Die vorliegende Arbeit befasst sich thematisch mit Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten im Ambulanten Einzelwohnen. Diese relativ neue Wohnform ist das Ergebnis der bis heute andauernden Bestrebung gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistiger u./od. seelischer Behinderung zu ermöglichen. Gemäß den Erfordernissen der Eingliederungshilfe nach dem SGB XII gibt es mittlerweile ein differenziertes Angebot unterschiedlicher Wohnformen. Dabei sind hauptsächlich stationäre und ambulante Angebote zu unterscheiden.
Diese Arbeit dokumntiert anhand von Fallbeispielen, dass der Einzug von Menschen mit Lernschwierigkeiten in ambulante Wohnformen nicht in jeder Hinsicht zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen führt. So umfassen häusliche und soziale Verwahrlosung, Isolation, Vereinsamung, psychosoziale Krisen, psychische Dekompensation und gesundheitsgefährdendes Verhalten die häufigsten Krisensituationen mit den Mitarbeiter des Ambulanten Einzelwohnens konfrontiert werden.
Die Ursachen und die Bedeutung angemessener Versorgungs- und Unterstützungsleistungen aber auch die Aktivierung von Selbsthilfefähigkeiten der Betroffen und Halt gebender sozialer Ressourcen, als auch im besonderen die Handlungsmöglichkeiten pädagogischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie die Vorbereitung des Umfeldes, den Aufbau und die Bedeutung sozialer Netzwerke wird im weiteren Verlauf der Arbeit erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1 Der Beginn des Ambulanten Wohnens für Erwachsene mit Lernschwierigkeiten
- 1.1 Geistige Behinderung bzw. Menschen mit Lernschwierigkeiten
- 1.2 Ein Paradigmenwechsel von der Verwahrung zur Selbstbestimmung
- 1.3 Darstellung eines Fallbeispiels
- 1.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
- 2 Das Ambulante Einzelwohnen für Menschen mit Lernschwierigkeiten
- 2.1 Die Bedeutung des Ambulanten Wohnens für Menschen mit Lernschwierigkeiten
- 2.2 Formale Rahmenbedingungen des Ambulanten Wohnens
- 2.3 Professionalität der begleitenden Maßnahmen
- 2.3.1 Das Grundprinzip Empowerment
- 2.3.2 Umfang der begleitenden Maßnahmen
- 2.3.3 Arbeitsbündnis der Klient-Fachkraft-Beziehung
- 2.4 Zusammenfassung und Kritik
- 3 Übergangsphase Umzug in das Ambulante Einzelwohnen als kritisches Lebensereignis im Ablöse- und Entwicklungsprozess
- 3.1 Krisen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit Lernschwierigkeiten
- 3.1.1 Beobachtung und Einschätzung von Fachkräften in Bezug auf Krisen und Verhaltensaufälligkeiten
- 3.1.2 Kritische Lebensereignisse als Entwicklungschancen
- 3.2 Ablösung als Entwicklungsaufgabe
- 3.3 Wohnortwechsel als komplexer Anpassungsprozess
- 3.4 Einsamkeitsgefühle im Ambulanten Einzelwohnen
- 3.5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
- 4 Chancen der Prävention und Intervention im Rahmen pädagogischer Assistenz
- 4.1 Chancen der Ablösung und pädagogische Erfordernisse
- 4.2 Prävention und Intervention der Isolationskrise
- 4.3 Die präventive Bedeutung sozialer Netzwerke
- 4.4 Zusammenfassung und Kritik
- Schlussbemerkung und Ausblick
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
- Anhang
- Abstract
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Thematik des Ambulanten Einzelwohnens für Erwachsene mit Lernschwierigkeiten. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen dieser Wohnform im Kontext der Ablösung von stationären Einrichtungen und der Entwicklung hin zu selbstbestimmtem Leben zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Übergangsphase in das Ambulante Einzelwohnen als kritisches Lebensereignis und untersucht die Bedeutung pädagogischer Assistenz bei der Bewältigung von Krisen und der Förderung von Selbstständigkeit.
- Der Paradigmenwechsel von der Verwahrung zur Selbstbestimmung im Kontext der Wohnformen für Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Die Bedeutung des Ambulanten Wohnens für die Förderung von Selbstständigkeit und Teilhabe
- Die Herausforderungen der Übergangsphase in das Ambulante Einzelwohnen, insbesondere Krisen und Verhaltensauffälligkeiten
- Die Rolle pädagogischer Assistenz bei der Prävention und Intervention von Krisen und der Förderung von sozialen Netzwerken
- Die Bedeutung von Empowerment und der Klient-Fachkraft-Beziehung im Rahmen der Unterstützung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des Ambulanten Wohnens für Menschen mit Lernschwierigkeiten und beschreibt den Paradigmenwechsel von der Verwahrung zur Selbstbestimmung. Es werden die Herausforderungen und Chancen dieser Wohnform im Vergleich zu stationären Einrichtungen diskutiert. Das Kapitel schließt mit einem Fallbeispiel, das die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten im Ambulanten Wohnen veranschaulicht.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den formalen Rahmenbedingungen des Ambulanten Wohnens und den professionellen Anforderungen an die begleitenden Maßnahmen. Es werden die Bedeutung von Empowerment, der Umfang der Unterstützung und die Gestaltung der Klient-Fachkraft-Beziehung im Detail erläutert. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Analyse der bestehenden Rahmenbedingungen und der Herausforderungen, die sich aus der Umsetzung des Ambulanten Wohnens ergeben.
Das dritte Kapitel untersucht die Übergangsphase in das Ambulante Einzelwohnen als kritisches Lebensereignis. Es werden die typischen Krisen und Verhaltensauffälligkeiten von Menschen mit Lernschwierigkeiten in dieser Phase analysiert, sowie die Bedeutung von Ablösung und Anpassungsprozessen. Das Kapitel beleuchtet auch die Herausforderungen, die sich aus Einsamkeitsgefühlen im Ambulanten Einzelwohnen ergeben können.
Das vierte Kapitel widmet sich den Chancen der Prävention und Intervention im Rahmen pädagogischer Assistenz. Es werden die Bedeutung von Ablösungsprozessen, die Prävention von Isolationskrisen und die Förderung sozialer Netzwerke im Detail erläutert. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Analyse der Möglichkeiten und Grenzen pädagogischer Assistenz im Ambulanten Wohnen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Ambulante Einzelwohnen, Menschen mit Lernschwierigkeiten, Selbstbestimmung, Ablösung, Übergangsphase, Krisen, Verhaltensauffälligkeiten, pädagogische Assistenz, Empowerment, soziale Netzwerke, Klient-Fachkraft-Beziehung, Inklusion und Teilhabe.
- Quote paper
- Julia Bauer (Author), 2008, Der krisenhafte Beginn ersehnter Autonomie und die Chancen sozialpädagogischer Begleitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113339