Die Adipositas ist mehr und mehr zu einer Volkskrankheit geworden. Mit ihren vielfältigen Begleiterkrankungen ist sie nicht nur für die Patienten mit einem hohen Mortalitätsrisiko behaftet, sondern stellt auch ein großes gesundheitspolitisches Problem dar (Wetzler, 2003). Eine Studie des U.S. NATIONAL DEPARTMENT OF HEALTH AND HUMAN SERVICES von 2002 zeigte einen alarmierenden Trend, der sich auch in Deutschland nachweisen lässt. Die Zahl der Adipositaspatienten nimmt jährlich zu und Prognosen versprechen keine Besserung. In den USA stieg der Prozentsatz an übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen, mit einem BMI von 25.0 oder mehr, innerhalb von zwölf Jahren von 56 auf 64. Das entspricht einem Zuwachs von 8% im Zeitraum von 1988 bis 2000.
Solche Zahlen geben einen Anhaltspunkt dafür, weshalb „es vor allem amerikanische Arbeitsgruppen [waren], die das Verständnis der komplexen Netzwerke, die Essverhalten und Körpergewicht steuern, revolutioniert haben.“ (Wetzler, 2003, S.1) Durch Forschungen am Tiermodell konnte das Team um Jeffrey M. Friedman, Professor an der Rockefeller Universität in New York, 1994 erstmals eine wesentliche Komponente dieser autonomen Steuerung identifizieren. Sie klonten das so genannte ob-Gen und konnten ein Jahr später nachweisen, dass es für den Faktor kodiert, der Mäuse vor Fettleibigkeit schützt (Halaas et al., 1995). Das kodierte Hormon wurde Leptin genannt (nach gr. leptos: dünn) und sorgte für viel Hoffnung in der Adipositastherapie. Heute, 10 Jahre nach der Entdeckung, ist die Euphorie längst der Ernüchterung gewichen. Doch geht die Forschung weiter und die Hoffnung, mit dem weiteren Verständnis des komplexen Systems der Gewichtssteuerung, ein körpereigenes Mittel gegen die Adipositas zu finden, bleibt bestehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 ADIPOSITAS
- 2.1. Adipositas - Krankheit mit Folgen
- 2.2. Adipositas - Definition und Diagnostik
- 3 DAS FETTGEWEBE ALS ENDOKRINES ORGAN
- 4 LEPTIN
- 4.1. Leptin im Mausmodell
- 4.2. Übersicht über die Funktion und Bildung von Leptin
- 4.3. Leptin zur Therapie?
- 5 EIN WEITERER ANTI-ADIPOSITAS-KANDIDAT
- 6 LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Hormon Leptin und dessen Rolle im Zusammenhang mit Adipositas. Ziel ist es, die Entstehung und Funktion von Leptin im Mausmodell und beim Menschen zu erläutern, sowie die Bedeutung von Leptin für die Adipositastherapie zu diskutieren.
- Adipositas als Volkskrankheit und ihre Folgen
- Das Fettgewebe als endokrines Organ und seine Rolle bei der Leptinproduktion
- Die Funktion von Leptin im Körper und seine Regulierung
- Leptinresistenz und ihre Bedeutung für die Adipositasentwicklung
- Leptin als potenzielles Therapeutikum für Adipositas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Adipositas ein und beleuchtet die steigende Prävalenz dieser Volkskrankheit sowie ihre gesundheitlichen Folgen.
Das Kapitel "Adipositas" definiert den Begriff Adipositas und beschreibt die verschiedenen Formen und Ursachen. Es werden die Folgen von Adipositas für die Gesundheit und die Lebensqualität der Betroffenen aufgezeigt.
Das Kapitel "Das Fettgewebe als endokrines Organ" erklärt die Rolle des Fettgewebes als Hormonproduzent und beschreibt die verschiedenen Hormone, die im Fettgewebe gebildet werden.
Das Kapitel "Leptin" befasst sich mit dem Hormon Leptin, seiner Entdeckung, seiner Funktion und seiner Regulierung. Es werden die Ergebnisse von Studien am Mausmodell und beim Menschen vorgestellt, die die Bedeutung von Leptin für die Regulation des Körpergewichts beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Adipositas, Leptin, Fettgewebe, endokrines Organ, Hormon, Mausmodell, Therapie, Stoffwechsel, Energiebilanz, Gesundheit, Lebensqualität, Folgen, Definition, Diagnostik, Funktion, Bildung, Regulierung, Resistenz, und potenzielles Therapeutikum.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sportwiss. Anja Liebscher (Autor:in), 2004, Hormone und Adipositas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113805