„Junkerland in Bauernhand!“. Mit dieser Parole und weiteren politischen
Entscheidungen wurden in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
sowie in der DDR die Weichen für die heutige Agrarstruktur Ostdeutschlands
gestellt. In dieser Arbeit sollen zu Beginn genau diese Weichenstellungen kurz
umrissen werden, damit die Geschehnisse im weiteren chronologischen Verlauf
aber auch die Unterschiede in der Agrarstruktur zur westdeutschen Landwirtschaft
vor diesem Hintergrund verstanden werden können. Der Schwerpunkt dieser Arbeit
liegt jedoch auf dem Transformationsprozess einer sozialistischplanwirtschaftlichen
Landwirtschaft in eine marktwirtschaftlich agierende
Landwirtschaft sowie auf der weiteren Entwicklung der Agrarstruktur
Ostdeutschlands, in der auch in immer stärkerem Maße der Einfluss der EU-Politik
sichtbar wird. In dem folgenden Kapitel werden die markantesten Zukunftstrends
der ostdeutschen Landwirtschaft aufgezeigt. Im Anschluss daran soll der Frage
nachgegangen werden, inwiefern die ostdeutsche Landwirtschaft die
Regionalentwicklung peripherer Räume Ostdeutschlands beeinflussen kann, bevor
zum Abschluss dieser Arbeit ein Resümee gezogen wird.
Aber warum sollte man sich heutzutage, in einer modernen, postindustriellen
Dienstleistungsgesellschaft überhaupt mit dem Themenfeld „Landwirtschaft“
befassen? Die Antwort auf diese Frage kann der Bedeutung der Landwirtschaft für
die Gesellschaft entnommen werden: Der Anteil des primären Sektors1 an der
Bruttowertschöpfung der BRD betrug im Jahr 2005 zwar nur 1,0 %, jedoch ist die
volkswirtschaftliche Relevanz der Agrarwirtschaft wesentlich größer. Mit 45,5
Milliarden Euro im Jahr 2005 erzielte die Land- und Forstwirtschaft sowie die
Fischerei mehr Umsatz als beispielsweise die Textilindustrie. Nicht zu vergessen
ist, dass die Landwirtschaft die Nahrungsgrundlage für den Menschen bereitstellt.
So ernährt ein deutscher Landwirt im Schnitt 143 Personen und liefert damit die
Basis, ohne die es die heutige Dienstleistungsgesellschaft in dieser Form nicht
geben würde. (vgl. INFORMATION.MEDIEN.AGRAR e.V. 2007: 5).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Räumliche Einordnung und naturgeographische Grundlagen
- Die Landwirtschaft zu Zeiten der DDR
- "Junkerland in Bauernhand" - Die Bodenreform in der SBZ
- Die zweite Enteignungswelle: Die Kollektivierung der Landwirtschaft
- Die DDR Agrarstruktur im Jahre 1989
- Transformationsprozess der Landwirtschaft nach der Wende
- Entwicklung der Landwirtschaft bis heute
- Zukunftstrends in der ostdeutschen Landwirtschaft
- Beitrag der Landwirtschaft zur Regionalentwicklung Ostdeutschlands
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Landwirtschaft in Ostdeutschland von der Bodenreform der SBZ bis hin zu den aktuellen Zukunftstrends. Sie analysiert den Transformationsprozess von einer sozialistisch-planwirtschaftlichen zu einer marktwirtschaftlich agierenden Landwirtschaft und beleuchtet den Einfluss der EU-Politik. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Beitrag der Landwirtschaft zur Regionalentwicklung in Ostdeutschland.
- Die Agrarreformen in der SBZ und der DDR
- Der Transformationsprozess der Landwirtschaft nach der deutschen Wiedervereinigung
- Die Entwicklung der Agrarstruktur Ostdeutschlands bis heute
- Zukunftstrends in der ostdeutschen Landwirtschaft
- Der Einfluss der Landwirtschaft auf die Regionalentwicklung Ostdeutschlands
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext der ostdeutschen Landwirtschaft, beginnend mit der Parole "Junkerland in Bauernhand" und den daraus resultierenden politischen Entscheidungen in der SBZ und der DDR. Sie betont die Bedeutung der Arbeit, die den Transformationsprozess von einer sozialistisch-planwirtschaftlichen zu einer marktwirtschaftlich agierenden Landwirtschaft beleuchtet und den Einfluss der EU-Politik auf die Agrarstruktur Ostdeutschlands untersucht. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Agrarstruktur und den zukünftigen Trends, sowie deren Einfluss auf die Regionalentwicklung. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft, trotz des geringen Anteils am BIP, und hebt ihre Rolle als Nahrungsmittelproduzent hervor.
Räumliche Einordnung und naturgeographische Grundlagen: Dieses Kapitel klärt den Begriff "Ostdeutschland" und definiert ihn als die neuen Bundesländer. Es beschreibt die geographische Lage und die naturräumlichen Gegebenheiten dieser Region, die entscheidend die landwirtschaftliche Nutzung beeinflussen. Die Bedeutung von Klima und Bodenbeschaffenheit für die landwirtschaftlichen Möglichkeiten wird hervorgehoben. Der Bezug zu Abbildung 1 (Karte Ostdeutschlands) wird hergestellt, um die räumliche Einordnung zu visualisieren und zu veranschaulichen, wie die geographischen Gegebenheiten die Landwirtschaft prägen.
Die Landwirtschaft zu Zeiten der DDR: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Landwirtschaft in der DDR, beginnend mit der Bodenreform ("Junkerland in Bauernhand"), der Kollektivierung und der resultierenden Agrarstruktur 1989. Es analysiert die politischen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und Organisation. Die einzelnen Unterkapitel beleuchten die verschiedenen Phasen der Agrarpolitik der DDR und deren Folgen für die landwirtschaftliche Landschaft. Der Vergleich mit der westdeutschen Landwirtschaft wird vorbereitet.
Transformationsprozess der Landwirtschaft nach der Wende: Dieses Kapitel analysiert den tiefgreifenden Wandel der ostdeutschen Landwirtschaft nach der Wiedervereinigung. Es beschreibt den Übergang von einer planwirtschaftlichen zu einer marktwirtschaftlichen Struktur und die damit verbundenen Herausforderungen und Anpassungsprozesse. Die Umstrukturierung der Betriebe und die Integration in den europäischen Agrarmarkt werden detailliert untersucht. Der Fokus liegt auf den ökonomischen, sozialen und politischen Veränderungen im Agrarsektor.
Entwicklung der Landwirtschaft bis heute: Dieses Kapitel beschreibt die Weiterentwicklung der ostdeutschen Landwirtschaft nach dem Transformationsprozess. Es beleuchtet die Veränderungen in der Unternehmensstruktur, die Betriebsgrößen und die Entwicklung verschiedener Anbaumethoden. Die Rolle der EU-Politik wird ebenfalls berücksichtigt. Der Text analysiert die Anpassungen und Herausforderungen, denen die ostdeutsche Landwirtschaft in den vergangenen Jahren begegnet ist, und zeigt ihre Entwicklung bis zum heutigen Zeitpunkt auf. Die Zusammenhänge zu den vorherigen Kapiteln werden deutlich gemacht.
Schlüsselwörter
Ostdeutsche Landwirtschaft, Transformationsprozess, Agrarstruktur, Bodenreform, Kollektivierung, DDR, EU-Politik, Regionalentwicklung, Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Zukunftstrends.
FAQ: Entwicklung der Landwirtschaft in Ostdeutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend die Entwicklung der Landwirtschaft in Ostdeutschland. Sie beginnt mit der Bodenreform der SBZ und verfolgt die Entwicklung bis zu den aktuellen Zukunftstrends, analysiert den Transformationsprozess von einer planwirtschaftlichen zu einer marktwirtschaftlichen Landwirtschaft und beleuchtet den Einfluss der EU-Politik sowie den Beitrag der Landwirtschaft zur Regionalentwicklung.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Agrarreformen in der SBZ und DDR, den Transformationsprozess nach der Wiedervereinigung, die Entwicklung der Agrarstruktur bis heute, Zukunftstrends der ostdeutschen Landwirtschaft und deren Einfluss auf die Regionalentwicklung Ostdeutschlands. Die räumliche Einordnung und naturgeographischen Grundlagen werden ebenso berücksichtigt wie die einzelnen Phasen der Agrarpolitik der DDR und deren Folgen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung und einer räumlichen Einordnung. Es folgt ein Kapitel über die Landwirtschaft zur Zeit der DDR, welches die Bodenreform, die Kollektivierung und die Agrarstruktur 1989 behandelt. Weitere Kapitel befassen sich mit dem Transformationsprozess nach der Wende, der Entwicklung bis heute und den Zukunftstrends. Ein abschließendes Kapitel widmet sich dem Beitrag der Landwirtschaft zur Regionalentwicklung Ostdeutschlands.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen analytischen Ansatz, der den Transformationsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft detailliert untersucht. Sie analysiert politische Entscheidungen und deren Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und Organisation und beleuchtet die ökonomischen, sozialen und politischen Veränderungen im Agrarsektor.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Ostdeutsche Landwirtschaft, Transformationsprozess, Agrarstruktur, Bodenreform, Kollektivierung, DDR, EU-Politik, Regionalentwicklung, Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Zukunftstrends.
Welche Quelle bietet diese Zusammenfassung?
Diese Zusammenfassung basiert auf einer umfassenden Sprachvorschau, die Titel, Inhaltsverzeichnis, Ziele und Schwerpunktthemen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter enthält.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studenten, und alle, die sich für die Geschichte und Entwicklung der ostdeutschen Landwirtschaft interessieren. Sie bietet einen fundierten Überblick über die komplexen Prozesse und Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft in Ostdeutschland konfrontiert war und ist.
Gibt es Abbildungen?
Die Zusammenfassung erwähnt eine Karte Ostdeutschlands (Abbildung 1) im Kapitel zur räumlichen Einordnung, die die geographischen Gegebenheiten und deren Einfluss auf die Landwirtschaft veranschaulicht.
Welche Rolle spielt die EU-Politik?
Die EU-Politik spielt eine wichtige Rolle in der Analyse der Entwicklung der ostdeutschen Landwirtschaft, insbesondere im Kontext des Transformationsprozesses und der Weiterentwicklung nach der Wiedervereinigung. Ihr Einfluss auf die Agrarstruktur wird ausführlich untersucht.
Wie wird die Zukunft der ostdeutschen Landwirtschaft eingeschätzt?
Die Arbeit beleuchtet die Zukunftstrends in der ostdeutschen Landwirtschaft und analysiert deren Einfluss auf die Regionalentwicklung. Konkrete Einschätzungen ergeben sich aus der Analyse der Entwicklung bis zum Zeitpunkt der Erstellung der Arbeit.
- Arbeit zitieren
- André Schuhmann (Autor:in), 2008, Die Landwirtschaft in Ostdeutschland in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113424