In Peter Hoegs Roman „Von der Abschaffung des Dunkels“ lernt man den Ich-Erzähler Peter, Katharina und August kennen, die in Biehls Privatschule zwar auf Grund des Unterrichts mit anderen Jugendlichen zusammenkommen, jedoch explizit dazu gezwungen werden, keinerlei soziale Kontakte mit anderen einzugehen. Die drei Jugendlichen freunden sich allerdings trotzdem heimlich an, stützen sich gegenseitig, Katharina und Peter schreiben sich heimlich Briefe, und sprechen unbemerkt sogar miteinander. Zum Teil müssen die Protagonisten sehr vorsichtig sein, damit die Pädagogen ihnen nicht auf die Schliche kommen. Selbst wenn die Schüler ihre Hausaufgaben erledigen, werden sie von einem Lehrer beaufsichtigt, somit bestände in den seltensten Fällen überhaupt die Möglichkeit, untereinander Kontakte zu knüpfen bzw. überhaupt ein Gespräch zu beginnen.
Emile Durkheim betrachtet die Erziehung als gesellschaftliches Phänomen [vgl. „Zu Durkheim“, Seite 31], d.h. dass die Erziehung das Individuum mit der Gesellschaft verbindet. Aus Durkheims Text lässt sich ableiten, dass die Gesellschaftsmitglieder die Erziehung für die Sozialisation brauche, und wiederum die Sozialisation für den intrasozialen Zusammenhalt und gleichermaßen für die Reproduktion.
Inhaltsverzeichnis
- Von der Abschaffung des Dunkels
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht, ob sich die Sozialisationstheorien von Emile Durkheim auf die drei Protagonisten Peter, Katharina und August in Peter Hoegs Roman „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels“ übertragen lassen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Erziehungshaltung in Biehls Privatschule, die soziale Kontakte zwischen den Schülern strikt verbietet, und der Frage, ob und wie sich trotz dieser Einschränkungen Sozialisationsprozesse vollziehen können.
- Emile Durkheims Sozialisationstheorie
- Die Rolle der Erziehung in der Gesellschaft
- Sozialisation in Biehls Privatschule
- Die Bedeutung von Regeln und Gesetzen für den sozialen Zusammenhalt
- Die Auswirkungen von Kontaktverboten auf die Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die drei Protagonisten Peter, Katharina und August sowie die besondere Erziehungshaltung in Biehls Privatschule vor. Anschließend wird Durkheims Sozialisationstheorie vorgestellt, die die Erziehung als gesellschaftliches Phänomen betrachtet und die Bedeutung von Sozialisation für den intrasozialen Zusammenhalt und die Reproduktion der Gesellschaft betont. Der Essay analysiert dann, inwiefern sich Durkheims Theorien auf die Situation in Biehls Schule übertragen lassen, wo soziale Kontakte strikt verboten sind. Es wird untersucht, ob und wie sich trotz dieser Einschränkungen Sozialisationsprozesse vollziehen können. Der Essay zeigt, dass die Schüler trotz des Verbots soziale Beziehungen aufbauen und ihre mitmenschlichen Fähigkeiten entwickeln. Es wird argumentiert, dass die strikte Ablehnung von Sozialität in Biehls Schule paradoxerweise zu einem verstärkten Bedürfnis nach zwischenmenschlichen Kontakten führt. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob die Erziehung in Biehls Privatschule, die von negativen Sanktionen geprägt ist, dennoch zu einer Form der Sozialisation beitragen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Sozialisationstheorie von Emile Durkheim, die Erziehung in Biehls Privatschule, die Rolle von Regeln und Gesetzen für den sozialen Zusammenhalt, die Auswirkungen von Kontaktverboten auf die Sozialisation und die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen für die Entwicklung des Individuums. Der Essay analysiert, ob und wie sich trotz der strikten Verbote in Biehls Schule Sozialisationsprozesse vollziehen können und welche Auswirkungen die Erziehungshaltung auf die drei Protagonisten Peter, Katharina und August hat.
- Quote paper
- Nadine Richters (Author), 2008, Lassen sich die Sozialisationstheorien von Emile Durkheim auf die drei Protagonisten in Peter Hoegs „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels“ übertragen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113328