In dieser Arbeit wird als Reaktion darauf die These aufgestellt, dass Rhythmusschulung, Bewegung und die Arbeit mit Perkussionsinstrumenten bzw. dem Körper in besonderer Weise den Schülerinnen und Schülern motivierend, praktisch und vor allem nachhaltig grundlegende Kenntnisse über Musik vermitteln kann.
Bisher bekannt sind an Schulen Konzepte für Musikklassen (z.B. Bläser-, oder Streicherklassen), in denen gezielt mit einem praktischen Ansatz gearbeitet wird. Doch trotz der großen Bandbreite findet man hier hauptsächlich auf Melodik und Harmonik bezogene Konzepte.
Ich habe mir das Ziel gesetzt, meine zukünftigen Schülerinnen und Schüler auf effektive, vielseitige und spaßige Weise an das Thema Rhythmus heranzuführen. Deswegen beschäftigt sich der Hauptteil dieser Arbeit mit der Erstellung eines Trommelklassenkonzeptes, welches in diesem Ausmaß bisher nicht existiert. Die zugrundeliegende Fragestellung lautet: Inwiefern ist es möglich, ein Musikklassenkonzept zu entwickeln, welches verschiedene Wege der Rhythmusgestaltung integriert, dem Anspruch des Kerncurriculums gerecht wird und sich neben anderen Konzepten etablieren kann?
Rhythmus ist überall, er ist allgegenwärtig. Am deutlichsten wird das in der Musik: Wir spielen im „Groove“, fühlen den „Beat“ und musizieren oder tanzen dazu – allerdings nur, wenn wir erlebt und verinnerlicht haben, was es denn heißt, sich „im Rhythmus“ zu bewegen. Diese Erfahrungen werden auch in der Schule gemacht werden, doch hier eröffnet sich ein Problemfeld: Oftmals gibt es keine Gelegenheit und Anleitung dafür, Rhythmus zu erleben. Folge: Die Schülerinnen und Schüler verstehen das grundlegende Prinzip der zeitlichen Ordnung nicht und können es letztendlich nicht praktisch nutzen.
Obwohl sich das Thema „Praxis“ im Musikunterricht immer mehr etabliert, führen Probleme wie die zu geringe Unterrichtszeit und die große Masse an geforderten Inhalten schnell zu einem, überspitzt gesagt, theoretischen, auf Notenschrift fixierten Unterricht. Man kann sich fragen, ob den Lehrkräften die Bedeutung des Rhythmus nicht hinreichend bewusst ist. Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler werden nicht ausreichend entfaltet, sodass wir uns „über das vermeintlich fehlende Rhythmusgefühl deutscher Kinder, wie es z.B. von Instrumentalpädagogen immer wieder bemängelt wird, nicht wundern[brauchen].“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil 1 – Überblick
- 1.1 Rhythmus, Metrum und Pattern – Ein Definitionsversuch
- 1.2 Das Klassenmusizieren – Definition und Forschungsstand
- 1.3 Die Rolle von Rhythmus, Perkussion und Bewegung in der Schule
- 1.4 Effektive Methoden zur Rhythmusschulung – eine Auswahl
- 1.4.1 Body- und Mouthpercussion
- 1.4.2 Taketina
- 1.4.3 Gruppenimprovisation
- 1.4.4 Bewegung und Tanz
- 1.4.5 Die verschiedenen Notationsmöglichkeiten von Rhythmus
- Teil 2 Die Trommelklasse
- 2.1 Vorüberlegungen zur Trommelklasse
- 2.2 Bestehende Konzepte: Bläser- und Chorklassen
- 2.3 Entwicklung und Vorstellung des Trommelklassenkonzeptes
- 2.3.1 Grundgedanken
- 2.3.2 Zeitplanung
- 2.3.3 Lehrerqualifikation
- 2.3.4 Kosten, Instrumente und Personal
- 2.3.5 Das Kerncurriculum im Kontext der Trommelklasse
- 2.3.6 Das Ensemble – Ein Gemeinschaftserlebnis
- Teil 3 - Kompositionen
- 3.1 Der „Sommersamba“
- 3.2 „Bottlebeats“
- 3.3 „Soundworld“
- 3.4 Der „Trommelloop“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von Rhythmus und Bewegung in der Schule und setzt sich zum Ziel, ein effektives Trommelklassenkonzept zu entwickeln. Dieses Konzept soll Schülerinnen und Schülern auf vielfältige und motivierende Weise grundlegende Kenntnisse über Musik vermitteln.
- Definition und Abgrenzung von Rhythmus, Metrum und Pattern
- Die Rolle von Rhythmus, Perkussion und Bewegung im Musikunterricht
- Effektive Methoden zur Rhythmusschulung
- Entwicklung und Vorstellung des Trommelklassenkonzeptes
- Integration des Konzeptes in das Kerncurriculum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Bedeutung von Rhythmus im Alltag und im Musikunterricht sowie die Notwendigkeit einer effektiven Rhythmusschulung.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Definition von Rhythmus, Metrum und Pattern. Es werden verschiedene Methoden zur Rhythmusschulung vorgestellt, darunter Body- und Mouthpercussion, Taketina, Gruppenimprovisation, Bewegung und Tanz sowie verschiedene Notationsmöglichkeiten von Rhythmus.
Im zweiten Teil wird das Trommelklassenkonzept entwickelt und vorgestellt. Hier werden Überlegungen zur Unterrichtsorganisation, Lehrerqualifikation, Kosten, Instrumenten, Personal sowie zur Integration des Konzeptes in das Kerncurriculum angesprochen.
Der dritte Teil der Arbeit präsentiert verschiedene Kompositionen, die im Kontext der Trommelklasse eingesetzt werden können.
Schlüsselwörter
Rhythmus, Metrum, Pattern, Perkussion, Bewegung, Klassenmusizieren, Trommelklasse, Kerncurriculum, Musikunterricht, Didaktik, Komposition, Ensemble, Body- und Mouthpercussion, Taketina, Gruppenimprovisation, afrikanische Musiktradition
- Citation du texte
- Leon Raschen (Auteur), 2017, Entwicklung des Konzeptes einer Trommelklasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1133115