Thema dieser Arbeit sind Strategien und Maßnahmen, die einen gelingenden Umgang mit der Heterogenität der Schüler*innen im Mathematikunterricht der Grundschule ermöglichen. Die wissenschaftliche Arbeit erforscht diese sowohl in vorwiegend mathematikdidaktischer Literatur, als auch in der Unterrichtspraxis und stellt in einem abschließenden Resümee Handlungsprämissen für die Zukunft eines produktiven Umgangs mit Vielfalt im Mathematikunterricht heraus.
Mit Blick auf die didaktisch-methodische Planung und Gestaltung des Mathematikunterrichts wurden dafür problemzentrierte Leitfadeninterviews mit vier Lehrerinnen unterschiedlicher Schulen durchgeführt und anschließend mithilfe des Verfahrens der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Darin zeigte sich, dass der Fokus in Literatur und Interviews auf der Leistungsheterogenität liegt und andere Heterogenitätsdimensionen dahinter zurückbleiben. Die Einstellungen der Lehrerinnen bzgl. dieser Vielfalt sind zwar grundlegend positiv, unterscheiden sich aber dennoch voneinander.
Für einen gelingenden Umgang mit Heterogenität werden in Theorie und Praxis Differenzierungs- und Individualisierungsmaßnahmen erläutert. In der Unterrichtsgestaltung überwiegen pädagogische, binnendifferenzierende Maßnahmen statt der in der mathematikdidaktischen Literatur populären fachbezogenen natürlichen Differenzierung.
In den Interviews war weiterhin eine Kategorisierung der Lernenden entsprechend ihrer Leistungsniveaus und eine weite Spanne von eher schüler*innenzentrierten zu lehrer*innenzentriertem Unterricht und individualisierendem zu sozialem Lernen erkennbar. Auch Diskrepanzen zwischen den Ebenen der Lehrkraft, dem Schulsystem und der Bildungspolitik wurden sichtbar.
Um im Mathematikunterricht der Grundschule produktiv mit Vielfalt umgehen zu können, braucht es eine kritische Reflexion der Lehrer*inneneinstellungen und der Unterrichtsplanung und -gestaltung in Hinblick auf verschiedene Heterogenitätsdimensionen der Schüler*innen, aber auch ein Hinterfragen des Schulsystems an sich.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kurzreferat
- Abstract
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemfeld: Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht der Grundschule
- 1.2 Forschungsfrage und Zielsetzung
- 1.3 Relevanz der Thematik
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Heterogenität in der Grundschule
- 2.1.1 Dimensionen von Heterogenität
- 2.1.2 Heterogenität im Mathematikunterricht
- 2.2 Didaktische Ansätze zum Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht
- 2.2.1 Differenzierung im Mathematikunterricht
- 2.2.2 Individualisierung im Mathematikunterricht
- 3. Empirische Untersuchung
- 3.1 Methodisches Vorgehen
- 3.1.1 Forschungsdesign
- 3.1.2 Datenerhebungsmethode
- 3.1.3 Stichprobenbeschreibung
- 3.1.4 Datenauswertung
- 3.2 Ergebnisse der Interviews
- 3.2.1 Einstellungen der Lehrerinnen zum Umgang mit Heterogenität
- 3.2.2 Unterrichtsgestaltung und -planung im Kontext der Heterogenität
- 4. Diskussion der Ergebnisse
- 4.1 Vergleich der Ergebnisse mit der theoretischen Basis
- 4.2 Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis
- 4.3 Grenzen der Untersuchung
- 5. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Arbeit zielt darauf ab, Strategien und Maßnahmen zu erforschen, die einen erfolgreichen Umgang mit der Heterogenität von Schüler*innen im Mathematikunterricht der Grundschule ermöglichen. Die Untersuchung basiert auf der Analyse von mathematikdidaktischer Literatur sowie der Analyse von Unterrichtspraxis durch Interviews mit Lehrer*innen.
- Dimensionen von Heterogenität im Mathematikunterricht
- Didaktische Ansätze zum Umgang mit Heterogenität (Differenzierung, Individualisierung)
- Einstellungen und Praxis von Lehrer*innen zum Umgang mit Heterogenität
- Analyse von Differenzierungs- und Individualisierungsmaßnahmen in der Unterrichtsgestaltung
- Diskrepanzen zwischen Theorie, Praxis und Schulsystem im Umgang mit Heterogenität
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Das Kapitel führt in die Thematik des Umgangs mit Heterogenität im Mathematikunterricht der Grundschule ein. Es werden das Problemfeld, die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dargestellt. Zudem wird die Relevanz der Thematik und der Aufbau der Arbeit erläutert.
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel befasst sich mit der theoretischen Basis der Arbeit. Es werden die verschiedenen Dimensionen von Heterogenität in der Grundschule, insbesondere im Mathematikunterricht, beleuchtet. Weiterhin werden wichtige didaktische Ansätze zum Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht, wie Differenzierung und Individualisierung, vorgestellt.
Kapitel 3: Empirische Untersuchung
In diesem Kapitel wird die empirische Untersuchung der Arbeit vorgestellt. Es werden das methodische Vorgehen, die Datenerhebungsmethode, die Stichprobenbeschreibung und die Datenauswertung erläutert. Anschließend werden die Ergebnisse der Interviews mit Lehrer*innen präsentiert, die sich auf deren Einstellungen zum Umgang mit Heterogenität und deren Unterrichtsgestaltung im Kontext der Heterogenität konzentrieren.
Kapitel 4: Diskussion der Ergebnisse
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung im Kontext der theoretischen Basis diskutiert. Es wird die Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis beleuchtet und auf die Grenzen der Untersuchung hingewiesen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Heterogenität, Mathematikunterricht, Grundschule, Differenzierung, Individualisierung, Lehrer*inneneinstellungen, Unterrichtsgestaltung, Schulsystem.
- Quote paper
- Lena Volke (Author), 2020, Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1129126