Die Organisationsstrukturen, wie auch die Finanzierung, lassen sich mit dem heutigen Spitalswesen wenig vergleichen. Daher war es mein Bestreben, mit dieser Arbeit die Finanzierung und den Ablauf von mittelalterlichen Spitälern zu betrachten. In den Mittelpunkt habe ich hier das Stiftungswesen gestellt, da dies, vor allem in der Frühphase der Spitalsgründungen, eine besondere Bedeutung hatte. Weiters war es interessant zu beleuchten, welche Menschen an solche Institutionen stifteten und welche Absicht dahinterstand. Aus diesen Punkten hat sich meine Fragestellung ergeben, nämlich welche Rolle Stiftungen für das mittelalterliche Spitalswesen einnahmen, welche Bevölkerungsschicht als Stifter in Erscheinung trat und warum gestiftet wurde.
Das Spitalswesen in der uns heute bekannten Form ist keineswegs eine Entwicklung des Mittelalters, sondern hat seine Wurzeln bereits in der Antike. Die Hospitäler im Mittelalter verstanden sich nicht als klassische „Krankenanstalten“. Sie dienten vor allem der Unterbringung und Versorgung von Armen, Pilgern und Pfründnern. Die Bezeichnung Spital, Hospital oder Spytl lässt sich vom lateinischen Begriff Hospes ableiten und bedeutet soviel wie Gastfreundschaft oder Beherbergung. Das mittelalterliche Spital war vor allem durch das Christentum geprägt. Der Gedanke der Nächstenliebe und Barmherzigkeit stand hier im Vordergrund. Dieser reichte durch das gesamte Mittelalter und zog sich bis weit in die Neuzeit hinein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des Spitalswesens und der Medizin
- Antike Medizin
- Beginn der mittelalterlichen Medizin und Heilkunde
- Das mittelalterliche Spital
- Spitalswesen ab dem 13. Jahrhundert
- Armenhäuser
- Klosterspitäler
- Bürgerspitäler
- Organisation und Finanzierung des mittelalterlichen Spitals
- Organisation des Spitalsbetriebes
- Finanzierung mittelalterlicher Spitäler
- Stiftungen
- Pfründenwesen
- Weitere Einnahmequellen
- Wiener Bürgerspital
- Organisation und Struktur
- Finanzierung
- Quelle Testament des Greif
- Beschreibung
- Inhalt
- Der Stifter
- Interpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem mittelalterlichen Spitalswesen und dessen Finanzierung, wobei das Stiftungswesen im Fokus steht. Das Wiener Bürgerspital dient als Beispiel, um die Organisation und Finanzierung eines typischen mittelalterlichen Spitals zu veranschaulichen.
- Entwicklung des Spitalswesens vom Altertum bis zum Mittelalter
- Bedeutung von Stiftungen für die Finanzierung von mittelalterlichen Spitälern
- Untersuchung des Stiftungswesens am Beispiel des Wiener Bürgerspitals
- Analyse der Rolle von Stiftungen im Kontext der mittelalterlichen Sozialstruktur
- Identifizierung der Motivationsfaktoren für Spenden und Stiftungsaktivitäten im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema des mittelalterlichen Spitalswesens ein und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit, nämlich die Rolle von Stiftungen für die Finanzierung von mittelalterlichen Spitälern. Das zweite Kapitel beleuchtet die Geschichte des Spitalswesens und der Medizin, beginnend mit der Antike und ihren Einflüssen auf die Entwicklung der mittelalterlichen Heilkunde.
Kapitel 3 widmet sich dem mittelalterlichen Spital und präsentiert verschiedene Spitalsformen wie Armenhäuser, Klosterspitäler und Bürgerspitäler. Kapitel 4 befasst sich mit der Organisation und Finanzierung des mittelalterlichen Spitals, wobei das Stiftungswesen als zentrale Einnahmequelle hervorgehoben wird. Das fünfte Kapitel behandelt das Wiener Bürgerspital als Beispiel für die Organisation und Finanzierung eines typischen mittelalterlichen Spitals.
Kapitel 6 analysiert ein Testament des Greif, das als Stiftungsurkunde für das Wiener Bürgerspital diente, und beleuchtet die Motivation des Stifters. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und die Bedeutung von Stiftungen für das mittelalterliche Spitalswesen hervorhebt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt wichtige Schlüsselwörter wie Spitalswesen, mittelalterliche Medizin, Stiftungswesen, Finanzierung, Wiener Bürgerspital, Testament, Greif, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Sozialstruktur, Motivation, Spenden und soziale Institutionen.
- Citar trabajo
- Hannes Scharler (Autor), 2019, Das mittelalterliche Spital. Organisation, Struktur und Finanzierung anhand des Stiftungswesens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1131771