Am Abend des 30. Oktober im Jahre 1938 hörten amerikanische Rundfunkhörer die
Durchsage eines Generals namens Montgomery Smith in ihrem Radio:
„Der Gouverneur von New Jersey hat mich gebeten, den Ausnahmezustand über die
Gebiete von Mercer und Middlesex bis westlich von Princeton und östlich von
Jamesbury zu verhängen. Es ist niemandem erlaubt, diese Gebiete zu betreten, es
sei denn, er hat eine besondere Erlaubnis, die von den staatlichen oder
Militärbehörden ausgestellt wird. Vier Kompanien der staatlichen Miliz rücken von
Trenton nach Grovers Mill, um bei der Evakurierung der Häuser innerhalb der
Reichweite der militärischen Operationen zu helfen.“ (Cantril 1972, zitiert in
Winterhoff-Spurk, 2001, S.19).
Ein Wissenschaftler erklärte kurz darauf, dass in diesem Gebiet ein großer Meteorit
niedergegangen sei. Rundfunkreporter verschiedener Stationen seien vor Ort und
berichteten von dem Meteoriten, welcher sich als ein Objekt aus Metall herausstellte.
„Meine Damen und Herren, das ist einmalig! … Das ist die fürchterlichste Sache, die
ich jemals erlebt habe. … Es ist das außergewöhnlichste Ereignis. Ich finde keine
Worte.“ (Cantril 1972, zitiert in Winterhoff-Spurk, 2001, S.19).
Kurze Zeit später ist der Reporter tot. Ermordet von außerirdischen Wesen die die
Invasion auf die Erde beginnen. Beim Zielpublikum, den Rundfunkhörern indes
kommt es zur Panik und zu heftigen Reaktionen. Menschen die versuchten
Angehörige zu retten, Menschen die telefonierten um sich zu verabschieden, andere
zu warnen oder einfach nur Information von Polizei oder Medien zu erhalten.
„Lange bevor die Sendung zu Ende war, beteten und weinten viele Menschen in den
Vereinigten Staaten und versuchten, außer sich vor Angst zu fliehen, um den Tod
durch die Marsmenschen zu entkommen.“ (Cantril 1972, zitiert in Winterhoff-Spurk
2001 S.20)
Wenn, wie hier gezeigt, nun das Radio mit seinen relativ begrenzten Ressourcen und
Möglichkeiten (vgl. Winterhoff-Spurk, 2001, S.21) im Stande ist, derartige Resonanz
hervorzurufen, um ein wie vielfaches an Wirkung kann dann ein Medium erreichen,
welches noch mehr Sinne anspricht?
Hätte dieses Hörspiel im Fernsehen in einer äquivalenten Form und bei heutiger
Fernsehnutzung eine ebensolche Reaktion hervorgerufen?
Ist die Fernsehnutzung folgenlos für die Teilnehmer?
Was passiert mit mir, wenn ich Fernsehe?
Welche Wirkung hat das Fernsehen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Grundlagen
- Fernsehen in Deutschland
- Entwicklung des Fernsehens in Deutschland
- Angebot und Nutzung des TV-Angebotes in Deutschland
- Spezifische Merkmale des Fernsehens
- Auswahlverhalten
- Uses-and-Gratification-Ansatz
- Selective-Exposure-Ansatz
- Auswahlverhalten durch Routinen und Nutzungsmuster
- Rezeption von Medienangeboten
- Rezeptionssituation
- Rezeptionsverlauf
- Beziehung zwischen Medieninhalt und Rezipient
- Medienaneignung
- Fernsehwirkung
- Fernsehwirkungsforschung
- Kultivierungsforschung
- Wissenskluftforschung
- Agenda-Setting-Forschung
- Persuasionsforschung
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Fernsehnutzung und deren Wirkung auf den Rezipienten. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte der Fernsehnutzung, vom Auswahlverhalten bis hin zur Rezeption und Aneignung, zu beleuchten und die Auswirkungen auf den Zuschauer zu analysieren. Die Arbeit greift dabei auf verschiedene Theorien und Forschungsansätze der Medienpsychologie zurück.
- Auswahlverhalten und die zugrundeliegenden Motive
- Rezeptionsprozesse und die Interpretation von Fernsehprogrammen
- Die Aneignung von Fernsehangeboten und deren Integration in das eigene Weltbild
- Verschiedene Fernsehwirkungsmodelle und deren Einfluss auf den Zuschauer
- Die Rolle des Fernsehens in der Gesellschaft und seine Bedeutung für die Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Fernsehnutzung und Fernsehwirkung ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet die Geschichte des Fernsehens und die Entwicklung der Fernsehnutzung in Deutschland. Die Einleitung stellt außerdem die verschiedenen Phasen der Fernsehnutzung vor, die von der Auswahl des Programms über die Rezeption bis hin zur Aneignung reichen.
Das Kapitel "Fernsehen in Deutschland" befasst sich mit der Entwicklung des Fernsehens in Deutschland, dem Angebot und der Nutzung des TV-Angebotes sowie den spezifischen Merkmalen des Fernsehens. Es werden die wichtigsten Trends und Entwicklungen im deutschen Fernsehmarkt beleuchtet.
Das Kapitel "Auswahlverhalten" analysiert die verschiedenen Ansätze, die das Auswahlverhalten von Fernsehzuschauern erklären. Es werden die Uses-and-Gratification-Theorie, die Selective-Exposure-Theorie und die Rolle von Routinen und Nutzungsmustern im Auswahlverhalten beleuchtet.
Das Kapitel "Rezeption von Medienangeboten" befasst sich mit den verschiedenen Aspekten der Rezeption von Fernsehprogrammen. Es werden die Rezeptionssituation, der Rezeptionsverlauf, die Beziehung zwischen Medieninhalt und Rezipient sowie die Medienaneignung analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Fernsehnutzung, Fernsehwirkung, Medienpsychologie, Auswahlverhalten, Rezeption, Aneignung, Uses-and-Gratification-Ansatz, Selective-Exposure-Ansatz, Kultivierungsforschung, Wissenskluftforschung, Agenda-Setting-Forschung, Persuasionsforschung.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Achim Groeling (Autor:in), 2005, Fernsehnutzung und Fernsehwirkung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113559