In der folgenden neutestamentlichen Seminararbeit soll die Bibelstelle Matthäus 20,1-16 exegetisch aufbereitet werden. Dabei handelt es sich um das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Textkritik
- 2.1 ὥραν
- 2.2 ἀργοὺς
- 2.3 καὶ ὃ ἐὰν ᾖ δίκαιον λήμψεθε
- 2.4 πολλοὶ γάρ εἰσιν κλητοί, ὀλίγοι δὲ ἐκλεκτοί
- 3. Übersetzung
- 4. Sprachanalyse
- 4.1 Syntaktisch-stilistische Analyse
- 4.1.1 Wortebene
- 4.1.2 Satzebene
- 4.1.3 Stilmerkmale
- 4.2 Semantische Analyse
- 4.2.1 Textsemantik
- 4.2.2 Wortsemantik
- 4.3 Pragmatische Analyse
- 4.1 Syntaktisch-stilistische Analyse
- 5. Literarkritik
- 5.1 Äußere Abgrenzung des Textes
- 5.2 Kontextanalyse
- 5.3 Strukturanalyse
- 5.4 Feststellung der Einheitlichkeit
- 5.5 Redaktion von späterer Hand
- 6. Quellenkritik
- 6.1 Scheidung von Redaktion und Tradition
- 7. Formkritik
- 7.1 Bestimmung der Gattung
- 7.2 Bestimmung der individuellen Eigentümlichkeit der vorliegenden Gattung
- 7.3 Sitz im Leben
- 8. Überlieferungsgeschichte
- 8.1 Ermittlung des möglichen Überlieferungsbereiches und der Trägerkreise
- 9. Begriffsgeschichte
- 9.1 βασιλεία
- 9.2 μισθὸς
- 9.3 δίκαιος
- 10. Kompositions- und Redaktionskritik
- 10.1 Aufriss und Komposition des Evangeliums
- 10.2 Einbettung und Funktion des Einzelstückes im Evangelium
- 10.3 Gesamturteil über den Evangelisten und sein Werk
- 11. Kommentarvergleich
- 11.1 Herders theologischer Kommentar zum neuen Testament
- 11.2 Theologischer Kommentar zum Neuen Testament
- 11.3 Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament
- 12. Versexegese
- 13. Theologische Deutung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg aus dem Matthäusevangelium (Mt 20, 1-16) unter Anwendung historisch-kritischer Methoden. Ziel ist es, das im Gleichnis präsentierte Gerechtigkeitskonzept im Kontext der Verkündigung des Reiches Gottes zu verstehen. Die Analyse umfasst textkritische, sprachliche, literaturwissenschaftliche und theologische Perspektiven.
- Rekonstruktion der ursprünglichsten Textgestalt durch Textkritik
- Analyse der sprachlichen und literarischen Besonderheiten des Gleichnisses
- Untersuchung des Gerechtigkeitsverständnisses im Gleichnis
- Einordnung des Gleichnisses in den Kontext des Matthäusevangeliums
- Theologische Interpretation des Gleichnisses
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg ein und hebt die anfängliche Diskrepanz zwischen dem menschlichen Gerechtigkeitsverständnis und dem im Gleichnis dargestellten Konzept hervor. Eine persönliche Anekdote des Autors illustriert die Komplexität der Thematik und die Möglichkeit, sich mit den scheinbar ungerecht behandelten Arbeitern zu identifizieren. Die Arbeit kündigt die methodischen Schritte an, die zur Interpretation des Gleichnisses angewendet werden.
2. Textkritik: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rekonstruktion der ursprünglichsten Textgestalt des Gleichnisses durch eine detaillierte textkritische Analyse an vier ausgewählten Textstellen. Dabei werden verschiedene Textzeugen bewertet und die Methode von Kurt und Barbara Aland zur Kategorisierung der Textzeugen angewendet, um die beste Rekonstruktion des Originaltextes zu erzielen.
3. Übersetzung: Kapitel 3 bietet eine Übersetzung des Gleichnisses, die als wichtiges Hilfsmittel für die weitere Interpretation dient. Die Qualität der Übersetzung ist entscheidend für das Verständnis des Textes und bildet die Grundlage für die folgenden Analysen.
4. Sprachanalyse: Die Sprachanalyse untersucht das Gleichnis unter sprachwissenschaftlichen und literaturwissenschaftlichen Aspekten. Sie beleuchtet die syntaktisch-stilistischen Merkmale, die semantische Bedeutung und die pragmatische Funktion des Textes. Diese multiperspektivische Herangehensweise bietet ein tieferes Verständnis des Textes.
5. Literarkritik: In diesem Kapitel wird der zu untersuchende Textabschnitt abgegrenzt und der Kontext sowie die Texteinheit unter strukturellen Gesichtspunkten analysiert. Die Einheitlichkeit des Textes wird geprüft, und mögliche spätere redaktionelle Eingriffe werden untersucht. Die Literarkritik liefert wichtige Erkenntnisse über die Entstehung und Struktur des Gleichnisses.
6. Quellenkritik: Kapitel 6 befasst sich mit der Quellenkritik und der Redaktionsarbeit des Evangelisten. Es untersucht die Unterscheidung zwischen der ursprünglichen Tradition und späteren redaktionellen Bearbeitungen. Diese Analyse beleuchtet, wie der Evangelist das Gleichnis in seinen Bericht eingebunden hat.
7. Formkritik: Die Formkritik untersucht die Gattung des Gleichnisses und seinen „Sitz im Leben“, also den ursprünglichen Kontext, in dem es entstanden ist. Diese Analyse liefert wichtige Hinweise auf die ursprüngliche Bedeutung und Funktion des Gleichnisses.
8. Überlieferungsgeschichte: Kapitel 8 versucht, die Überlieferungsgeschichte des Gleichnisses nachzuvollziehen, indem es den möglichen Überlieferungsbereich und die Trägerkreise untersucht. Diese Analyse zeigt die Wege, auf denen das Gleichnis über die Zeit tradiert wurde.
9. Begriffsgeschichte: Dieser Abschnitt analysiert die Begriffsgeschichte wichtiger Begriffe im Gleichnis, wie „βασιλεία“, „μισθὸς“, und „δίκαιος“. Die Begriffsgeschichte klärt die Bedeutung dieser Worte im historischen Kontext und liefert wichtige Hinweise für das Verständnis des Gleichnisses.
10. Kompositions- und Redaktionskritik: Kapitel 10 untersucht die Komposition und die Redaktion des Gleichnisses im Matthäusevangelium. Es beleuchtet die Einbettung des Gleichnisses in den Gesamtkontext des Evangeliums und dessen Funktion innerhalb des größeren narrativen Rahmens. Das Kapitel analysiert auch das Gesamtwerk des Evangelisten.
11. Kommentarvergleich: In diesem Kapitel werden verschiedene Kommentare zum Gleichnis verglichen, um unterschiedliche Interpretationsansätze zu beleuchten und ein umfassenderes Verständnis zu gewinnen.
12. Versexegese: Kapitel 12 bietet eine detaillierte Exegese der einzelnen Verse des Gleichnisses, um ein tiefes Verständnis der textlichen Feinheiten zu erlangen.
Schlüsselwörter
Gleichnis der Arbeiter im Weinberg, Matthäusevangelium, Textkritik, Sprachanalyse, Literarkritik, Quellenkritik, Formkritik, Überlieferungsgeschichte, Begriffsgeschichte, Kompositionskritik, Redaktionskritik, Gerechtigkeitskonzept, Reich Gottes, Exegese, theologische Deutung.
Häufig gestellte Fragen zum Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Mt 20, 1-16)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg aus dem Matthäusevangelium (Mt 20, 1-16) unter Anwendung historisch-kritischer Methoden. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des im Gleichnis präsentierten Gerechtigkeitskonzepts im Kontext der Verkündigung des Reiches Gottes.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Analyse umfasst textkritische, sprachliche (syntaktisch-stilistische und semantische Analyse, Pragmatik), literaturwissenschaftliche (äußere und innere Abgrenzung, Kontext-, Struktur- und Kompositionsanalyse, Redaktion), quellenkritische, formkritische, und theologische Perspektiven. Ein Kommentarvergleich wird ebenfalls durchgeführt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in 13 Kapitel: Einleitung, Textkritik, Übersetzung, Sprachanalyse, Literarkritik, Quellenkritik, Formkritik, Überlieferungsgeschichte, Begriffsgeschichte (βασιλεία, μισθὸς, δίκαιος), Kompositions- und Redaktionskritik, Kommentarvergleich, Versexegese und Theologische Deutung. Jedes Kapitel widmet sich einem spezifischen Aspekt der Analyse des Gleichnisses.
Was wird in der Textkritik untersucht?
Die Textkritik konzentriert sich auf die Rekonstruktion des ursprünglichsten Textes anhand einer detaillierten Analyse von vier ausgewählten Textstellen (ὥραν, ἀργοὺς, καὶ ὃ ἐὰν ᾖ δίκαιον λήμψεθε, πολλοὶ γάρ εἰσιν κλητοί, ὀλίγοι δὲ ἐκλεκτοί). Verschiedene Textzeugen werden bewertet und die Methode von Kurt und Barbara Aland wird angewendet.
Wie wird die Sprachanalyse durchgeführt?
Die Sprachanalyse untersucht syntaktisch-stilistische Merkmale auf Wort- und Satzebene, die semantische Bedeutung (Text- und Wortsemantik) und die pragmatische Funktion des Textes. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der sprachlichen und literarischen Besonderheiten des Gleichnisses zu erlangen.
Was ist das Ziel der Literarkritik?
Die Literarkritik dient der Abgrenzung des Textabschnitts, der Kontextanalyse, der Strukturanalyse, der Prüfung der Texteinheitlichkeit und der Untersuchung möglicher späterer redaktioneller Eingriffe. Sie soll Erkenntnisse über Entstehung und Struktur des Gleichnisses liefern.
Womit befasst sich die Quellenkritik?
Die Quellenkritik untersucht die Unterscheidung zwischen der ursprünglichen Tradition und späteren redaktionellen Bearbeitungen durch den Evangelisten. Der Fokus liegt auf der Einbindung des Gleichnisses in den Bericht.
Was wird in der Formkritik untersucht?
Die Formkritik analysiert die Gattung des Gleichnisses und seinen „Sitz im Leben“, um Hinweise auf die ursprüngliche Bedeutung und Funktion zu erhalten.
Wie wird die Überlieferungsgeschichte betrachtet?
Die Überlieferungsgeschichte wird untersucht, indem der mögliche Überlieferungsbereich und die Trägerkreise des Gleichnisses analysiert werden, um die Wege seiner Tradierung über die Zeit nachzuvollziehen.
Welche Begriffe werden in der Begriffsgeschichte analysiert?
Die Begriffsgeschichte analysiert die Bedeutung der Begriffe „βασιλεία“ (Königtum), „μισθὸς“ (Lohn) und „δίκαιος“ (gerecht) im historischen Kontext, um das Verständnis des Gleichnisses zu verbessern.
Was beinhaltet die Kompositions- und Redaktionskritik?
Die Kompositions- und Redaktionskritik untersucht die Einbettung und Funktion des Gleichnisses im Matthäusevangelium, den Gesamtkontext des Evangeliums und das Gesamtwerk des Evangelisten.
Wie wird der Kommentarvergleich durchgeführt?
Der Kommentarvergleich beleuchtet unterschiedliche Interpretationsansätze verschiedener Kommentare (z.B. Herder, Theologischer Kommentar zum Neuen Testament, Evangelisch-Katholischer Kommentar) zum Gleichnis.
Was ist der Zweck der Versexegese und der theologischen Deutung?
Die Versexegese bietet eine detaillierte Exegese der einzelnen Verse, während die theologische Deutung eine umfassende Interpretation des Gleichnisses im theologischen Kontext liefert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter umfassen: Gleichnis der Arbeiter im Weinberg, Matthäusevangelium, Textkritik, Sprachanalyse, Literarkritik, Quellenkritik, Formkritik, Überlieferungsgeschichte, Begriffsgeschichte, Kompositionskritik, Redaktionskritik, Gerechtigkeitskonzept, Reich Gottes, Exegese, theologische Deutung.
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- Davide Sole (Autor:in), 2008, Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (MT 20, 1-16), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113180