In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, wie das als Missionsbistum gegründete Erzbistum Hamburg-Bremen versuchte, seine Oberhoheit über die Kirche Skandinaviens zu behaupten, und warum diese Bemühungen im 12. Jahrhundert schließlich scheiterten.
Dazu ist es notwendig, zunächst zu den Anfängen der Kirche in diesem Raum zurückzugehen, denn hier liegt bereits der Keim späterer Entwicklungen. In der «Vita Anskarii» Erzbischof Rimberts, Ansgars direktem Nachfolger, wird der Missionsauftrag Ansgars mit der Gründungsgeschichte des Erzbistums Hamburg-Bremens verknüpft und die Legation Ansgars von Rimbert zur Legitimation des Metropolitananspruchs und der Stellung Hamburg-Bremens herangezogen, die immer wieder strittig war.
Schon das Titular des Doppel-(Erz-)bistums war immer wieder umstritten, und erst 1223 gingen Amt und Titel endgültig auf die Bremer Kirche über. Auch in der Forschung werden verschiedene Schreibungen verwendet. Mal ist von den Erzbischöfen von Hamburg, ein andermal von den Erzbischöfen von Bremen, der Hamburger oder der Bremer Kirche die Rede.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fragestellung und Einleitung
- 2. Entstehung des Erzbistums Hamburg-Bremen
- 3. Adam von Bremen und seine Hamburgische Kirchengeschichte (Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum)
- 4. Geografische Verortung des «Nordens» bei Adam von Bremen
- 5. Die Mission und das Erzbistum Hamburg-Bremen unter Ansgars Nachfolgern
- 6. Die Christianisierung in Norwegen und Schweden
- 7. Die Loslösung der skandinavischen Kirchen aus der Metropolitangewalt des Erzbistums Hamburg-Bremen
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bemühungen des Erzbistums Hamburg-Bremen, seine Oberhoheit über die skandinavischen Kirchen zu behaupten, und die Gründe für das Scheitern dieser Bemühungen im 12. Jahrhundert. Die Arbeit beleuchtet die Anfänge der Kirche in Skandinavien und die Rolle von Ansgar und seinen Nachfolgern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Erzbistums und den Herausforderungen seiner geographischen Ausdehnung und politischen Stellung.
- Die Gründung und Entwicklung des Erzbistums Hamburg-Bremen
- Die Rolle von Adam von Bremen und seiner Kirchengeschichte
- Die Missionstätigkeit in Skandinavien
- Die Herausforderungen der kirchlichen Oberhoheit
- Die Loslösung der skandinavischen Kirchen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Fragestellung und Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für das Scheitern der Versuche des Erzbistums Hamburg-Bremen, seine Oberhoheit über die skandinavischen Kirchen zu erhalten, dar. Sie verweist auf die Bedeutung der Anfänge der Kirche in Skandinavien und die Rolle der "Vita Anskarii" als wichtige Quelle. Die Arbeit thematisiert auch die unterschiedlichen Schreibweisen und Interpretationen des Titels "Hamburg-Bremen" und kündigt die methodische Vorgehensweise an, die sich auf die Analyse der Hamburgischen Kirchengeschichte Adams von Bremen und die Erörterung der Ereignisse, die zur Gründung des Erzbistums Lund führten, konzentriert.
2. Entstehung des Erzbistums Hamburg-Bremen: Dieses Kapitel befasst sich kontrovers mit der Gründung des Erzbistums Hamburg-Bremen. Es präsentiert unterschiedliche Auffassungen in der Forschung bezüglich des genauen Gründungszeitpunktes und der anfänglichen Struktur des Erzbistums. Es werden verschiedene Quellen und Interpretationen von Urkunden diskutiert, darunter die Rolle von Ansgar, Papsturkunden und die Meinungen von Historikern wie Hägermann und Seegrün. Der Kapitelstreit zwischen Hamburg und Bremen im Mittelalter, der um die Wahl des Erzbischofs und den Sitz des Erzbistums kreiste, wird als wichtiger Aspekt der Entwicklung des Erzbistums hervorgehoben und mit Details zu Urkunden und deren Interpretationen untermauert. Die Rolle des Königs Ludwig des Deutschen bei der Unterstützung Ansgars und anderer Missionare wird ebenfalls erörtert, zusammen mit den damit verbundenen politischen und kirchlichen Konflikten.
Schlüsselwörter
Erzbistum Hamburg-Bremen, Ansgar, Skandinavische Kirchen, Mission, Metropolitangewalt, Adam von Bremen, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, Christianisierung, Kapitelstreit, Hamburg, Bremen, Lund.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Untersuchung der Bemühungen des Erzbistums Hamburg-Bremen, seine Oberhoheit über die skandinavischen Kirchen zu behaupten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bemühungen des Erzbistums Hamburg-Bremen, seine Oberhoheit über die skandinavischen Kirchen zu behaupten, und die Gründe für das Scheitern dieser Bemühungen im 12. Jahrhundert. Sie beleuchtet die Anfänge der Kirche in Skandinavien und die Rolle von Ansgar und seinen Nachfolgern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Erzbistums und den Herausforderungen seiner geographischen Ausdehnung und politischen Stellung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gründung und Entwicklung des Erzbistums Hamburg-Bremen, die Rolle von Adam von Bremen und seiner Kirchengeschichte ("Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum"), die Missionstätigkeit in Skandinavien, die Herausforderungen der kirchlichen Oberhoheit und die Loslösung der skandinavischen Kirchen von der Metropolitangewalt Hamburgs-Bremens.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: 1. Fragestellung und Einleitung; 2. Entstehung des Erzbistums Hamburg-Bremen; 3. Adam von Bremen und seine Hamburgische Kirchengeschichte; 4. Geografische Verortung des „Nordens“ bei Adam von Bremen; 5. Die Mission und das Erzbistum Hamburg-Bremen unter Ansgars Nachfolgern; 6. Die Christianisierung in Norwegen und Schweden; 7. Die Loslösung der skandinavischen Kirchen aus der Metropolitangewalt des Erzbistums Hamburg-Bremen; 8. Fazit.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich unter anderem auf die "Vita Anskarii", die "Hamburgische Kirchengeschichte" Adams von Bremen ("Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum"), Papsturkunden und verschiedene historische Interpretationen und Urkunden, um die Entwicklung des Erzbistums und den Kapitelstreit zwischen Hamburg und Bremen zu beleuchten.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Warum scheiterten die Versuche des Erzbistums Hamburg-Bremen, seine Oberhoheit über die skandinavischen Kirchen zu erhalten?
Welche Rolle spielt Adam von Bremen in dieser Arbeit?
Adam von Bremen und seine "Hamburgische Kirchengeschichte" spielen eine zentrale Rolle, da sie eine wichtige Quelle für die Geschichte des Erzbistums und der Mission in Skandinavien darstellen. Die Arbeit analysiert Adams Darstellung und ihre Bedeutung für das Verständnis der Ereignisse.
Welche Bedeutung hat die geographische Ausdehnung des Erzbistums?
Die geographische Ausdehnung des Erzbistums Hamburg-Bremen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Ausübung der kirchlichen Oberhoheit sind ein wichtiger Aspekt der Arbeit. Die Arbeit analysiert die Schwierigkeiten, die sich aus der weiten Entfernung und den politischen Verhältnissen in Skandinavien ergaben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erzbistum Hamburg-Bremen, Ansgar, Skandinavische Kirchen, Mission, Metropolitangewalt, Adam von Bremen, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, Christianisierung, Kapitelstreit, Hamburg, Bremen, Lund.
Wie wird die Entstehung des Erzbistums Hamburg-Bremen dargestellt?
Die Entstehung des Erzbistums wird kontrovers dargestellt, indem unterschiedliche Auffassungen in der Forschung bezüglich des Gründungszeitpunktes und der anfänglichen Struktur diskutiert werden. Die Rolle von Ansgar, Papsturkunden und die Meinungen verschiedener Historiker werden berücksichtigt.
Wie wird die Loslösung der skandinavischen Kirchen behandelt?
Die Loslösung der skandinavischen Kirchen von der Metropolitangewalt des Erzbistums Hamburg-Bremen wird als ein zentrales Thema behandelt und analysiert, um die Gründe für das Scheitern der Bemühungen Hamburgs-Bremens zu erklären. Die Gründung des Erzbistums Lund spielt dabei eine entscheidende Rolle.
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- Joachim Struck (Author), 2019, Das Erzbistum Hamburg-Bremen. Die Emanzipation der skandinavischen Kirchen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1137301