Diese Hausarbeit nimmt den sowohl in der öffentlichen als auch in der wissenschaftlichen Diskussion vielzitierten Begriff des „Zappings“ als Ausgangspunkt für eine Betrachtung der Herausforderungen an die Fernsehforschung, die Fernsehsender und die Werbebranche, die sich aus einem Fernsehnutzungsverhalten ergeben, das besonders in den letzten 15 Jahren
weitreichende Veränderungen durchgemacht hat.
Als Grundlage wird dafür im ersten Teil ein kurzer Überblick über die Anfänge und die Geschichte der Fernsehforschung in Deutschland gegeben. Speziell erläutert wird dann die Arbeit der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK), da diese mit ihrer jahrelangen und kontinuierlichen Datenerhebung eine feste Institution im Bereich der Fernsehforschung
darstellt. Die sort gemachten Angaben stützen sich hauptsächlich auf die entsprechenden Kapitel aus „Das Mediensystem der Bundesrepublik Deutschland“ von Altendorfer (siehe Literaturverzeichnis).
Im zweiten Teil wird dann das Problem des sogenannten „Zappings“ erläutert und ein Zusammenhang zur GfK-Fernsehforschung hergestellt.
Da ohne Werbung das Medium Fernsehen in seiner heutigen Form gar nicht existieren könnte, wird ihr im dritten Teil ein eigenes Kapitel gewidmet.
Im Schlussteil werden die abgehandelten Probleme dann noch einmal thesenartig zusammengefasst, und, sofern möglich, für sie ein Lösungsansatz zu finden versucht. Die professionelle und kontinuierliche Fernsehforschung in Deutschland beginnt wenig überraschend zu einem Zeitpunkt, als auf dem deutschen Fernsehmarkt erstmals so etwas wie eine Konkurrenzsituation auftritt: 1963 beginnt die Ausstrahlung des Zweiten Deutschen Fernsehens(ZDF).
Obwohl die Programmgestaltung beim bisher alleinigen Anbieter, der ARD, und beim neuen ZDF von Koordinierungsabkommen bestimmt war und somit eher auf einen Kontrast als auf eine wirkliche Konkurrenz hinauslief, wurden die Daten der Fernsehforschung immer wichtiger.
Sie sollten nicht nur der Rückkopplung zwischen Produzent und Konsument dienen und Auskunft darüber geben, wie das Programm genutzt und bewertet wurde, sondern bildete auch die Grundlage für die Werbeeinnahmen der öffentlich-rechtlichen Anstalten, die sich ja eigentlich aus den Rundfunkgebühren finanzieren sollten.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Fernsehforschung in Deutschland
- 1.1. Entwicklung und Geschichte
- 1.2. Die telemetrische Messung der GfK
- 1.3. Verwertung der GfK-Daten
- 2. Zapping als neue Form der Fernsehnutzung
- 2.1. Geschichte des Zapping in Deutschland
- 2.2. Zapping in der Forschung
- 3. Der Fernsehwerbemarkt in Deutschland
- 3.1. Festlegung der Preise für Fernsehwerbung
- 3.2. Die Werbung in der Zuschauergunst
- 4. Zusammenfassung und Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss des Zappings auf die Fernsehforschung, die Fernsehsender und die Werbebranche. Sie beleuchtet die Veränderungen im Fernsehnutzungsverhalten der letzten 15 Jahre und deren Auswirkungen. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Fernsehforschung in Deutschland, insbesondere die Rolle der GfK, und setzt dies in Beziehung zum Phänomen des Zappings.
- Entwicklung und Geschichte der Fernsehforschung in Deutschland
- Die telemetrische Messung der Zuschauerzahlen durch die GfK
- Zapping als neue Form der Fernsehnutzung und dessen Einfluss auf die Forschung
- Der Fernsehwerbemarkt und die Preisgestaltung für Werbezeit
- Die Bedeutung von Zuschauerdaten für die Fernsehbranche
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor: die Herausforderungen des Zappings an die Fernsehforschung, die Sender und die Werbeindustrie. Sie beschreibt den Fokus auf Veränderungen im Fernsehkonsum der letzten 15 Jahre und skizziert den Aufbau der Arbeit: einen Überblick über die Fernsehforschung in Deutschland (mit Fokus auf die GfK), eine Auseinandersetzung mit dem Zapping und dessen Einfluss, ein Kapitel zum Fernsehwerbemarkt und schließlich eine Zusammenfassung der Ergebnisse und Lösungsansätze.
1. Fernsehforschung in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Fernsehforschung in Deutschland, beginnend mit dem Aufkommen des ZDF im Jahr 1963. Es wird die Bedeutung der Zuschauerdaten für die Rückkopplung zwischen Produzenten und Konsumenten und für die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender hervorgehoben. Die Entwicklung der Messmethoden wird erläutert, von der Infratam mit ihren Tammetern und qualitativen Befragungen bis zur GfK mit ihren modernen telemetrischen Messungen. Die steigende Bedeutung von Werbung als Finanzierungsquelle für den Rundfunk wird betont.
1.1. Entwicklung und Geschichte: Dieser Unterabschnitt detailliert die Geschichte der Fernsehforschung in Deutschland, beginnend mit der Gründung der Infratam im Jahr 1963 und der Einführung des Tammeters. Es werden die Herausforderungen der frühen telemetrischen Messungen beschrieben: lange Auswertungszeiten, Unzuverlässigkeit der Geräte und kleine Stichproben. Die Nachfolgeorganisationen, Teleskopie und schließlich die GfK, werden vorgestellt. Der Fokus liegt auf der zunehmenden Bedeutung der Zuschauerdaten im Kontext der wachsenden Konkurrenz und der Notwendigkeit zusätzlicher Finanzierungsquellen durch Werbung.
1.2. Die telemetrische Messung der GfK: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die verbesserte telemetrische Messmethode der GfK. Die Genauigkeit der Messung (Sekundengenauigkeit) und die Fähigkeit, zahlreiche Sender und alternative Nutzungsmöglichkeiten des Fernsehgeräts zu erfassen, werden hervorgehoben. Die Zusammensetzung des GfK-Panels (5640 Haushalte, inklusive EU-Ausländer) und die Methode der Stichprobenauswahl werden erläutert. Das Pushbutton-System zur Erfassung der einzelnen Zuschauer wird beschrieben, sowie die Zuverlässigkeit des Systems durch Coincidental Checks (99,9% Übereinstimmung im Jahr 1995).
1.3. Verwertung der GfK-Daten: Dieser Teil behandelt die Verwendung der GfK-Daten, insbesondere die Festlegung von Preisen für Werbezeit. Der Tausend-Kontakt-Preis als wichtige Kennzahl und „Werbewährung“ wird erklärt. Die Berechnung von Brutto- und Nettoreichweite wird erläutert. Schließlich werden weitere wichtige Kennzahlen wie Einschaltquote und Marktanteil definiert und deren Bedeutung für die Fernsehbranche und die Öffentlichkeit hervorgehoben.
2. Zapping als neue Form der Fernsehnutzung: Dieses Kapitel beschreibt das Zapping als neue Herausforderung an die Fernsehforschung und die Werbebranche. Es beleuchtet die historischen Entwicklungen des Zapping in Deutschland sowie aktuelle Forschungsansätze zu diesem Thema. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen des Zappings auf die Messmethoden und die Interpretation der Daten. Die Schwierigkeiten bei der exakten Erfassung des Zapping-Verhaltens und dessen Einfluss auf die Werbewirksamkeit stehen im Mittelpunkt.
3. Der Fernsehwerbemarkt in Deutschland: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Fernsehwerbemarkt, der Preisgestaltung von Werbezeit und der Akzeptanz von Werbung durch Zuschauer. Es beleuchtet den Zusammenhang zwischen Zuschauerdaten (GfK) und der Preisfindung für Werbeplätze. Die Bedeutung der Reichweite für die Werbewirtschaft wird ausführlich dargestellt.
Schlüsselwörter
Zapping, Fernsehforschung, GfK, Werbemarkt, Zuschauermessung, Reichweite, Einschaltquote, Marktanteil, Telemetrie, öffentlich-rechtliches Fernsehen, privatrechtliches Fernsehen, Mediennutzung, Fernsehwerbung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Einfluss des Zappings auf die Fernsehforschung, die Fernsehsender und die Werbebranche
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss des Zappings auf die Fernsehforschung, die Fernsehsender und die Werbebranche. Sie beleuchtet die Veränderungen im Fernsehnutzungsverhalten der letzten 15 Jahre und deren Auswirkungen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Fernsehforschung in Deutschland, insbesondere die Rolle der GfK, und setzt dies in Beziehung zum Phänomen des Zappings. Weitere Schwerpunkte sind die telemetrische Messung der Zuschauerzahlen, Zapping als neue Form der Fernsehnutzung und dessen Einfluss auf die Forschung, der Fernsehwerbemarkt und die Preisgestaltung für Werbezeit sowie die Bedeutung von Zuschauerdaten für die Fernsehbranche.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel und eine Zusammenfassung/Konklusion. Kapitel 1 befasst sich mit der Fernsehforschung in Deutschland (inkl. Entwicklung, GfK-Messung und Datenverwertung). Kapitel 2 behandelt Zapping als neue Form der Fernsehnutzung und dessen Auswirkungen. Kapitel 3 analysiert den deutschen Fernsehwerbemarkt und die Preisgestaltung.
Wie wird die Fernsehforschung in Deutschland dargestellt?
Kapitel 1 beschreibt die Entwicklung der Fernsehforschung von den Anfängen mit der Infratam und dem Tammeter bis zur modernen telemetrischen Messung durch die GfK. Es werden die Messmethoden, die Herausforderungen der frühen Phasen und die steigende Bedeutung von Zuschauerdaten für die Finanzierung (insbesondere durch Werbung) beleuchtet.
Welche Rolle spielt die GfK in der Fernsehforschung?
Die GfK spielt eine zentrale Rolle, da sie mit ihrer telemetrischen Messmethode (Sekundengenauigkeit) präzise Zuschauerdaten liefert. Die Zusammensetzung des GfK-Panels, die Messmethoden und die Verwendung der Daten zur Preisgestaltung von Werbezeit werden detailliert beschrieben.
Wie wird Zapping in der Arbeit behandelt?
Zapping wird als neue Herausforderung für die Fernsehforschung und die Werbebranche dargestellt. Die Arbeit analysiert die Schwierigkeiten bei der exakten Erfassung des Zapping-Verhaltens und dessen Einfluss auf die Messmethoden und die Werbewirksamkeit.
Wie wird der Fernsehwerbemarkt beschrieben?
Kapitel 3 analysiert den Fernsehwerbemarkt, die Preisgestaltung von Werbezeit (Tausend-Kontakt-Preis) und den Zusammenhang zwischen Zuschauerdaten (GfK) und der Preisfindung. Die Bedeutung der Reichweite für die Werbewirtschaft wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Zapping, Fernsehforschung, GfK, Werbemarkt, Zuschauermessung, Reichweite, Einschaltquote, Marktanteil, Telemetrie, öffentlich-rechtliches Fernsehen, privatrechtliches Fernsehen, Mediennutzung und Fernsehwerbung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Zusammenfassung und Konklusion fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet möglicherweise Lösungsansätze für die Herausforderungen, die das Zapping für die Fernsehforschung, die Sender und die Werbeindustrie mit sich bringt.
- Arbeit zitieren
- M.A. Gesa Lüß (Autor:in), 2002, Zapping als Herausforderung an die Fernsehforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112962