Die vorliegende Hausarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Wesen und Bedeutung des Mitgefühls bei Meister Eckhart näher zu beleuchten, jenem deutschen Philosophen und Theologen, dessen Schriften in erster Linie von der Intention getragen sind,
die Einheit des Gerechten und der Gerechtigkeit, Gottes und des menschlichen Geistes zu beweisen und als die Gottesgeburt im Menschen (die Wahrheit der Inkarnation Gottes in der Seele) philosophisch zu begründen. Dabei baut er auf dem zentralen Gedanken der aristotelischen Intellekt-Theorie auf: dass der Intellekt (das so genannte »Seelenfünklein« [»scintilla animae«]), wenn er aufhört, sich mit den Dingen zu verwechseln und sich loslöst von allen Fixierungen (auch auf das Ich, die Tugend, den jenseitigen Gott und den Himmelslohn) die Einheit mit dem Weltgrund vollzieht, in der er an sich immer steht (MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON 2001, BAND 5: 257).
Eckhart gilt als einer der deutschen Mystiker und Denker. Sein Einfluss ist insbesondere in den Werken Schopenhauers und F. Schlegels deutlich erkennbar.
Ersetzt man, zwecks Wortdefinition, den Terminus Mitgefühl durch den geläufigeren Mitleid, so ist Mitleid eine Form des Mitgefühls und der Teilnahme am Leben anderer. Die praktische Ausübung des Mitleids als Barmherzigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der christlichen Nächstenliebe, und stellt somit einen Grundpfeiler des Christentums im allgemeinen dar. Mitgefühl lässt sich auch als das absolut letzte Wort für menschliche Güte umschreiben, ja als eine Art von gottähnlicher Güte.
Auch in vielen anderen Religionen der Welt nimmt das Mitgefühl eine zentrale Stellung ein, lässt es sich als eine der großen das Universum bewegenden Kräfte erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Mitgefühl bei Meister Eckhart
- Das Mitgefühl als Ausdruck göttlicher Güte
- Der Seelenfunken und die Geburt des Wortes
- Entwerdung, Gelassenheit und Abgeschiedenheit
- Die Einheit von Gott und Mensch
- Resümee/ Kritische Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Wesen und der Bedeutung des Mitgefühls bei Meister Eckhart, einem deutschen Philosophen und Theologen. Der Fokus liegt auf der Analyse seines philosophisch-theologischen Gedankengebäudes und seiner Schriften, um den Zusammenhang zwischen dem Mitgefühl und Eckharts Gottesbild zu verstehen.
- Der Seelenfunken als Kern der menschlichen Seele und seine Verbindung zu Gott
- Die Bedeutung der „Entwerdung“ und „Gelassenheit“ für die Entwicklung des Mitgefühls
- Das Mitgefühl als Ausdruck der Einheit von Gott und Mensch
- Meister Eckharts Kritik an egozentrischen Motiven und der Suche nach innerer Freiheit
- Die Rolle des Mitgefühls in Eckharts Mystik und seinen Predigten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Meister Eckhart und seine Werke vor, wobei seine zentrale These der Einheit von Gott und Mensch, sowie die Rolle des Seelenfunkens in seiner Philosophie hervorgehoben werden. Der Begriff des Mitgefühls wird im Kontext der christlichen Nächstenliebe und in Vergleich zu anderen Religionen beleuchtet.
Das Mitgefühl bei Meister Eckhart
Dieser Abschnitt analysiert Eckharts Schriften auf das Mitgefühl, erklärt den Zusammenhang zwischen der Einheit von Gott und Mensch, der "Entwerdung" und der "Gelassenheit". Die Rolle des Seelenfunkens und die Kritik an egozentrischen Motiven werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Meister Eckhart, Mitgefühl, Seelenfunken, Entwerdung, Gelassenheit, Einheit von Gott und Mensch, Deutsche Predigten und Traktate, Gottesgeburt, Mystik, Abgeschiedenheit, Nächstenliebe.
- Arbeit zitieren
- Marc Hanke (Autor:in), 2002, Das Mitgefühl bei Meister Eckhart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11344