In dieser Hausarbeit soll untersucht werden, weshalb sich romantische Stoffe auch noch für neue Werke im 21. Jahrhundert eignen. Dass dem so ist, zeigt das Beispiel Snow Queen, aber auch die Popularität von Wagners Lohengrin. Erstaunlich daran finde ich, dass diese Werke trotz einer meiner Meinung nach zumindest in Europa längst überholten Sichtweise auf die Geschlechterrollen so beliebt sind. Deswegen soll im Zentrum dieser Arbeit das Frauenbild des 19. Jahrhunderts stehen. Dazu wird im ersten Abschnitt der musikhistorische Hintergrund der Romantik skizziert werden. Schließlich schrieb schon der Musiktheoretiker Adolph Bernhard Marx 1855: „Kunst ist ebenfalls nichts durchaus für sich Bestehendes, sie ist nur eine Seite des ganzen Menschenthums, nicht loszulösen vom Leben der Menschheit sondern in steter Beziehung und Wechselwirkung mit dessen gesamtem Gehalt.“ Anschließend werden die Zusammenhänge mit der Sozial- und Ideengeschichte der Entstehungszeit am Beispiel Lohengrins vertieft, um schließlich die These zu überprüfen, dass die Idee vom Glauben an die soziale Gemeinschaft gepaart mit individuellem privatem Liebesglück auch noch im 21. Jahrhundert das Publikum anspricht, da eine ähnliche Ansicht auch heute noch vertreten wird.
Inhaltsverzeichnis
- Aufopferung für den Mann: Ist das Frauenbild in „Lohengrin“ und „Snow Queen\" noch aktuell?
- Das Zeitalter der Revolutionen und der Sehnsucht: Musikhistorischer Hintergrund
- Richard Wagners Frauenbild und die bürgerliche Ehe im 19. Jahrhundert
- Aufopfernde Liebe: Die Rollen der Senta und Elsa
- Die,,heile Welt\": Romantik als Projektionswand im 19. und 21. Jahrhundert.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Aktualität romantischer Opernstoffe im 21. Jahrhundert anhand von Richard Wagners „Lohengrin“ und Hans Abrahamsens „Snow Queen“. Ziel ist es, zu untersuchen, weshalb diese Werke trotz einer möglicherweise überholten Sichtweise auf Geschlechterrollen im 19. Jahrhundert bis heute populär sind.
- Die Rolle des Frauenbildes in der romantischen Oper
- Der Einfluss der Romantik auf die Musikgeschichte
- Die soziale und ideengeschichtliche Einbettung der Opern
- Die Relevanz von „Lohengrin“ und „Snow Queen“ für das 21. Jahrhundert
- Die Bedeutung von Glauben an die Gemeinschaft und privatem Liebesglück
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Werke „Lohengrin“ und „Snow Queen“ vor und untersucht deren Entstehungszeit sowie die relevanten Quellen. Es wird die These aufgestellt, dass die Werke trotz ihres romantischen Hintergrunds für ein modernes Publikum relevant sind.
- Das zweite Kapitel beleuchtet den musikhistorischen Kontext der Romantik. Hier werden die Einflüsse der Säkularisierung, der Industrialisierung und der bürgerlichen Revolutionen auf die Entwicklung der Musik im 19. Jahrhundert diskutiert. Es werden die Werke von E.T.A. Hoffmann, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Hector Berlioz sowie die Entstehung der Grand Opéra betrachtet.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit Richard Wagners Frauenbild im Kontext der bürgerlichen Ehe des 19. Jahrhunderts. Hier werden die geschlechtsspezifischen Rollen und Erwartungen der Zeit beleuchtet.
- Das vierte Kapitel analysiert die Rolle der weiblichen Figuren Senta in Wagners „Der fliegende Holländer“ und Elsa in „Lohengrin“. Es wird untersucht, wie diese Figuren die Ideale der romantischen Liebe und die Erwartungen an Frauen im 19. Jahrhundert verkörpern.
- Das fünfte Kapitel erörtert die Bedeutung der romantischen Epoche als Projektionsfläche für die gesellschaftlichen Sehnsüchte des 19. Jahrhunderts und deren Parallelen zum 21. Jahrhundert.
Schlüsselwörter
Romantik, Oper, Geschlechterrollen, Frauenbild, Richard Wagner, Hans Abrahamsen, „Lohengrin“, „Snow Queen“, Musikgeschichte, Bürgerliche Ehe, Sozialgeschichte, Gemeinschaft, Liebesglück, Europa, 19. Jahrhundert, 21. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Moritz Fischer (Autor:in), 2021, Zur Aktualität romantischer Opernstoffe im 21. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1131829