Bei der Wahl zur Nationalversammlung vom 19. Januar 1919 bekam die Deutsche Demokratische Partei (DDP) 5,64 Millionen Wählerstimmen (= 18,5%) und 75 Sitze. Bei den Wahlen zum 7. Reichstag am 06. November 1932 erreichte die Deutsche Staatspartei (DStP), die 1930 aus der DDP hervorgegangen war, lediglich 336.000 Wählerstimmen (0,9%) und 2 Reichstagsmandate.
In der hier vorliegenden Hausarbeit will ich mich mit der Frage beschäftigen, wie es dazu kommen konnte, daß die DDP von einer einst drittstärksten politischen Kraft mit so ”berühmten” und bekannten Leuten wie dem ”Vater” der Weimarer Reichsverfassung Hugo Preuß, dem Fabrikanten Walter Rathenau und dem Theologen Friedrich Naumann zu einer kleinen und unbedeutenden ”Splitterpartei” wurde. Dazu möchte ich zunächst einen historischen Abriss über die Geschichte der DDP und ihrer Nachfolgerin der Deutschen Staatspartei (DStP) in der Weimarer Republik geben. Darüber hinaus will ich auch auf die Frage eingehen, ob man aufgrund dieser Tatsache tatsächlich von einer ”Erosion der politischen Mitte”
in der Weimarer Republik sprechen kann, oder ob es sich hierbei nur um einen Einzelfall mit speziellen, nicht übertragbaren Gründen und Problemen handelt. Sind also die Wähler während der Weimarer Republik tatsächlich in Heerscharen von der politischen Mitte zu den extremen Rändern ”übergelaufen”? Wenn ja, was waren die Gründe?
Inhalt
1. Abkürzungen und Begriffserklärungen
2. Thematik
3. Die DDP
3.1. Die Geschichte der DDP 1918 - 1930
3.2. Die Gründung der DStP und ihre Ziele
3.3. Ursachen und Gründe des Niedergangs der DDP
4. Die politische Mitte - Kennzeichen und Veränderungen
5. Resümee
6. Literatur
Anhang: Grafiken und Tabellen
1. Abkürzungen und Begriffserklärungen
Große Koalition: Bezeichnung für eine Regierungskoalition aus SPD, DDP, Zentrum und DVP
Hansabund: Liberale, 1909 als Interessenvertretung von Handel, Gewerbe und Industrie gegründete wirtschaftspolitische Vereinigung die sich gegen eine starke Bevorzugung der Landwirtschaft sowie Sozialismus und Planwirtschaft wandte.
Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine: 1869 von den Politikern und Buchhändlern Max Hirsch und Franz Duncker gegründete, den Linksliberalen nahestehende Selbsthilfeorganisation der Arbeitnehmer, die die klassenkämpferische Gewerkschaftsauffassung ablehnte.
Honoratiorenpartei: Politische Partei, in der Honoratioren, d.h. Politiker aus Besitz- und Bildungsbürgertum, alle führenden Ämter und zahlreiche Mandate innehatten. Zwischen den lokalen Komitees, welche lediglich zu Wahlkampfzwecken aktiviert wurden, und den Abgeordneten bestand nur eine lose Verbindung, so daß es innerparteiliche Demokratie nicht gab.
Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: 1924 von SPD, DDP und Zentrum gegründeter politischer Kampfverband zur Verteidigung der Weimarer Republik
Stinnes-Legyen-Abkommen: Am 15.11.1918 getroffene Vereinbarung zwischen dem Großindustriellen Hugo Stinnes und dem Gewerkschaftsführer Karl Legyen, die unter anderem den 8-Stunden-Tag und die Annerkennung der Gewerkschaften als Tarifpartner besiegelt
Unitarische Reichsreform: Nach den Vorstellungen der DDP sollte Preußen zerschlagen werden und eine ”Neugliederung des Reiches als dezentralisierter Einheitsstaat, in dem alle staatlichen Hoheitsaufgaben von der Reichsspitze ausgeübt werden, während die Länder auf die Stufe von Selbstverwaltungsorganen zurücksinken”,[1] erfolgen. SPD und Zentrum besaßen zum Teil verschiedene Auffassungen hierzu.
Weimarer Koalition: Bezeichnung für eine Regierungskoalition aus SPD, Zentrum und DDP
2. Thematik
Bei der Wahl zur Nationalversammlung vom 19. Januar 1919 bekam die Deutsche Demokratische Partei (DDP) 5,64 Millionen Wählerstimmen (= 18,5%) und 75 Sitze. Bei den Wahlen zum 7. Reichstag am 06. November 1932 erreichte die Deutsche Staatspartei (DStP), die 1930 aus der DDP hervorgegangen war, lediglich 336.000 Wählerstimmen (0,9%) und 2 Reichstagsmandate.
In der hier vorliegenden Hausarbeit will ich mich mit der Frage beschäftigen, wie es dazu kommen konnte, daß die DDP von einer einst drittstärksten politischen Kraft mit so ”berühmten” und bekannten Leuten wie dem ”Vater” der Weimarer Reichsverfassung Hugo Preuß, dem Fabrikanten Walter Rathenau und dem Theologen Friedrich Naumann zu einer kleinen und unbedeutenden ”Splitterpartei” wurde. Dazu möchte ich zunächst einen historischen Abriss über die Geschichte der DDP und ihrer Nachfolgerin der Deutschen Staatspartei (DStP) in der Weimarer Republik geben. Darüber hinaus will ich auch auf die Frage eingehen, ob man aufgrund dieser Tatsache tatsächlich von einer ”Erosion der politischen Mitte” in der Weimarer Republik sprechen kann, oder ob es sich hierbei nur um einen Einzelfall mit speziellen, nicht übertragbaren Gründen und Problemen handelt. Sind also die Wähler während der Weimarer Republik tatsächlich in Heerscharen von der politischen Mitte zu den extremen Rändern ”übergelaufen”? Wenn ja, was waren die Gründe?
3. Die DDP
3.1. Die Geschichte der DDP 1918 - 1930
Die Deutsche Demokratische Partei (DDP), gegründet am 20. November 1918, war aus der bisherigen Fortschrittlichen Volkspartei und Teilen der Nationalliberalen Partei hervorgegangen.[2] Ihr erster Vorsitzender, Friedrich Naumann, hatte mit seinen Ideen eines sozialen Liberalismus entscheidenden Einfluss auf das Parteiprogramm gehabt. Die DDP, die als linksliberal bezeichnet werden konnte, bekannte sich darin unter anderem zu Republik und Parlamentarismus, Rechtsstaat und Selbstverwaltung, Einheitsschule und Privatwirtschaft mit sozialpolitischen Verbindlichkeiten. Darüber hinaus forderte sie eine zentralistische Reichsreform. In der Frage der Außenpolitik bestand das Hauptziel darin, wie eigentlich bei nahezu allen Parteien der Weimarer Republik, eine Revision des Versailler Vertrages zu erreichen. Auch der Pazifismus, zum Teil in radikalster Form, hatte in der Partei eine durchaus beachtete Position. Dieser Parteiflügel wurde unter anderem von bzw. durch Ludwig Quidde vertreten.
Nachdem sie bei den Wahlen zur Nationalversammlung vom 19. Januar 1919 mit 18,5% der Wählerstimmen klar drittstärkste politische Kraft geworden war, ging sie mit dem Zentrum (Z) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) eine Koalition, die sogenannte Weimarer Koalition, ein. Diese drei Parteien verfügten über gut Dreiviertel aller Mandate. Vertreten war die DDP hierin unter anderem durch den Innenminister Preuß und den Vizekanzler Schiffer. Hugo Preuß arbeitete einen ersten Entwurf zur Weimarer Reichsverfassung aus, der allerdings mehrfach im Laufe der Verfassungsberatungen überarbeitet wurde. Daher gilt Preuß als der ”Vater” der Weimarer Reichsverfassung.
Die DDP beteiligte sich maßgeblich am Aufbau der Weimarer Republik. Durch die Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung am 11.08.1919 durch die Nationalversammlung und weitere Gesetze die zu Beginn der Weimarer Republik erlassen wurden, waren zahlreiche Forderungen der DDP bezüglich der Wirtschafts- und Sozialordnung, aber auch der Verfassungsordnung erfüllt, wenn auch eine unitaristische Reichsreform nicht stattgefunden hatte. Die DDP hatte ein Großteil dessen, wofür ihre Vorgängerorganisationen, wie z.B. die Fortschrittliche Volkspartei im Kaiserreich gekämpft und was sie in ihrem ersten Programm gefordert hatte, erreicht.[3]
Bei der Wahl zum 1. Reichstag am 06.06.1920 mußte die DDP ihre erste große Wahlniederlage hinnehmen: mit lediglich 2,33 Millionen Wählerstimmen (-3,31 Millionen) und nur 39 Mandaten (-36) hatte sie über die Hälfte der Wähler von 1919 verloren. Binnen etwas mehr als eines Jahres hatte sich die politische Landschaft völlig verändert: die drei Parteien der Weimarer Koalition besaßen nicht einmal mehr eine absolute Mehrheit im Parlament. Die großen Gewinner dieser Wahl waren die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) auf der Linken und die Deutsche Volkspartei (DVP) sowie die Deutschnationale Volkspartei (DVNP) auf der Rechten.[4]
In der rechtsgerichteten DVP[5] hatten sich unter dem Vorsitz von Gustav Stresemann Teile der ehemaligen Nationalliberalen, welche ein zusammengehen mit der DDP ablehnten, zusammengefunden. Eine einflußreiche Gruppe bildeten die Großindustriellen wie z.B. Hugo Stinnes. In ihrer Anfangszeit lehnte DVP die Weimarer Reichsverfassung zunächst eindeutig ab, stellte sich jedoch durch Stresemanns Einfluß zunehmend auf den Boden der demokratischen Republik und Beteiligte sich an Koalitionen. Stresemann selbst war 1923 für einige Monate Reichskanzler und von 1923 bis zu seinem Tod 1929 Außenminister.[6]
Die DDP und ihre Fraktion in der Nationalversammlung lehnte den Versailler Vertrag mehrheitlich ab und stimmte am 22. Juni 1919 auch gegen diesen. Nach der erfolgten Annahme durch eine knappe parlamentarische Mehrheit zog sie für einige Monate ihrer Mitglieder aus der Regierung zurück. Wenig später wäre beinahe durch ihre Haltung in der Schulfrage die Weimarer Verfassung gescheitert.[7]
Bereits im Oktober 1919 war die DDP in die Regierungsverantwortung zurückgekehrt. Vertreten war sie dabei unter anderem durch den Innenminister Erich Koch(-Weser) (bis 1921). Im März 1920 wurde Otto Geßler zum Reichswehrminister (bis 1928) ernannt, einer der am längsten amtierenden Minister der Weimarer Republik. Bis 1930 war die DDP an nahezu allen Kabinetten beteiligt und trug damit fast ununterbrochen Regierungsverantwortung.
Am 24 Juni 1922 wurde Walter Rathenau, erst seit Januar dieses Jahres Außenminister, von rechtsradikalen Freicorps erschossen.[8] Die DDP wie auch die Weimarer Republik hatte damit neben ihrem bereits 1919 verstorbenen Gründungsvorsitzenden Friedrich Naumann einen ihrer führenden Repräsentanten verloren.[9]
Die Reichstagswahl vom 1924 bestätigte den Abwärtstrend der DDP. Sie erzielte nur noch 1,66 Millionen Wählerstimmen und 28 Mandate (11 weniger als 1920). Dieser Trend, auch wenn sie bei der Reichstagswahl im Dezember 1924 leichte Gewinne verbuchen sollte, setzte sich in den folgenden Jahren weiter fort. Daher wurden immer wieder Versuche zur Einigung des Liberalismus in Deutschland, nicht nur seitens der DDP, unternommen.
Ein Versuch hierzu war die Liberale Vereinigung (LVg)[10], die 1925 von führenden Politikern der DDP und der DVP gebildet wurde. Die Hauptschwierigkeit war jedoch neben verschiedenen unterschiedlichen programmatischen Zielsetzungen der beiden Parteien die Haltung zur SPD. Während die DVP eine Zusammenarbeit ablehnte, war die DDP in Preußen und anderen Ländern des Reiches in Koalitionsregierungen mit der SPD vertreten. Auch arbeitete sie aktiv im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, einer gemeinsamen Organisation der Weimarer Koalitionsparteien SPD, Zentrum und DDP zur Verteidigung der bestehenden Republik, mit. In letzterem war sie durch den Parteivorsitzenden Anton Erkelenz (1922-29), Erich Koch-Weser, Hugo Preuß und andere vertreten.
Außenpolitisch unterstützte die DDP den Kurs Stresemanns und trat für eine Verständigungs- und Versöhnungspolitik sowie die Totalrevision des Versailler Vertrages ein. Dennoch war der weitere Kurs der Partei nicht unumstritten. So forderten z.B. Willy Hellpach und Otto Nuschke einen Ausbau der Freundschaft zur noch jungen Sowjetunion, während andere eher antisowjetische Ziele hegten.
Die Auseinandersetzungen innerhalb der Partei bzw. zwischen der Partei, ihrer Reichstagsfraktion und den Regierungsmitgliedern traten immer wieder offen hervor. Anlaß hierzu boten die gesamtgesellschaftlich kontrovers diskutierten Themen wie die Fürstenenteignung und der Bau des Panzerkreuzers A ebenso wie ein ”Gesetz gegen Schundliteratur”, daß Ende 1926 von Reichsinnenminister Külz (DDP) in den Reichstag eingebracht wurde.
Bei ersterem Thema beteiligte sich die DDP auf Reichsebene zunächst an der Ausarbeitung eines Kompromißentwurfes, der die Einrichtung eines Reichssondergerichtes sowie Enteignungen gegen Entschädigungen vorsah und darauf abzielte, das Volksbegehren zu verhindern - eine Begründung war die damit verbundene mögliche Gefährdung des Privateigentums. Die Parteilinke forderte hingegen eine Beteiligung an dem Volksentscheid, unter anderem, weil sie die Fürstenenteignung als eine allgemein-demokratische Forderung ansah. Ein entsprechender Antrag wurde von der Parteiführung mehrheitlich abgelehnt. Erst nach dem alle Verhandlungsbemühungen mit den anderen bürgerlichen und rechten Parteien über einen Kompromiß gescheitert waren, entschloß sich die DDP-Führung ihren Mitgliedern die Abstimmung freizustellen und verabschiedete eine Neutralitätserklärung.[11] Diese, auf Druck des linken Flügels gefällte Entscheidung, wurde von den ”Rechten” der Partei scharf kritisiert, der spätere Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht trat aus der DDP aus. Zuvor hatten bereits mehrere Landesverbände der DDP und auch Teile der Jungdemokraten bzw. des Reichsbundes Deutscher Demokratischer Jugend, welche als ”Parteijugend” angesehen werden konnten, die Beteiligung an der Aktion zum Volksbegehren beschlossen und sich damit gegen die Linie des Parteivorstandes gestellt.
Ein weiteres Streitthema war das sogenannte Gesetz gegen Schundliteratur. Der darin geforderte Index verbotener Bücher entzürnte insbesondere die intellektuellen Kreise der Partei. Selbst die der DDP nahestehende Presse stellte sich gegen den verantwortlichen DDP-Minister. Einzig Theodor Heuss, der als Sprecher des rechten Flügels auftrat, verteidigte das Gesetz.[12]
Auch zwischen der ”Mutterpartei” und den parteinahen Jugendverbänden gab es oftmals heftigen Disput über einzelne Entscheidungen.[13]
Das Hauptthema zur Reichstagswahl 1928 war der umstrittene Bau des Panzerkreuzers A. Im Wahlkampf trat die DDP mit pazifistischen Parolen an und lehnte den Bau ab. Später, als Mitglied in der Großen Koalition unter dem Reichskanzler Hermann Müller (SPD), stimmte man jedoch dem Bau zu. Auch in dieser Frage ging ein tiefer Riss durch die DDP und ihre ”Parteijugend”. Das Ergebnis der Zustimmung der Reichstagsfraktion zum Bau war der Austritt einer Reihe von Pazifisten aus der DDP. Der Pazifismus, der zunächst starken Rückhalt in der Partei hatte wurde im Laufe der Jahre immer stärker zurückgedrängt.
Das Reichstagswahlergebnis selbst bedeutete für die DDP einen weiteren Macht- und Einflußverlust. Trotz zuvor eineinhalb Jahre in der Opposition, sank die Zahl der Wählerstimmen auf 1,51 Millionen und die Zahl der errungenen Mandate um 7 auf 25. Viele Wähler wanderten entweder zur SPD oder zur mittelständischen Wirtschaftspartei (WP).[14] ”Kleinere”, eigentlich unpolitische Standes- und Interessenparteien mit leicht greifbaren Programmen wie die WP (28 Sitze), das Deutsche Landvolk (DLV, 10 Sitze) u.a. profitierten von enttäuschten bürgerlichen Wählerschichten. Aufgrund der Wahlniederlage wurde auch jetzt wieder über eine neue Form einer Liberalen Partei bzw. die Vereinigung mit der DVP diskutiert. Das in letzterem die einzige Rettung für die DDP liege, wie mache behaupteten, wurde vom linken Flügel heftig bestritten. Die DVP hatte ebenfalls mit einem sinkenden Wähleranteil zu kämpfen.
Mehrfach versuchte die DDP ihren Wählerkreis zu erhöhen, meist jedoch ohne Erfolg. So veranstaltete sie zu diesem Zweck einen Reichsbauerntag Braunschweig. Die dort gefaßten Beschlüsse standen allerdings in klaren Widerspruch zur praktizierten Agrarpolitik des Reichernährungsministers Hermann Dietrich (DDP). Auch wandelte sich die DDP zunehmend von einer sozialliberalen zu einer wirtschaftsfreundlicheren Partei, ebenfalls ohne den nötigen Erfolg. Der Ruf nach einem Umbau des Staates wurde in der DDP zusehends lauter. Erich Koch-Weser 1928-1929 Reichsjustizminister und 1929/30 Parteivorsitzender trat für eine umfassende Gesetzesreform ein. Er hatte bereits 1920 die unitarische Reichsreform gefordert.
Den Sturz der Regierung Müller im Frühsommer 1930 und die ”Installierung” des 1. Präsidialkabinett Heinrich Brüning (Z) nahm die DDP-Führung ohne großen Widerstand hin, obwohl sie eigentlich die Verteidigung der von ihr maßgeblich mitgeprägten Republik zu ihrer Hauptaufgabe gemacht hatte. Die Parteiführung entschloß sich sogar zur Mitarbeit in der Regierung Brüning, gegen den Widerstand vieler DDP-Mitglieder. Erich Koch-Weser begründete den Schritt mit der ”Verhinderung einer Staatskrise und der Sicherung des Vertrauens des Auslandes und der Stabilität der deutschen Wirtschaft”.[15] Auch die zentrale Frage der Beziehungen zur SPD spielte ein Rolle bei der Entscheidung. Hermann Dietrich übernahm von 1930-1932 den Posten des Vizekanzlers und das Wirtschafts- und Finanzministerium.[16]
[...]
[1] Schulze, Hagen: Weimar. Deutschland 1917-1933, Berlin 1994, Seite 78
[2] Hierzu siehe u.a. Fricke, Dieter/u.a. (Hrsg.): Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945), Bd. 1, Köln/Leipzig 1983, Seite 576 ff.; Langewische, Dieter: Liberalismus in Deutschland, Frankfurt a. M. 1988, Seite 251-255; Tormin, Walter: Geschichte der deutschen Parteien seit 1848, 2. Aufl., Stuttgart u.a. 1967, Seite 142 ff. und Linksliberalismus in der Weimarer Republik. Die Führungsgremien der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Staatspartei 1918 - 1933. Eingl. von. Albertin, Lothar, bearb. von Wegner, Konstantin in Verbindung mit Albertin, Lothar, Düsseldorf 1980 (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 3.Reihe, Band 5)
[3] Zum Parteiprogramm der DDP siehe u.a. Fricke, Dieter/u.a. (Hrsg.) (wie Anm. 2), Seite 582 f.; Langewische, Dieter (wie Anm. 2), Seite 269; Tormin, Walter (wie Anm. 2), Seite 144 und Linksliberalismus in der Weimarer Republik. Die Führungsgremien der Deutschen Demokratischen Partei ... (siehe Anm. 2)
[4] Zu den Wahlergebnissen in der Weimarer Republik siehe Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich: Bd. 27 (1928), Seite 579 und Bd. 33 (1934), Seite 302
[5] Zur DVP siehe u.a. Bracher, Karl-Dietrich: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. VI, Stuttgart u.a. 1981, Seite 177- 185; Fricke, Dieter/u.a. (Hrsg.) (wie Anm. 2), Seite 413- 433; Langewische, Dieter (wie Anm. 2); Tormin, Walter (wie Anm. 2), Seite 144;
[6] Zur Person Gustav Stresemann siehe u.a. Berg, Manfred: Gustav Stresemann. Eine Politische Karriere zwischen Reich und Republik, Göttingen 1982; Kosch, Wilhelm: Bibliographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik, Bd.2, Bern 1963; Langewische, Dieter (wie Anm. 2), und Michalka, Wolfgang/Lee, Marshall M. (Hrsg.): Gustav Stresemann, Darmstadt 1982
[7] Zur Weimarer Verfassung allgemein siehe u.a. Apelt, Willibald: Geschichte der Weimarer Verfassung, München 1946 und Boldt, Hans: Die Weimarer Reichsverfasssung, in: Bracher, Karl-Dietrich/u.a. (Hrsg.): Die Weimarer Republik 1918-1933. Politik Wirtschaft Gesellschaft, Bonn 1987. Zur Haltung der DDP in der Verfassungsdiskussion siehe Portner, Ernst: Die Verfassungspolitik der Liberalen - 1919 - , Bonn 1973. Speziell zur Schulfrage siehe auch Richter, Ludwig: Kirche und Schule in den Beratungen der Weimarer Nationalversammlung, Düsseldorf 1996
[8] Zur Person Walter Rathenau siehe u.a. Kosch, Wilhelm (wie Anm. 6). Zum Rathenau-Mord siehe auch Sabrow, Martin: Die verdrängte Verschwörung. Der Rathenau-Mord und die deutsche Gegenrevolution, Frankfurt a. M. 1999 und Tormin, Walter (wie Anm. 2), Seite 145
[9] Zur Person Friedrich Naumann siehe u.a. Kosch, Wilhelm (wie Anm. 6), Seite 905 und Langewische, Dieter (wie Anm. 2), Seite 242
[10] Zur LVg siehe Fricke, Dieter/u.a. (Hrsg.): Bd. 3, Seite 356- 359 und Schneider, Werner: Die Deutsche Demokratische Partei, Seite 249- 253
[11] Hierzu siehe Jung, Ottmar: Direkte Demokratie in der Weimarer Republik. Die Fälle ”Aufwertung”, ”Fürstenenteignung”, ”Panzerkreuzerverbot” und ”Youngplan”, Frankfurt a. M. 1989
[12] Zur Regierungspolitik der DDP siehe u.a. Bracher, Karl-Dietrich (wie Anm. 5), Seite 215 ff. und Schneider, Werner (wie Anm. 10)
[13] Hierzu siehe Krabbe, Wolfgang: Die gescheiterte Zukunft der Ersten Republik. Jugendorganisationen bürgerlicher Parteien im Weimarer Staat (1918-1933), Opladen 1995
[14] Zur Wirtschaftspartei siehe Bracher, Karl-Dietrich (wie Anm. 5), Seite 187 ff. und Fricke, Dieter/u.a. (Hrsg.) (wie Anm. 10), Seite 723- 737
[15] Fricke, Dieter/u.a. (Hrsg.) (wie Anm. 2), Seite 605
[16] Zur Person Hermann Dietrich siehe u.a. Kosch, Wilhelm: Bd.1, Bern 1963, Seite 243
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