Das problematische Verhältnis der Begriffe „Recht“ und „Moral“ hat in der angelsächsischen Rechtsphilosophie reichlich Zündstoff für eine jahrzehntelange und weiter anhaltende Debatte geboten.
Dass die Klärung des Verhältnisses vom Deskriptiven und Normativen in Sachen des Rechts einer den jeweiligen Phänomenen spezifischen Betrachtungsart bedarf, hat sich diese Arbeit zu zeigen, zum Anspruch genommen. Hierbei nimmt sie mit Hart aus dem Lager der Rechtspositivisten sowie dem Naturrechtstheoretiker Lon Fuller Beiträge zwei für die beiden dominierenden Denkschulen paradigmatischen Autoren in den Blick, welche die dem Recht vermeintlich inhärente Normativität in der Rechtsauslegung, dem Richterspruch sowie dem sogenannten moralischen „Minimalinhalt“ des Rechts verhandeln.
Inhaltsverzeichnis
- I. Vorbemerkungen
- II. Die Hart-Fuller-Debatte
- II.1. Der Positivismus ist ein Formalismus?
- II.1.A. Fuller: Was ist Rechtsauslegung?
- II.1.B. Hart: Die schöpferische Rolle des Richters.
- II.2. Die inhärente Moral des Rechts
- II.2.A. Fuller: Ordnung vs. gute Ordnung
- II.2.B. Hart: Für einen weiteren Begriff der Moral
- III. Der Minimalinhalt des Rechts
- III.1. Fünf natürliche Banalitäten
- III.2. Der „weiche“ Rechtspositivismus als Synthese mit dem Naturrecht?
- IV. Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Debatte zwischen Herbert Lionel Adolphus Hart und Lon Luvois Fuller, die sich mit der Verbindung von Recht und Moral in der Rechtsphilosophie auseinandersetzt. Das Ziel ist es, die Kernaussagen der Trennungsthese des Rechtspositivismus, die von Hart vertreten wird, im Vergleich zu Fullers Naturrechtsposition darzustellen.
- Die Trennungsthese des Rechtspositivismus
- Die Rolle des Richters in der Rechtsauslegung
- Die inhärente Moral des Rechts
- Der Minimalinhalt des Rechts
- Die Beziehung zwischen Recht und Moral
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Ausgangssituation der Debatte dar und definiert die zentralen Begriffe des Rechtspositivismus und der Naturrechtslehre. Im zweiten Kapitel wird die Auseinandersetzung zwischen Hart und Fuller im Detail beleuchtet, beginnend mit der Diskussion über die Rolle des Richters in der Rechtsauslegung. Das Kapitel beleuchtet Fullers Kritik an der formalen Auslegung des Rechts und Harts Gegenargumente. Anschließend wird die Frage der inhärenten Moral des Rechts behandelt, wobei Fuller die Notwendigkeit von moralischen Kriterien für ein funktionierendes Rechtssystem betont, während Hart sich auf die Trennung von Recht und Moral fokussiert. Das dritte Kapitel widmet sich Harts Konzept des Minimalinhalts des Rechts, das bestimmte moralische Prinzipien als Grundlage für ein Rechtssystem identifiziert. Abschließend werden in Kapitel IV die wesentlichen Ergebnisse der Debatte zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet zentrale Themen der Rechtsphilosophie, insbesondere die Trennungsthese des Rechtspositivismus, die Rolle des Richters in der Rechtsauslegung, die inhärente Moral des Rechts und den Minimalinhalt des Rechts. Sie befasst sich mit den Konzepten von Hart und Fuller, die in der Debatte um die Beziehung zwischen Recht und Moral eine bedeutende Rolle spielen.
- Arbeit zitieren
- Roman Rogg (Autor:in), 2021, Hart-Fuller-Debatte. Einführung in das Problem von Recht und Moral in der Rechtsphilosophie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1137575