In den populären Filmen Gattaca und Beim Leben meiner Schwester werden jeweils ein paar der Möglichkeiten und Gefahren der Präimplantationsdiagnostik aufgezeigt. Im Folgenden möchte ich mich mit der Fragestellung auseinandersetzen, welche Probleme durch die Anwendung der Präimplantationsdiagnostik entstehen können und ob sie daher als eine (Sicherheits-)maßnahme empfehlenswert ist.
Dabei werde ich zunächst den medizinischen Ablauf und die rechtliche Lage der Präimplantationsdiagnostik erläutern. Im Anschluss zeige ich anhand verschiedener Beispiele auf, welche Probleme durch die Anwendung und vor allem eine daraus eventuell resultierende abwertende Haltung gegenüber Kindern, mit gewissen genetischen Eigenschaften, resultieren können.
Abschließend möchte ich die daraus gewonnenen Erkenntnisse vergleichen, um daraus ein Fazit zu ziehen.
Zum einen ist man durch sie dazu in der Lage, gezielt bestimmte Embryonen auszuwählen, die z.B. als sogenannte Helferbabys zu fungieren, deren Gewebe- und Organspenden dringend notwendig sein können, um z.B. ein zuvor geborenes Kind zu retten. Und so wie auch in der Realität wird im Film die Frage gestellt, bis zu welchem Grad es in Ordnung ist, ein Kind zu diesem Zweck zu bekommen und auch zu “verwenden“. Und auch wenn in dem Film Gattaca viel Kritik an der dort gezeigten Eugenik geübt wird, so stellt man doch fest, dass dennoch nahezu jeder zustimmen würde, dass man sich als wahrscheinlich Eltern nur die besten vererbbaren Eigenschaften für das eigene Kind wünscht. Gleichzeitig wird die Fragestellung danach aufgeworfen, welche Eigenschaften dies sind und wie notwendig diese wirklich sind, damit das eigene Kind später ein gutes Leben hat oder seine Träume verwirklichen kann, oder ob nicht andere Eigenschaften, wie z.B. Fleiß und Willenskraft, nicht vielmehr entscheidend für die Zukunft und das Glück des eigenen Kindes sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 DIE PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK
- 2.1 DEFINITION PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK
- 2.2 DER ABLAUF DER PID
- 2.3 MÖGLICHKEITEN DER GEWINNUNG GENETISCHEN MATERIALS
- 2.3.1 DIE UNTERSUCHUNG DER EIZELLE ANHAND DER POLKÖRPERBIOPSIE
- 2.3.2 DIE UNTERSUCHUNG DES EMBRYOS ANHAND DER EMBRYOBIOPSIE
- 3 DIE AKTUELLE RECHTSLAGE DER PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK
- 3.1 DAS EMBRYONENSCHUTZGESETZ VON 1991 UND SEINE ERWEITERUNG 2010
- 3.2 DIE VERORDNUNG ZUR REGELUNG DER PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK
- 4 PROBLEMFELDER DER PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK
- 4.1 DIE PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK ALS NICHT-MEDIZINISCHES SELEKTIONSVERFAHREN
- 4.2 DIE PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK ALS VERFAHREN UM RETTUNGSGESCHWISTER ZU
- 4.3 DIE VERTIEFUNG SOZIALER UNGLEICHHEITEN UND DIE OPTIMIERUNG DES MENSCHEN
- 5 FAZIT
- 6 LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit den ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Präimplantationsdiagnostik (PID). Er untersucht die medizinischen Grundlagen, den rechtlichen Rahmen und die potenziellen Probleme, die mit der Anwendung dieser Technologie verbunden sind.
- Definition und Funktionsweise der Präimplantationsdiagnostik
- Rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Aspekte der PID
- Die PID als Selektionsverfahren und die Gefahr der Diskriminierung
- Die Rolle der PID im Kontext von Rettungsgeschwistern und der Optimierung des Menschen
- Die Folgen der PID für die soziale Ungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Präimplantationsdiagnostik vor und beleuchtet anhand von Filmen wie "Gattaca" und "Beim Leben meiner Schwester" die vielschichtigen ethischen und gesellschaftlichen Aspekte dieser Technologie. Es werden verschiedene Anwendungsgebiete und die damit verbundenen Fragen nach der moralischen Zulässigkeit und der Optimierung von menschlichen Eigenschaften aufgezeigt.
Kapitel 2 erläutert die Definition und den Ablauf der PID, wobei die verschiedenen Methoden zur Gewinnung von genetischem Material (Polkörperbiopsie und Embryobiopsie) im Detail besprochen werden.
Kapitel 3 beleuchtet die aktuelle Rechtslage in Deutschland, wobei das Embryonenschutzgesetz von 1991 und dessen Erweiterung im Jahr 2010 sowie die Verordnung zur Regelung der Präimplantationsdiagnostik im Fokus stehen.
Kapitel 4 befasst sich mit den Problemfeldern der PID. Die Diskussion dreht sich um die PID als nicht-medizinisches Selektionsverfahren, die Verwendung der PID zur Gewinnung von Rettungsgeschwistern und die potenzielle Vertiefung sozialer Ungleichheiten durch die Optimierung des Menschen.1
Schlüsselwörter
Präimplantationsdiagnostik, assistierte Reproduktion, genetische Untersuchung, Embryonenschutzgesetz, ethische Problemfelder, Selektion, Rettungsgeschwister, soziale Ungleichheit, Eugenik, Diversität.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Die Präimplantationsdiagnostik. Eine sicherheitsethisch noch nicht gelöste Frage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1130389