Übernahmegeschäfte beschreiben den Wechsel des Eigentümers eines Unternehmens. Hierbei übernimmt ein neues Unternehmen die Kontrolle und ersetzt das Management durch ein neues Team oder verwaltet die Firmenwerte auf eine andere Art.
Es gibt freundliche und feindliche Übernahmen wobei es sich bei letzterem, um die seltenere Form von Übernahmegeschäften handelt. Natürlich gibt es auch freundliche Übernahmen die unter Ausübung von Druck durchgesetzt werden, dies erschwert die genaue Einteilung. Der Focus dieser Ausarbeitung wird trotzdem auf den Fall der feindlichen Übernahme liegen und bezieht sich hauptsächlich auf die Erkenntnisse von Jean Tirolé (The Theory of Corporate Finance, Kap. 11 S. 425-443).
Es gibt verschiedene Motivationen für eine Übernahme. Die Vorteile, die von einem neuen Management ausgehen, können völlig unterschiedlich sein. In der Regel kann man jedoch davon ausgehen, dass eine neue Geschäftsführung frische Ideen und mehr Effizienz in das Unternehmen bringt. Die neue Firmenführung wird auch, aller Wahrscheinlichkeit nach, vergangene Fehler vermeiden.
Des weiteren spielt auch der disziplinierende Effekt auf das bestehende Management unter Androhung einer möglichen Übernahme, auf Grund schlechter Performance, eine große Rolle.
Es gibt jedoch auch Fälle in denen eine solche Übernahme das Zielobjekt absichtlich schädigt. Der Bieter beabsichtigt hier meist durch die Übernahme die eigene Machtstellung zu stärken oder aber durch eine schädigende Übernahme Produkte, die den Abverkauf eines eigenen Produkts beschränken, zu eliminieren.
Diese Motive spielen im folgenden eine große Rolle, da eine Übernahme teils mit hohen Kosten verbunden ist und unterschiedlichste Hindernisse die Übernahme behindern können. Im folgenden werde ich diverse Situationen schildern und mit einigen Modellen und Studien, mögliche Strategien näher bringen.
Bei einer möglichen Übernahme kann es zu verschiedenen Auswirkungen auf die Einahmen der Investoren und Unternehmer kommen, welche allesamt unabhängig von der Übernahme, vom Erfolg der Unternehmung abhängen.
Wenn keine Übernahme stattfindet und das Unternehmen weitergeführt wird, erhalten die Investoren den Wert und der Unternehmer den Gewinn .
Im Falle einer möglichen Übernahme erhält der Investor den Wert und die Heuschrecke den Gewinn .
In einem Fixed-Investment Beispiel sieht das folgendermaßen aus:
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die reine Theorie der Übernahmen
- Monopol Preisbildung zur Übernahme-Abwehr
- Das bestehende Management ist kreditwürdig
- Das bestehende Management ist nicht kreditwürdig
- Einfluss von Übernahmen auf das Management
- Übernahmen führen beim Management zu „Myopie“
- Übernahmen und Management- Disziplinierung
- Positive-Theorie: Einzelbieter-Fall
- Wertsteigerung durch die Heuschrecke - Grossman-Hart Analyse
- Positives Ergebnis des Bieters trotz Free-Riding
- Privater Benefit
- Aktienbesitz vor Übernahme (Toehold)
- Verwässerung des Aktienwertes (Dilution)
- Übernahmeabwehr (Poison-Pills)
- Wertsteigerung durch Heuschrecke - entscheidend ist die Angebotsabgabe
- Resumee
- Wertminderung durch Heuschrecke und das One-Share-One-Vote Ergebnis
- Positive Theorie von Übernahmen: Mehrere Bieter
- Abschluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Übernahmegeschäfte und analysiert die verschiedenen Aspekte und Auswirkungen von Übernahmen auf Unternehmen, Investoren und Management. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf feindliche Übernahmen und untersucht die Motivationen und Strategien der beteiligten Akteure.
- Analyse der reinen Theorie der Übernahmen und deren Auswirkungen auf Investoren und Unternehmer
- Untersuchung der Monopolpreisbildung zur Abwehr von Übernahmen
- Bewertung des Einflusses von Übernahmen auf das Management, insbesondere im Hinblick auf Myopie und Disziplinierung
- Analyse der positiven Theorie von Übernahmen im Einzelbieter-Fall, insbesondere der Wertsteigerung durch Heuschrecken
- Diskussion der Wertminderung durch Heuschrecken und die Auswirkungen des One-Share-One-Vote-Prinzips
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt das Thema Übernahmegeschäfte vor und erläutert die verschiedenen Arten von Übernahmen, wobei der Fokus auf feindliche Übernahmen liegt. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die Erkenntnisse von Jean Tirole.
Das zweite Kapitel behandelt die reine Theorie der Übernahmen und analysiert die Auswirkungen von Übernahmen auf die Einnahmen von Investoren und Unternehmern. Es werden verschiedene Modelle und Annahmen vorgestellt, um die komplexen Zusammenhänge zu verdeutlichen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Monopolpreisbildung zur Abwehr von Übernahmen. Es werden verschiedene Szenarien betrachtet, wobei die Kreditwürdigkeit des bestehenden Managements eine entscheidende Rolle spielt.
Das vierte Kapitel untersucht den Einfluss von Übernahmen auf das Management. Es werden die Phänomene der Myopie und der Managementdisziplinierung analysiert.
Das fünfte Kapitel behandelt die positive Theorie von Übernahmen im Einzelbieter-Fall. Es werden die Wertsteigerung durch Heuschrecken und die verschiedenen Strategien der Bieter analysiert.
Das sechste Kapitel diskutiert die Wertminderung durch Heuschrecken und die Auswirkungen des One-Share-One-Vote-Prinzips.
Das siebte Kapitel behandelt die positive Theorie von Übernahmen im Fall mehrerer Bieter.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Übernahmegeschäfte, feindliche Übernahmen, Heuschrecken, Managementdisziplinierung, Myopie, Monopolpreisbildung, Wertsteigerung, Wertminderung, One-Share-One-Vote, Einzelbieter-Fall, Mehrere Bieter, Unternehmenscharter, Investoren, Unternehmer, Jean Tirole.
- Arbeit zitieren
- Ayk Odabasyan (Autor:in), 2008, Übernahmegeschäfte - ein kurzer Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113090