Die Arbeit geht der Frage nach, ob ein Umgangsrecht für soziale Bezugspersonen der kindlichen Entwicklung dient oder ob es dazu führt, dass der familiäre Frieden gestört wird. Die §§ 1684 bis 1686a BGB regeln das Umgangsrecht für rechtliche und leibliche Eltern sowie für andere Bezugspersonen.
Während der § 1684 BGB eine rechtliche Vorannahme auf einen dem Kindeswohl dienlichen Umgang der Eltern trifft, muss die Bedeutung des Umgangs einer Bezugsperson nach § 1685 BGB im Einzelfall geprüft werden. Da in § 1685 Abs. 1 BGB zwei Personengruppen konkret benannt sind, wird sich Kapitel 3 damit beschäftigen, warum diesen Gruppen eine besondere Stellung in dem Paragraphen zukommt. Hier werden Studien angeführt, die auf eine Kindeswohldienlichkeit des Umgangs mit Großeltern und Geschwistern schließen lassen. Kapitel 4 untersucht die Frage nach dem familiären Frieden und betrachtet Fälle, in denen gegen ein Umgangsrecht entschieden wurde, da das Gericht Anhaltspunkte für die Störung des familiären Friedens gesehen hat. Im letzten Kapitel wird zusammengefasst, was die Schwierigkeiten im Falle eines Rechtsstreits sind und es werden Schlüsse gezogen, was dies für die Praxis der sozialen Arbeit bedeutet. Es werden Möglichkeiten genannt, wie in der Beratung nach Lösungen gesucht werden könnte, um für alle Beteiligten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und Kindeswohl und Familienfrieden gleichermaßen zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wer hat unter welchen Umständen ein Umgangsrecht?
- Was bedeutet Umgangsrecht?
- Wer hat ein Umgangsrecht?
- Was bedeutet die Voraussetzung des Kindeswohls?
- Sind die potentiell umgangsberechtigten Personen eine Entwicklungshilfe für das Kind?
- Wann liegt eine Störung des familiären Friedens vor?
- Fazit: Was bedeutet das für die Beratung in der Sozialen Arbeit?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Umgangsrecht für soziale Bezugspersonen, insbesondere im Kontext der Frage, ob dieses Recht die kindliche Entwicklung fördert oder die familiäre Harmonie stört. Die Arbeit untersucht die rechtlichen Grundlagen des Umgangsrechts, analysiert die Bedeutung des Kindeswohls und beleuchtet die potenziellen Auswirkungen des Umgangs auf den Familienfrieden.
- Das Umgangsrecht für soziale Bezugspersonen im Kontext des Kindeswohls
- Die Rolle von Großeltern und Geschwistern im Umgangsrecht
- Die Bedeutung des familiären Friedens und die möglichen Konflikte im Umgang mit sozialen Bezugspersonen
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Beratung in der Sozialen Arbeit im Zusammenhang mit dem Umgangsrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Kontext des Umgangsrechts. Kapitel 2 definiert den Begriff des Umgangsrechts, benennt die Personen, die ein solches Recht haben können, und untersucht die Bedeutung des Kindeswohls. Kapitel 3 analysiert die potenzielle Entwicklungshilfe, die der Umgang mit Großeltern und Geschwistern für das Kind darstellen kann. Kapitel 4 widmet sich der Frage, wann ein Umgangsrecht die familiäre Harmonie stören kann, und untersucht Fälle, in denen Gerichte gegen ein Umgangsrecht entschieden haben.
Schlüsselwörter
Umgangsrecht, Kindeswohl, familiärer Frieden, soziale Bezugspersonen, Großeltern, Geschwister, Beratung, Soziale Arbeit, § 1685 BGB, Familienrecht.
- Quote paper
- Sabrina Kohl (Author), 2020, Das Umgangsrecht sozialer Bezugspersonen. Entwicklungshilfe für das Kind oder Störung des familiären Friedens?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1132863