Die Gedichte in Prosa sind in Turgenevs letzten Lebensjahren (1878-82) in Frankreich entstanden. Sie wurden innerhalb von vier Jahren geschrieben und haben mehr oder weniger einen autobiographischen Charakter. Anfangs hielt Turgenev diese geheim und dachte gar nicht an eine baldige Veröffentlichung, da der Inhalt viel zu intim und persönlich war, aber sein Freund Stasjulevič überredete ihn zur Publikation dieses Werks in der Zeitung Namens ,,Vestnik Jevropy“ . Die Gedichte in Prosa lassen sich in zwei Teile gliedern: Der erste Teil besteht aus 51 Gedichten, die noch zu Turgenevs Lebzeiten veröffentlicht wurden. Dieser Teil wurde von Turgenev „Senilia“ genannt, was für ihn ,,Träume eines Greises“ bedeutete. Der zweite Teil wurde erst nach seinem Tod herausgebracht und trägt den Titel ,, Neue Gedichte in Prosa“.
Dieses Spätwerk weist nicht nur eine Rückwendung zur Verdichtung seiner ,,spätromantischen“ Jugendzeit auf, sondern auch Beziehungen zu anderen Werken und Briefen des Dichters.
Durch seine Gedichte mit vielen symbolischen Elementen öffnet Turgenev den Zugang zu seiner Seele mit allen ihren Sorgen, Ängsten, Erinnerungen und Wünschen, und verfasst die Mehrzahl der Gedichte in der ersten Person. Es ist nur fraglich, ob die „Träume“ unter den Prosagedichten die wachende oder die schlafende Fantasie des Autors darstellen.
Die Erforschung der ,,Gedichte in Prosa“ setzte leider erst spät ein, deshalb bleiben manche Fragen, die das Werk aufgibt, noch ungelöst ( Brang 1977, S.204f).
In dieser Hausarbeit möchte ich zuerst versuchen den Begriff ,,Prosagedicht“ zu erläutern, anschließend wird die Entwicklung der Symbolik in Turgenevs Prosagedichten thematisiert, und abschließend werde ich auf die Hauptthematik und Deutung der Turgenevs Gedichte eingehen und diese aus meiner persönlichen Sicht interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserläuterungen
- Entwicklung zum Symbolismus
- Zentrale Themen
- Schluss
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Turgenevs „Gedichten in Prosa“ und analysiert die Entstehung und Entwicklung dieser literarischen Gattung. Sie untersucht die Besonderheiten der symbolischen Dichtung in Turgenevs Werk und beleuchtet die zentralen Themen und Motive, die in den Gedichten behandelt werden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Prosagedicht“
- Entwicklung des Symbolismus in Turgenevs Werk
- Zentrale Themen und Motive der „Gedichte in Prosa“
- Autobiographische Elemente und die Rolle der Erinnerung
- Die Bedeutung von Sprache und Stil in Turgenevs Gedichten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Hausarbeit befasst sich mit der Definition des Begriffs „Prosagedicht“. Es werden verschiedene Definitionen aus der Literaturwissenschaft vorgestellt und kritisch beleuchtet. Die Diskussion zeigt die Schwierigkeiten, die mit der Abgrenzung des Prosagedichts von anderen literarischen Gattungen verbunden sind.
Das zweite Kapitel analysiert die Entwicklung des Symbolismus in Turgenevs Werk. Es wird gezeigt, wie Turgenevs „Senilia“ eine neue Strömung in der russischen Literatur einleitet und sich von seinen früheren Werken abhebt. Die Besonderheiten der symbolischen Dichtung in Turgenevs Gedichten werden im Detail untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den zentralen Themen und Motiven der „Gedichte in Prosa“. Es werden die wichtigsten Themenbereiche wie Liebe, Tod, Erinnerung, Natur und die Suche nach Sinn beleuchtet. Die Analyse zeigt, wie Turgenev in seinen Gedichten persönliche Erfahrungen und existenzielle Fragen verarbeitet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Turgenevs „Gedichte in Prosa“, Symbolismus, Prosagedicht, Lyrik, Autobiografie, Erinnerung, Sprache, Stil, zentrale Themen, Motive, Interpretation.
- Quote paper
- Olga Herbel (Author), 2008, Ein kleiner Einblick in die Geheimnisse von Turgenevs ,,Senilia“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113073