Diese Arbeit fokussiert sich auf Filme als audiovisuelles Medium im Deutschunterricht. Medien – und insbesondere dem Film – wurden noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Eigenschaft zugesprochen, negative Einflüsse auf die Schülerinnen und Schüler haben zu können. Es entwickelte sich jedoch im Zuge der Schulfilmbewegung eine Filmpädagogik, die schließlich anerkannte, dass den audiovisuellen Medien im Deutschunterricht durchaus ein didaktischer Mehrwert zuzuschreiben ist.
Die Schülerinnen und Schüler von heute wachsen in einer mehrheitlich digitalisierten Gesellschaft auf. Zwar ist das Lesen eines Buches und die gedruckte oder geschriebene Schrift nicht ausgestorben, sie rücken jedoch vor dem mediendominierten Alltag immer mehr in den Hintergrund. Es ist daher ebenso wichtig, in der Schule nicht nur das Lesen und Schreiben zu lehren und zu fördern, sondern ebenfalls den Umgang mit visuellen, akustischen und audiovisuellen Texten. Gerade im Literaturunterricht können sich Lehrkräfte die neuen Medien zunutze machen. Laut Dawidowski muss dazu der Begriff des Textes erweitert werden. Dabei seien "auch rein auditiv, visuell oder audiovisuell wahrnehmbare Zeichenkomplexe als 'Texte' […]" zu verstehen. Vor dem Hintergrund dieser Definition können Medien als wichtiger Bestandteil des Unterrichts verstanden und nutzbar gemacht werden.
Während Filme lange Zeit nur als Zusatzmaterial am Rande des Unterrichts genutzt wurden, etablierte sich seit den 1990er-Jahren die Praktik des medienintegrativen Deutschunterrichts. Nach einer langen Zeit des Für und Wider verabschiedete die Kultusministerkonferenz 2016 einen verbindlichen Kompetenzrahmen für die Medienbildung und erklärt, den Film als wichtiges Bildungsmedium in die Lehr- und Rahmenplänen der Fächer ebenfalls aufzunehmen. Im Zuge dessen wurden zwar Infrastrukturen und technische Voraussetzungen an den Schulen geschaffen, um audiovisuelle Medien nutzen zu können, jedoch wurden bis dahin keine konkreten film- und mediendidaktischen Konzeptionen festgelegt. Erst 2020 erarbeitete die Länderkonferenz MedienBildung ein kompetenzorientiertes Konzept für die Lehrerbildung. Es kann also als sehr wichtig erachtet werden, dass Lehrkräfte über Kompetenzen einer didaktisch-methodischen Umsetzung im Zusammenhang mit Medien im Unterricht verfügen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Audiovisuelle Medien im Deutschunterricht
- Anfänge der Filmdidaktik
- Freiburger Filmcurriculum
- Beschlüsse der Kultusministerkonferenz und der Länderkonferenz MedienBildung
- Der NRW-Lehrplan Deutsch in der Grundschule und der Medienkompetenzrahmen der Medienberatung NRW
- Der Disney-Märchenanimationsfilm „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“
- Kategorisierung des Filminhalts anhand des Paradigmas des Disney-Märchenfilms
- Einordnung des Films in Kompetenzen und Bildungsziele der Grundschule und Begründung der Filmauswahl
- Analyse einer ausgewählten Szene
- Unterrichtspraktische Umsetzungsmöglichkeit im Deutschunterricht
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Einbindung des Films „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ in den Deutschunterricht der Grundschule. Sie setzt sich zum Ziel, die didaktischen Möglichkeiten von Filmen im Unterricht aufzuzeigen und konkrete Beispiele für die Umsetzung im Unterricht zu liefern. Der Fokus liegt dabei auf der Verknüpfung von Filmanalyse mit den Kompetenzen und Bildungsstandards im Deutschunterricht.
- Der Stellenwert audiovisueller Medien im Deutschunterricht
- Filmdidaktische Ansätze und Konzepte
- Kompetenzen und Bildungsziele im Deutschunterricht der Grundschule
- Analyse des Films „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ und seiner Eignung für den Unterricht
- Praktische Umsetzungsmöglichkeiten für den Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung befasst sich mit der Bedeutung von audiovisuellen Medien im Deutschunterricht und stellt die Notwendigkeit einer filmpädagogischen Perspektive im Kontext der digitalisierten Gesellschaft heraus.
- Audiovisuelle Medien im Deutschunterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Filmdidaktik und zeigt die Bedeutung von Filmen als Bildungsmedium auf. Es werden wichtige Beschlüsse der Kultusministerkonferenz und der Länderkonferenz MedienBildung sowie relevante Lehrpläne und Rahmenpläne vorgestellt.
- Der Disney-Märchenanimationsfilm „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“: Dieses Kapitel analysiert den Film „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ im Kontext der Kompetenzen und Bildungsziele der Grundschule. Es erfolgt eine Kategorisierung des Filminhalts und eine Einordnung in die relevanten Lernbereiche. Darüber hinaus wird eine ausgewählte Szene des Films analysiert.
- Unterrichtspraktische Umsetzungsmöglichkeit im Deutschunterricht: Dieses Kapitel stellt eine konkrete Unterrichtspraktische Umsetzungsmöglichkeit für den Einsatz des Films „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ im Deutschunterricht der Grundschule vor.
Schlüsselwörter
Audiovisuelle Medien, Filmdidaktik, Deutschunterricht, Grundschule, „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“, Disney-Märchenfilm, Kompetenzen, Bildungsziele, Unterrichtspraxis, Medienkompetenz, Filmanalyse.
- Arbeit zitieren
- Lisa Schubert (Autor:in), 2021, Filme im Deutschunterricht der Grundschule. Am Beispiel "Die Eiskönigin – völlig unverfroren", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1132462