1. Einleitung
Der Zen – Buddhismus wird im Allgemeinen definiert als eine Sammlung des Geistes oder als die Versunkenheit, in der alle dualistischen Unterscheidungen aufgehoben werden.
Exoterisch betrachtet handelt es sich hierbei um einen Zweig des Mahayana – Buddhismus, der sich im China des 6. u. 7. Jahrhunderts aus der Begegnung des von Bodhidharma von China transferierten Dhyana – Buddhismus mit dem Taoismus entwickelte.
Esoterisch gesehen, ist Zen keine Religion, sondern eine unvermittelbare, nicht zu definierende Grundlage, die vom Einzelnen nur für sich selbst erfahrbar ist.
Das Wesen des Zen kann in vier Punkten konzentriert werden:
1. Eine besondere Überlieferung außerhalb der orthodoxen Schriften.
2. Unabhängigkeit von Heiligen Schriften.
3. Das direkte Zeigen auf des Menschen Herz.
4. Das Führen zur Schau des eigenen Wesens und zur Buddha – Natur(1.)
Als eines der zentralen Motive im Zen läßt sich die Achtsamkeit nennen, woraus sich die Frage nach der Bedeutung bzw. Definition von Achtsamkeit ergibt. Diese Fragestellung bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit.
Der Aufbau der Gliederung, ergibt sich aus der zentralen Stellung des Shakyamuni Buddha im Buddhismus allgemein als auch im Zen–Buddhismus. Somit werden Auszüge seiner Reden bzw. seines philosophischen Systems angeführt. Im Anschluß daran folgt die Bedeutung der Achtsamkeit im Zen, für den der klassische Buddhismus die Ausgangsbasis bietet, sowie eine Erläuterung des Zusammenhangs von Achtsamkeit und Meditation. Das nächste Kapitel stellt die Lehren bzw. Interpretationen zweier Zen-Meister bezüglich der Achtsamkeit dar, da die Wurzeln des Zen als homogen, die Verästelungen jedoch als differierend gelten können.
Zuletzt finden sich zusammenfassende Bemerkungen, die meine Sicht der Dinge darlegen.
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(1.) vgl. Fischer - Schreiber, Ingrid: Lexikon der östlichen Weisheitslehren. Bern / München / Wien 1986,
S.:470 / 2.Spalte – S. 472 /1. Spalte.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni
- Definition des Begriffs „Achtsamkeit“
- Achtsamkeit als Teil des achtfachen Pfades
- Shakyamuni Buddhas Reden über die Achtsamkeit
- Die Achtsamkeit im Zen – Buddhismus
- Achtsamkeit als zentraler Pfeiler im Zen
- Achtsamkeit und Meditation
- Die Achtsamkeit in der Interpretation zweier Zen – Meister
- Bodhidharma – Ein alter Meister
- Thich Nhat Hanh – Ein neuer Meister
- Schlußteil zusammenfassende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Achtsamkeit im Zen-Buddhismus. Sie verfolgt das Ziel, die Definition und zentrale Rolle der Achtsamkeit im Kontext des buddhistischen Denkens, insbesondere im Zen, zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Konzepte der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni und deren Weiterentwicklung im Zen.
- Definition und Bedeutung von Achtsamkeit im Buddhismus
- Achtsamkeit als integraler Bestandteil des achtfachen Pfades
- Die Rolle der Achtsamkeit in der Zen-Meditation
- Interpretation der Achtsamkeit durch verschiedene Zen-Meister
- Der Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und der Überwindung des Leidens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und definiert den Zen-Buddhismus als eine Sammlung des Geistes, in der dualistische Unterscheidungen aufgehoben werden. Sie beschreibt Zen sowohl exoterisch als auch esoterisch und benennt Achtsamkeit als zentrales Motiv. Die Arbeit gliedert sich in die Betrachtung der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni, deren Rolle im Zen-Buddhismus, die Interpretation durch zwei Zen-Meister und abschließende Bemerkungen.
Die Bedeutung der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung von Achtsamkeit (Smriti/Sati) bei Buddha Shakyamuni. Es definiert Achtsamkeit als die bewusste Wahrnehmung aller Tätigkeiten, inklusive automatischer Abläufe, und die Einnahme der Haltung des „reinen Beobachters“. Der Fokus liegt auf dem Erreichen von Wissensklarheit durch bewusstes Denken und Handeln. Die Achtsamkeit wird als Teil des achtfachen Pfades dargestellt, wobei ihre Bedeutung als Grundlage für Selbstbeobachtung und -kontrolle hervorgehoben wird. Die Achtsamkeit wird als Basis für höhere Erkenntnis präsentiert, welche die Einsicht in die vergängliche Natur allen Daseins vermittelt und die Grundlage für die Überwindung von Leiden darstellt. Die Verknüpfung von Achtsamkeit mit anderen Elementen des achtfachen Pfades wird detailliert erläutert, insbesondere im Kontext der „vollkommenen Rede“ im Netz der gegenseitigen Verwobenheit.
Die Achtsamkeit im Zen – Buddhismus: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die zentrale Bedeutung der Achtsamkeit im Zen-Buddhismus. Es baut auf der Grundlage des klassischen Buddhismus auf und erörtert den engen Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Meditation als Schlüsselpraktiken im Zen. Die Kapitel analysiert, wie Achtsamkeit im Zen als Mittel zur Sammlung des Geistes und zur Überwindung von dualistischen Denkweisen eingesetzt wird. Der Fokus liegt auf dem Erreichen eines Zustands der Klarheit und des inneren Friedens durch die Praxis der Achtsamkeit in der Meditation.
Schlüsselwörter
Achtsamkeit, Zen-Buddhismus, Buddha Shakyamuni, achtfacher Pfad, Meditation, Bodhidharma, Thich Nhat Hanh, Selbstbeobachtung, Leid, Erleuchtung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Achtsamkeit im Zen-Buddhismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Achtsamkeit im Zen-Buddhismus. Sie beleuchtet die Definition und zentrale Rolle der Achtsamkeit im buddhistischen Denken, insbesondere im Zen, und analysiert die Konzepte der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni und deren Weiterentwicklung im Zen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Definition und Bedeutung von Achtsamkeit im Buddhismus; Achtsamkeit als integraler Bestandteil des achtfachen Pfades; die Rolle der Achtsamkeit in der Zen-Meditation; die Interpretation der Achtsamkeit durch verschiedene Zen-Meister; und den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und der Überwindung des Leidens.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel über die Bedeutung der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni, die Achtsamkeit im Zen-Buddhismus, die Interpretation der Achtsamkeit durch zwei Zen-Meister (Bodhidharma und Thich Nhat Hanh), und einen Schlussteil mit zusammenfassenden Bemerkungen. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Was ist die Bedeutung der Achtsamkeit bei Buddha Shakyamuni?
Das Kapitel über Buddha Shakyamuni definiert Achtsamkeit (Smriti/Sati) als bewusste Wahrnehmung aller Tätigkeiten, inklusive automatischer Abläufe, und die Einnahme der Haltung des „reinen Beobachters“. Achtsamkeit wird als Teil des achtfachen Pfades dargestellt und als Grundlage für Selbstbeobachtung, -kontrolle und höhere Erkenntnis präsentiert, die zur Überwindung von Leiden führt.
Welche Rolle spielt die Achtsamkeit im Zen-Buddhismus?
Im Zen-Buddhismus ist Achtsamkeit zentral. Der enge Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Meditation wird erörtert. Achtsamkeit dient als Mittel zur Sammlung des Geistes und zur Überwindung dualistischer Denkweisen, um Klarheit und inneren Frieden zu erreichen.
Welche Zen-Meister werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Interpretation der Achtsamkeit durch zwei Zen-Meister: Bodhidharma, einen alten Meister, und Thich Nhat Hanh, einen neueren Meister. Die jeweiligen Perspektiven und Ansätze werden verglichen und kontrastiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Achtsamkeit, Zen-Buddhismus, Buddha Shakyamuni, achtfacher Pfad, Meditation, Bodhidharma, Thich Nhat Hanh, Selbstbeobachtung, Leid, Erleuchtung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung und zentrale Rolle der Achtsamkeit im Kontext des buddhistischen Denkens, insbesondere im Zen, zu beleuchten.
Wie wird Achtsamkeit definiert?
Achtsamkeit wird als bewusste Wahrnehmung aller Tätigkeiten, einschließlich automatischer Abläufe, und die Haltung des „reinen Beobachters“ definiert. Sie zielt auf Wissensklarheit durch bewusstes Denken und Handeln ab.
Welchen Bezug hat Achtsamkeit zum achtfachen Pfad?
Achtsamkeit ist ein integraler Bestandteil des achtfachen Pfades und dient als Grundlage für Selbstbeobachtung und -kontrolle. Ihr Zusammenhang mit anderen Elementen des achtfachen Pfades, insbesondere der „vollkommenen Rede“, wird detailliert erläutert.
- Arbeit zitieren
- Marc Hanke (Autor:in), 1999, Die Bedeutung der Achtsamkeit für den Zen-Weg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11345