Am 24. April 1926 unterzeichneten der Reichsminister des Auswärtigen, Dr. Gustav Stresemann und der sowjetische Botschafter Nikolai Krestinski, den Berliner Vertrag. Der Rapallo Vertrag schuf die Grundlage für eine neue Etappe in der Entwicklung deutsch-sowjetischer Beziehungen1. Auf dem Rapallo Vertrag basierend wurde die Unterzeichnung des Berliner Vertrages, sowohl von der deutschen Regierung, als auch von der sowjetischen Regierung, als ein Höhepunkt der Rapallo-Politik verbucht2. In der Forschung wird häufig die deutsche Außenpolitik unter dem Aspekt der West- und Ostorientierung betrachtet und der Berliner Vertrag als das notwendige Gegenstück zu den Locarno Verträgen angesehen3. Diese Arbeit soll sich nun mit den Gründen beschäftigen, die zur Unterzeichnung des Berliner Vertrages geführt haben. Aus welchen Motiven heraus strebten Deutschland und die Sowjetunion diesen Freundschaftsvertrag an? War es nur der Wunsch, alles zu tun, was zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens beitragen kann, wie die einleitenden Worte des Vertragstextes behaupten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Motive der beiden Staaten für die Unterzeichnung des Berliner Vertrages
- Die deutschen Motive
- Die sowjetischen Motive
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Gründen für die Unterzeichnung des Berliner Vertrages zwischen Deutschland und der Sowjetunion im Jahr 1926. Sie analysiert die Motive beider Staaten und untersucht, ob der Vertrag tatsächlich nur dem Wunsch nach Frieden diente, wie im Vertragstext behauptet.
- Die deutsche Außenpolitik im Kontext der West- und Ostorientierung
- Die Rolle des Rapallo-Vertrages und die Bedeutung des Berliner Vertrages als dessen Fortsetzung
- Die deutsche und sowjetische Sicht auf den Völkerbund und die Auswirkungen auf die deutsch-sowjetischen Beziehungen
- Die Interessen der deutschen Reichswehr und die Bedeutung der deutsch-sowjetischen Beziehungen für die Wiederherstellung Deutschlands als Großmacht
- Die Revision des Versailler Vertrags und die Rolle der Sowjetunion in der deutschen Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Berliner Vertrag im Kontext der deutsch-sowjetischen Beziehungen vor und erläutert die Forschungsfrage nach den Motiven beider Staaten für die Unterzeichnung des Vertrages. Sie beleuchtet die Bedeutung des Rapallo-Vertrages und die Rolle des Berliner Vertrages als dessen Fortsetzung. Die Einleitung stellt außerdem die Relevanz des Themas und die verfügbare Literatur dar.
Der Abschnitt "Die deutschen Motive" analysiert die deutsche Perspektive auf den Berliner Vertrag. Er beleuchtet die deutsche Außenpolitik im Kontext der West- und Ostorientierung und die Rolle des Völkerbundes. Der Abschnitt untersucht die deutsche Reaktion auf die sowjetische Kritik am deutschen Beitritt zum Völkerbund und die Bedeutung der deutsch-sowjetischen Beziehungen für die deutsche Reichswehr. Außerdem wird die Rolle des Berliner Vertrages im Kontext der Revision des Versailler Vertrags beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Kadir Özdemir (Autor:in), 2001, Aus welchen Gründen unterzeichneten Deutschland und die Sowjetunion den Berliner Vertrag?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113818