Im Rahmen dieser Hausarbeit soll sich der Frage genähert werden, inwiefern die Desktop-Metapher als Killerapplikation des Personal Computer gelten kann.
Im ersten Teil der Arbeit sollen die linguistischen Konzepte vorgestellt werden, die Metaphern als wirklichkeitsgenerierende Bestandteile unserer Sprache behandeln. Mark Johnson und George Lakoff sind Pioniere der Annahme, dass Metaphern ausschlaggebend für die räumliche Orientierung, die Schöpfung von Realitätskonstrukten und deren konzeptioneller Einordnung sind. Diese Annahme kann auch auf den Bereich der Metapher im informatischen Kontext angewendet werden. Vorgestellt werden wesentliche Merkmale, die für ihre erfolgreiche Integration in computerbasierten Systemen wichtig sind und die Notwendigkeit des engen Zusammenspiels von Metaphern und Interfaces aufzeigen.
Des weiteren soll die Entwicklung der Desktop-Metapher und ihrer Einordnung als Werkzeug und Medium beleuchtet werden. Hierbei geht es nicht um eine vollständige Abhandlung der Geschichte des Personal Computer. Vielmehr soll in diesem Kapitel eine punktuelle und ideengeschichtliche Einordnung verschiedener Stationen auf dem Weg zur ersten Desktop-Metapher erfolgen. Besonders hervorgehoben werden dabei die Forschungen und Ideen Vannevar Bushs, Douglas C. Engelbarts und Alan Kays. Im letzten Teil wird dann die Entwicklung des revolutionären Macintosh als erster massentauglicher Personal Computer erforscht. Es wird dargestellt, wie die Desktop-Metapher 1984 als grafische Benutzeroberfläche des Macintosh Einzug in die privaten Haushalte erhält und wie sie, von da an, unsere Vorstellung von Datenräumen prägt. Diese Betrachtung des Desktops als Metapher, seine Entstehungsgeschichte, unterteilt in verschiedene Stadien und Grundannahmen zu Wirkung und Funktion von Benutzeroberflächen, sowie die Auswirkungen auf die Mensch-Maschine-Kommunikation sollen schlussendlich zur Beantwortung der Leitfrage führen, ob die Desktop-Metapher die Killerapplikation des Personal Computer ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Metaphern
- Metaphern in Gedanken, Handlungen und Sprache
- Metaphern in der Mensch-Computer-Interaktion
- Die Grundlagen der Desktop-Metapher
- Vannevar Bush – der „Memory Extender“
- Douglas C. Engelbart – Fenster als Revolution
- Alan Kay - das „Dynabook“ und „Smalltalk“
- Der Durchbruch
- Große Schwester, kleiner Bruder – Apple´s „Lisa“ und der „Macintosh“
- Die Desktop-Metapher und die menschliche Wahrnehmung von Datenräumen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Bedeutung der Desktop-Metapher als Schnittstelle zwischen Mensch und Computer und untersucht, ob sie als „Killerapplikation“ des Personal Computers betrachtet werden kann. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Desktop-Metapher und ihre Rolle in der Gestaltung der menschlichen Wahrnehmung von Datenräumen.
- Die Rolle von Metaphern in der Mensch-Computer-Interaktion und die Entstehung von Realitätskonstrukten
- Die Entwicklung der Desktop-Metapher von Vannevar Bush bis hin zu Alan Kay
- Die Bedeutung von Apple´s „Macintosh“ für die Verbreitung der Desktop-Metapher
- Die Auswirkungen der Desktop-Metapher auf die menschliche Wahrnehmung von Datenräumen
- Die Frage, ob die Desktop-Metapher als „Killerapplikation“ des Personal Computers gilt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Relevanz des Interfaces als Mensch-Maschine-Schnittstelle für das Verständnis der menschlichen Vorstellung von Datenräumen und die Erfolgsgeschichte des Personal Computers. Die Kapitel 2 und 3 befassen sich mit dem Konzept der Metapher und ihrer Anwendung in der Mensch-Computer-Interaktion. Hier werden die Theorien von Gerhard Kurz, George Lakoff und Mark Johnson vorgestellt, die Metaphern als grundlegende Bestandteile unserer Sprache und unseres Denkens betrachten. Das Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung der Desktop-Metapher und stellt wichtige Stationen auf dem Weg zur ersten Desktop-Metapher, wie die Forschungen von Vannevar Bush, Douglas C. Engelbart und Alan Kay, vor. Kapitel 4 behandelt den Durchbruch der Desktop-Metapher mit dem Apple Macintosh und untersucht, wie sie unsere Vorstellung von Datenräumen prägt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Desktop-Metapher, Mensch-Computer-Interaktion, Killerapplikation, Personal Computer, Datenräume, Metapherntheorie, Vannevar Bush, Douglas C. Engelbart, Alan Kay, Apple Macintosh, Interface Design, grafische Benutzeroberfläche.
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- Anonym (Autor), 2019, Die Desktop-Metapher. Killerapplikation des Personal Computer?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128965