Oscar Adolf Hermann Schmitz ist ein Autor, der in den vergangenen 100 Jahren fast vollständig in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass er als Zeitgeist-Schriftsteller und Verfasser mehrerer fiktiver Erzählungen, Berichte, Theaterstücke und sozialanalytischer Schriften dem beginnenden 20. Jahrhundert einen prägnanten Spiegel vorhält.
In dieser Arbeit soll auf intertextuelle Weise die Erzählung „Herr von Pepinster und sein Popanz“, entstanden 1915, einer näheren Betrachtung unterzogen werden. In dieser kurzen Geschichte über einen welterfahrenen Intellektuellen namens Herr von Pepinster, der von einem Gespenst in jeder Weise ersetzt wird, finden wir sowohl typisch moderne Anteile, als auch autobiographische Elemente eines Autors, der sich immer wieder zu neuen „Erkenntniswelten“ hingezogen fühlte. Speziell soll hier aber nachvollzogen werden, wie in „Herr von Pepinster und sein Popanz“ die literarischen Untergattungen der Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte zu Tage treten.
Es wird gezeigt, wie Schmitz in einem einzigen Werk wesentliche Kriterien aller drei Kategorien versammelte und zu einer wirksamen Symbiose vereinte. Diese Hausarbeit wurde in Zusammenarbeit zwischen Julia Kummer und Andreas Fingas erstellt. Der Zeitgeist-Literat, Kolumnist, Dichter, Essayist, und Lebemann Oscar Adolf Hermann Schmitz erblickte das Licht der Welt am 16. April 1873 in Bad Homburg vor der Höhe. Der Ort war Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Urlaubsort avanciert, nicht zuletzt wegen der von den Gebrüder Blanc dort gegründeten Spielbank. In Bad Homburg traf sich die High Society und hier machte der junge Oscar Schmitz seine ersten prägenden Erfahrungen. Sein Vater war ein hoher Bahnbeamter, der für seinen Sohn eine ähnliche Laufbahn wie die seine vorgesehen hatte. Oscar „sollte studieren, einen akademischen Abschluß machen, um einen höheren, bürgerlichen Beruf ergreifen zu können“. Er wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf und bekam früh eine sehr fundierte Ausbildung in Kultur und Musik. Vor allem die Sprachenvielfalt seiner Familie kam Schmitz in seinem späteren Leben sehr zu Gute. „Wenn sich Großeltern und Eltern trafen, sprachen sie englisch und französisch“.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kurzbiografie
- Gespenst, oder Doppelgänger
- Etymologische Betrachtungen
- Schmitz' Erzählung und die deutsche Gespenstergeschichte nach Gero von Wilpert
- Lynx, der Doppelgänger
- Lynx der Seelenvampir
- Energieaustausch
- Gegenläufige Entwicklung der Hauptfiguren
- Das Triebhafte, Verschlingende
- Augen
- Die Lichte und die Dunkle Welt
- Schmitz und Dostojewskij
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Oscar A. H. Schmitz' Erzählung „Herr von Pepinster und sein Popanz“ (1915) unter Berücksichtigung intertextueller Bezüge. Ziel ist es, die literarischen Untergattungen der Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte in diesem Werk aufzuzeigen und deren Symbiose zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die modernen und autobiografischen Elemente in der Erzählung, die den Zeitgeist des beginnenden 20. Jahrhunderts widerspiegeln.
- Die literarischen Untergattungen Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte in Schmitz' Werk
- Die Symbiose der drei literarischen Untergattungen in „Herr von Pepinster und sein Popanz“
- Moderne und autobiografische Elemente in der Erzählung
- Die Darstellung der „lichten“ und „dunklen“ Welt in Schmitz’ Werk
- Intertextuelle Bezüge und Einflüsse
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung Oscar A. H. Schmitz' als fast vergessenen, aber wichtigen Zeitgeist-Schriftstellers des beginnenden 20. Jahrhunderts. Es wird die Fokussierung der Arbeit auf die Erzählung „Herr von Pepinster und sein Popanz“ begründet und die Untersuchung der darin enthaltenen literarischen Untergattungen (Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte) angekündigt. Die Zusammenarbeit der Autoren wird erwähnt.
Kurzbiografie: Diese Sektion skizziert das Leben von Oscar Adolf Hermann Schmitz, einem vielseitigen Autor, der in wohlhabenden Verhältnissen aufwuchs, aber ein unstetes Studium absolvierte. Seine Faszination für Kunst und Kultur, sein reicher Erfahrungsschatz durch Reisen und seine Bekanntschaft mit prominenten Persönlichkeiten der Zeit werden hervorgehoben. Sein Wechsel von juristischen Studien hin zur Literatur und die Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse werden als wichtige Aspekte seines Lebensweges dargestellt, welche sich in seinem Werk widerspiegeln.
Gespenst, oder Doppelgänger: Dieses Kapitel analysiert die Figur des Gespenstes oder Doppelgängers in Schmitz' Erzählung im Kontext der Moderne. Es untersucht die etymologischen Aspekte des Gespenstes und verortet Schmitz' Erzählung innerhalb der deutschen Gespensterliteratur. Die Analyse betrachtet die Figur des Lynx als Doppelgänger und erkundet die ästhetischen und soziokulturellen Hintergründe, die die Faszination für das Fremde im Werk Schmitz’ prägten. Die einleitende Betrachtung des Fremden als ästhetisches Element der Moderne und als Produkt von Reisetätigkeit und gesellschaftlichem Wandel wird vorgestellt.
Lynx der Seelenvampir: In diesem Abschnitt wird die Gestalt des Lynx als Seelenvampir untersucht. Der Energieaustausch zwischen den Hauptfiguren, deren gegenläufige Entwicklung, das Triebhafte und Verschlingende in der Beziehung und die Rolle der Augen als symbolische Elemente werden beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Darstellung der „lichten“ und „dunklen“ Welt und deren Interaktion innerhalb der Erzählung. Die Kapitel befasst sich mit der Analyse der psychologischen und metaphysischen Dimensionen der Beziehung zwischen Herr von Pepinster und Lynx.
Schlüsselwörter
Oscar A. H. Schmitz, Herr von Pepinster und sein Popanz, Gespenstergeschichte, Vampirgeschichte, Doppelgängergeschichte, Moderne, Zeitgeist, Autobiografische Elemente, Intertextualität, Psychoanalyse, Dunkle Welt, Lichte Welt, Symbiose.
Häufig gestellte Fragen zu „Herr von Pepinster und sein Popanz“ von Oscar A. H. Schmitz
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Erzählung „Herr von Pepinster und sein Popanz“ (1915) von Oscar A. H. Schmitz. Sie untersucht die literarischen Untergattungen der Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte in diesem Werk und deren Symbiose. Zusätzlich werden moderne und autobiografische Elemente beleuchtet, die den Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Intertextuelle Bezüge und Einflüsse werden ebenfalls betrachtet.
Welche Themen werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die literarischen Untergattungen Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte in Schmitz' Werk, insbesondere deren Symbiose in „Herr von Pepinster und sein Popanz“. Weitere Schwerpunkte sind moderne und autobiografische Elemente in der Erzählung, die Darstellung der „lichten“ und „dunklen“ Welt, sowie intertextuelle Bezüge und Einflüsse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, eine Kurzbiografie von Oscar A. H. Schmitz, ein Kapitel über die Figur des Gespenstes oder Doppelgängers (inkl. etymologischer Betrachtungen und Einordnung in die deutsche Gespensterliteratur), ein Kapitel über Lynx als Seelenvampir (mit Analyse des Energieaustauschs, der gegenläufigen Entwicklung der Hauptfiguren und der symbolischen Bedeutung der Augen), und abschließend ein Kapitel zu Schmitz und Dostojewskij.
Wer ist Oscar A. H. Schmitz?
Oscar Adolf Hermann Schmitz war ein vielseitiger Autor des frühen 20. Jahrhunderts, der in wohlhabenden Verhältnissen aufwuchs, aber ein unstetes Studium absolvierte. Seine Faszination für Kunst und Kultur, sein reicher Erfahrungsschatz durch Reisen und seine Bekanntschaft mit prominenten Persönlichkeiten prägten sein Leben und Werk. Sein Wechsel von juristischen Studien zur Literatur und seine Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse sind wichtige Aspekte seines Lebensweges.
Wie wird die Figur des Lynx interpretiert?
Die Figur des Lynx wird als Doppelgänger und Seelenvampir analysiert. Die Analyse beleuchtet den Energieaustausch zwischen Lynx und Herr von Pepinster, deren gegensätzliche Entwicklung, die Triebhaftigkeit ihrer Beziehung, die symbolische Bedeutung der Augen und die Darstellung der „lichten“ und „dunklen“ Welt. Die psychologischen und metaphysischen Dimensionen der Beziehung stehen im Mittelpunkt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Oscar A. H. Schmitz, Herr von Pepinster und sein Popanz, Gespenstergeschichte, Vampirgeschichte, Doppelgängergeschichte, Moderne, Zeitgeist, Autobiografische Elemente, Intertextualität, Psychoanalyse, Dunkle Welt, Lichte Welt, Symbiose.
Welches ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die literarischen Untergattungen der Gespenster-, Vampir- und Doppelgängergeschichte in „Herr von Pepinster und sein Popanz“ aufzuzeigen und deren Symbiose zu untersuchen. Sie beleuchtet außerdem die modernen und autobiografischen Elemente in der Erzählung und deren Spiegelung des Zeitgeistes des beginnenden 20. Jahrhunderts.
- Arbeit zitieren
- Andreas Fingas (Autor:in), 2007, Herr von Pepinster und sein Popanz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113109