Wie können wir heute in modernen, pluralistischen Gesellschaften Normen in die Gesellschaft einführen, sodass sie geprüft und allgemein akzeptiert sind? Habermas, der Vertreter der Diskursethik, entwarf in Anlehnung an Kants Pflichtethik eine nach bestimmten Regeln und Prinzipien geltende Kommunikationstheorie. Diese soll in der folgenden Arbeit anknüpfend an den Abtreibungskonflikt eine Position zur Rechtfertigung des Schwangerschaftsabbruches darstellen. Die Problemfrage dieser Arbeit ist demnach: Wie lässt sich auf der Grundlage der Diskursethik von Habermas eine Abtreibung rechtfertigen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Diskurstheorie
- Allgemeine Grundlagen und Unterscheidungen zu Kant
- Spezifische Grundlagen der Diskurstheorie: Prinzipien, Regeln und Bedingungen von Diskursen
- Rechtstheoretische Voraussetzungen der Diskursethik
- Zur Legitimität von Schwangerschaftsabbrüchen auf der Grundlage derDiskurstheorie
- Die Verbindung von Diskursprinzip und formaler Rechtsform in Bezugauf Strafrechtsregelungen
- Vorstellung des Arguments für eine „weltschaulich-neutrale“ Entscheidung
- Einwände
- Bewertung der Argumente Wenners`und Habermas'
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rechtfertigung von Schwangerschaftsabbrüchen im Lichte der Diskursethik von Jürgen Habermas. Sie analysiert, wie Habermas' Theorie der Kommunikation, die auf Kants Pflichtethik aufbaut, zur Begründung einer ethisch-moralischen Position zur Abtreibungsdebatte beitragen kann.
- Anwendung der Diskursethik auf den Abtreibungskonflikt
- Analyse der rechtstheoretischen Voraussetzungen der Diskursethik
- Bewertung von Habermas' Argumenten zur Rechtfertigung des Schwangerschaftsabbruchs
- Untersuchung der Einwände gegen Habermas' Position
- Relevanz des „Rechtes auf Rechtfertigung“ in der Abtreibungsdebatte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problemfrage der Arbeit dar: Wie lässt sich auf der Grundlage der Diskursethik von Habermas eine Abtreibung rechtfertigen? Sie gibt einen Überblick über die Struktur und die einzelnen Kapitel der Arbeit.
- Grundlagen der Diskurstheorie: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Diskursethik von Habermas, wobei die allgemeinen Grundlagen und Unterscheidungen zu Kants Pflichtethik beleuchtet werden. Weiterhin werden die spezifischen Grundlagen der Diskurstheorie, wie das Universalisierungs- und Diskursprinzip, sowie die rechtstheoretischen Voraussetzungen, insbesondere das „Recht auf Rechtfertigung", erläutert.
- Zur Legitimität von Schwangerschaftsabbrüchen auf der Grundlage der Diskurstheorie: In diesem Kapitel wird die Hauptkontroverse der Arbeit vorgestellt. Habermas' Argumentation zur Legitimität von Schwangerschaftsabbrüchen wird dargelegt, wobei diskurstheoretische Überlegungen auf rechtstheoretische ausgeweitet werden. Es werden zwei Argumente von Habermas vorgestellt und anschließend von Fabian Wenner kritisiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Diskursethik, der Rechtstheorie, der Abtreibungsdebatte und der Begründung von Normen in pluralistischen Gesellschaften. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Diskursethik, Habermas, Universalisierungsprinzip, Diskursprinzip, Recht auf Rechtfertigung, Schwangerschaftsabbruch, Legitimität, Strafrechtsregelungen, weltschaulich-neutrale Entscheidung, Einwände, Bewertung.
- Arbeit zitieren
- Carolin Thiele (Autor:in), 2020, Schwangerschaftsabbruch aus der Sicht von Jürgen Habermas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1130546