In ihrer Examensarbeit behandelt die Autorin ein Thema aus dem Bereich der Regionalsprachenforschung, speziell der Wahrnehmungsdialektologie sowie der linguistisch ausgerichteten niederdeutschen Philologie. Im Mittelpunkt der Studie stehen die regionalsprachlichen Wissensbestände linguistische Laien und ihre Wahrnehmung von Dialekten und norddeutschen regiolektalen Sprachformen. Diese werden durch eine Kombination verschiedener Testverfahren erhoben (Mental-Map-Test, Salienztest, Pertinenztest), die an einem Sample von insgesamt 58 Probanden am Erhebungsort Rostock durchgeführt wurden.
Die Untersuchung fragt nach der Auffälligkeit regionalsprachlicher Merkmale sowie deren Bewertung und versucht die Testergebnisse durch einen Abgleich mit vorliegenden Studien (Hettler, NOSA) auf ihre Allgemeingültigkeit hin zu überprüfen bzw. Wahrnehmung und Verwendung (NOSA) regionalsprachlicher Formen miteinander zu kontrastieren.
Das Gebiet der Wahrnehmungsdialektologie ist eine noch sehr junge Disziplin der Dialektologie. Diese Examensarbeit lässt in ihrer Analyse und Aufbereitung sowie Präsentation der Ergebnisse bezüglich der Stringenz und sprachlichen Qualität der Beschreibung als auch in Bezug auf die sprachwissenschaftliche Korrektheit keine Wünsche offen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Vorwort: Ein sprachliches Kaleidoskop.
- Die Wahrnehmung – Ein kognitiv-soziales Konstrukt..
- Das Was: Der Sprachraum Deutschlands.....
- Die Standardsprache Hochdeutsch - Eine Prestigesprache …………………………………………
- Die (Basis-)Dialekte – familiär und vertraut …………………………...
- Irgendwo zwischen beiden Polen – Die Regionalsprachen.……………………………...
- Das Wer: Die subjektive Komponente der Perzeptionslinguistik............
- Das Wie: Salienz und Pertinenz..
- Die Salienz als sprachliche Auffälligkeit.
- Die Pertinenz: Die Bewertung von Varietäten.
- Ein kleiner Einblick in den aktuellen Forschungsstand der Regionalsprachenforschung.
- Der Methodenkoffer der Wahrnehmungsdialektologie.....
- Mental-Maps.
- Salienz- und Pertinenz-Tests............
- Darstellung der eigenen empirischen Untersuchung ........
- Aufstellung der Hypothesen..
- Die Vorgehensweise
- Untersuchungsresultate...
- Ergebnisse der Mental-Maps.
- Ergebnisse des Salienz- und Pertinenztests...
- Überblick: Salienz und Pertinenz der 20 Sätze im Vergleich …….
- Fazit: Allgemeine Tendenzen der Wahrnehmungsdialektologie........
- Resümee der aufgestellten Hypothese........
- Abgleich mit der Vergleichsstudie Hettlers ......
- Vergleich mit den Karten des Norddeutschen Sprachatlasses (NOSAs)..
- Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse ......
- Ausblick: Fragen, Probleme, Lösungsansätze......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Wahrnehmung regionalsprachlicher Varietäten in Norddeutschland. Ihr Ziel ist es, die subjektive Prominenz, Salienz und Pertinenz dieser Varietäten durch eine empirische Untersuchung in Rostock zu analysieren. Die Studie untersucht, wie Laien die diatopische Verortung und Bewertung regionalsprachlicher Merkmale wahrnehmen.
- Die Rolle der subjektiven Wahrnehmung in der Dialektologie
- Die Identifikation und Bewertung regionalsprachlicher Varietäten in Norddeutschland
- Die Erforschung der Salienz und Pertinenz von Sprachmerkmalen
- Der Vergleich von Laienwissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen
- Die Anwendung von quantitativen Methoden in der Wahrnehmungsdialektologie
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in das Thema der regionalsprachlichen Varietäten ein und veranschaulicht die Komplexität der deutschen Sprachlandschaft. Kapitel III widmet sich der Wahrnehmung als einem kognitiv-sozialen Konstrukt und legt den Grundstein für die Untersuchung der subjektiven Perspektiven. Kapitel IV definiert den Sprachraum Deutschlands und differenziert zwischen Hochdeutsch, Basisdialekten und Regionalsprachen.
Kapitel V beleuchtet die subjektive Komponente der Perzeptionslinguistik, während Kapitel VI die Konzepte der Salienz und Pertinenz erläutert und die Bewertung von Varietäten untersucht. Kapitel VII stellt die Methoden der Wahrnehmungsdialektologie, insbesondere Mental-Maps und Salienz- und Pertinenz-Tests, vor.
Kapitel VIII präsentiert die Ergebnisse der eigenen empirischen Untersuchung, wobei die Hypothesen, die Vorgehensweise und die Ergebnisse der Mental-Maps und des Salienz- und Pertinenztests detailliert beschrieben werden. Kapitel IX fasst die allgemeinen Tendenzen der Wahrnehmungsdialektologie zusammen und diskutiert die Ergebnisse im Kontext der Vergleichsstudie von Hettler (2018) und des Norddeutschen Sprachatlasses (2015).
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen der Wahrnehmungsdialektologie, Regionalsprachen, Salienz, Pertinenz, Mental-Maps, empirische Forschung, Norddeutschland, subjektive Wahrnehmung, Laienlinguistik und Sprachvariation.
- Arbeit zitieren
- Madlen Reimer (Autor:in), 2020, Regionalsprachliche Varietäten in der Laienperzeption, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128928