Im Verlauf dieser Arbeit wird die Organisation des peloponnesischen Bundes, die Struktur seines Militärs, dessen Ruf und die Integration außerpeloponnesischer Gebiete untersucht und Schwachpunkte des Gesamtsystems, welche zum schnellen Zusammenbruch nach der Schlacht bei Leutktra führten, herausgearbeitet.
Mit dem Krieg des peloponnesischen Bundes gegen den persischen Großkönig in Kleinasien 400 v. Chr. hatte der Einfluss des Bundes seine bis dahin größte Ausdehnung erreicht. Da diverse griechische Staaten, so vor allem Korinth, Argos, Athen und Böotien nach wie vor große politische Freiräume besaßen, bildeten diese kurze Zeit später die sog. "korinthische Allianz", deren militärisches Ausgreifen in Griechenland die Peloponnesier zur Aufgabe ihrer kleinasiatischen Operationen zwang und nach längeren, ergebnislosen Stellungskämpfen im sog. Königsfrieden wieder eine autonome Stellung der meisten griechischen Staaten erreichen konnte.
In der folgenden Situation versuchten die Spartaner allerdings wieder ihren Einfluss durch die Unterstützung von Regimewechseln auszuweiten, so z.B. in Theben, wo das alte Regime angeblich durch die Ermordung von Regierungsmitgliedern mit spartanischer Hilfe zum Einsturz gebracht wurde. Auch wird von politischen Verfolgungen berichtet. Mit seiner im Folgenden, in einigen Zügen eher demokratischen Herrschaftsorganisation, entwickelte sich Theben allerdings nicht in eine von Sparta gewünschte Richtung. In mehreren unter anderem auch militärischen Schritten begann Theben Anspruch auf die gesamte Region Böotien zu erheben.
Hierdurch geriet es in einigen Fällen, so etwa durch eine Expedition zur spartanisch gesonnen Stadt Phocis in direkten Konflikt mit dem peloponnesischen Bund. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Entscheidungsschlacht Thebens bei Leuktra 371 v. Chr. bei der einigen Schätzungen nach ca. 1000 lakedaimonische Soldaten und davon 400 elitäre Spartiaten getötet wurden. Infolge dieser Niederlage verlor der peloponnesische Bund mit großer Geschwindigkeit an Einfluss auf andere griechische Gebiete, während Theben als neue Macht diese Gebiete, die sogar peloponnesische Kernregionen, wie Arkadien oder Messenien beinhalteten, zu neuen, eigenen Staatsgebilden zusammenfasste.
GLIEDERUNG
Sparta, die Struktur des peloponnesischen Bundes und sein Niedergang ab 371 v. Chr
I. Sparta und seine Bedeutung zum Ende des peloponnesischen Krieges
1. Der Sieg Spartas im peloponnesischen Krieg
2. Die politische Stellung Spartas in der griechischen Staatenwelt nach dem Ende des peloponnesischen Krieges
2.1 Die Behandlung ehemaliger Gebiete des attischen Seebundes
2.2 Die Behandlung der Stadt Athen nach dem peloponnesischen Krieg
2.3 Wachsende Spannungen innerhalb des peloponnesischen Einflussraums
3. Die Expansion Spartas nach Kleinasien
4. Der korinthische Krieg
4.1 Kriegsursache und Ausbruch des Konfliktes
4.2 Kriegsverlauf
4.3 Die Bedeutung des Antalkidasfriedens
II. Die Machtpolitik des peloponnesischen Bundes
1. Wesentliche Strukturen der Gesellschaft von Sparta
1.1 Der wesentliche Aufbau der Regierung Spartas
1.2 Die Bedeutung der Vollbürger im System der Gesellschaft von Sparta
2. Die Helotengebiete und ihre Bedeutung für die spartanische Gesellschaft S. 17
3. Wesentliche Strukturen des peloponnesischen Bundes und seine Bedeutung als Machtinstrument
4. Schwachpunkte im System peloponnesischer Machtpolitik
III. Der Aufstieg Thebens
1. Die politische Verselbstständigung Thebens
2. Die Niederlage des peloponnesischen Bundes in der Schlacht bei Leuktra
IV. Strukturen des peloponesischen Militärs
1. Sparta als zentrale Kraft im peloponnesischen Militär
1.1 Verschiedene Truppengattungen
1.2 Die Bedeutung der lakedaimonischen Phalanx
2. Schwäche und Niedergang
V. Spartas außenpolitischer Bedeutungsverlust
VI. Gesamtergebnis
Anhang I
Anhang II
Anhang III
Anhang IV
Anhang V
Literaturverzeichnis
Quellen
Sekundärliteratur
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