Der psychisch Kranke - Zum Wandel der Sichtweise psychiatrischer Erkrankungen


Diploma Thesis, 2008

191 Pages, Grade: "gut"


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Einleitung

3 Historischer Rückblick der Psychiatrie Geschichte
3.1 Von den Anfängen in der Antike bis ins 20.Jahrhundert
3.1.1 Die Psychiatrie bei den Römern und Griechen
3.1.2 Die Psychiatrie im Mittelalter und der Renaissance
3.1.3 Die Psychiatrie im 17. und 18. Jahrhundert
3.1.4 Die französische Schule
3.1.5 Die Psychiatrie im 19. Jahrhundert
3.1.5.1 Exkurs: Psychiker versus Somatiker
3.1.5.2 Wilhelm Griesinger und die 1. biologische Psychiatrie _

4 Die Psychiatrie in Österreich
4.1 Theodor Meynert und sein Wirken
4.2 Die Fieberkur von Julius Wagner Jauregg
4.3 Sigmund Freud und die Psychoanalyse

5 Die Psychiatrie im Nationalsozialismus
5.1 Ideologische Hintergründe
5.2 Der Beginn der Zwangssterilisierungen
5.3 Die Euthanasie an psychisch Kranken
5.4 Kindereuthanasie
5.5 Neue Therapieverfahren im Nationalsozialismus
5.6 Die Situation in der Psychiatrie nach 1945

6 Neuere Entwicklungen im 20. Jahrhundert
6.1 Die zweite biologische Psychiatrie
6.1.1 Die ersten wirksamen Medikamente
6.1.2 Krankenversorgung und Psychiatrie Reform

7 Historische Entwicklung einer psychiatrischen Systematik
7.1 Traditionelle Nosologien
7.2 Die Klassifikation von Heinroth und Jacobi
7.3 Das Konzept der Einheitspsychose
7.4 Karl L. Kahlbaum und sein Einfluss auf die Psychiatrie

8 Neue Sichtweise der psychiatrischen Erkrankungen im 20. Jahrhundert
8.1 Emil Kraepelin und Eugen Bleuler
8.1.1 Die Klassifikation von Emil Kraepelin
8.1.2 Das Dichotome Modell von Kraepelin
8.1.3 Bleuler und sein Schizophreniekonzept
8.1.4 Exogene Nervenkrankheiten
8.1.5 Körperbautypen und psychische Erkrankungen
8.1.5.1 Pyknischer Typ
8.1.5.2 Astehnischer oder Leptosomer Typ
8.1.5.3 Athletische Typ
8.1.6 Die Psychopathologie von Kurt Schneider

9 Die Klassifikationen im 21. Jahrhundert
9.1 ICD und DSM in ihrer historischen Entwicklung

10 Die Antipsychiatrie

11 Schlussbemerkung

12 Verzeichnisse
12.1 Literatur
12.1.1 Monographien
12.1.2 Zeitungen und Zeitschriften
12.2 Internetverzeichnis
12.3 Abkürzungsverzeichnis
12.4 Tabellenverzeichnis

1 Vorwort

Bei der Entstehung dieser Diplomarbeit, wäre es ohne die Hilfe gewisser Personen nicht möglich gewesen, diese zu verfassen. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei ihnen zu bedanken.

Als erstes möchte ich mich bei a.o. Univ. Prof. Dr. Birgit Bolognese- Leuchtenmüller bedanken, die mein Thema bereitwillig angenommen und mich mit Ratschlägen unterstützt hat.

Des Weiteren gilt mein Dank, Herrn Mag. (FH) Hans Witek, der mir mit sehr vielen Literaturhinweisen eine neue Sichtweise auf mein Thema ermöglicht hat.

An dieser Stelle sei auch den Mitarbeitern des Instituts für Geschichte der Medizin gedankt, die immer alles daran gesetzt haben, mir die nötige Literatur, so rasch wie möglich zur Verfügung zu stellen.

Fern ab der Universität gilt mein Dank besonders meiner Mutter Anna jun. und meiner Großmutter Anna sen., die mir erst mein Studium in Wien ermöglicht und mich während der ganzen Zeit mental, wie auch finanziell unterstützt haben. An dieser Stelle sei diesen zwei hervorragenden Menschen mein besonderer Dank ausgesprochen.

Nicht unerwähnt bleiben darf die Unterstützung meiner Freunde, die mich meine ganze Studienzeit und hoffentlich darüber hinaus begleitet haben und werden.

Auch möchte ich ihnen für das Korrekturlesen, die Hilfe beim Formatieren für die Geduld und die Motivation, die sie mir während des Schreibens meiner Arbeit entgegenbrachten, danken.

Ohne die Unterstützung und Hilfe dieser genannten Personen, wäre es mir nicht möglich gewesen die Arbeit in dieser Form zu verfassen.

DANKE!

Nadine Rapold April 2008

2 Einleitung

„Wer auf mühsamen Pfaden einem fernen Ziel zustrebt, wird gut tun, von Zeit zu Zeit seinen Blick rückwärts zu wenden. […] Wenn irgendwo, so ist eine solche rückschauende Betrachtung angezeigt auf dem Gebiete der Psychiatrie. […]“.[1]

Die Motivation eine Geschichte der Psychiatrie zu schreiben, hatte seinen Ursprung darin, dass im 21. Jahrhundert psychisch Kranke, nach wie vor stigmatisiert und ausgegrenzt werden. Immer wieder vernimmt man aus den Medien die Worte „Geisteskrank“, „Psychopath“ und „Irrenhäuser“; Worte, von denen man annehmen müsste, dass sie der Vergangenheit angehörten.

„Psychisch Kranke sind in Österreich [und in anderen europäischen Ländern] Kranke zweiter Klasse“.[2] Zwar bemüht man sich, jetzt schon seit über 20 Jahren eine Besserung dieses Zustandes zu erreichen, dennoch kann man das 2 Klassen System nicht verleugnen. Die Autorin wollte aufzuzeigen, dass psychische Erkrankungen den somatischen Krankheiten gleichzustellen sind und ihnen auch dementsprechend eine adäquate Behandlung zusteht.

Die größte Schwierigkeit bei der Verfassung dieser Arbeit bestand darin, dass es eine Fülle an Literatur gab. Nach mehrmaligen Selektionen ist es der Autorin schließlich gelungen, die für sie relevanten Schriften ausfindig zu machen.

Die Arbeit hätte sich in seinem Ursprung auf Primär Quellen gestützt, da dieser Zugang aber vehement verweigert wurde, stützt sie sich zum größten Teil auf Sekundär Quellen; Sprich einschlägiger Literatur, wie diverseren Zeitungsartikeln, auch das Internet bot zum Teil einige brauchbare Quellen.

In dieser Arbeit wurde versucht, einen Überblick über die Wahrnehmung des psychisch Kranken seit der Antike bis in unsere Tage zu geben. Der

1. Teil beschäftigt sich mit einem historischen Rückblick seit der Antike, wobei der Umgang mit dem psychisch Kranken im Mittelpunkt steht, wie auch die wichtigsten Vertreter der jeweiligen Epoche. Im 2. Teil geht die Autorin verstärkt auf die historische Entwicklung einer psychiatrischen Systematik ein, um zu zeigen, wie sich das Verständnis der psychischen Erkrankungen sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Abschließend, im Teil 3 wird die Antipsychiatrie näher beleuchtet, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Psychiatrie hatte, der auch in der heutigen Zeit noch spürbar ist.

Vor allem die Werke von Edward Shorter „Geschichte der Psychiatrie“, von Heinz Schott und Rainer Tölle „Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren Irrwege und Behandlungsformen“, wie auch die Schrift von Franz Alexander und Sheldon Selesnick „Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart“, erwiesen sich als unentbehrliche Standardwerke für die Verfassung dieser Arbeit. Nicht zu vergessen die viel rezitierte Monographie von Erwin Ackerknecht „Kurze Geschichte der Psychiatrie“.

Das Ziel, das mit dieser Arbeit verfolgt wurde, war es, interessierte LeserInnen zu erreichen, die sich ebenfalls mit der Thematik der Psychiatrie auseinandersetzen. Zudem wollte die Autorin auch zeigen, dass die Reformbedürftigkeit dieser medizinischen Disziplin noch lange nicht abgeschlossen ist, wie der erst jüngste Skandal im Otto Wagner Spital zeigt.

Eine Mitarbeiterin des Spitals, die anonym bleiben wollte, klagte über unmenschliche Zustände in der Psychiatrie.

„Die Behandlung dieser Menschen in Ausnahmesituationen erfordert natürlich oft den Einsatz ungewöhnlicher Mittel. Doch in letzter Zeit hat die Betreuung unmenschliche Züge angenommen.“[3] Die Vorwürfe, die die Pflegerin zur Sprache brachte, waren verheerend. Zum einen verwendet das Otto Wagner Spital wieder Netz und Käfig Betten, die eigentlich Relikte aus der grauen Vorzeit der Psychiatrie sind. „Es gibt keine geschlossene Abteilung und auch kein Sicherheitspersonal im Spital. Also werden die Menschen eingesperrt und mit Medikamenten ruhig gestellt.“[4]

Auch wird die vier Punkt Fixierung wieder verstärkt eingesetzt. Patienten werden an Händen und Füßen mit Gurten ans Bett gefesselt, wohl die drastischste Form der Unterbringung. „Manchmal sind vier Personen pro Station gleichzeitig fixiert. Früher war das ganz ganz selten der Fall. Bei guter Betreuung wäre diese unnötige Qual auch vermeidbar. Die Leute versuchen oft sich verzweifelt loszureißen.“[5]

Die langjährige Pflegerin bemängelte auch die Hygiene, die im Otto Wagner Spital herrscht. Eingesperrte Patienten können nicht aufs WC gehen beziehungsweise die Pfleger können es nicht bewerkstelligen. „Die

Patienten liegen dann stundenlang in ihren Exkrementen. Zudem wird auch die Bettwäsche nicht oft genug gewechselt.“[6]

Eines der schwersten Vorwürfe ist mit Sicherheit, dass die Ärzte dort „Blankounterschriften“ geben.

„Am Otto Wagner Spital gibt es aber eine stille Abmachung, dass die Pfleger hier freie Hand haben. Entweder liegen diese <Beschränkungszettel> mit Blankounterschriften der Ärzte auf oder die Bewilligung erfolgt erst nachträglich.“[7]

Die Gründe, die zu dieser Situation geführt haben, sind vielfältig. Zum einen liegt es daran, dass es einen erheblichen Notstand bei den Pflegekräften gibt und zum anderen leiden immer Menschen an psychischen Erkrankungen, sodass es zu erheblichen Überfüllungen in den Krankenhäusern kommt. Zuerst wurden die Vorwürfe vehement abgestritten, aber es sind zahlreiche neue Beweise aufgetaucht, die die Anschuldigen der Pflegerin bestätigen. Patientenvertreter sind schockiert über die brisanten Dokumente, die jetzt ans Licht gekommen sind. Alles weitere wird jetzt dem Staatsanwalt zur Überprüfung übergegeben.[8]

Es ist erschreckend und traurig, dass sich dieser Vorfall im 21. Jahrhundert zugetragen hat. Diese Diplomarbeit soll dazu beitragen, dass man psychisch Kranke mit anderen Augen betrachtet. Es sind Kranke, die das Recht auf medizinische Versorgung haben, wie jeder somatisch Erkrankte auch.

Es hilft keinem, wenn sie stigmatisiert, kriminalisiert und ausgegrenzt werden.

Auf der Homepage des Landeskrankenhauses Klagenfurt findet man die richtigen Worte dafür:

„Ziel der medizinischen und psychologischen Betreuung an der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie ist es, mit Geborgenheit, Ruhe und persönlicher Fürsorge den Weg in ein normales Leben zu ebnen beziehungsweise die Lebensqualität der Patienten wesentlich zu verbessern. Denn psychische Krankheitsbilder sind genauso gut behandelbar wie körperliche. Zudem ist es ein Anliegen der Abteilung, Vorurteile gegen psychisch kranke Menschen abzubauen und der Thematik den Status einer Krankheit wie jeder anderen zu geben“.[9]

Dieses Ziel gilt es nun in die Tat umzusetzen, damit man diesen Menschen die Hilfe zukommen lassen kann, die sie verdient haben.

Wie auch Viktor Freiherr von Weizsäcker so treffend formulierte:

„Krankheiten entstehen nicht nach Art irgendeines Zufalls, sondern aus einer leidenschaftlichen Lebensbewegung. Ein Begreifen ihres Werdens hängt davon ab, ob man dieser Bewegung der Leidenschaft zu folgen vermag.“[10]

Dieser Leidenschaft soll in dieser Diplomarbeit nachgegangen werden, um zu zeigen, dass psychisch Kranke Menschen, auch nur Menschen sind, die eine adäquate Behandlung verdienen.

1. Teil

Der 1. Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Beginn der „Psychiatrie“ in der Antike und den jeweils wichtigsten Vertretern und verfolgt die Entwicklung bis ins 20. Jahrhundert

3 Historischer Rückblick der Psychiatrie Geschichte

3.1 Von den Anfängen in der Antike bis ins 20.Jahrhundert

Im Selbstverständnis der modernen Medizin begegnet uns kein Gebiet, das in seinem Wesen widerspruchsvoller, in seinen Ausmaßen vielgliedriger in seiner Motivation unruhiger wäre als die Psychiatrie.“[11]

Das Konzept des Wahnsinns war schon lange bekannt, seit jeher wurden seltsame Verhaltensweisen wahrgenommen, die nicht der Norm entsprachen und als abnormal bezeichnet.[12] „Psychisch Kranke gibt es wahrscheinlich, solange uns Geschichte von Menschen überliefert ist.“[13]

Der Wahnsinn ist [daher] so alt wie die Menschheit selbst. Archäologen haben bis zu 7000 Jahre alte menschliche Schädel mit Spuren von Trepanationen gefunden- mit kleinen Löchern, die mit Werkzeugen aus Feuerstein gebohrt wurden, durch die wohl die Dämonen entfliehen sollten, von denen die Person vermeintlich besessen war.“[14]

Der Wahnsinn hat im Laufe der Geschichte immer wieder verschiedene Reaktionen hervorgerufen. Man wollte die „Wahnsinnigen, Irren, Tollsüchtigen“ einerseits überwachen, wegsperren, verwahren andererseits versuchte man ihnen zu helfen und wenn möglich zu heilen. Bevor die Psychiatrie sich als eigenständige Wissenschaft etablierte, beschäftige man sich kaum mit diesen Problemen und auch die Öffentlichkeit zeigte kein besonderes Interesse daran. Obwohl man bereits in der Antike einen Zusammenhang zwischen somatischen und psychischen Krankheiten erkannte, wusste man noch nicht, wie man diesen Menschen helfen konnte. Diese Hilflosigkeit gegenüber den Kranken führte zu einer Verarmung und Vernachlässigung dieser Menschen. Der psychische, wie auch der moralische Verfall der Volksmassen, erreichte in vergangenen Jahrhunderten erschreckende Ausmaße, die man sich heute kaum mehr vorstellen kann.[15]

3.1.1 Die Psychiatrie bei den Römern und Griechen

Die Geschichte der Psychiatrie, wie die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Medizin im Allgemeinen, beginnt mit den Griechen. Die Griechen sprachen sich im Gegensatz zu den älteren Hochkulturen, die von übernatürlichen Kräften ausgingen, für natürliche Erklärungen aus. Man kann daraus schließen, dass die Griechen die Begründer der wissenschaftlichen Medizin und Psychiatrie waren. Leider ist dabei festzuhalten, dass nur sehr wenige griechisch- römische Dokumente erhalten geblieben sind.[16][17]

Die großen griechischen Mediziner waren eindeutig Hippokrates (460-377 v. Chr.) und Galen (130-201 n. Chr.), die jedoch immer nur am Rande die Geisteskrankheiten erwähnten, was ihnen auch später Phillipe Pinel - auf den in Kapitel 3.4. genauer eingegangen wird- vorwarf. Er machte sie wegen ihres Desinteresses verantwortlich, dass die Psychiatrie bis zum 18. Jahrhundert keine wesentlichen Fortschritte machte.[18]

Dennoch gibt es einige beachtliche Erkenntnisse aus der Antike. Man griff nun auf natürliche Erklärungen von Geisteskrankheiten zurück und suchte eine Verknüpfung zwischen körperlichen und seelischen Vorgängen. Im „Corpus hippocratum“[19], die von Hippokrates verfassten Schriften, entwickelte er die so genannte „Humoralpathologie“, die dann später von Galen ausformuliert wurde und als „Galenismus“ eine weite Verbreitung erfuhr.[20]

Die „Humoralpatholgie“ bezog sich auf die 4 Säfte- Lehre, die das Temperament auf die Säfte im Körper zurückführte. So stand das Blut für den Sanguiniker (lebhafter, heiterer Mensch), die gelbe Galle für den Choleriker (leidenschaftlicher, jähzorniger Mensch), die schwarze Galle für den Melancholiker (trübsinniger, schwermütiger Mensch) und der Schleim für den Phlegmatiker (körperlich träger, geistig wenig regsamer Mensch). Kam es folglich zu einer Störung im Säfte- Gleichgewicht, gingen die Griechen davon aus, dass dies für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich sei.[21]

Die klassische Krankheitstheorie der Griechen, die soeben erwähnt wurde, hatte dann auch erheblichen Einfluss auf die Römer.

Zu nennen wären hier zweifellos Cicero (106-43 v. Chr.), Aurelius Cornelius Celsus (30 n. Chr.), Soranus von Ephesus (ca. 100 n. Chr.) und Aretäus von Kapadozien (ca. 150 n. Chr.).[22] Durch Glück, ist eines der Werke von Soranus in lateinischer Schrift aus dem 5. Jahrhundert erhalten geblieben. Darin ließt man zum Beispiel: „ […] es sei einfacher und besser die Geisteskranken in die Hände von Pflegern zu geben, als sie in Fesseln zu legen.“[23] ; Bemerkenswert dieser Pflegegedanke in der Psychiatrie, wenn man bedenkt, wann er geäußert wurde.

Bei der Systematisierung der „Geisteskrankheiten“ gingen diese Autoren von drei Erkrankungen aus.

1) Phrenitis ( Phren ursprünglich das Zwerchfell, man dachte der Geist sitzt dort)[24]
2) Manie
3) Melancholie

Diese drei Krankheiten wurden von ihnen als körperliche Krankheiten angesehen und dementsprechend auch analysiert und wenn möglich behandelt. Dennoch wurde das Gehirn bei diesen Autoren fast nie genannt, das lag zum größten Teil daran, dass über dieses Organ, wie auch über die Nerven keinerlei Vorstellung herrschte. Trotz diversen Irrwegen und falschen Vorstellungen brachte die Psychiatrie der Griechen und Römer die ersten klinischen Beobachtungen und Einteilungsversuche auf dem Gebiete der „Geisteskrankheiten“ zum Vorschein. Über die Unterbringung der Kranken weiß man jedoch nichts aus dieser Zeit, da es noch keine krankenhausähnlichen Einrichtungen gab. Man könnte vermuten, dass die „Geisteskranken“ vielleicht in so einer Art „Gefängnis“ untergebracht wurden. Über einschlägige Beweise, dass es Spezialeinrichtungen für diese Art von Kranken gegeben hat, weiß man mit Sicherheit erst aus dem Mittelalter.[25]

Die letzte wichtige Person, die in diesem Zusammenhang Erwähnung finden muss, ist Cölius Aurelianus (ca. 5 n. Chr.), der Zeitgenosse von Trajan und Hadrian. Er war es, der die chronischen Krankheitsformen als verschiedene Varietäten einer Krankheit zusammenfasste. Man könnte sagen, dass er der erste war, der das Konzept der Einheitspsychose vertrat, die erst im 19. Jahrhundert zum tragen gekommen ist. Des Weiteren distanzierte sich Aurelianus ganz klar von der hippokratischen Säftelehre, weil er sich überzeugt nur für somatische und psychische Krankheitsursachen aussprach. Bei ihm muss man ebenfalls noch erwähnen, dass er, im Gegensatz zu seinen Kollegen, jegliche Formen der Zwangsmittel bei der Behandlung ablehnte. Er trat entschieden für die These ein, dass „Geisteskrankheiten“ nichts anderes seien als Erkrankungen des Gehirns mit auftretenden psychischen Symptomen. Dies war seiner Meinung nach auch der Grund, warum diese Kranken dem Bereich des Arztes zugesprochen werden mussten, und nicht den Philosophen, da sie nicht über die notwendigen Kenntnisse verfügten, diesen Menschen zu helfen. Bedenkt man in welcher Zeit diese fortschrittlichen Aussagen gemacht wurden, erscheint es einem fast unverständlich, warum es später im Mittelalter zu solch herben Rückschritten in der Psychiatrie gekommen ist. Mit Cölius Aurelianus endete diese frühe und viel versprechende Periode der Psychiatrie durch ganz hervorragende griechische und römische Ärzte.[26]

3.1.2 Die Psychiatrie im Mittelalter und der Renaissance

Das Erbe der Griechen und Römer wurde dann im Mittelalter vor allem von den Arabern übernommen. „Die ersten authentischen Angaben über die Unterbringung von Geisteskranken stammen [daher] aus dem arabischen Kulturkreis. Es handelt sich dabei sowohl um Spezialabteilungen in Allgemeinspitälern wie um Spezialspitäler. Diese Unterbringungsformen finden sich auch später im mittelalterlichen Europa.“[27]

Weiters wurden auch die ersten Abteilungen für „Geisteskranke“ in großen Spitälern, wie Kairo (873) und Bagdad (750), wie auch entsprechende Spezialanstalten für diese Menschen gegründet: In Damaskus (800), Aleppo (1270), Kaladun (1283) und Fez (1500). Die Leistungen der Araber lagen aber nicht in den wissenschaftlichen Fortschritten auf dem Gebiet der Psychiatrie, sondern in der „Irrenpflege“. Sie brachten den „Geisteskranken“ sehr viel Wohlwollen und Humanität entgegen.[28]

Mitteleuropa wurde von diesem Trend nicht erfasst, da die Bereiche Gesundheit und Soziales der Kirche und den Ordensgemeinschaften unterlagen. Aus ihren Schwestern und Brüdern wurden die heutigen Krankenschwestern und -pfleger. Sie betrieben und leiteten die Hospitäler, die für alle offen standen, vor allem für diejenigen, die aus körperlichen, seelischen oder sozialen Gründen in Not geraten waren. Das Wort Hospital kommt ursprünglich von dem lateinischen Wort „hospes“, was soviel bedeutet wie der Fremde. Es war der allem Fremden geweihte, ökologische Ort. Pflege hieß also in Folge dessen nichts anderes, als die vollständige Wahrnehmung aller sozialen, seelischen und körperlichen Bedürfnisse, einschließlich der Rolle des Arztes.[29]

Obwohl es sich sehr positiv anhört, muss erwähnt werden, dass die Psychiatrie im Mittelalter einen herben Rückschlag erleiden musste. Das wenige Wissen der Griechen und Römer, dass von den Arabern verbreitet wurde, ging schließlich auch wieder verloren und die „Geisteskranken“ wurden demnach wieder als von Dämonen oder dem Teufel besessene Individuen angesehen. Der Arzt wurde nun auf dem Gebiet der „Geisteskrankheiten“ nicht mehr gebraucht und die Beobachtungen dieser Menschen wurden nun von den Inquisitoren übernommen. Man findet auch aus diesem Grund die meisten Beobachtungen von „Geisteskranken“ nicht in medizinischen Büchern, sondern in den Handbüchern der Hexenverbrenner.[30]

Die Degradierung der Psychiatrie endete nicht in der Renaissance, ganz im Gegenteil, man wollte sich zu einer Zeit, in der die Städte langsam aufblühten und jeder am Wohlstand teilhaben wollte, von den „unsozialen“ Bürgern entledigen, ausgrenzen oder isolieren. Als Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, wurden Stadtkrankenhäuser gegründet, die aber nur für den „Körperkranken“ vorgesehen waren, da die Ärzte in ihnen gute „Versuchskaninchen“ für ihr gesteigertes naturwissenschaftliches Interesse sahen. Für seelisch Kranke oder sozial Not leidende war nun kein Platz mehr. Somit wurden die „Unsozialen“ aus der Stadt ausgewiesen oder Händlern mitgegeben. Individuen, die man als störend ansah, wurden in Zellen oder in Türmen untergebracht, die man auch als „Narrentürme“[31] bezeichnete. Andere wiederum wurden als höchst ansteckend stigmatisiert und ausgesetzt.[32]

Der Höhepunkt dieser Maßnahmen wurde dann mit den so genannten Hexenverbrennungen erreicht, die bis weit in die Neuzeit reichten. Ausschlaggebend war der von dem Dominikaner Heinrich Krämer und Jakob Springer verfasste Hexenhammer[33] aus dem Jahre 1486.[34]

Diese Publikation führte schließlich zu zahlreichen Verfolgungen und Verbrennungen von Kranken. Der Tod wurde als „therapia ultima“ angesehen und sollte den Besessenen von seinem Leiden befreien. Diese Form der „Therapie“ wurde noch bis ins 17. Jahrhundert eingesetzt und führte dazu, dass tausende von Kranken in dieser Zeit den Tod fanden.[35]

„Die Hexenverfolgungen waren nicht die einzigen Massenpsychosen des Mittelalters. Wir erwähnen außerdem den Flagelantismus, die Tanzsucht, die Kinderkreuzzüge und die Judenverfolgungen.[...].“[36]

Dieser Gedanke, den psychisch Kranken von seinen Leiden zu befreien wurde, dann nochmals im 20. Jahrhundert aufgegriffen und kulminierte in der Massenvernichtung während des Nationalsozialismus. Mehr zu diesem Thema findet man im Kapitel 5 dieser Arbeit.

3.1.3 Die Psychiatrie im 17. und 18. Jahrhundert

„Geisteskranke“ wurden nun im 17. Jahrhundert als „Asoziale“, gemeinsam mit Krüppeln, Armen, Landstreichern und Prostituierten eingesperrt. Die Fortschritte, die bereits gewonnen wurden in Bezug auf den Umgang mit psychisch Kranken, endeten abermals in einem Stillstand. Zu diesem Zwecke wurden eigene Institutionen eingerichtet, um diese Menschen zu verwahren. Man könnte ebenso sagen, dass die ersten „Konzentrationslager“ Europas errichtet wurden, im Sinne von Umerziehungsanstalten. In England wurden sie „workhouses“, in Frankreich „hôpital général“ und schließlich in Deutschland Zucht-, Arbeits-, Korrektions-, Toll-, Versorgungs- oder Verwahrungshäuser genannt. Wer von den Bürgern als störendes Individuum eingestuft wurde, konnte, ähnlich der heutigen Zwangseinweisung vor der Öffentlichkeit „unsichtbar“ gemacht werden. Die „Geisteskranken“ wurden oft in Ketten gehalten und erfuhren keine Behandlung durch einen Arzt. Es folgte im 17. Jahrhundert leider eine Stagnation auf dem Gebiet der Psychiatrie, als dass bedeutende Fortschritte gemacht wurden.[37]

Unter dem Einfluss der Aufklärung veränderte sich nun die Einstellung zu den „Irren“. Sie wurden fortan als Gemüts oder Geisteskranke angesehen. Zudem wurden auch getrennte Unterbringungen von den anderen diskriminierenden Gruppen errichtet.[38]

Die Aufklärung vertrat 3 Grundprinzipien:

1)Die Aufklärung des 18. Jahrhunderts will dem Menschen den Ausgang aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zeigen“.[39]
2) „Die Philanthropie des 18. Jahrhunderts will auch dem unmündigen Schwachen zu diesem Fortschritt verhelfen“.[40]
3) „Die Pädagogik des 18. Jahrhunderts will mit Hilfe ihrer Methoden diese Ideen der aufgeklärten Philanthropie verwirklichen- bei Kindern, bei Sträflingen und bei Irren“.[41]

Diese Vorstellungen auch wirklich in die Tat umzusetzen erforderte für die damalige Zeit sehr viel Optimismus, trotz alledem ist es auf einigen Gebieten geglückt, obwohl die Psychiatrie auch immer wieder Irrwege beschreiten musste, um schließlich einen Schritt vorwärts machen zu können.

Eines der wichtigsten Grundlagen war zweifelsohne, dass die Psychiatrie nun endlich eine eigenständige Wissenschaft wurde, zuerst quantitativ, später dann auch qualitativ, was auch auf den Zeitgeist der Aufklärung zurückzuführen ist. Der Glaube an das Übersinnliche, an dem die „Geisteskranken“ scheinbar litten, wurde völlig verbannt, da nun die Vernunft und das logische Denken im Vordergrund standen. Durch diese neue Sichtweise wurde es möglich die Erkrankungen des sterblichen Denkapparates auf wissenschaftlicher Basis zu untersuchen. Damit ergab sich die Möglichkeit, sich von reinem Somatismus loszulösen und den Psychologismus in die Psychiatrie einzuführen.[42]

Eine andere Wende in der Psychiatrie kam mit der Idee, dass Anstalten selbst eine Heilfunktion ausüben könnten. Man ging davon aus, dass allein ein Aufenthalt in einer solchen Institution zur Genesung beitragen könnte. Zudem wäre die Unterbringung von solch seelisch Kranken auch eine Entlastung für die Familie, da bis dahin viele im eigenen Familienverband versorgt werden mussten. Durch den therapeutischen Optimismus, ging man auch von der Annahme aus, dass „Irrsein“ heilbar sei. Diese neue Idee verbreitete sich fast revolutionär über ganz Europa.[43]

Durch die neue Behauptung, dass der „Narr“ heilbar sei, trat man diesen Menschen auch humaner entgegen. Sie wurden nicht mehr als Störende verwahrt, sondern man versuchte Mittel und Wege zu finden, um ihnen zu helfen.

Ein bedeutender Schritt wurde am Ende des Jahrhunderts getan, als Abraham Joly in Genf (1787), Philippe Pinel im Pariser Spital Bicêtre (1793), der Quäker William Tuke in York (1796), Vincenzo Chiarugi in der Toskana (1788) und John Gottfried Langermann in Bayreuth (1805) die „Geisteskranken“ von ihren Ketten befreiten.[44]

Wie man also sieht war es nicht nur Philippe Pinel[45] allein, der die „Geisteskranken“ von ihrer Qual befreite. Es ist der Verdienst von vielen und wurde durch das gesamte 18. Jahrhundert durch intensive psychiatrische Beschäftigung vorbereitet. Der nächste Schritt war natürlich die Gründung von „Irrenanstalten“, die sich wie eine Welle bis ins 19. Jahrhundert fortsetzte. Zu nennen wären hier folgende:

1) Bologna 1710
2) Warschau 1726
3) Berlin 1728
4) Dublin 1745
5) Ludwigsburg 1746
6) London 1759
7) Deventer 1760
8) Manchester 1766
9) Kopenhagen 1766
10) Williamsburg 1773
11) Wien 1784
12) Frankfurt am Main 1785[46]

Einen entscheidenden Einfluss auf die Psychiatrie hatte der Hallenser Kliniker und Chemiker Georg Ernst Stahl (1660- 1734)[47]. Seine grundlegende Krankheitstheorie war der „Animismus“. Die ganze chemische und physikalische Reaktion des Körpers wurde nur in Gang gehalten durch die Seele (Anima) und die Krankheit war der Kampf der Seele gegen schädliche Einflüsse. Diese neue Einstellung erschütterte den alten Somatismus, der in dieser Zeit noch herrschte. Stahl unterteilte die „Geisteskrankheiten“ in „sympathische“, die durch Erkrankungen von Organen verursacht werden und in „pathetische“, die ohne Organerkrankungen hervorgerufen werden. Seine Theorie wurde vielfach rezepiert, was zu einem enormen Fortschritt bei der Entwicklung der Psychiatrie führte.[48]

Im 18. Jahrhundert trat dann dem Somatismus der Solidismus entgegen, der sich vor allem auf das Nervensystem stützte und wichtige physiologische Entdeckungen hervorbrachte. Zu nennen wäre hier William Cullen (1710-1790), der eine der umfangreichsten Klassifizierungen der Geisteskrankheiten verfasste. Cullen war der Erste, der unter dem Ausdruck „Neurose“ eine Krankheit verstand, die nicht vom Fieber oder anderen Krankheitsherden hervorgerufen wurde. Er unterteilte die Neurose in 1. Comata (Zustände wie Apoplexie[49] oder Schlaganfall), 2. Adynamiae[50] (Veränderungen des unwillkürlichen) und 3. Spasmi (Störungen der willkürlichen Muskeln, wie Konvulsionen[51] ). Die vierte Neurosenkategorie nannte er Vesaniae, ein Ausdruck, der aus der Antike stammte, und unter dem er eine geistige Beeinträchtigung verstand. Zudem glaubte er, dass die Neurose als Folge eines endgültigen Verfalls des Verstandes oder des willkürlichen oder unwillkürlichen Nervensystems entstehen könnte. Außerdem befürwortete er die Verwendung von Zwangsjacken, die von McBride konzipiert wurde. Cullens Nosologie war so eindrucksvoll, dass Philippe Pinel sie dann auch in seine Gedanken aufnahm.[52]

William Cullens Klassifizierung der „Geisteskrankheiten“ wird im 2. Teil, Kapitel 7 in dieser Arbeit genauer behandelt.

Das Nervensystem wurde im 18. Jahrhundert in den Fokus gelegt und nicht nur Cullen beschäftigte sich damit. Robert Whytts (1714- 1766)[53] erstes Experiment aus dem Jahre 1751 befasste sich mit den Reflexen, die er noch „Sympathie“ nannte. Galvani und Volta testeten hingegen mit „tierischer Elektrizität“. Ackerknecht formulierte so trefflich:

Die späte Entdeckung des Nervensystems führte dazu, dass die Krankheiten, die wir jetzt Neurosen nennen, und die bis dahin auf „Dämpfe“ oder „Säfteverderbnis“ zurückgeführt worden waren , nun dem Nervensystem zugeschrieben wurden. Erst seit dem 18. Jahrhundert konnte man „nervös“ sein . “[54]

Das späte 18. Jahrhundert war nun geprägt von einem Theoretiker, der den psychologischen wie auch somatischen Standpunkt vertrat. Die Rede ist vom Arztphilosophen Pierre Cabanis (1757-1808), der einen maßgeblichen Einfluss auf die Psychiatrie dieser Zeit hatte. Sein Schwerpunkt lag darin, „moralische“, das bedeutete, psychologische Phänomene physiologisch zu erklären. Er war es aber auch, der zeigte, dass moralische Eindrücke physiologisch- pathologische Folgen haben können. Damit war nun endlich eine vernünftige Erklärung gefunden worden, wie psychogene Krankheiten entstehen konnten, bei denen besonders die „Passions“[55] eine entscheidende Rolle spielten. Man könnte auch sagen, dass durch diesen Fortschritt eine theoretische Erklärung für eine moralische Behandlung, also eine Form von Psychotherapie, gegeben war. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass auf Grund des alten Somatismus und auf der Basis des Seelenglaubens keine echte Psychotherapie möglich war. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen wurde in dieser Zeit eine Vielzahl von Ratgeberbüchern veröffentlicht. Natürlich kann man dies als einen Fortschritt ansehen, aber die Methode zum Beispiel durch Furcht zu heilen, die im 18. Jahrhundert gängig war, ist demgegenüber weniger begrüßenswert.[56]

Auch muss man in diesem Zusammenhang erwähnen, dass das 18. Jahrhundert nicht nur die Entwicklung der Psychotherapie forcierte, sondern auch die Entwicklung und Aktivierung von körperlichen Behandlungsmethoden. Die Therapie sah im einzelnen Aderlässe, Abführmittel, Duschen mit eiskaltem Wasser oder irgendeiner anderen Methode vor, die den Patienten in einen regelrechten Schockzustand[57] versetzte. Eines der Schockinstrumente, dass von Hermann Boerhaave (1668-1738), Sohn eines holländischen Geistlichen, konzipiert wurde, war der so genannte Drehstuhl. Der Patient wurde so lange herumgedreht bis ihm Blut aus Nase, Ohren und Mund lief. Von dieser „grausamen“ Methode wurde jahrzehntelang die erfolgreichsten Kuren berichtet. Der Stuhl wurde von Charles Darwins Großvater Erasmus Darwin benutzt, einem Arzt der davon ausging, dass alle Krankheiten auf Grund von ungeordneten Bewegungen der Nervengewebe des Körpers herrührten. Durch den Drehstuhl konnte diese Unordnung wieder korrigiert werden. Benjamin Rush (1745-1813), zum Beispiel, der Begründer der amerikanischen Psychiatrie, war ein entschlossener Befürworter des Drehstuhls, da er die Meinung vertrat, dass Blut, das sich im Gehirn anstaute, verantwortlich für geistige Erkrankungen sei und dieser Zustand durch die Kreisbewegungen gelindert werden konnte. Kastration, Hungerkuren, alte Drogen wie Datura, Belladonna, Kampfer und Digitalis wurden ebenso als Behandlungsmethoden eingesetzt, wie die magnetischen Kuren des 17. Jahrhunderts. Die Elektrizität kam nun auch wieder verstärkt bei der Behandlung von „Geisteskrankheiten“ zum Einsatz.[58]

De Saussure Janice beschrieb 1956 die Situation in den „Irrenanstalten“ bei der Darstellung der Lebensgeschichte von Philppe Pinel folgendermaßen:

Wenn jemand in Paris von einer Geisteskrankheit befallen wurde, so kam er zunächst ins Hôtel Dieu, wo er mit den Mitteln, die in der damaligen Zeit üblich waren, behandelt wurde. Man ließ ihn baden, gab ihm Duschen, Abführmittel, Aderlässe, ja selbst Belladonna oder Morphium. Wenn innerhalb von sechs Wochen eine Besserung eintrat, wurde er wieder in Freiheit gesetzt. Bleibt der Zustand aber stationär, musste er nochmals eine Kur von sechs Wochen durchmachen. Falls die zweite Behandlung wirkungslos blieb, wurden die Männer nach Bicêtre und die Frauen in die Salpêtrière geschickt“.[59]

In den dort erwähnten Krankenanstalten wurden die als unheilbar angesehenen Menschen, verwahrt und von der restlichen Gesellschaft isoliert. Inwiefern diese Haltung als philanthropisch- das „Schlagwort“ des 18. Jahrhunderts- anzusehen ist, kann man nicht recht nachvollziehen.

Die Therapeutik war zu dieser Zeit geprägt beziehungsweise geradezu besessen von der Idee der Korrektur, dem Herstellen einer vernünftigen Norm, was auch die zahlreich publizierten Bücher zu diesem Zeitpunkt erklären würde.[60]

Zu nennen wären die Schriften von William Battie (1704-1776)[61] aus dem Jahre 1758, der in London seine Studenten in Psychiatrie lehrte, Thomas Arnold, der sich 1782 um eine neue Klassifikation bemühte und John Haslam, ein Apotheker aus dem berühmten Bedlam Hospital in London, der wegen der dort herrschenden Missstände 1816 entlassen wurde. Großbritannien war zu dieser Zeit führend in der klinischen Medizin, doch auch in Frankreich wurden zahlreiche Werke herausgegeben. Da wären Colombier, Doublet sowie John Daquin zu nennen, die sich 1791, noch vor Philippe Pinel um eine Reform des „Irrenwesens“ einsetzten. Im deutschen Sprachgebiet erlangte vor allem die Schrift von dem aus Wien stammenden Leopold von Auenbrugger[62] (1722-1809) Berühmtheit. Er wird seit 1776 als Erfinder der Perkussion[63] angesehen. Auch die Bücher von Johannes Reil fanden 1803 großen Anklang. Er war es auch, der den Ausdruck Psychiatrie[64] ins Leben gerufen hatte.[65]

Die psychiatrischen Schriften des 18. Jahrhunderts waren sicherlich bemüht einen Fortschritt in der Psychiatrie zu erlangen, so darf man ungeachtet dessen nicht vergessen, dass sie den Geist der Zeit widerspiegelten. Die Schriften verloren sich in Theorien, Spekulationen, Annahmen und Klassifikationen und ließen dabei die Berichterstattung konkreter Einzelfälle völlig außer Acht. Die Psychiater, Philosophen, Ärzte, Wissenschaftler waren viel zu sehr damit beschäftigt die Geisteskrankheiten in Systeme zu quetschen. Die Grundstimmung des 18. Jahrhunderts, die Störungen der Vernunft, beeinflussten die Autoren dieser Zeit in negativer Weise. Durch Philippe Pinel und seine Schüler sollte in dieser Beziehung eine grundlegende Änderung herbeigeführt werden.[66]

3.1.4 Die französische Schule

Die französische Schule ist keine eigene Epoche, sie wird aber in dieser Arbeit als gesondertes Kapitel angeführt, da die Ergebnisse, besonders durch den Hauptinitiator Philippe Pinel und seiner Schüler, einen maßgeblichen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Psychiatrie in ganz Europa hatten.

Die Begründung der Psychiatrie als ein wissenschaftliches Fachgebiet ist in besonderer Weise mit der französischen Schule verbunden. Durch die in dieser Zeit erfolgte Französische Revolution gewannen naturwissenschaftliche Therapeutik, politisch- philanthropische Impulse, wie auch ärztliche Therapie besonders an Bedeutung.[67]

Philippe Pinel, geboren 1745 und 1826 gestorben, galt bei seinen Zeitgenossen mehr der inneren Medizin zugetan, als der Psychiatrie. Nichts desto trotz wurde seine 1798 erschienene Nosographie 20 Jahre lang die Bibel der Pariser Schule. Besonders erwähnenswert ist seine 1801 erschienene „Traitè mèdicophilosphique sur l`aliènation ou La manie“[68] , in der er heftige Kritik an seinen Vorgängern äußerte und besonders die Ursachenforschung von „Geisteskrankheiten“ in den Vordergrund stellte.[69]

Nach seinen Erfahrungen in verschiedenen Anstalten, wie Belhome, Bicêtre und der Sapêtrière war er zum dem Schluss gekommen, dass in einem derartigen Asyl sehr wohl psychische Therapien, im Heute weitesten Sinn, durchgeführt werden könnten. Er meinte damit nicht die Psychotherapie, sondern lediglich den Versuch, die Idee der Heilung oder Besserung durchzusetzen.[70]

So schrieb Philippe Pinel 1801:

„[…] Daß man Individuen, die als hoffnungslose Fälle gelten, in die Gesellschaft zurückführen kann. Unsere emsigste und unermüdlichste Aufmerksamkeit muß jenen unzähligen gemütsgestörten Patienten gelten, die konvaleszieren oder wenigstens lichte Momente haben; diese Gruppe sollte in einer abgetrennten Abteilung des Hospizes untergebracht werden […] und einer psychologischen Behandlung unterzogen werden, welche dem Zwecke dient, die Fähigkeiten ihres Verstandes zu entwickeln und zu schärfen.“[71]

Man muss jedoch anführen, dass bereits vor Pinel Äußerungen über eine mögliche therapeutische Wirkung des Asyls gemacht wurden, historisch aber ist die 1801 erschienene Schrift ohne Zweifel eine der wichtigsten, wenn nicht eine der bedeutendsten dieser Zeit.

Pinel war fest davon überzeugt, dass die Grundlage aller „Geisteskrankheiten“ oder Störungen auf eine Verletzung des zentralen Nervensystems zurückzuführen wäre. Er vertrat auch die Meinung, dass geistige Erkrankungen einen natürlichen Ursprung hätten und nicht der Mythologie zugeschrieben werden dürften. Es war für ihn deshalb sehr wichtig, die geistigen Störungen auf Grund naturwissenschaftlicher Kriterien zu erforschen. Zuerst erfolgten genaue Beobachtung der Patienten und dann eine sehr exakte systematische Darstellung der Tatsachen. Ein weiterer wichtiger Gedanke Pinels war, dass geistige Erkrankungen nicht einfach von heute auf morgen den Patienten „überfallen“, sondern er ging davon aus, dass dies die Folge von Vererbung und Erlebnissen innerhalb der Familie war.[72]

Zudem lehrte er seinen Studenten, dass es keinen Sinn machte, die Wissenschaft mit spekulativen metaphysischen Fiktionen zu vermengen. Gemeint waren damit physiologische Fiktionen, wie das Vorhandensein schädlicher Stoffe im Herzen und Gehirn, geistige Überanstrengung, zerebrale Hyperämie[73], oder Verhärtung der Nerven. Pinel hatte keinerlei Verwendung für therapeutische Maßnahmen, die auf die Verabreichung wahlloser Arzneien oder den traditionellen medizinischen Abführ- und Aderlasskuren beruhten. Vielmehr war er davon überzeugt, dass die genaue Beobachtung des Krankheitsverlaufes ziel führend für eine adäquate Behandlung der „Geisteskranken“ sei. Deshalb forderte er auch von seinen Ärztekollegen, dass man mit den „Geisteskranken“ zusammen unter ihnen leben müsste. Nur so wäre es möglich, die Personen Tag und Nacht zu beobachten um eine mögliche Diagnose stellen zu können.[74]

Besonderes wichtig war für Philippe Pinel das „traitement moral“ oder auch „traitement regime“ genannt. Darunter verstand man eine neue Form des Umgangs mit den Kranken, gekennzeichnet durch Zuwendung, Milde Güte und Geduld. Auf Grund dieses „traitement moral“ setzte er sich und in weiterer Folge seine Schüler für soziale Reformen und Anhebung der Moral ein. Seine Hauptleistung bestand darin, dass er einen Wandel der gesellschaftlichen Haltung gegenüber „Geisteskranken“ erreichte. Man kam nun endlich zu der Erkenntnis, dass diese Patienten als menschliche Wesen zu betrachten seien, die ebenso einer ärztlichen Behandlung bedurften, wie Menschen, die an einer somatischen Erkrankung litten.[75]

Diese Gedanken führten dann schließlich auch zur legendären „Kettenbefreiung“ der „Geisteskranken“ im Jahre 1793, die jedoch mehr symbolische als realhistorische Bedeutung hatte. Die „Kettenbefreiung“ verdankten die „Geisteskranken“ nicht nur Pinel allein. Die Besinnung auf menschenwürdigen Umgang mit Armen, Weisen, Krüppeln, Siechen und

„Irren“ lag im Geist der Zeit, wie schon mehrmals erwähnt. Zu dem darf nicht vergessen werden dass Pinel anstatt der Ketten die Zwangsjacke einführte, die jedoch nur im äußersten Notfall zu verwenden wäre, um den Patienten damit zu beruhigen. Die Philanthropie in dieser Zeit stellte mehr als nur eine geistige Einstellung dar, sie wurde zum Titel, man könnte sagen, zum Beruf erhoben.[76]

Der Antipsychiater Thomas Szasz- auf ihn wird im Kapitel 10 dieser Arbeit noch genauer eingegangen- vermutete in der „Kettenbefreiung“ von Pinel eine andere Intention.

„Doch wie ich sehe, war Pinels Befreiung des geistesgestörten Patienten aus dem Kerker überhaupt keine psychiatrische, sondern eine moralische Leistung.

Er vertrat den Standpunkt, daß die seiner Obhut anvertrauten Leidenden menschliche Wesen seien und als solche Anspruch auf die Rechte und die Würde hätten, die (zumindest im Prinzip) die Motive der französischen Revolution waren. […].“[77]

Doch man darf dennoch die Tatsache nicht verdecken, dass der Verdienst über den humanen Umgang mit „Geisteskranken“ nicht allein Pinel zuzuschreiben ist. Ganz im Sinne der Aufklärung wurden nun Geisteskranke als Patienten ernst genommen und in Folge dessen auch behandelt.[78] Er war jedoch historisch gesehen eine der einflussreichsten Mediziner seiner Zeit. Pinel trat dem Dogma der schicksalhaften Unheilbarkeit aller „Geisteskranken“ entgegen. Auch seine Nachfolger in anderen europäischen Ländern bezogen sich immer wieder auf ihn und feierten ihn als Pionier und Revolutionär.[79]

Diese Einstellung gegenüber „Geisteskranken“ wird sich im Laufe der Jahrhunderte noch vielen Wandlungen unterwerfen, wenn nicht zum Teil völlig wieder verschwinden, wie es in der Zeit des Nationalsozialismus der Fall war. Zu diesem Thema siehe Kapitel 5 in dieser Arbeit.

Die therapeutischen Feinheiten und deren Ausformulierungen übernahm nunmehr der wichtigste Schüler Pinels, Jean- Etienne Esquirol[80] 1772 geboren, machte er sich einen Namen mit seiner 1802 erschienen Dissertation über die Rolle von Passionen bei „Geisteskrankheiten“. Ihm war es besonders wichtig, die innovativen Reformideen seines Mentors in die Tat umzusetzen. Eine der wichtigsten Reformen, die er durchsetzen konnte, war die Idee der „Heilkommune“. Patienten, wie auch Ärzte wurden als Mitglieder ein und derselben psychiatrischen Gemeinschaft angesehen. Ebenso glaubte Esquirol, wie schon vor ihm Pinel fest an die heilende Wirkung der Isolation. Man müsse den Kranken von der Umwelt, die negativ auf sein Befinden einwirken könnte, schützen. Pinels und Esquirols Ideen wie auch deren Erfahrungen hatten erheblichen Einfluss auf die gesamte europäische psychiatrische Praxis. Doch mit dem ansteigen der Patientenzahlen und den dadurch sehr überfüllten Anstalten, stellte man den therapeutischen Nutzen wieder in Frage.[81]

Obgleich übertraf Esquirol seinen Mentor noch bei weitem, da er es besser verstand, den sozialen Faktor, den die Psychiatrie benötigte, umzusetzen. Er arbeitete konsequenter mit Statistiken als Pinel und war dadurch gerne als Berater bei Planungen neuer Anstalten im In- und Ausland gesehen. Er war ein ausgezeichneter Klinker und starker Befürworter der Deskription.[82] Die Behandlung begründete Esquirol folgendermaßen:

„Um eine sichere Grundlage zur Therapie bei der Geisteskrankheit zu haben, müsste man alle allgemeinen und individuellen Merkmale der Krankheit kennen lernen, durch sicherere Zeiten den Herd, woher all diese Störungen entstehen, unterscheiden; bestimmen, ob das Physische auf das Geistige, oder das Geistige auf das Physische wirkt […].“[83]

Diese Überlegungen in der damaligen Zeit waren schon wesentliche Schritte in Richtung Beschäftigungstherapie, zudem Esquirol auch stark an die positive Wirkung von Arbeit und Beschäftigung glaubte.[84] Noch heute, wie man weiß, wird in der Therapie stark mit verschiedenen Arten der Beschäftigungstherapie gearbeitet, um den Patienten das Gefühl zu übermitteln, dass er gebraucht wird und etwas Besonderes leisten kann. Esquirol wusste genau wie Pinel, dass es von entscheidender Bedeutung war, eine patientenorientierte, verstehende Psychiatrie mit naturwissenschaftlichen- neuropathologischen Elementen zu verknüpfen. Die Ätiologie sah er als pluridimensional an. Die Ursachen der Geisteskrankheiten sind vielfach und unterschiedlich. Genau diese Erkenntnisse Esquirols, seine vielseitigen und differenzierten Ansichten wurden für die Psychiatrie der folgenden Generationen, vor allem für Wilhelm Griesinger, Emil Kraepelin und Eugen Bleuler, von zentraler Bedeutung.[85]

Großbritannien brachte in dieser Periode nur einen berühmten Psychiater hervor, den Quäker James Cowles Prichard (1785-1848). Ebenso wie das „traitemente moral“ in Frankreich wurde in England das „moral insanity“ geschaffen. Der größte internationale Beitrag seitens der Engländer in dieser Zeit war die Einführung des „no-restraint“ Systems, welches auch die Zwangsjacke aufgab, im Gegensatz zu Pinel, der in ihr eine therapeutische Möglichkeit sah, den Patienten zu beruhigen. Das „no- restraint“ System wurde 1829 von Robert Gardner Hill in Lincoln vorgeschlagen und später von Charlesworth und John Conolly seit 1839 in Hanwell auch benutzt. Henry Maudsley wurde in weiterer Folge der bekannteste englische Psychiater seiner Generation.[86]

Trotz der langsam aufkommenden Fortschritte und der angestrebten philanthropischen Behandlung der „Geisteskranken“, war die Lage der Kranken um die Wende des 18. Jahrhunderts fast überall in Europa eine schreckliche. Viele von den psychisch Kranken wurden als Taugenichtse, Landstreicher oder Verbrecher der Justiz übergeben. Andere wiederum führten als Bettler oder „Narr“, ein sehr trauriges Leben. Viele dieser verwahrlosten Kranken, begingen aus Grund von mangelnder Fürsorger oder Aufsicht Selbstmord oder verursachten folgenschwere Unfälle. Die Psychiatrie des 19. Jahrhundert wird einen neuen Weg bestreiten.[87]

3.1.5 Die Psychiatrie im 19. Jahrhundert

Die Psychiatrie war zu dieser Zeit in Frankreich führend, ging aber in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Deutschland über. Ohne Pinel und Esquirol aber, hätten wahrscheinlich entscheidende Impulse für die deutsche Psychiatrie gefehlt. Auf Grund dessen wurden mehrere Hauptwerke von Pinel, eines wurde bereits erwähnt, 1800 ins Deutsche übersetzt mit dem Titel: „Philosophische Krankheits- Lehre des Bürgers Pinel“. Zahlreiche Psychiater aus Deutschland besuchten zudem Pariser Krankenanstalten, um von den dort herrschenden Bedingungen zu lernen.[88]

[...]


[1] Kraepelin, E.: Hundert Jahre Psychiatrie. Ein Beitrag zur Geschichte der menschlichen Gesittung. Berlin. 1918. S. 1.

[2] Katschnig, H; Schöny, W; Etzersdorfer E.: Die psychiatrische Versorgung in Österreich zwischen Anspruch und Wirklichkeit. IN: Meise, U. (Hrsg.): Die Versorgung psychisch Kranker in Österreich. Eine Standortbestimmung. Wien/ NY 1991. S. 4.

[3] Wiener Zeitung. Nr. 242. Wien 2007. S. 3.

[4] Ebd. S. 3.

[5] Ebd. S. 3.

[6] Ebd. S. 3.

[7] Wiener Zeitung. Nr. 242. Wien 2007. S. 3.

[8] Vgl.: Wiener Zeitung. Nr. 243. Wien. 2007. S. 13.

[9] http://www.lkh-klu.at/743.html 15. März. 19Uhr38.

[10] Zit. nach : Holzer, W.: Therapie der Nerven und Geisteskrankheiten. Wien. 1951. S. 1.

[11] Schipperges, H.: Psychiatrische Konzepte und Einrichtungen in ihrer geschichtlichen Entwicklung. IN: Kisker, K.P. u.a. (Hrsg.): Psychiatrie der Gegenwart. Forschung und Praxis. Bd. 3. Berlin. 1975. S. 1.

[12] Vgl.: Stark, M. V.: Entwicklungen in der Behandlung Psychisch Kranker seit den 50er Jahren im Deutschen, Italienischen und Angloamerikanischen Sprachraum. Wien. 1994. S. 3.

[13] Kolle, K.: Einführung in die Psychiatrie. Stuttgart. 1960. S. 9.

[14] Porter, R.: Wahnsinn. Eine kleine Kulturgeschichte. Frankfurt a. M. 2007. S. 16.

[15] Vgl.: Stark, M. V.: Entwicklungen in der Behandlung Psychisch Kranker seit den 50er Jahren im Deutschen, Italienischen und Angloamerikanischen Sprachraum. Wien. 1994. S. 3-4.

[16] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 10-11.

[17] Vgl.: zum Thema Psychiatrie in der Antike auch: Al-Dubayan, A.: Über die Anatomie der Nerven. Originalschrift und alexandrinisches Kompendium in arabischer Überlieferung. Berlin. 2000.

[18] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 11.

[19] Vgl. zum Corpus hippocratum auch: Hippocrates: Gedanken ärztlicher Ethik aus dem Corpus Hippocraticum. Amsterdam. 1942. wie auch: Hippocrates: Der wahre Arzt. Übertragen von Wilhelm Capelle. Zürich. 1959.

[20] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren, Irrwege und Behandlungsformen. München. 2006. S. 33-48.

[21] Vgl.: Arolt, V.: Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie. Berlin. 2004. S. 332-337.

[22] Vgl.: Alexander, F.G., Selesnick, S. T.: Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Zürich. 1969. S. 47-73.

[23] Zit. nach: Seidler, E.: Der Pflegegedanke in der Entwicklung der Psychiatrie. IN: Die Agnes Karll- Schwester. Sonderdruck aus Heft 11. Jahrg. 18. Wien. 1964. S. 1. Siehe zu Humanitäts- und Pflegegedanke in der Psychiatrie auch: Jetter, D.: Der Humanitätsgedanke in der Psychiatrie. IN: Tropon (Hrsg.): Das ärztliche Gespräch. Bd. 12. Köln. 1970. S. 5-15.

[24] Phrenologie: Zwerchfell; Geist, Verstand; Lehre nach der im Gehirn gewisse geistige Eigenschaften lokalisiert seien und sich diesen in der Schädelform äußern müssen. Vgl.: Pschyrembel, W.: Klinisches Wörterbuch mit klinischen Syndromen. Berlin/NY. 1975. S. 941.

[25] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1976. S. 16. wie auch: Alexander, F.G., Selesnick, S. T.: Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Zürich. 1969. S: 73-74.

[26] Vgl.: Krafft-Ebing, R.v.: Lehrbuch der Psychiatrie. Auf klinischer Grundlage für praktische Ärzte und Studierende. Korsigk, E. (Hrsg.) mit Vorwort. Saarbrücken. 2007. S. 35. Vgl. zu dem Thema Psychiatrie in der Antike auch: Schrenk, M.: Über den Umgang mit Geisteskranken. Die Entwicklung der psychiatrischen Therapie vom „moralischen Regime“ in England und Frankreich zu den „psychischen Curmethoden“ in Deutschland. Berlin. 1973. S. 35-37.

[27] Ackerknecht, E., Akert, K.: Wechselnde Formen der Unterbringung von Geisteskranken. IN: Schwabe& Co. (Hrsg.): Schweiz. Med. Wschr. 94. Nr. 44. Basel/ Stuttgart. 1964. S. 1546.

[28] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 17. Vgl. zum Thema Psychiatrie bei den Arabern auch: Bay, E.: Islamische Krankenhäuser im Mittelalter unter besonderer Berücksichtigung der Psychiatrie. Düsseldorf. 1967.

[29] Dörner, K.: Irren ist menschlich. Lehrbuch Psychiatrie/Psychotherapie. Hannover. 1984. S. 462-463.

[30] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. 1967. S. 18.

[31] Siehe zum Thema Narrenturm auch: Stohl, A.: Der Narrenturm oder die dunkle Seite der Wissenschaft. Wien. 2000.

[32] Vgl.: Dörner, K.: Irren ist menschlich. Lehrbuch der Psychiatrie/ Psychotherapie. Hannover. 1984. S. 463-464.

[33] Vgl.: zum Hexenhammer: Kramer, H.: Nürnberger Hexenhammer 1491. Jerouschek, G. (Hrsg.): Mit Vorwort. Transkription des deutschen Textes und Glossar. (Faks. der Handschrift von 1491 aus dem Staatsarchiv Nürnberg). Hildesheim. 1992.

[34] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 18-19.

[35] Vgl.: Arolt, V.: Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie. Berlin. 2004. S. 333.

[36] Ackerknecht, E.: Geschichte und Geographie der wichtigsten Krankheiten. Stuttgart. 1963. S. 163.

[37] Vgl.: Arolt, V.: Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie. Berlin. 2004. S. 333. Wie auch: Vgl.: Dörner, K.: Irren ist menschlich. Lehrbuch der Psychiatrie/ Psychotherapie. Hannover. 1984. S.464-465.

[38] Vgl.: Melzer, M.: Die Entwicklung der psychiatrischen Versorgung in Österreich zwischen 1965-1984. Wien.1990. S. 8.

[39] Zit. nach: Schrenk, M.: Über den Umgang mit Geisteskranken. Die Entwicklung der psychiatrischen Therapie vom „moralischen Regime“ in England und Frankreich zu den „psychischen Curmethoden“ in Deutschland. Berlin. 1973. S. 1.

[40] Zit. nach: Ebd. S. 1.

[41] Zit. nach: Ebd. S. 1.

[42] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 34-40.

[43] Vgl.: Shorter, E.: Geschichte der Psychiatrie. Hamburg. 2003. S. 13-54.

[44] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 34-35.

[45] Siehe zu Pinel: Esser, W.: Philippe Pinel. Leben und Werk. Düsseldorf. 1938.

[46] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S.35.

[47] Siehe zu G. E. Stahl: Strube, I.:Georg Ernst Stahl. Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner. Leipzig. 1984.

[48] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 36.

[49] Apoplexie: Die Entdeckung der Apoplexie geht auf Hippokrates zurück. Wörtlich bedeutet A. Der Vorgang, wenn jemand plötzlich hingestreckt wird. A. cerebri ist eine Art Gehirnschlag, Schlaganfall; Es kann zu Blutungen im Gehirn kommen. Vgl.: Pschyrembel, W.: Klinisches Wörterbuch mit klinischen Syndromen. Berlin. 1975. S. 74- 75.

[50] Adynamie: Kraftlosigkeit. Vgl.: Pschyrembel, W.: Klinisches Wörterbuch mit klinischen Syndromen. Berlin. 1975. S. 17.

[51] Konvulsionen: Klonische Zuckungen und Schüttelkrämpfe. Vgl.: Ebd. S.644.

[52] Vgl.: Alexander, F.G., Selesnick, S. T.: Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Zürich. 1969. S. 146-165.

[53] Siehe zu Robert W.: Robert Whytts: Kön. Engl. Leibarztes, Präsidenten des Königl. med. Collegiums, Prof. der Arzneyk. zu Edinburgh und Mitgl. der Königl. Engl. Societät, sämmtliche zur theoretischen Arzneykunst gehörige Schriften. Aus dem Englischen übersetzt von Johann Ephraim Lietzau. Berlin. 1790. Diese Übersetzung ist in digitalisierter Form auf: http://zs.thulb.ujena.de/receive/jportal_jparticle_00006151einzusehen.

[54] Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 37.

[55] Vgl. zu diesem Thema: Müllerner, E.R.: Die Rolle der „Passions“ in der Psychiatrie des 18. Jahrhunderts. IN: Aktuelle Probleme aus der Geschichte der Medizin. Verhandlungen des XIX internationalen Kongresses Geschichte der Medizin. Basel. 1964. S.474-476.

[56] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart. 1967. S. 37-38.

[57] Siehe zum Thema Schockbehandlung auch Kapitel 5.5. in dieser Arbeit.

[58] Vgl.: Alexander, F.G., Selesnick, S. T.: Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Zürich. 1969. S. 148 ff.

[59] Zit. nach: Pauleikhoff, B.: Das Menschenbild im Wandel der Zeit. Ideengeschichte der Psychiatrie und der klinischen Psychologie. Die Zeit bis Kraepelin und Freud. Guido Pressler. 1983. S. 12-13.

[60] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren, Irrwege und Behandlungsformen. München. 2006. S. 50-59.

[61] Vgl. zu William Battie: Battie, W., Monro, J., Hunter, R.: A treatise of madness by William Battie. And Remarks on Dr. Battie´s treatise on madness. Psychichiatric monograph series. 3. London. 1962. Battie war ein erfolgreicher englischer Arzt. Er schrieb das erste Lehrbuch für Psychiatrie ("Treatise on Madness"), unterrichtete Studenten in der psychiatrischen Praxis und betrieb verschiedene Einrichtungen für psychisch Kranke. Battie gilt als einer der ersten Psychiater (damals noch mad-doctor genannt). 1751 eröffnete er das St. Luke's Hospital in London. Es sollte ein Gegenentwurf zu dem berühmt-berüchtigten Bedlam Hospital sein. 1764 wurde Battie Präsident der führenden englischen Ärztevereinigung ("Royal College of Physicians). Dieser Text ist zu finden auf: http://de.wikipedia.org/wiki/William_Battie 28. November. 13Uhr05. Vgl.: auch: Dörner, K.: Bürger und Irre. Zur Sozialgeschichte und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie. Frankfurt a. M. 1969. S. 52-69.

[62] Vgl. hierzu: Noltenius, B.: Zur Geschichte der Perkussion von ihrer Bekanntgabe durch Auenbrugger 1761 bis zu ihrer Wiederbelebung durch Corvisart 1808. Leipzig. 1908.

[63] Bei der Perkussion handelt es sich um das Beklopfen der Körperoberfläche, um aus den Verschiedenheiten des Schalls auf die darunter liegenden Teile zu schließen. Vgl.: Pschyrembel, W.: Klinische Wörterbuch mit klinischen Syndromen. Berlin/NY. 1975. S. 925.

[64] Siehe zu Reil: Steffens, H.: Johann Christian Reil. Halle. 1815. wie auch: Marneros, A.: Das Wort Psychiatrie... wurde in Halle geboren. Von den Anfängen der deutschen Psychiatrie. Stuttgart. 2005.

[65] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart 1967. S. 39-40.

[66] Vgl.: Ebd. S. 40.

[67] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren, Irrwege und Behandlungsformen. München. 2006. S. 59- 65.

[68] Das Werk wurde 1801 auch ins Deutsche übersetzt, wodurch es in den deutschsprachigen Ländern zu einer raschen Verbreitung kam. Pinel, Ph.: Philosophisch medicinische Abhandlung über Geistesverwirrung oder Manie. Aus dem französischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Michael Wagner. Wien. 1801. Den gesamten deutschen Text findet man auch online auf: http://th-hoffmann.eu/archiv/pinel/pinel.1801.pdf. Vgl. auch: Fischer, I.: Zur Geschichte der Wiener Psychiatrie im XIX. Jahrhundert. IN: Wiener Med. Wschr. Nr. 37. Wien. 1927. S. 5.

[69] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart 1967. S. 41-52.

[70] Vgl.: Shorter, E.: Geschichte der Psychiatrie. Hamburg. 2003. S. 13-54.

[71] Zit. nach: Shorter, E.: Geschichte der Psychiatrie. Hamburg. 2003. S. 28.

[72] Vgl.: Alexander, F.G., Selesnick, S.T.: Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Zürich. 1969. S. 152. Vgl. zu der Person Pinel auch: Eckart, W.U.: Ärzte Lexikon. Heidelberg. 2006.

[73] Bei der Hyperämie ist eine Blutüberfülle eines Organs gemeint. Es kann zum Beispiel zu einem gesteigerten Blutandrang im Gehirn kommen. Vgl.: Pschyrembel, W.: Klinische Wörterbuch mit klinischen Syndromen. Berlin/NY. 1975. S. 526.

[74] Alexander, F.G., Selesnick, S. T.: Geschichte der Psychiatrie. Ein kritischer Abriss der psychiatrischen Theorie und Praxis von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Zürich. 1969. S. 153-165.

[75] Vgl.: Ebd. S. 153.

[76] Vgl.: Schrenk, M.: Über den Umgang mit Geisteskranken. Die Entwicklung der psychiatrischen Therapie vom „moralischen Regime“ in England und Frankreich zu den „psychischen Curmethoden“ in Deutschland. Berlin. 1973. S.4- 59.

[77] Szasz, T.: Geisteskrankheit ein moderner Mythos? Grundzüge einer Theorie des persönlichen Verhaltens. Olten. 1972. S. 41.

[78] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren, Irrwege und Behandlungsformen. München.2006. S. 62.

[79] Vgl.: Müller, C.: Vom Tollhaus zum Psychozentrum. Vignetten und Bausteine zur Psychiatriegeschichte in zeitlicher Abfolge. Pressler. 1993. S. 43-57.

[80] Näheres zu Esqirol: Pauleikhoff, B.: Das Menschenbild im Wandel der Zeit. Ideengeschichte der Psychiatrie und der klinischen Psychologie. Bd. 2. Die Zeit bis Kraepelin und Freud. Pressler 1983. S.50-65ff.

[81] Vgl.: Shorter, E.: Geschichte der Psychiatrie. Berlin. 1999. S. 29-31.

[82] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren Irrwege Behandlungsformen. München. 2006. S. 62-64.

[83] Zit. nach: Ebd. S. 63. Siehe dazu auch: Esquirol, E.: Des maladies mentales. 138.993. Bd.1-3. 1938.

[84] Vgl. zu Esquirols Therapieformen auch: Hille, K. C.: Esquirol`s allgemeine und spezielle Pathologie und Therapie der Seelenstörungen. Leipzig. 1827.

[85] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren Irrwege Behandlungsformen. München. 2006. S.64.

[86] Vgl.: Ackerknecht, E.: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart 1967. S. 52. 87 Vgl.: Kraepelin, E.: Hundert Jahre Psychiatrie. Ein Beitrag zur Geschichte der menschlichen Gesittung. Berlin. 1918. S. 2.

[87] Vgl.: Kraepelin, E.: Hundert Jahre Psychiatrie. Ein Beitrag zur Geschichte der menschlichen Gesittung. Berlin. 1918. S. 2.

[88] Vgl.: Schott, H., Tölle, R.: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren Irrwege Behandlungsformen München. 2006. S. 65. Wie auch: Porter, R.: Die Kunst des Heilens. Eine medizinische Geschichte der Menschheit von der Antike bis heute. Heidelberg/Berlin. 2000. 496- 516.

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Details

Title
Der psychisch Kranke - Zum Wandel der Sichtweise psychiatrischer Erkrankungen
College
University of Vienna
Grade
"gut"
Author
Year
2008
Pages
191
Catalog Number
V113023
ISBN (eBook)
9783640132126
ISBN (Book)
9783640134687
File size
1186 KB
Language
German
Keywords
Kranke, Wandel, Sichtweise, Erkrankungen
Quote paper
Mag.a phil. Nadine Rapold (Author), 2008, Der psychisch Kranke - Zum Wandel der Sichtweise psychiatrischer Erkrankungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113023

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Title: Der psychisch Kranke - Zum Wandel der Sichtweise psychiatrischer Erkrankungen



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