria 2014(a): S. 14.

11 Ebd. S. 15.

12 Vgl. ebd. S. 16.

13 Riehl, Claudia Maria 2014(a): S. 17.

14 Ebd. S. 11.

15 Lüdi, Georges 1996 (b): S. 234

16 Ebd.

17 Vgl. Riehl, Claudia Maria 2014(b): S. 63.

18 Lüdi, Georges 1996(b): S. 234.

19 Vgl. ebd. S. 237.

20 Vgl. Riel, Claudia Maria 2014(b): S. 16.

21 Zitiert nach ebd. S. 18.

22 Zitiert nach ebd. S. 19.

23 Lüdi, Georges 1996(b): S. 234.

24 Vgl. Riel, Claudia Maria 2014(b): S. 63.

25 Riehl, Claudia Maria 2014(a): S. 12.

26 Riel, Claudia Maria 2014(b): S. 75.

27 Vgl. Lüdi, Georges 1996(b): S. 234.

28 Vgl. Oksaar, Els 1984: S. 81.

29 Lüdi, Georges 1996(b): S. 236.

30 Vgl. ebd. S. 237.

31 Vgl. Lüdi, Georges 1996(b): S. 237.

32 Lüdi, Georges 1996(a): S. 321.

33 Vgl. Lüdi, Georges 1996(b): S. 235.

34 Vgl. Anstatt, Tanja/ Dieser, Elena 2007: S. 140.

35 Vgl. ebd. S. 141.

36 Vgl. Lüdi, Georges 1996(a): S. 322.

37 Vgl. Butler, Yuko G./ Hakuta, Kenji 2004: S. 135.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Migration und Identität. Kann Code-switching als Ausdruck bilingualer Identität von Migranten betrachtet werden?
Hochschule
Technische Universität Darmstadt
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
30
Katalognummer
V1128782
ISBN (eBook)
9783346488695
ISBN (Buch)
9783346488701
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Migration, Identität, Code-Switching, Bilingualismus, Mehrsprachigkeit, individuelle Mehrsprachigkeit, Sprachkompetenz
Arbeit zitieren
Qendresa Berjani (Autor:in), 2016, Migration und Identität. Kann Code-switching als Ausdruck bilingualer Identität von Migranten betrachtet werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128782

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