„Es war nicht bloß ein neues Schauspiel für Sinne und Geist, nicht bloß ein neuer Inhalt des Wissens. Es war eine ganz andere Art des Wissens, eine Erkenntnis aus Dingen statt aus Büchern, eine Erkenntnis aus Anschauung und Empfindung, statt aus Worten und Begriffen. Diesen Unterschied brachte sich Winckelmann damals mit Leidenschaft zum Bewußtsein: er wurde zu entscheidendem Einfluß auf sein Leben. In dieser neuen Welt findet er endlich sein neues Element. [...] Indem er sich selbst findet, fühlt er zum ersten Mal auch den Antrieb, öffentlich zu sprechen. Schlummernde Kräfte treten nun hervor; und indem der Erfolg das Selbstgefühl weckt, geht ihm das Dasein neu auf; er tritt in das aufgeregte Leben der Künstlerkreise ein: er fühlt sich zum ersten Mal frei und glücklich. Im dankbaren Gefühl dieser seiner Wiedergeburt nennt er noch später, von Rom aus, Sachsen sein geliebtes Land, ja er wirft sich eine Passion, „eine fanatische Liebe gegen Sachsen“ vor.“
In meiner Hausarbeit über Winckelmann, Antikensehnsucht und Dresdner Antikenkäufe im 18. Jahrhundert, gebe ich einen Einblick in die Zeit des Augusteischen Zeitalters, erkläre die Bedeutung der Antike für Dresden und beschreibe das Leben Winckelmanns, das durch Antikensehnsucht, Dresden und seinen Italienaufenthalt stark geprägt wurde.
1. Geschichtlicher Hintergrund
1.1 Die Wiedergeburt der Antike
Zur Zeit der Renaissance, mit dem Auffinden bedeutender antiker Kunstschätze , erwachte in Italien das Interesse an der eigenen Vergangenheit. Man studierte Literatur, Architektur und Kunst, alles was Auskunft über Macht und Schönheit des großen Römischen Reiches gab. Die Vorstellungen von der perfekt organisierten Gesellschaft und der weitentwickelten Wissenschaft erweckten eine Sehnsucht nach der alten Lebensweise. Man kopierte Literatur, Architektur und Kunst, und ließ damit die Antike wieder aufleben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Die Wiedergeburt der Antike
- Die Entstehung von Sammlungen
- Der Barock
- Dresden
- Der Aufbau der Dresdner Sammlungen unter Friedrich August I
- Die Gemäldegallerie
- Die Skulpturensammlung
- Die Sammlungen unter Friedrich August II
- Rokoko und Klassizismus in Dresden
- Der Aufbau der Dresdner Sammlungen unter Friedrich August I
- Johann Joachim Winckelmann
- Zum Leben Winckelmanns
- Winckelmanns Leben und Wirken in Dresden und Nöthnitz
- Nöthnitz
- Dresden
- Das Dresdner Jahr
- Winckelmann in Italien
- Das Werk und die Bedeutung Winckelmanns
- Schlusswort
- Bibliographie
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Antike auf Dresden im 18. Jahrhundert und beleuchtet insbesondere die Rolle des Kunstgeschichtlers Johann Joachim Winckelmann. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Dresdner Sammlungen im Kontext der Antikensehnsucht des 18. Jahrhunderts und untersucht, wie Winckelmanns Leben und Werk von dieser Sehnsucht, seinem Aufenthalt in Dresden und seiner Reise nach Italien geprägt wurden.
- Die Wiedergeburt der Antike in der Renaissance und ihre Auswirkungen auf die Kunst und Kultur des 18. Jahrhunderts
- Die Entwicklung der Dresdner Sammlungen unter den Kurfürsten Friedrich August I und Friedrich August II
- Die Bedeutung Winckelmanns für die Entwicklung der Kunstgeschichte und seine Rolle als Vermittler der Antike
- Winckelmanns Leben und Werk im Kontext seiner Dresdner Zeit und seines Italienaufenthalts
- Der Einfluss der Antike auf die Architektur und Kunst in Dresden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Bedeutung der Antike für Dresden und das Leben Winckelmanns dar. Das erste Kapitel beleuchtet den geschichtlichen Hintergrund der Antikensehnsucht im 18. Jahrhundert, beginnend mit der Renaissance und der Entstehung von Sammlungen. Es wird die Rolle der Antike im Barock und die Bedeutung der antiken Kunst für die Entwicklung der Kunstgeschichte erläutert.
Das zweite Kapitel widmet sich der Stadt Dresden und der Entwicklung der Dresdner Sammlungen unter den Kurfürsten Friedrich August I und Friedrich August II. Es werden die wichtigsten Bauwerke und Sammlungen Dresdens vorgestellt und die Rolle der Antike für die Architektur und Kunst der Stadt beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk Johann Joachim Winckelmanns. Es werden seine wichtigsten Stationen in Dresden und Nöthnitz sowie sein Italienaufenthalt beschrieben. Die Bedeutung Winckelmanns für die Entwicklung der Kunstgeschichte und sein Einfluss auf die Antikenrezeption werden erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Antikensehnsucht, die Dresdner Sammlungen, Johann Joachim Winckelmann, das 18. Jahrhundert, die Renaissance, der Barock, die Kunstgeschichte, Dresden, Italien, die Kunst, die Architektur, die Skulptur, die Malerei, die Literatur, die Geschichte, die Kultur.
- Arbeit zitieren
- Josephine Klingebeil (Autor:in), 2006, Winckelmann, Antikensehnsucht und Dresdner Antikenkäufe im 18. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113203