Pädagogische Konzepte gegen Rassismus

Formen und Ursachen von Rassismus. Analyse des Anti-Bias-Ansatzes


Hausarbeit, 2020

18 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundlagen des Rassismus
2.1 Der Terminus „Rasse“
2.1.1 Der Begriff „Rasse“
2.2 Definition des Rassismus
2.2.1 Ältester Defintionsversuch
2.2.2 Enge Fassung des Begriffs
2.2.3 Weitere Fassung des Begriffs
2.3 Spielarten des Rassismus
2.3.1 Der Antisemitismus
2.3.2 Der Antinegrismus
2.3.3 Der Klassismus
2.3.4 Antifeminismus
2.3.5 Der Antiqueerismus
2.4 Funktionen und Ursachen des Rassismus

3 Wie findet Rassismus statt?
3.1 Zentrale Dimensionen des Rassismus
3.1.1 Diskursive Rassifizierungstechniken
3.1.2 Struktureller Rassismus
3.1.3 Institutioneller Rassismus
3.1.4 Alltagsrassismus

4 Pädagogische Konzept gegen Rassismus
4.1 Was versteht man unter pädagogische Konzepte gegen Rassismus?

5 Der Anti-Bias-Ansatz
5.1 Grundvorstellungen
5.2 Intention
5.3 Anti-Bias in Kindertageseinrichtung
5.3.1 Ziele
5.3.2 Umsetzung
5.3.3 Dimensionen des Rassismus
5.4 Anti-Bias in der Erwachsenenbildung
5.4.1 Ziele
5.4.2 Umsetzung
5.4.3 Dimensionen des Rassismus

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Brennende Flüchtlingsheime, rechte Gewaltakte sowie Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien. Wie diese aktuellen Ereignisse in Deutschland und Europa zeigen, ist die Beschäftigung mit dem Thema „Rassismus“ zwingend erforderlich. In dieser Ausarbeitung werden zunächst folgende Fragen zum Thema „Rassismus“ beantwortet: Was ist Rassismus überhaupt? Wo liegen die Ursprünge und Ursachen von Rassismus? Wo und wie äußert er sich? Welche Merkmale und Erscheinungsformen lassen sich benennen? Nachdem diese Fragen und Inhalte bearbeitet und verständlich vorgestellt wurden, wird sich mit der Frage ausgesetzt, wie man dem Entstehen von Rassismus präventiv entgegenwirken kann. Dazu wird das pädagogische Konzept des Anti-Bias Ansatzes vorgestellt und analysiert. Zum Schluss folgt ein Fazit, welches den Lesenden einen abschließenden Gesamteindruck vermitteln soll.

2 Grundlagen des Rassismus

Folgend werden wichtige Termini geklärt, verschiedene Definitionsansätze präsentiert, Spielarten sowie Ursachen des Rassismus vorgestellt und auch die funktionelle Seite des Phänomens wird erläutert.

2.1 Der Terminus „Rasse“

Die Begrifflichkeit „Rasse“ als auch der Begriff „Rassismus“ sind umstritten. Diese wissenschaftliche Ausarbeitung beginnt, um im weiteren Verlauf „Rassismus“ zu verstehen mit der „Rassen“-Idee, von der der Rassismusbegriff ursprünglich abgeleitet wurde (vgl. Kimmich/Lavorano/Bergmann 2017, S. 49).

2.1.1 Der Begriff „Rasse“

Das als Ordnungsbegriff verwendete Wort „Rasse“ findet seinen Ursprung mit einiger Wahrscheinlichkeit im Arabischen. Es folgt aus dem Wort „ra’s“, das sich mit Kopf, Haupt, Herkunft oder Ursprung übersetzen lässt (vgl. Bühl 2016, S. 35).

Eine Verwendung des Begriffs zeigt sich in der nazistischen Theorie, in welcher die arische Höherwertigkeit und die jüdische Minderwertigkeit festgeschrieben waren und anhand von wissenschaftlicher „Rassen“ – Theorien des neunzehnten Jahrhunderts bestätigt wurden. Aus diesem Grund bezieht sich der Rassismus-Begriff oftmals ausschließlich auf „Rassen“- Theorien.

Bei der „Rassen“- Idee werden Menschen aufgrund von körperlichen Merkmalen wie beispielsweise der Größe, dem Gewicht oder Hautfarbe voneinander unterschieden und aufgrund dieser somatischen Eigenschaften in Gruppen eingeteilt, die dann als „Rassen“ definiert werden. Zudem impliziert die Zuschreibung dieser körperlichen Eigenschaften die Zuschreibung kultureller Eigenschaften. So versteht man die Menschheit als ein Gebilde von sich voneinander unterschiedenen Kollektivgruppen, in welchen jedes Individuum in einer dieser Gruppen seine Mitgliedschaft aufgrund eines Merkmals zugewiesen bekommt (vgl. Kimmich/Lavorano/Bergmann 2017, S. 49ff.).

2.2 Definition des Rassismus

Im Folgenden wird ein kurzer Einblick über gängige Rassismusdefinitionen gegeben. Generell kann man sagen, dass sich der Rassismusbegriff in einer engeren Fassung und einer weiteren Fassung definieren lässt. Hier wird zwischen Definitionen unterschieden, die den Rassismus als Ideologie betrachten sowie Ansätzen, die den Rassismus vielfältig, z.B. als Struktur, Prozess und Diskurs verstehen (vgl. Bühl 2016, S. 55). Um diese Unterschiede deutlich sichtbar zu machen, werden neben dem bekanntlich ältesten Definitionsversuch, zunächst Definitionen der engeren Fassung und im Anschluss daran die weiten definitorischen Fassungen des Phänomens Rassismus präsentiert.

2.2.1 Ältester Defintionsversuch

Im Jahre 1940 erschien in den USA die Studie von Ruth Benedict Race – Science and Politics. Diese Studie wurde 1947 ins Deutsche übersetzt und trug den Titel „Die Rassenfrage in Wissenschaft und Politik“. In der Studie definiert Benedict Rassismus in einer längeren Form wie folgt:

„Der Rassismus ist Dogma, wonach eine ethnische Gruppe von Natur aus zu erblicher Minderwertigkeit verdammt ist, während einer anderen erbliche Überlegenheit bestimmt ward, das Dogma, dass die Hoffnung der Zivilisation in der Ausmerzung gewisser Rassen und der Reinhaltung anderer liegt, das Dogma, dass eine Rasse den Fortschritt durch die Geschichte der Menschheit mit sich getragen hat und allein künftigen Fortschritt gewährleisten.“

Benedicts Definition von Rassismus in Kurzform lautet:

„Der Rassismus behauptet, dass die eine Gruppe die Stigmata der Überlegenheit trägt, die andere hingegen die der Minderwertigkeit.“

Wichtig zu wissen ist, dass Benedict die Existenz unterschiedlicher „Menschenrassen“ anerkennt und nicht als rassistisch sieht. Erst eine Wertung dieser einzelnen Rassen stellt für Ihn Rassismus dar (vgl. Bühl 2016, S. 56).

2.2.2 Enge Fassung des Begriffs

Derzeit weisen noch immer die Mehrheit der Rassismus-Definitionen eine multiple Reduktion des Phänomens auf. Solche Definitionen nennt man Definitionen der engeren Fassung. Mit einer multiplen Reduktion ist gemeint, dass die Definitionsversuche das Phänomen Rassismus in vielen Bereichen vereinfacht darstellen und reduzieren, sodass zwar einzelne Begriffe, Ideen, Strukturen und Arten von Rassismus erklärt werden können, jedoch nicht das große Ganze hinter dem Rassismus. Um diese Umschreibung fassbar zu machen, folgen sechs Arten von Reduktionismen, die man in Rassismus- Definitionen der „engeren“ Fassung vorfindet:

1) Der Rassismus wird wesensmäßig auf eine Ideologie verkürzt. Der Brite Ivan Hannaford versah seine anerkannte Studie über Rassismus mit dem Titel Race: The History of an Idea in the West.
2) Der Rassismus wird auf den Gedanken „menschliche Rassen“ in einer hierarchischen Struktur unterzuordnen reduziert.
3) Der Rassismus wird chronologisch auf eine Phase beginnend mit den ersten Rassentheorien der Aufklärung verkürzt oder genealogisch mit der zweiten Hälfte des 19. Jh. verkoppelt.
4) Aus einigen Definitionsversuchen folgt eine Begrenzung auf das Verhältnis von „Weiß“ und „Schwarz“, wodurch andere Opfer- wie Tätergruppen in ihrer Existenz komplett ausgeblendet werden.
5) Eine geografische Verengung auf Europa bzw. den Westen.
6) Zahlreiche Definitionsversuche blenden relevante Spielarten des Rassismus. So findet man auf der Startseite des Vereins „Gib Rassismus keine Chance“ folgende

Definition:

„Es gibt viele Definitionen von Rassismus. Im Allgemeinen versteht man darunter Handlungen, Redeweisen oder Einstellungen, die Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Kultur oder ethnischen Herkunft bevorzugen oder benachteiligen.“

Hier werden Spielarten des Rassismus wie beispielsweise Klassismus oder antimuslimischer Rassismus ausgegrenzt. Zu den einzelnen Spielarten finden Sie im folgenden Kapitel nähere Erklärungen.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass Definitionen multipler Reduktion verengte Fassungen des Phänomens Rassismus darstellen und keine Grundlage geben, um dieses ganzheitlich zu erschließen (vgl. Bühl 2016, S. 58ff.).

2.2.3 Weitere Fassung des Begriffs

Rassismusdefinitionen der weiteren Fassung betonen im Gegensatz zu dem engeren Rassismusbegriff mit seinen multiplen Reduktionismen, die folgenden vier Eigenschaften des Phänomens:

Erstens: Rassismus stellt sowohl eine Struktur, ein Prozess wie eine Ideologie dar. Zweitens: Eine dem Konstruktionsprozess zugrunde liegende Eigenschaft ist zwar zwingend erforderlich, kann aber sowohl real als auch fiktiv sein und als Merkmal kann sowohl eine soziale, kulturelle, biologische, religiöse oder sonstige Größe dienen.

Drittens: Die Ursprünge des Rassismus liegen bereits in der Antike.

Viertens: Alle Menschen können als potenzielle Opfer von Rassismus angesehen werden (vgl. Bühl 2016, S. 61f.). Eine Definition über das Phänomen Rassismus, welche die oben genannten Punkte erfüllt gibt Achim Bühl. Der Professor für Soziologie definiert Rassismus in seinem Buch Rassismus – Anatomie eines Machtverhältnisses als ein Macht- und Herrschaftsverhältnis, das aus Einstellungen, Verhaltensweisen wie Strukturen besteht und vorliegt, wenn auf Basis eines willkürlichen Differenzkriteriums, das biologischer, kultureller oder sonstiger Natur sein kann, eine Gesamtheit von Menschen in eine „Wir-Gruppe“ und eine „Fremdgruppe“ mit der Intention gespalten wird, die diskursiv wie nichtdiskursiv konstruierten „Anderen“ zwecks Vorteilsaneignung bzw. -wahrung zu beherrschen, auszuschließen oder gar zu töten (vgl. Bühl 2016, S. 63).

2.3 Spielarten des Rassismus

Es gibt unterschiedliche Ausprägungen des Phänomens Rassismus. Diese werden als „Spielarten des Rassismus“ bezeichnet. Unterschieden werden die Spielarten anhand der jeweiligen Gruppe rassistisch Dominierter. Nach dem Soziologen Achim Bühl lassen sich 15 Rassismen benennen. Der Antisemitismus, der Antinegrismus, der Antiziganismus, der antiindigene Rassismus, der Kolonialrassismus, der Klassismus, die Kranken- und Behindertenfeindlichkeit, der eugenische Rassismus, der Antiasiatismus, der antiirische Rassismus, der Antislawismus, der antimuslimische Rassismus, der Antifeminismus, der Antiqueerismus, der Antimigrantische Rassismus und Etabliertenvorrechte (vgl. Bühl 2016, S. 64). Alle fünfzehn Spielarten des Rassismus zu thematisieren, würde den Rahmen dieser Ausarbeitung weit überschreiten, weshalb in dieser Arbeit lediglich fünf willkürlich gewählte Rassismen näher erläutert werden. Besteht jedoch Interesse alle Spielarten des Rassismus kennenzulernen, schauen Sie dem Buch von Achim Bühl Rassismus- Anatomie eines Machtverhältnisses unter dem Kapitel „Spielarten des Rassismus“ nach.

2.3.1 Der Antisemitismus

Der Antisemitismus ist eine der ältesten Formen des Rassismus überhaupt und wird definiert als Judenfeindschaft, Judenhass und eine allgemeine Abneigung gegenüber allen Juden (vgl. Bühl 2016, S. 64f.).

2.3.2 Der Antinegrismus

Eine andere Hauptform des Rassismus neben dem Antisemitismus ist der Antinegrismus. Darunter versteht man die Unterdrückung von „Schwarzen“ durch „Weiße“, sowie das Bild vom „Schwarzen“ als Knecht sowie dessen alltägliche Diffamierung und Diskriminierung (vgl. Bühl 2016, S. 65f.).

2.3.3 Der Klassismus

Im Klassismus wird zwischen einer „Wir-Gruppe“ und einer „Fremdgruppe“ anhand der unterschiedlichen Klassen- und Schichtzugehörigkeiten unterschieden. Opfer des Klassismus sind marginalisierte Schichten, Menschen in prekären Lebenslagen, wie etwa Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Obdachlose, Arme oder die Arbeiterklasse als solche. Als Unterscheidungsmerkmale und Einteilungsmerkmale gelten neben dem geringen Einkommen oder dem Haushaltsvermögen auch ein niedriger Bildungsabschluss bzw. ein fehlender Schul- oder Berufsabschluss. Der klassistische Rassist misst die Wertigkeit der Menschen anhand seines Beitrags zum Volkseinkommen und beschreibt die „Wir-Gruppe“ als „produktiv“ und die „Anderen“ als „unproduktiv“. Zudem unterscheidet er nicht nur zwischen Weiß und Nichtweiß, sondern auch zwischen „höherwertigen Weißen“, deren Fortpflanzung zu fördern sei und „minderwertigen Weißen“, deren stärkere „Vermehrung“ zum Untergang der „weißen Rasse“ führe (vgl. Bühl 2016, S. 69f.).

2.3.4 Antifeminismus

Der Antifeminismus bzw. Sexismus ist eine Spielart des Rassismus, in welcher die Unterschiede der biologischen Geschlechtsmerkmale dazu gebraucht werden, die Menschen in die Gruppe der Männer oder in die Gruppe der Frauen einzuordnen und diese gegensätzlich zu positionieren mit dem Ziel die Frauen umfassend zu diskriminieren. Diese Spielart von Rassismus ist keine Ideologie, sondern das Macht- und Herrschaftsverhältnis der Männer über die stereotypisierte Gruppe der Frauen. Zudem ist der Antifeminismus in vielfältiger Weise mit anderen Rassismen verknüpft. So können beispielsweise schwarze Frauen gleichzeitig Opfer von Sexismus als auch von Antinegrismus sein. Eine weitere Verknüpfung kann man zum Klassismus finden, da durch die soziale Lage einer betroffenen Frau das Ausmaß des Sexismus sehr unterschiedlich stark oder schwach sein kann (vgl. Bühl 2016, S. 76f.).

2.3.5 Der Antiqueerismus

Eine weitere Spielart des Rassismus ist der Antiqueerismus. Dieser betrifft Personen, die im biologischen oder sexuellen Bereich als abweichend von der Norm der Mehrheitsgesellschaft definiert werden. Unter die rassistisch Dominierten fallen u.a. Homosexuelle, Lesben, Bisexuelle und Intersexuelle. Der Antiqueerismus stellt ein Macht- und Herrschaftsverhältnis dar, welches das Ziel verfolgt, Heterosexualität als Norm zu stützen und diese als „wahre“ Form der Sexualität aufrecht zu erhalten (vgl. Bühl 2016, S. 78.).

2.4 Funktionen und Ursachen des Rassismus

Rassismus hat einige Funktionen. Man kann zwischen primären und sekundären Funktionen unterscheiden.

Großes primäres Ziel ist die Errichtung sowie die Sicherung der Dominanz einer Wir-Gruppe über eine oder gar mehrere Fremdgruppen. Resultate dieser Dominanz sind Vorteilswahrung und Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums auf Seiten der Wir Gruppe. Um das große primäre Ziel zu schützen und zu festigen, lassen noch weitere Funktionen ausmachen. Diese bezeichnet man als sekundäre Funktionen. Eine sekundäre Funktion ist, die der Entlastung. Diverse Probleme ökonomischer, sozialer oder politischer Art finden ihren Sündenbock in der Fremdgruppe. So werden interne Spannungen und Konflikte einfach an die Fremdengruppe delegiert, wodurch die primären Funktionen von der Herrschaftssicherung und der Herrschaftsstabilisierung gewahrt werden. Weitere sekundäre Funktionen findet man in der Innenpolitik vor. Spionisierung und Terrorisierung der Wir Gruppe dienen dem Ausbau staatlicher Überwachungsorgane. Heißt in Kurzform mehr Kontrolle. Auf eine weitere Funktion des Rassismus resultierend aus der Innenpolitik zeigt das Zeitalter der Kreuzzüge. Hier wurde die Existenz eines (nicht vorhandenen) „Feindes“ konstruiert, um kriegerische Ambitionen zu begründen und zu legitimieren. Positiver Nebeneffekt ist dabei eine Festigung des Wir-Kollektivs. Alle diese Funktionen erhöhen so den Effekt von inneren Spannungen abzulenken, wodurch auch die primäre Funktion der Herrschaftssicherung und Herrschaftsstabilisierung verfestigt wird. Aus psychologischer Sicht findet man eine weitere sekundäre Funktion des Rassismus. Gemeint ist die Ablenkung psychischer Ängste, welche sozialen Ursachen geschuldet sind, durch die rassistische Sublimierung. Die letzte Funktion von Rassismus findet man unter Einbeziehung des ökonomischen Aspekts. Sie benennt die Ausbeutung, Lohnst Ratifizierung sowie die Ausplünderung untergeordneter Arbeitskräfte im Kontext einer globalen Wirtschaft. Ursachen für den Rassismus findet man unter der Betrachtung der Psychologie des Menschen. Teil der Wir Gruppe zu sein verspricht identitäre Stabilisierung, da sich das „Ich“ im „kollektiven Wir“ auflöst und so eine Ich-Schwäche kompensiert wird. Zudem können Mitglieder der Wir- Gruppe, welche selber Demütigungserfahrungen und Minderwertigkeitsgefühle gemacht haben, durch die Kreation eines Überlegenheitsgefühls bezüglich der Fremdgruppe jene Erfahrungen und Gefühle aufheben.

Eine weitere Ursache für rassistisches Verhalten findet man unter psychologischer Betrachtung der Entlastungsfunktion des Rassismus. Durch das Ableiten aller negativ bewerteten Probleme der Gesellschaft kausal an die Fremdgruppe, resultiert eine moralische Erhöhung des eigenen Kollektivs sowie eine Verminderung diverser Ängste wie z.B. die Angst vor dem sozialen Abstieg, vor Verlust der eigenen sozialen Position, vor unbekannten Krankheiten, vor Kriminalität und Gewalt (vgl. Bühl 2016, S. 125f.).

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Pädagogische Konzepte gegen Rassismus
Untertitel
Formen und Ursachen von Rassismus. Analyse des Anti-Bias-Ansatzes
Hochschule
Universität zu Köln
Note
2,0
Jahr
2020
Seiten
18
Katalognummer
V1129174
ISBN (eBook)
9783346495365
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rassimus, Diskriminierung, Anti-Bis Ansatz
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Pädagogische Konzepte gegen Rassismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1129174

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