Die folgende Arbeit hat das Traktat Zum ewigen Frieden des Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) zum Thema. Es soll gezeigt werden, innerhalb welcher Bedingungen sich in Kants Friedensschrift ein ewiger Frieden verwirklichen lässt. Während die sechs Präliminarartikel, wie noch dargelegt werden wird, die Negativkonditionen zur Gewährleistung dieses Friedens enthalten, verkörpern die den Kernteil dieser Arbeit einnehmenden drei Definitivartikel Kants die unabdinglichen Forderungen als Grundlagen einer in Frieden lebenden Weltgesellschaft.
Es sollen die dialektischen Voraussetzungen, von denen Kant sich in seiner Schrift hat leiten und sein Traktat bestimmen lassen, dargestellt und reflektierend erläutert werden, wobei hierbei das betreffende Traktat als einzige Quelle des Autors zur Verwendung kommt, um den quantitativen Rahmen dieser Seminararbeit nicht zu überschreiten. Da sich der Begriff des Friedens, gemessen insbesondere an dem des Krieges als seinem Gegenbegriff, auf das holistische Menschendasein auf Erden bezieht, sind auch bestimmte Qualitäten in Form von Werten im menschlichen Handeln, paradigmatisch anhand der Präliminarartikel, zu erwähnen. Im Zuge dieses Unterfangens soll zudem die Frage geklärt werden, ob es sich bei der Friedensschrift hinsichtlich der ihr innewohnenden Schlussfolgerungen und damit einhergehenden Forderungen um ein Werk von ausschließlich utopischem Charakter handelt oder ob sie unter Umständen den Anspruch in sich birgt zur gesellschaftlichen Realität zu werden.
Weiterhin ist auch auf die Garantie bzw. deren Anspruch einzugehen, die ein eventuelles Friedensdasein fortwährend zu unterhalten imstande ist.
Schließlich soll auf die Figur und Beschaffenheit derselben in ihrer Eigenschaft als ideales Staatsoberhaupt eingegangen und die Maximen, die jeder Handlungsart quasi als Fundament vorausgehen, beschrieben werden.
Anhand von Meinungen aus der Kant-Forschung sollen Thesen und Interpretationsmöglichkeiten in einen diesbezüglich weiter gefächerten Kontext gestellt werden.
Die Zitate aus Kants Friedensschrift sind im Folgenden zumeist einer Auflage
der Erstausgabe von 1795 entnommen, die den Geheimartikel noch nicht beinhaltet. So
dieser innerhalb dieser Arbeit Verwendung erfährt, stammen die entsprechenden Belege aus einer weiteren Textausgabe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung zum Ewigen Frieden von Immanuel Kant anhand der Darstellung seiner Präliminarartikel
- Einführung in die Definitivartikel
- Zum ersten Definitivartikel
- Zum zweiten Definitivartikel
- Zum dritten Definitivartikel
- Von der Gewährleistung des ewigen Friedens
- Über die Notwendigkeit des moralischen Politikers auf dem Weg zum ewigen Frieden
- Betrachtungen zum Schluss
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Immanuel Kants Traktat "Zum ewigen Frieden" und untersucht die Bedingungen, unter denen ein ewiger Frieden in Kants Sicht realisierbar ist. Die Arbeit konzentriert sich auf die sechs Präliminarartikel, die negative Bedingungen für den Frieden darstellen, und die drei Definitivartikel, die die grundlegenden Forderungen für eine friedliche Weltgesellschaft formulieren.
- Analyse der dialektischen Voraussetzungen, die Kants Friedensschrift bestimmen
- Untersuchung der Rolle von Werten im menschlichen Handeln im Kontext des Friedens
- Bewertung der Utopie- oder Realitätsnähe von Kants Friedensschrift
- Diskussion der Garantie und des Anspruchs eines dauerhaften Friedens
- Analyse der Figur und Beschaffenheit des idealen Staatsoberhaupts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf Kants "Zum ewigen Frieden". Die Arbeit untersucht die Bedingungen für einen ewigen Frieden, wobei die sechs Präliminarartikel als negative Bedingungen und die drei Definitivartikel als grundlegende Forderungen für eine friedliche Weltgesellschaft betrachtet werden.
Die Einführung in die Präliminarartikel beleuchtet die einzelnen Stationen von Kants Friedensschrift. Der erste Präliminarartikel betont, dass einem Friedensschluss nicht die Absicht eines erneuten Krieges zugrunde liegen darf. Der zweite Präliminarartikel befasst sich mit der Unveräußerlichkeit des Staates als ideelles Gut. Der dritte Präliminarartikel kritisiert die Notwendigkeit stehender Heere, da diese eine Bedrohung für andere Staaten darstellen. Der vierte Präliminarartikel wendet sich gegen Staatsverschuldung, die ein Kriegspotenzial in sich trägt. Der fünfte Präliminarartikel verbietet das Interventionsrecht von Staaten in die Verfassung und Regierung anderer Staaten. Der sechste Präliminarartikel fordert den Verzicht auf Gewalt im Inneren und Äußeren eines Staates.
Die Einführung in die Definitivartikel behandelt die drei grundlegenden Forderungen für eine friedliche Weltgesellschaft. Der erste Definitivartikel fordert die zivile Verfassung aller Staaten als Republik. Der zweite Definitivartikel fordert das Völkerrecht als Grundlage der Beziehungen zwischen Staaten. Der dritte Definitivartikel fordert die weltbürgerliche Verfassung als Grundlage der internationalen Beziehungen.
Der Abschnitt "Von der Gewährleistung des ewigen Friedens" untersucht die Bedingungen, die einen dauerhaften Frieden gewährleisten können. Die Arbeit diskutiert die Rolle des moralischen Politikers und die Notwendigkeit einer moralischen Führung im Streben nach Frieden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Ewigen Frieden, Immanuel Kant, Präliminarartikel, Definitivartikel, Friedensvertrag, Weltgesellschaft, Republik, Völkerrecht, weltbürgerliche Verfassung, moralische Politik, Utopie, Realitätsnähe.
- Arbeit zitieren
- M.A. Markus Malik (Autor:in), 2007, Zum philosophischen Entwurf des Ewigen Friedens von Immanuel Kant, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113500