Ziel dieser Arbeit ist es, die Grundlagen von Tesnières Syntaxmodell vorzustellen und seine Möglichkeiten und Einschränkungen zu untersuchen. Dies geschieht weitgehend anhand eigener Beispiele. Das erste Kapitel ist ganz der Darstellung der Grundzüge von Tesnières Syntaxtheorie gewidmet. Anschließend untersuche ich im zweiten Kapitel, wie zwei Linguisten, die sich als Dependenzgrammatiker verstehen, nämlich Ulrich Engel und Hans-Werner Eroms, in zwei zentralen Fragen unterscheiden, nämlich im Umgang mit Hilfsverben und dem Subjekt.
Wenn heute von Dependenzgrammatik die Rede ist, dann kann man sicher sein, dass früher oder später auch der Name Tesnière fallen wird. Die Wahrscheinlichkeit der Namensnennung steigt noch, wenn der Begriff der Valenz ins Spiel kommt, denn schließlich war es Tesnière, der diesen aus der Chemie stammenden Begriff auf die Grammatik übertrug. Gerade auf diesem Gebiet, das als seine eigentliche Entdeckung gelten kann, hat Tesnières Theorie bis heute nicht an Aktualität eingebüßt. Während zu Fragen der lexikalischen Valenz inzwischen „eine reichhaltige Literatur“ vorliegt, wie Weber in seinem „Arbeitsbuch“ zur Dependenzgrammatik anmerkt, bleibt die Literatur zu anderen Fragen der Dependenz wie Konnexion, Junktion und Translation weit dahinter zurück.
Die Duden-Grammatik [6/1998] widmet etwa dem Thema Valenz gleich mehrere Kapitel (Valenz des Verbs, des Adjektivs usw.), nennt aber das Stichwort „Dependenz“ noch nicht einmal im Register . In der ausdrücklich „dependentiell“ orientierten „Deutschen Syntax“ von Heringer wird Tesnière ebenso wenig erwähnt wie Chomsky. Wenn ich Valenz und Dependenz voneinander abgrenze, so geschieht das im Bewusstsein, dass diese Trennung in gewissem Grade künstlich ist, angesichts der hohen Komplexität des Syntaxmodells ist diese Einschränkung aber notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einführung
- 1. Grundzüge von Tesnières strukturalem Syntaxmodell
- 1.1. Die Elemente des Satzes und ihre Verbindung
- 1.1.1. Das Stemma als Darstellung syntaktischer Strukturen
- 2. Weiterentwicklungen von Tesnières Syntaxmodell.
- 3. Zusammenfassung...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Grundlagen von Tesnières Syntaxmodell vorzustellen und seine Möglichkeiten und Einschränkungen zu untersuchen. Dies geschieht weitgehend anhand eigener Beispiele. Das erste Kapitel ist ganz der Darstellung der Grundzüge von Tesnières Syntaxtheorie gewidmet. Anschließend untersuche ich im zweiten Kapitel, wie zwei Linguisten, die sich als Dependenzgrammatiker verstehen, nämlich Ulrich Engel und Hans-Werner Eroms, in zwei zentralen Fragen unterscheiden, nämlich im Umgang mit Hilfsverben und dem Subjekt.
- Tesnières Syntaxmodell und seine Grundzüge
- Valenz und Dependenz in Tesnières Theorie
- Die Bedeutung des Stemmas als Darstellungsmittel
- Vergleichende Analyse von Tesnières Ansatz mit anderen Dependenzgrammatiken
- Die Rolle von Tesnières Theorie in der heutigen Linguistik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Grundzügen von Tesnières strukturalem Syntaxmodell. Es wird erläutert, wie Tesnière den Satz als "organisiertes Ganzes" versteht und die Elemente des Satzes, wie Regens, Dependens und Konnexion, definiert. Das Kapitel stellt das Stemma als Darstellungsmittel für syntaktische Beziehungen vor und erläutert, wie Tesnière die Wortfolge vom Satzbau trennt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Syntaxtheorie von Lucien Tesnière, insbesondere mit den Begriffen Valenz, Dependenz, Konnexion, Junktion und Translation. Die Arbeit analysiert das Stemma als Darstellungsmittel und beleuchtet die Bedeutung von Tesnières Theorie für die heutige Linguistik.
- Quote paper
- Tetyana Lysenko (Author), 2010, Die Syntax der Tiefenstruktur. Tesniéres Syntaxtheorie und ihr Einfluss auf heutige Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1132251