Der ungehinderte Zugang zur Information mit Hilfe der Massenmedien hat nicht nur die Arbeit der Journalisten und die Rezeption der Zuschauer verändert, sondern diesen Informationskanal für die Politik interessant gemacht. Die Machtausübung und die Manipulationsmöglichkeiten mit Hilfe der Massenmedien bzw. in diesem speziellen Fall des Fernsehens, werden besonders im Rahmen der Kriegsberichterstattung deutlich.
Durch die Ausnahmesituation Krieg werden nicht nur der enorme politische Einfluss auf TV-Stationen, die veränderten Informationsbedürfnisse der Rezipienten oder die journalistischen Einflüsse auf die Nachricht transparenter. Ein emotionales Arbeitsumfeld wie im Krieg macht den eigentlichen Verlust der Information und somit die sukzessive Reduktion der Objektivität erkennbar.
Die Verfasserin konzentriert sich in der vorliegenden Arbeit auf die Objektivitätsreduktion in der Kriegsberichterstattung. Durch den Aufbau eines Spannungsfeldes, welches drei der wichtigsten Faktoren der Objektivitätsreduktion näher beschreibt: die Politik, den Rezipienten und den Journalisten, wird die Basis für die Objektivitätsdiskussion geschaffen.
Anhand eines Nachrichtenvergleiches zwischen einer CNN und einer ORF Nachricht zum Thema „3 Jahre nach Beginn der Invasion im Irak“, werden weiters etwaige Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Medien herausgearbeitet.
Zudem werden die theoretischen Ausführungen durch Exklusivinterviews mit Journalist1 (Name soll nicht genannt werden) sowie Karim El-Gawhary, Auslandskorrespondent des ORF und ebenfalls im Irak stationiert, untermauert.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es herauszufinden in wiefern Objektivität durch die behandelten Einflussfaktoren reduziert werden kann bzw. ob vollkommene Objektivität in der Kriegsberichterstattung überhaupt erreichbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- DER KRIEG IN 0 UND 1.
- FORSCHUNGSFRAGEN.
- BEGRIFFSABGRENZUNG
- KRIEGSNACHRICHTEN IM SPANNUNGSFELD EXTERNER BEEINFLUSSUNG.
- EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE KRIEGSNACHRICHTEN
- DIMENSIONEN DER KRIEGSBERICHTERSTATTUNG NACH MANGOLD UND ULTZSCH
- ,,ENTERTAINISIERUNG" VON KRIEGSNACHRICHTEN
- INFOTAINMENT
- DER,,FEEL-GOOD-EFFEKT“
- ,,ENTERTAINISIERUNG“ ALS URSACHE FÜR INFORMATIONSREDUKTION
- SCHWERPUNKT 1: MEDIALE STEUERUNG DURCH DIE POLITIK
- DIE POLITISCHE FUNKTION DER MASSENMEDIEN
- FERNSEHEN ALS PLATTFORM FÜR KRIEGSPROPAGANDA
- FORMEN DER ZENSUR
- ,,EMBEDDED JOURNALISTS“ ALS POLITISCHES UND MILITÄRISCHES KONTROLLORGAN
- DER POLITISCHE EINFLUSS AUF TV-STATIONEN IM NATIONENVERGLEICH
- FALLBEISPIEL 1: CNN ALS INSTRUMENT DER POLITIK
- FALLBEISPIEL 2: DER POLITISCHe Einfluss auF DIE GREMIEN DES ORF
- FAZIT: ZIELE POLITISCHER INTERVENTION IN DER KRIEGSBERICHTERSTATTUNG
- SCHWERPUNKT 2: MEDIALE STEUERUNG DURCH DEN REZIPIENTEN
- DIE BESTIMMUNG DES NACHRICHTENINHALTS DURCH DEN REZIPIENTEN
- THEMENKOMPLEXITÄT
- INTERESSEN VON POLITIK UND WIRTSCHAFT
- KONKURRENZSITUATION
- BOULEVARDISIERUNG DER NACHRICHTEN
- SCHWERPUNKT 3: MEDIALE STEUERUNG DURCH DEN JOURNALISTEN
- DIE ROLLE DES JOURNALISTEN IN DER KRIEGSBERICHTERSTATTUNG
- DER JOURNALIST ALS VERMITTLER
- DER JOURNALIST ALS AKTIVIST
- DER JOURNALIST ALS GEFANGENER DER KRIEGSBERICHTERSTATTUNG
- DER JOURNALIST ALS OPFER DER KRIEGSBERICHTERSTATTUNG
- FAZIT: DIE REDUKTION DER OBJEKTIVITÄT IN DER KRIEGSBERICHTERSTATTUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
- Einflussfaktoren auf die Objektivität in der Kriegsberichterstattung
- Politischer Einfluss auf die Medien
- Rezipientenbedürfnisse und ihre Auswirkungen auf die Berichterstattung
- Journalistische Ethik und Objektivitätsprinzipien
- Vergleichende Analyse der Kriegsberichterstattung in den USA und Europa
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Reduktion von Objektivität in der Kriegsberichterstattung, indem sie das Spannungsfeld zwischen politischem, journalistischem und rezipientenbezogenem Einfluss auf die Objektivitätskriterien in der Kriegsberichterstattung analysiert. Die Arbeit vergleicht die Kriegsberichterstattung in den USA und Europa, um Unterschiede in der Objektivitätsreduktion aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit legt den Grundstein für die Forschungsfrage und definiert die zentralen Begriffe, die im weiteren Verlauf der Arbeit relevant sind. Es werden die Forschungsfragen formuliert und die Abgrenzung des Themas erfolgt.
Das zweite Kapitel analysiert die Kriegsberichterstattung im Spannungsfeld externer Einflüsse. Es werden die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kriegsberichterstattung, wie Politik, Rezipienten und Journalisten, näher beleuchtet. Die Dimensionen der Kriegsberichterstattung nach Mangold und Ultzsch werden vorgestellt und die „Entertainisierung“ von Kriegsnachrichten wird als ein wichtiger Faktor der Objektivitätsreduktion identifiziert.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf den Einfluss der Politik auf die Kriegsberichterstattung. Es werden die politische Funktion der Massenmedien, die Nutzung des Fernsehens als Plattform für Kriegspropaganda und die Formen der Zensur analysiert. Der Einfluss von „Embedded Journalists“ als politisches und militärisches Kontrollorgan wird untersucht und der politische Einfluss auf TV-Stationen im Nationenvergleich wird anhand von Fallbeispielen aus den USA (CNN) und Europa (ORF) dargestellt.
Das vierte Kapitel untersucht den Einfluss des Rezipienten auf die Kriegsberichterstattung. Es wird analysiert, wie die Rezipienten den Nachrichteninhalt bestimmen, welche Interessen von Politik und Wirtschaft auf die Berichterstattung Einfluss nehmen und wie die Konkurrenzsituation und die Boulevardisierung der Nachrichten die Objektivität beeinflussen.
Das fünfte Kapitel beleuchtet den Einfluss des Journalisten auf die Kriegsberichterstattung. Es werden die Rolle des Journalisten in der Kriegsberichterstattung, der Journalist als Vermittler, der Journalist als Aktivist, der Journalist als Gefangener der Kriegsberichterstattung und der Journalist als Opfer der Kriegsberichterstattung analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kriegsberichterstattung, Objektivität, Politainment, Informationsreduktion, politischer Einfluss, Rezipientenbedürfnisse, journalistische Ethik, USA, Europa, CNN, ORF, Embedded Journalism, Zensur, Kriegspropaganda.
- Arbeit zitieren
- Mag.(FH) Tamara Renner (Autor:in), 2006, Politainment als Ursache für die Reduktion von Objektivität in der Kriegsberichterstattung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113100