Anhand einer genaueren Analyse der Darstellung des Rezeptionsvorgangs in Goethes Baukunst-Aufsatz soll in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, warum es keinen Widerspruch darstellt, dass im Text einerseits der Geniekult des Sturm und Drang zur Geltung kommt und andererseits die entscheidende produktionsästhetische Rolle der Rezeption des Straßburger Münsters betont wird. Die These der Arbeit lautet, dass sich das Rezeptionsproblem dann lösen lässt, wenn die im Baukunst-Aufsatz dargestellte Rezeption zum einen als sensualistisches Erlebnis im Sinne einer ästhetischen Naturerfahrung und zum anderen als geniehafte Inspiration verstanden wird. Es wird sich zeigen, dass gerade aus dem Erlebnis- und dem Inspirationscharakter der Rezeption die Fähigkeit des Betrachters resultiert, im Sinne einer Nachfolge Erwins von Steinbach selbst geniehaft produktiv zu werden und dabei eine Kunst zu schaffen, die ihrerseits naturhaft und original ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das Rezeptionsproblem in Goethes Baukunst-Aufsatz
- Die Rezeption des Straßburger Münsters als sinnliche Erfahrung des Naturhaften
- Die Betrachtung des Münsters als sensualistisches Erlebnis
- Die Rolle der Rezeption des Naturhaften für das Kunstschaffen des Genies
- Die Rezeption des Straßburger Münsters als geniehafte Inspiration
- Kommunikative Inspiration im genieästhetisch-pantheistischen Sinne
- Der inspirierte Rezipient als kongenialer Nachfolger
- Fazit/Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht das Rezeptionsproblem in Goethes architekturtheoretischem Aufsatz „Von deutscher Baukunst. D. M. Ervini a Steinbach“. Er konzentriert sich dabei auf die Rolle der Rezeption des Straßburger Münsters für die künstlerische Produktion des Betrachters.
- Die sensualistische Erfahrung des Straßburger Münsters als Grundlage für die künstlerische Inspiration
- Die Bedeutung der geniehaften Inspiration für die Entstehung von Kunst
- Die produktionsästhetische Rolle der Rezeption in Goethes Text
- Das Verhältnis von Natur und Kunst im Kontext der Genieästhetik
- Die Überwindung der klassischen Imitationsästhetik durch die geniehafte Inspiration
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Rezeptionsproblem in Goethes Baukunst-Aufsatz: Der Aufsatz untersucht die Rolle der Rezeption des Straßburger Münsters als Ausgangspunkt für Goethes künstlerische Inspiration und die Bedeutung der geniehaften Kreativität in diesem Prozess.
- Die Rezeption des Straßburger Münsters als sinnliche Erfahrung des Naturhaften: Goethes Rezeption des Münsters wird als subjektive, sensualistische Erfahrung dargestellt, die die Grenzen des klassischen Kunstverständnisses überschreitet. Der Text betont den unmittelbaren Gefühlseindruck des Betrachters und die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung für die künstlerische Inspiration.
- Die Rezeption des Straßburger Münsters als geniehafte Inspiration: Die Rezeption des Münsters wird als Inspirationsquelle für den Betrachter dargestellt, der durch die Begegnung mit dem Werk selbst zu einem geniehaften Künstler wird. Der Text beleuchtet die Rolle der kommunikativen Inspiration und den Einfluss der Naturerfahrung auf die künstlerische Produktion.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Rezeption, Genie, Straßburger Münster, Natur, Kunst, Inspiration, Produktion, sensualistische Erfahrung, genieästhetisch-pantheistische Vorstellung, klassische Kunst, Sturm und Drang.
- Quote paper
- Paul Orru (Author), 2021, Goethes Rezeption des Genies, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1131269