Bildeten Frauen, die über eigene Vermögenswerte verfügten und einer gewerblichen Tätigkeit nachgegangen sind, die Ausnahme in einer patriarchalischen Gesellschaftsordnung und inwieweit wurde der Gelderwerb von Frauen in der römischen Gesellschaft akzeptiert? Die Quellenlage ist dabei etwas schwierig, denn wir finden nur sehr wenige Belege dafür, dass Frauen der Oberschicht in bestimmten Berufen vertreten waren und ihre Involvierung in Geschäfte meisterhaft verschleiern konnten.
Zu Beginn wird sich mit der rechtlichen Stellung von Frauen zur Zeit des Prinzipats befasst, wo nicht nur ihre Rechte näher erläutert werden, sondern auch ihre Aufgaben und Pflichten, die sie von der Gesellschaft zugeordnet bekommen hatte. Darauf folgen römische Frauen als Bankiers, inwieweit Frauen in dieser Berufsbranche vertreten waren und auch offiziell als solche auftreten konnten. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf Frauen die im Darlehensgeschäft und in Reedereiunternehmen vertreten waren, eingegangen um sich dann den Ziegeleien und der Baustoffbranche zuzuwenden. Bei diesem Punkt wird auf die Weitervererbung einer Ziegelei zwischen Mutter und Tochter eingegangen, was insoweit von Interesse ist, dass Erbschaften zwischen Mutter und Tochter nicht häufig Beleg in den Quellen finden. Bis zu diesem Punkt stehen vor allem Frauen aus der Oberschicht im Fokus, der letzte Punkt der Arbeit befasst sich mit dem Berufsfeld des Handwerks und Gewerbe, wo vor allem Frauen aus der Unterschicht vertreten waren, die häufig Freigelassene oder Sklavinnen waren. Am Ende wird die Fragestellung noch mal aufgegriffen und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Stellung der Frauen in der römischen Gesellschaft
- Römische Frauen als Bankiers?
- Frauen im Darlehensgeschäft und als Reedereiunternehmerinnen
- Ziegeleien und Baustoffbranche
- Handwerk und Gewerbe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle römischer Frauen als Investorinnen und Unternehmerinnen während des Prinzipats. Sie beleuchtet die rechtliche Stellung der Frauen, ihre Möglichkeiten im wirtschaftlichen Leben und die gesellschaftliche Akzeptanz ihres Gelderwerbs. Dabei wird die Frage untersucht, inwieweit Frauen, die über eigenes Vermögen verfügten und gewerblich tätig waren, die Ausnahme bildeten oder ob der Gelderwerb von Frauen in der römischen Gesellschaft stärker verbreitet und akzeptiert war als bisher angenommen.
- Rechtliche Stellung römischer Frauen im Prinzipat
- Frauen in verschiedenen Wirtschaftszweigen (Bankwesen, Reederei, Ziegeleien, Handwerk)
- Gesellschaftliche Akzeptanz des Gelderwerbs durch Frauen
- Unterschiede zwischen Frauen der Oberschicht und Unterschicht
- Vergleich mit der Rolle von Frauen in anderen Gesellschaften der Antike
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert den aktuellen Forschungsstand zur Rolle von Frauen in der römischen Antike. Sie betont den Einfluss der Genderforschung auf die historische Betrachtung und die Notwendigkeit, die Rolle von Frauen über die traditionellen Rollenvorstellungen hinaus zu untersuchen. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach dem Ausmaß, in dem Frauen im wirtschaftlichen Leben aktiv waren und wie diese Aktivität gesellschaftlich bewertet wurde. Die methodischen Herausforderungen aufgrund der lückenhaften Quellenlage werden ebenfalls angesprochen und die Struktur der Arbeit wird skizziert.
Die Stellung der Frauen in der römischen Gesellschaft: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtliche und gesellschaftliche Stellung der römischen Frau während des Prinzipats. Es widerlegt die veraltete Annahme einer Gleichberechtigung mit Männern und zeigt die komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen auf, die die Möglichkeiten der Frauen beeinflussten. Es wird herausgearbeitet, wie die Zugehörigkeit zu einer Familie und das Familienoberhaupt die rechtliche Situation der Frau bestimmten, sowie die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter und ihre beschränkten, aber vorhandenen, Möglichkeiten zur Selbstbestimmung. Der Text vergleicht die Situation römischer Frauen mit griechischen Frauen und hebt die relativen Freiheiten der Römerinnen hervor, während er gleichzeitig betont, dass sie keine Gleichberechtigung genossen.
Römische Frauen als Bankiers?: Dieses Kapitel untersucht die Beteiligung von Frauen im Bankwesen. Es beleuchtet die Möglichkeiten, die Frauen aufgrund ihrer rechtlichen Stellung hatten, sich an Darlehensgeschäften zu beteiligen und als Reedereiunternehmerinnen tätig zu sein. Die Analyse stützt sich auf die wenigen vorhandenen Quellen und analysiert die Herausforderungen der Quellenlage. Es diskutiert die Schwierigkeiten, eindeutige Belege für die Beteiligung von Frauen in dieser Branche zu finden, und untersucht die Gründe, warum ihre Beteiligung möglicherweise verschleiert wurde.
Ziegeleien und Baustoffbranche: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Beteiligung von Frauen in der Ziegelei- und Baustoffbranche. Ein besonderer Fokus liegt auf der Weitervererbung von Ziegeleien von Mutter zu Tochter, ein selten belegtes Ereignis, das jedoch die wirtschaftliche Selbständigkeit und den Vermögensbesitz von Frauen verdeutlicht. Die Analyse veranschaulicht die Bedeutung solcher Fälle für das Verständnis der ökonomischen Rolle von Frauen aus der Oberschicht. Das Kapitel kontrastiert die Rolle der Frauen in dieser Branche mit ihren Tätigkeiten in anderen Sektoren.
Handwerk und Gewerbe: Im Gegensatz zu den vorherigen Kapiteln, die sich hauptsächlich mit Frauen aus der Oberschicht beschäftigen, fokussiert sich dieses Kapitel auf Frauen aus der Unterschicht, oft Freigelassene oder Sklavinnen, die im Handwerk und Gewerbe tätig waren. Es beleuchtet die Arbeitssituation dieser Frauen und ihre Rolle in der wirtschaftlichen Struktur des römischen Reiches. Der Kontrast zu den Möglichkeiten der Frauen der Oberschicht wird hier deutlich gemacht, und die viel geringeren Chancen dieser Frauen auf wirtschaftlichen Aufstieg werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Römische Frauen, Prinzipat, Genderforschung, Wirtschaft, Rechtsstellung, Unternehmerinnen, Investorinnen, Darlehensgeschäft, Reederei, Ziegeleien, Baustoffbranche, Handwerk, Gewerbe, Oberschicht, Unterschicht, gesellschaftliche Akzeptanz, Quellenlage, patria potestas, sui juris.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rolle römischer Frauen als Investorinnen und Unternehmerinnen im Prinzipat
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Rolle römischer Frauen als Investorinnen und Unternehmerinnen während des Prinzipats. Sie beleuchtet deren rechtliche Stellung, Möglichkeiten im wirtschaftlichen Leben, die gesellschaftliche Akzeptanz ihres Gelderwerbs und vergleicht die Situation von Frauen der Oberschicht und Unterschicht. Die Arbeit untersucht verschiedene Wirtschaftszweige wie Bankwesen, Reederei, Ziegeleien, Handwerk und Gewerbe.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit bildeten Frauen, die über eigenes Vermögen verfügten und gewerblich tätig waren, die Ausnahme oder war der Gelderwerb von Frauen in der römischen Gesellschaft stärker verbreitet und akzeptiert als bisher angenommen?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Stellung der Frauen in der römischen Gesellschaft, Römische Frauen als Bankiers? (mit Unterkapitel Frauen im Darlehensgeschäft und als Reedereiunternehmerinnen), Ziegeleien und Baustoffbranche, Handwerk und Gewerbe und Fazit.
Wie wird die rechtliche Stellung römischer Frauen dargestellt?
Die Arbeit widerlegt die veraltete Annahme einer Gleichberechtigung und zeigt die komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen auf, die die Möglichkeiten der Frauen beeinflussten. Sie betont den Einfluss der Zugehörigkeit zu einer Familie und des Familienoberhaupts auf die rechtliche Situation der Frau.
Welche Wirtschaftszweige werden im Detail betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Beteiligung von Frauen in verschiedenen Wirtschaftszweigen: Bankwesen (Darlehensgeschäfte, Reederei), Ziegeleien und Baustoffbranche sowie Handwerk und Gewerbe. Dabei wird jeweils der Fokus auf die Möglichkeiten und Einschränkungen für Frauen unterschiedlicher sozialer Schichten gelegt.
Wie wird die gesellschaftliche Akzeptanz des Gelderwerbs durch Frauen behandelt?
Die Arbeit untersucht, wie der Gelderwerb von Frauen gesellschaftlich bewertet wurde und beleuchtet die Unterschiede zwischen der Akzeptanz des Gelderwerbs von Frauen der Oberschicht und Unterschicht. Sie analysiert die Herausforderungen, eindeutige Belege für die Beteiligung von Frauen in bestimmten Branchen zu finden und diskutiert mögliche Gründe für die Verschleierung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten.
Welche methodischen Herausforderungen werden angesprochen?
Die Arbeit thematisiert die methodischen Herausforderungen aufgrund der lückenhaften Quellenlage und die Schwierigkeiten, die Rolle von Frauen in der römischen Gesellschaft umfassend zu rekonstruieren.
Wie wird die Rolle der Frauen in der Oberschicht im Vergleich zur Unterschicht dargestellt?
Die Arbeit vergleicht explizit die Situation von Frauen der Oberschicht (z.B. in Ziegeleien) mit der von Frauen der Unterschicht (z.B. im Handwerk und Gewerbe), um die unterschiedlichen Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Römische Frauen, Prinzipat, Genderforschung, Wirtschaft, Rechtsstellung, Unternehmerinnen, Investorinnen, Darlehensgeschäft, Reederei, Ziegeleien, Baustoffbranche, Handwerk, Gewerbe, Oberschicht, Unterschicht, gesellschaftliche Akzeptanz, Quellenlage, patria potestas, sui juris.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung führt in das Thema ein, erläutert den aktuellen Forschungsstand, betont den Einfluss der Genderforschung und skizziert die methodischen Herausforderungen und die Struktur der Arbeit.
Wie wird der Forschungsstand zur Rolle von Frauen in der römischen Antike berücksichtigt?
Die Einleitung erläutert den aktuellen Forschungsstand und betont die Notwendigkeit, die Rolle von Frauen über traditionelle Rollenvorstellungen hinaus zu untersuchen. Die Arbeit bezieht sich auf die Genderforschung und berücksichtigt den Einfluss dieser Perspektive auf die historische Betrachtung.
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- Anonym (Author), 2018, Römische Frauen als Investoren und Unternehmer zur Zeit des Prinzipats, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1134903