Der Gegenstand dieser Arbeit ist die Analyse der relationalen Substantive im Deutschen.
Der Klassifikation, nach der man innerhalb einer Wortart absolute und relative Lexeme unterscheidet, liegt eine Annahme zugrunde, dass zwischen den Wörtern Relationen bestehen, die dadurch entstehen, dass bestimmte Wörter Leerstellen eröffnen. Diese Beobachtung, die ursprünglich nur in Bezug auf Verben gemacht wurde, wurde später auf andere Wortarten, darunter auf Adjektive und relationale Substantive, erweitert. Die Theorie von Relationen ist durch neuere Forschungen im Bereich Relations- und Dependenzgrammatik vervollständigt worden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Kategorie der relationalen Substantive anhand der neuesten Forschungen zu beschreiben. Dabei sind folgende Fragen zu beantworten:
1. Lassen sich alle Substantive eindeutig in relationale und nicht-relationale (absolute) einordnen?
2. Was versteht man unter dem Begriff Relationalität?
3. Wie verhalten sich die Begriffe Relationalität und Valenz zueinander?
4. Welche semantischen Felder unterscheidet man innerhalb der relationalen Substantive?
5. Mit welchen morphosyntaktischen Mitteln werden die semantischen Funktionen von relationalen Substantiven realisiert?
6. Kann man die lexikalisch vorgegebene Relativität oder Absolutheit mit kontextualen Mitteln rückgängig machen?
Im ersten Teil meiner Arbeit werden die theoretischen Grundlagen der Analyse dargelegt. In meinen Betrachtungen gehe ich vom Begriff Relationalität aus, mit Hilfe dessen die relationalen Begriffe definiert werden. Im Folgenden wird beschrieben, in welchem Verhältnis die Begriffe Relationalität und Valenz zueinander stehen.
Im zweiten Teil der Arbeit werden morphosyntaktische Mittel, die semantische Funktionen der relationalen Substantive zum Ausdruck bringen, analysiert und mit Beispielen aus verschiedenen semantischen Feldern illustriert. Die Ergebnisse der Analyse werden in der Zusammenfassung im Überblick vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theoretische Grundlagen der Analyse
- 1.1 Zum Begriff Relationalität
- 1.2 Relationalität und Valenz
- 2. Semantische Felder von Substantiven, die relationale Begriffe bezeichnen
- 3. Possessivität als die häufigste semantische Funktion, die durch die relationalen Substantive realisiert wird
- 4. Morphosyntaktische Mittel, die semantische Funktionen von relationalen Substantiven zum Ausdruck bringen
- 5. Relationalisierung und Derelationalisierung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht relationale Substantive im Deutschen. Das Hauptziel ist die Beschreibung dieser Kategorie anhand aktueller Forschungsergebnisse. Die Arbeit befasst sich mit der Klärung des Begriffs „Relationalität“, dem Verhältnis von Relationalität und Valenz, der semantischen Klassifizierung relationaler Substantive und den morphosyntaktischen Mitteln zur Realisierung ihrer semantischen Funktionen. Die Möglichkeit der Kontextualisierung und Veränderung der lexikalischen Relationalität wird ebenfalls thematisiert.
- Definition und Abgrenzung relationaler Substantive
- Der Begriff der Relationalität und seine Beziehung zur Valenz
- Semantische Felder relationaler Substantive
- Morphosyntaktische Mittel zur Ausdruck der semantischen Funktionen
- Relationalisierung und Derelationalisierung im Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der relationalen Substantive im Deutschen ein und skizziert die Forschungsfrage. Sie stellt die zentrale Problemstellung dar, nämlich die Analyse relationaler Substantive unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse im Bereich der Dependenzgrammatik. Die Einleitung formuliert präzise Forschungsfragen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen, und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
1. Theoretische Grundlagen der Analyse: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Analyse relationaler Substantive dar. Es beginnt mit einer Diskussion des Begriffs „Relationalität“ im Kontext dependenzsyntaktischer Modelle, insbesondere im Bezug auf die Arbeiten von Tesnière und Lehmann. Die unterschiedlichen Definitionen von Relationalität und die damit verbundenen Konzepte von „Leerstellen“ und deren Besetzung werden ausführlich erläutert. Das Kapitel differenziert zwischen rektive und modifikative Leerstellen und betrachtet den Zusammenhang zwischen Relationalität und Valenz, indem es das Konzept der „Argumente“ und „Prädikate“ einführt.
Schlüsselwörter
Relationale Substantive, Dependenzgrammatik, Valenz, Relationalität, Semantik, Morphosyntax, Leerstellen, Prädikate, Argumente, Lexem, Absolute und relative Lexeme, Possessivität, Kontextualisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse relationaler Substantive im Deutschen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert relationale Substantive im Deutschen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung dieser Kategorie mit Hilfe aktueller Forschungsergebnisse, insbesondere im Bereich der Dependenzgrammatik.
Welche Ziele werden verfolgt?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Begriff „Relationalität“ zu klären, das Verhältnis von Relationalität und Valenz zu untersuchen, relationale Substantive semantisch zu klassifizieren und die morphosyntaktischen Mittel zur Realisierung ihrer semantischen Funktionen zu beschreiben. Die Kontextualisierung und Veränderung der lexikalischen Relationalität wird ebenfalls behandelt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Definition und Abgrenzung relationaler Substantive, den Begriff der Relationalität und seine Beziehung zur Valenz, semantische Felder relationaler Substantive, morphosyntaktische Mittel zum Ausdruck der semantischen Funktionen und Relationalisierung/Derelationalisierung im Kontext.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf theoretischen Grundlagen der Dependenzgrammatik, insbesondere den Arbeiten von Tesnière und Lehmann. Es werden Konzepte wie „Relationalität“, „Leerstellen“ (rektiv und modifikativ), „Valenz“, „Argumente“ und „Prädikate“ diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, Kapitel zur semantischen Klassifizierung relationaler Substantive, zur Beschreibung der morphosyntaktischen Mittel und zur Kontextualisierung. Sie schließt mit einer Zusammenfassung.
Welche semantischen Funktionen werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich besonders auf die Possessivität als häufigste semantische Funktion, die durch relationale Substantive realisiert wird.
Welche morphosyntaktischen Mittel werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die morphosyntaktischen Mittel, die die semantischen Funktionen relationaler Substantive zum Ausdruck bringen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Relationale Substantive, Dependenzgrammatik, Valenz, Relationalität, Semantik, Morphosyntax, Leerstellen, Prädikate, Argumente, Lexem, Absolute und relative Lexeme, Possessivität, Kontextualisierung.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein, formuliert die Forschungsfrage und die zentrale Problemstellung, beschreibt die Forschungsfragen und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
Was wird im Kapitel "Theoretische Grundlagen der Analyse" behandelt?
Dieses Kapitel erläutert den Begriff "Relationalität" im Kontext dependenzsyntaktischer Modelle, differenziert zwischen rektive und modifikative Leerstellen und betrachtet den Zusammenhang zwischen Relationalität und Valenz.
- Arbeit zitieren
- MA Anna Fedorova (Autor:in), 2004, Relationale Substantive , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113589