In dieser Arbeit soll thematisiert werden, wie eine sozial-ökologische Destabilisierung
von menschlichen Lebensräumen und Ressourcenknappheit Kriege bzw. bewaffnete
Konflikte verschärfen aber auch auslösen können. Dafür ist es notwendig, sich die Beschaffenheit
ökologischer Gefahren detaillierter anzusehen und Aspekte der Konfliktforschung
und ökologischer Grundlagenforschung enger aufeinander zu beziehen. In
einem ersten Schritt soll aufgezeigt werden, wie die heutige Situation von Umweltzerstörung
und konfliktauslösenden Faktoren sich gestaltet. Dies geschieht auch unter
dem Gesichtspunkt, welche Schlußfolgerungen sich daraus für zukünftige Entwicklungen
ergeben könnten, soweit das heute schon ersichtlich ist. Genauer betrachtet
werden sollen danach die Konfliktsituationen um die Ressourcen Wasser und Erdöl,
weil sich an diesen Bespielen prägnant Potentiale für mögliche zukünftige Ressourcenkriege
zeigen lassen.
Im zweiten Schritt wird problematisiert, welche Konsequenzen das Zusammenwirken
von zerstörerischen Klimaveränderungen, Bevölkerungswachstum, knapperen Ressourcen
und anderen Faktoren hervorrufen könnte und welche Destruktivpotentiale
daraus für kriegerische Handlungsoptionen erwachsen. Hier sind selbstverständlich
nur Grundzüge aufzeigbar, die sich aus einer Zuspitzung der ökologischen Krise im
globalen Maßstab ergeben würden. Eine weiterreichende Vorhersage wird kaum möglich
sein, da die anthropologisch verursachten Zerstörungsprozesse, die eintreten können,
zwar gut beschrieben werden können, aber mit großen Unwägbarkeiten behaftet
sind, was den Zeitpunkt ihres Eintretens und die komplexen Folgewirkungen betrifft.
Es könnte durchaus sein, daß ein bislang nicht beachteter „Nebenfaktor“, zum entscheidenden
Problem bei der globalen Destabilisierung der Biosphäre wird. So manche
nichtlineare Entwicklung kann überhaupt nicht abgeschätzt werden.
Wenn wir von der Gefahr einer ökologischen Weltkrise sprechen, dann ist dabei nach
wie vor die Gefahr eines Atomkrieges mit katastrophalen Folgen immer mitzubedenken.
Die Möglichkeit einer vollständigen selbstverschuldeten Selbstzerstörung der Zivilisation
durch einen Atomkrieg sei in einem kurzen einleitenden Exkurs noch mal
vergegenwärtigt, hat doch diese Gefahr jahrzehntelang die internationale Ordnung
mitgeprägt. Es geht hier darum alle Faktoren, die auf eine Auslöschung der Menschheit hinlaufen können mit im Blick zu haben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einstieg
- Die atomare Selbstzerstörung
- Umweltzerstörung und kriegerische Gewalt in der Gegenwart
- Kriegsursache Wasser
- Der Kampf um die letzten Barrel Öl
- Das Zeitalter der ökologischen Krise
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbindung zwischen sozial-ökologischer Destabilisierung, Ressourcenknappheit und der Verschärfung oder Auslösung von Kriegen und bewaffneten Konflikten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse von Umweltzerstörung und konfliktauslösenden Faktoren, insbesondere in Bezug auf Wasser und Erdöl. Es wird untersucht, wie die heutige Situation sich auf zukünftige Entwicklungen auswirken könnte und welche Destruktivpotentiale sich für kriegerische Handlungsoptionen ergeben.
- Verbindung von sozial-ökologischer Destabilisierung und Kriegen
- Analyse von Umweltzerstörung und konfliktauslösenden Faktoren
- Konfliktsituationen um Ressourcen wie Wasser und Erdöl
- Destruktivpotentiale für kriegerische Handlungsoptionen
- Zukünftige Entwicklungen im Kontext der ökologischen Krise
Zusammenfassung der Kapitel
Einstieg
Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die Verbindung zwischen Umweltzerstörung, Ressourcenknappheit und Kriegen. Es werden die Ziele der Arbeit und der Ansatz zur Analyse dargelegt.
Die atomare Selbstzerstörung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Gefahr eines Atomkrieges und seinen katastrophalen Folgen für die Ökosphäre. Es werden die Zerstörungspotenziale von Atomwaffen und die Gefahr einer vollständigen Selbstzerstörung der Zivilisation durch einen Atomkrieg hervorgehoben.
Umweltzerstörung und kriegerische Gewalt in der Gegenwart
Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen von konventionell geführten Kriegen auf die Umwelt. Es werden Beispiele aus der Geschichte angeführt, die zeigen, wie Umweltzerstörung zu einem wichtigen Faktor in Kriegen geworden ist.
Kriegsursache Wasser
Dieses Kapitel behandelt die Konflikte um die Ressource Wasser. Es werden die Gründe für die Entstehung von Wasserkriegen und die Folgen für die betroffenen Regionen aufgezeigt.
Der Kampf um die letzten Barrel Öl
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Konflikten um Erdöl. Es werden die Bedeutung von Öl als Ressource, die Abhängigkeit von Öl und die Konflikte um die Kontrolle von Ölressourcen beleuchtet.
Das Zeitalter der ökologischen Krise
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der ökologischen Krise auf die Entstehung von Kriegen. Es werden die Faktoren, die die ökologische Krise verschärfen, und die daraus resultierenden Herausforderungen für die internationale Sicherheit betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Umweltzerstörung, Ressourcenknappheit, Konflikte, Krieg, ökologische Krise, Wasser, Erdöl, Atomkrieg, Selbstzerstörung, Zivilisation, Ökosphäre.
- Quote paper
- Marko Ferst (Author), 2002, Das Phänomen Krieg im Zeitalter der ökologischen Krise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11358