In dieser Hausarbeit wird eine inhaltliche und kritische Auseinandersetzung der Mill’schen Ausführungen dargeboten. Oberstes Ziel ist dabei die Vermittlung der Kernthesen des Buches, Teilziele bestehen insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Spannungsverhältnis des freien Willens und dem Bilden von Regelmäßigkeiten über das menschliche Verhalten.
In diesem Kontext wird eingangs auf die von Mill postulierte Rückständigkeit der Geisteswissenschaften Bezug genommen. Darüber hinaus befasst sich Kapitel 3 eingehend mit der Bildung von Gesetzmäßigkeiten über das menschliche Verhalten im Spannungsverhältnis zum freien Willen. Unterkapitel widmen sich dem Kausalgesetz, sowie den Gesetzen des Geistes und der Ethologie.
Kapitel 4 zeichnet dann die Entwicklung der von Mill präferierten umgekehrten Deduktiven Methode für die Moralwissenschaften nach. Dabei wird eingangs auf unzureichende Methoden wie der der Experimente eingegangen, um die Ausschließlichkeit der vorgestellten Methodik zu verdeutlichen. Weiterhin wird auf die von Mill aufgeführten Bestätigungen historischer Gesetzmäßigkeiten eingegangen, mit welcher die Bildung von Tendenzen weiter legitimiert aber auch seine Grenzen aufgezeigt werden sollte. In Kapitel 5 erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Kritik an Mill, der Fokus liegt hierbei auf den Aussagen von Peter Winch. Das abschließende Fazit rundet diese Ausarbeitung ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kontextuelle Einordnung
- Vorgehen
- Rückständigkeit der Geisteswissenschaften
- Gesetzmäßigkeiten und der freie Wille
- Kausalgesetz
- Die Wissenschaft vom Menschen
- Geistesgesetze
- Ethologie
- Methodenentwicklung der Sozialwissenschaft
- Unzureichende Methoden
- Experimentelle oder chemische Methode
- Abstrakte oder geometrische Methode
- Sonderbereiche der Sozialwissenschaft - Konkret deduktive Methode
- Allgemeine Sozialwissenschaft - umgekehrt deduktive Methode
- Kritische Auseinandersetzung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit John Stuart Mills Werk „Zur Logik der Moralwissenschaften", welches die Frage nach der methodischen Angleichung der Moralwissenschaften an die Naturwissenschaften erörtert. Mill plädiert für eine Einheitswissenschaft und kritisiert die vermeintliche Rückständigkeit der Geisteswissenschaften.
- Die Rückständigkeit der Moralwissenschaften im Vergleich zu den Naturwissenschaften
- Die Frage nach der Existenz und Exaktheit von Moralwissenschaften
- Die Relevanz von Deduktion für die Gewinnung allgemeiner Tendenzen im menschlichen Verhalten
- Der Spannungsbereich zwischen dem freien Willen und der Bildung von Gesetzmäßigkeiten
- Die Entwicklung der umgekehrten deduktiven Methode für die Sozialwissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet den Kontext des Mill'schen Werkes, das in der Zeit der industriellen Revolution entstand und die Diskrepanz zwischen Natur- und Geisteswissenschaften thematisiert. Mills Ziel ist es, eine Einheitswissenschaft zu etablieren, die auf der Deduktion basiert und die Ergebnisse der Moralwissenschaften zuverlässiger macht.
- Rückständigkeit der Geisteswissenschaften: Mill argumentiert, dass die Geisteswissenschaften im Vergleich zu den Naturwissenschaften rückständig sind, da ihnen eine wissenschaftliche Methodik fehlt. Er kritisiert die traditionellen Methoden der Moralwissenschaften und plädiert für eine systematische Vorgehensweise.
- Gesetzmäßigkeiten und der freie Wille: Mill beschäftigt sich mit der Frage, ob das Kausalgesetz auch auf das menschliche Verhalten anwendbar ist. Er argumentiert für die Doktrin der Notwendigkeit, wonach Handlungen durch die Umstände und den Charakter des Individuums determiniert sind.
- Methodenentwicklung der Sozialwissenschaft: Mill entwickelt die "umgekehrte deduktive Methode" als eine geeignete Vorgehensweise für die Moralwissenschaften. Er kritisiert traditionelle Methoden, wie die Experimentelle Methode, und betont die Relevanz der Deduktion zur Gewinnung allgemeiner Tendenzen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe in Mills Werk sind: Moralwissenschaften, Naturwissenschaften, Deduktion, freie Wille, Gesetzmäßigkeiten, Rückständigkeit, Einheitswissenschaft, umgekehrte deduktive Methode. Mills Argumentation dreht sich um die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Methodik in den Moralwissenschaften, die auf der Deduktion basiert und zur Gewinnung allgemeiner Tendenzen im menschlichen Verhalten führt.
- Arbeit zitieren
- Marco H. (Autor:in), 2021, John Stuart Mill. Zur Logik der Moralwissenschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1133072