„Indem der Sachunterricht sich auf die Fragestellungen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler einlässt, öffnet er sich für außerschulische Lernorte und holt außerschulische Kompetenzen in die Schule“1. Dieser Grundsatz steht in den Richtlinien des Landes NRW für das Schulfach Sachunterricht in der Grundschule.Mit den primären Zielen, das Kind für das Leben ‚da draußen’ zu befähigen, ihm fundamentale Werte nahe zu bringen sowie einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und -bildung zu leisten, kann sich dieser Unterricht der Welt außerhalb der schulischen Lokalitäten nicht verschließen. Die Schule samt der damit verbundenen Personen ist lediglich ein Lebens- und Erfahrungsraum, mit dem das Kind konfrontiert wird. Hinzu kommen tagtäglich weitere Sinneseindrücke, die es in den vielfältigsten Räumen, an diversen Orten und mit vielerlei Menschen macht. Das Kind im Speziellen, aber auch der Mensch an sich, denkt und fühlt ganzheitlich, so dass es geradezu unmöglich ist, die außerschulischen Erfahrungen und Eindrücke von denen zu trennen, die es innerhalb dieser Institution sammelt und erfährt. Dazu ist es grundlegend, dieser Aspekt wird in den Richtlinien explizit verlangt, dass die Schule mit zahlreichen Institutionen, Verbänden oder Vereinen kooperiert2, um dem Wesen des Kindes, das der Welt mit allen Sinnen begegnet, gerecht zu werden. Ausgegangen werden soll dabei von der realen Lebenswirklichkeit und von den individuellen Interessen jeder Schülerin und jedes Schülers. Dem praktischen und handelndem Tun, und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit einer Thematik, kommt dabei ein spezieller Status zu. Der Weg hin zum Abstraktum wird vereinfacht und kindorientiert gestaltet, indem der Sachverhalt sinnhaft, original sowie an- und abwechslungsreich dargestellt wird. Dies wird besonders dann erreicht, wenn der Unterricht in die Hände der Schülerinnen und Schüler selbst gelegt wird, sie diesen gestalten und durch ihre Eigenheit befruchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Außerschulisches Lernen im Spektrum des Sachunterrichts
- 1. Außerschulisches Lernen als Integral des Grundschul-Sachunterrichts
- 1.1 Das Leitziel: Erschließung der Umwelt
- 1.2 Ziele und Aufgaben des Sachunterrichts
- 1.3 Die,Sachen des Sachunterrichts'
- 2. „Ein Besuch in der Stadtbibliothek“: Informationen zum Projekt
- 2.1,,Ein Besuch in der Stadtbibliothek“ als Integral außerschulischen Lernens
- 2.2 Wissenswertes über die Euskirchener Stadtbibliothek
- 2.3 Die Projektklasse im Spektrum des Zieles einer optimalen Förderung von Lesemotivation
- 2.4 Soziokulturelle und faktische Informationen zur Projektklasse
- 3. Die Stadtbibliothek als Außerschulischer Lernort
- 3.1 Das Projekt im Vorstadium
- 3.1.1 Was ist eine Bibliothek aus Kindersicht?
- 3.2 Der Besuch der Stadtbibliothek: Eine Führung für Kinder
- 3.3 Die unterrichtliche Nachbereitung
- 3.3.1 Pro und Contra des Besuches aus Kindersicht
- 3.3.2 Zukunftsperspektive: Was bewirkte der Besuch?
- 3.1 Das Projekt im Vorstadium
- Abschlussreflexion: Die Stadtbibliothek als Integral der authentischen Weltaneignung
- Literaturverzeichnis
- Anhang A
- Anhang B
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung außerschulischen Lernens im Sachunterricht der Grundschule. Sie analysiert den Besuch einer Stadtbibliothek als Beispiel für eine gelungene Integration außerschulischer Lernorte in den Unterricht. Die Arbeit untersucht die didaktischen Ziele und die praktische Umsetzung des Projekts, wobei der Fokus auf der Förderung der Lesemotivation und der Erschließung der Umwelt liegt.
- Die Bedeutung außerschulischen Lernens im Sachunterricht
- Die Stadtbibliothek als außerschulischer Lernort
- Die Förderung der Lesemotivation
- Die Erschließung der Umwelt
- Die didaktische Umsetzung eines außerschulischen Projekts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die Bedeutung außerschulischen Lernens im Sachunterricht und stellt die Relevanz der Erschließung der Umwelt als Leitziel des Unterrichts heraus. Das erste Kapitel befasst sich mit den Zielen und Aufgaben des Sachunterrichts und zeigt auf, wie außerschulisches Lernen in den Unterricht integriert werden kann. Das zweite Kapitel stellt das Projekt „Ein Besuch in der Stadtbibliothek“ vor und erläutert die soziokulturellen und faktischen Informationen zur Projektklasse. Das dritte Kapitel beschreibt den Besuch der Stadtbibliothek und die unterrichtliche Nachbereitung, wobei die Perspektive der Kinder im Vordergrund steht. Die Abschlussreflexion bewertet die Stadtbibliothek als außerschulischen Lernort und diskutiert die Bedeutung des Projekts für die Förderung der Lesemotivation und die Erschließung der Umwelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen außerschulisches Lernen, Sachunterricht, Grundschule, Stadtbibliothek, Lesemotivation, Erschließung der Umwelt, didaktische Umsetzung, Projekt, Kinderperspektive.
- Quote paper
- Berit Schmaul (Author), 2005, Prinzipien außerschulischen Lernens im Sachunterricht am Beispiel des Besuchs der Stadtbibliothek, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113740