Die allgemeinen Einstellungen zum Leben, Tod und Freitod sind insbesondere heutzutage von einer großen Relevanz. Noch nie war in unserer Gesellschaft die Grenze zwischen dem Begriff des Lebens und dem des Todes so fließend und durchlässig wie heute. Einerseits verspricht die heutige (genetisch-medizinische) Forschung eine immer längere Lebenserwartung, andererseits fürchtet man in den modernisierten Gesellschaften immer weniger den selbst herbeigeführten Tod, viel eher ein qualvolles oder sinnlos verlängertes Leben. So nimmt das philosophische und rechtliche Interesse an dem „Freitod“ sowie an der Sterbehilfe zu, während die religiösen und moralischen suizidtabuisierenden Normen immer mehr an Bedeutung verlieren. Die traditionelle „Kultur des natürlichen Todes“ - die nur von Gottes Willen bestimmt sein sollte – scheint mit der Modernisierung unserer Gesellschaft langsam zu verschwinden.
Treffen jedoch diese Tendenzen in den Einstellungen zum Suizid unterschiedliche Gesellschaften und Kulturen im gleichen Maße? Bleibt die Akzeptanz des „Freitodes“ von politischen Ereignissen oder von all-täglicher Lebensbedrohung unberührt? Welche kulturellen und politischen Faktoren beeinflussen die Einstellungen zum Suizid und eventuell auch die Häufigkeit der Handlung selbst? Derartige kulturpsychologische Fragen haben mich bewogen, die heutigen Einstellungen zum Suizid zwischen Israel und Deutschland qualitativ zu vergleichen und kritisch zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Einführung in die Suizidalität
- 1.1 Terminologie
- 1.2 Epidemiologie
- 1.2.1 Allgemeine Suizidrate
- 1.2.2 Angaben zur Fragestellung
- 1.3 Allgemeine Erklärungsmodelle
- 1.3.1 Psychoanalytische Erklärungsansätze
- 1.3.2 Soziologische Erklärungsansätze
- 1.3.3 Medizinisch-Psychiatrische Erklärungsansätze
- 2. Einstellungen und Suizidalität
- 2.1 Der Einstellungsbegriff
- 2.2 Einstellungen zum Suizid
- 3. Arbeitshypothesen
- 3.1 Hypothesenaufstellung
- 3.2 Theoretische Fundierung
- 4. Methodik
- 4.1 Suizidforschung und qualitative Methoden
- 4.2 Zu den Arbeitsmethoden
- 4.3 Kritische Bemerkungen zur Methodik
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Allgemeine Einstellungen zum Suizid
- 5.2 Unterschiede in Sozialeinstellungen
- 5.3 Ausblick der Ergebnisse
- 6. Diskussion und Interpretation
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation untersucht die Einstellungen zum Suizid in Deutschland und Israel im Vergleich. Ziel ist es, die Unterschiede in der Suizidrate zwischen beiden Ländern anhand der vorherrschenden Einstellungen zum Suizid zu erklären. Die Arbeit geht davon aus, dass Unterschiede im Verhalten (Suizidrate) sich in den kognitiven Einstellungen spiegeln. Der Fokus liegt auf einem qualitativen Vergleich der kulturellen Perspektiven.
- Vergleich der Einstellungen zum Suizid in Deutschland und Israel
- Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Einstellungen und Suizidrate
- Analyse kultureller und soziologischer Faktoren
- Qualitative Erfassung und Interpretation kulturspezifischer Einstellungen
- Beitrag zum Verständnis internationaler Unterschiede in der Suizidhäufigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Suizids ein und beschreibt die Motivation der Arbeit. Der Autor hebt die Komplexität des Suizids als Phänomen hervor und betont die unterschiedliche Bewertung des Suizids in verschiedenen Kulturen und Epochen. Die Arbeit basiert auf der Annahme, dass Unterschiede in der Suizidrate zwischen Nationen durch unterschiedliche Einstellungen zum Suizid erklärt werden können. Der Vergleich zwischen Deutschland und Israel wird als besonders interessant und komplex dargestellt, da er nicht nur kulturelle und politische Unterschiede, sondern auch die gemeinsame Geschichte beider Länder berücksichtigt.
1. Einführung in die Suizidalität: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in das Thema Suizidalität. Es definiert die Terminologie, präsentiert epidemiologische Daten zur Suizidrate, und untersucht verschiedene Erklärungsmodelle für Suizid, einschließlich psychoanalytischer, soziologischer und medizinisch-psychiatrischer Ansätze. Die Kapitelteile beleuchten die Komplexität des Phänomens und zeigen verschiedene Perspektiven auf seine Ursachen auf. Der Abschnitt über die Epidemiologie legt die Grundlage für den Ländervergleich, der im späteren Verlauf der Arbeit erfolgt.
2. Einstellungen und Suizidalität: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem theoretischen Verständnis von Einstellungen und deren Bedeutung im Kontext der Suizidalität. Es definiert den Einstellungsbegriff und analysiert, wie Einstellungen zum Suizid das Verständnis und die Wahrnehmung dieses Phänomens beeinflussen können. Das Kapitel stellt die theoretische Basis für den empirischen Vergleich in den folgenden Abschnitten bereit und verbindet den abstrakten Begriff der Einstellung mit der konkreten Problematik des Suizids.
3. Arbeitshypothesen: In diesem Kapitel werden die Hypothesen der Studie formuliert und theoretisch begründet. Der Autor legt dar, welche Annahmen die Studie überprüft und wie diese Annahmen auf der Grundlage der bisherigen Forschung und Theoriebildung begründet werden. Dieser Abschnitt strukturiert die Untersuchung und verdeutlicht die spezifischen Forschungsfragen der Arbeit.
4. Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Ansätze der Studie. Es erläutert die gewählten Methoden der Suizidforschung und die Gründe für deren Auswahl. Die kritische Auseinandersetzung mit den methodischen Grenzen trägt zur Transparenz und Objektivität der Studie bei. Der Fokus liegt auf der Rechtfertigung der gewählten Methoden und der Reflexion möglicher Limitationen.
5. Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Es beschreibt allgemeine Einstellungen zum Suizid und untersucht Unterschiede in sozialen Einstellungen zwischen den beiden untersuchten Ländern. Der Ausblick auf die Ergebnisse leitet über zur Diskussion und Interpretation im nächsten Kapitel. Es werden die empirischen Befunde prägnant und strukturiert dargestellt, wobei der Fokus auf den zentralen Forschungsergebnissen liegt.
Schlüsselwörter
Suizid, Suizidalität, Einstellungen, Deutschland, Israel, Kulturvergleich, qualitative Forschung, Soziologie, Psychologie, Epidemiologie, präventive Maßnahmen.
Häufig gestellte Fragen zur Dissertation: Einstellungen zum Suizid in Deutschland und Israel
Was ist der Gegenstand dieser Dissertation?
Die Dissertation untersucht vergleichend die Einstellungen zum Suizid in Deutschland und Israel. Ziel ist es, die Unterschiede in den Suizidraten beider Länder anhand der vorherrschenden Einstellungen zu erklären, ausgehend von der Annahme, dass Unterschiede im Verhalten (Suizidrate) sich in den kognitiven Einstellungen widerspiegeln. Der Fokus liegt auf einem qualitativen Vergleich der kulturellen Perspektiven.
Welche Themen werden in der Dissertation behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Vergleich der Einstellungen zum Suizid in Deutschland und Israel, Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Einstellungen und Suizidrate, Analyse kultureller und soziologischer Faktoren, qualitative Erfassung und Interpretation kulturspezifischer Einstellungen und Beitrag zum Verständnis internationaler Unterschiede in der Suizidhäufigkeit.
Welche Kapitel umfasst die Dissertation?
Die Dissertation gliedert sich in folgende Kapitel: Vorwort, Einleitung, 1. Einführung in die Suizidalität (inkl. Terminologie, Epidemiologie und Erklärungsmodelle), 2. Einstellungen und Suizidalität, 3. Arbeitshypothesen, 4. Methodik, 5. Ergebnisse, 6. Diskussion und Interpretation, 7. Zusammenfassung.
Wie ist die Einleitung aufgebaut?
Die Einleitung führt in die Thematik des Suizids ein, beschreibt die Motivation der Arbeit, hebt die Komplexität des Suizids hervor und betont die unterschiedliche Bewertung des Suizids in verschiedenen Kulturen. Sie begründet den Ländervergleich Deutschland/Israel mit kulturellen, politischen und geschichtlichen Aspekten.
Was wird im Kapitel "Einführung in die Suizidalität" behandelt?
Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Suizidalität: Definitionen, epidemiologische Daten zur Suizidrate und verschiedene Erklärungsmodelle (psychoanalytisch, soziologisch, medizinisch-psychiatrisch). Es beleuchtet die Komplexität des Phänomens und zeigt verschiedene Perspektiven auf seine Ursachen auf.
Worüber handelt das Kapitel "Einstellungen und Suizidalität"?
Das Kapitel beschäftigt sich mit dem theoretischen Verständnis von Einstellungen und deren Bedeutung im Kontext der Suizidalität. Es definiert den Einstellungsbegriff und analysiert, wie Einstellungen zum Suizid das Verständnis und die Wahrnehmung dieses Phänomens beeinflussen.
Was beinhaltet das Kapitel "Arbeitshypothesen"?
In diesem Kapitel werden die Hypothesen der Studie formuliert und theoretisch begründet. Es wird dargelegt, welche Annahmen die Studie überprüft und wie diese Annahmen auf der Grundlage der bisherigen Forschung und Theoriebildung begründet werden.
Wie wird die Methodik der Studie beschrieben?
Das Kapitel "Methodik" beschreibt die gewählten Methoden der Suizidforschung und die Gründe für deren Auswahl. Es beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit den methodischen Grenzen und fokussiert auf die Rechtfertigung der gewählten Methoden und die Reflexion möglicher Limitationen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert die Ergebnisse der Studie: allgemeine Einstellungen zum Suizid und Unterschiede in sozialen Einstellungen zwischen Deutschland und Israel. Es werden die empirischen Befunde prägnant und strukturiert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Dissertation?
Schlüsselwörter sind: Suizid, Suizidalität, Einstellungen, Deutschland, Israel, Kulturvergleich, qualitative Forschung, Soziologie, Psychologie, Epidemiologie, präventive Maßnahmen.
- Arbeit zitieren
- Dr. Guy Saar (Autor:in), 2005, Einstellungen zum Suizid in Deutschland und Israel - Ein Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113013