Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort
2 Worterklärungen
3 Quellenverzeichnis der Zitate
4 Entwicklung der Beziehung zwischen USA – Iran seit dem 2. Weltkrieg
I. Berührungspunkte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg
II. Sturz von Mossadegh
III. Die Rolle der USA bei der Modernisierung im Iran
IV. Der Weg zur iranischen Revolution
V. Carters Politik beschleunigt die islamische Revolution
VI. Das Geiseldrama
VII. Erster Golfkrieg
VIII. Der Iran-Contra-Skandal
IX. Innere Widersprüche auf Seiten der USA und des Irans
5. Ursachen für die problematische Beziehung der USA und des Irans
I. Der Sturz von Mossadegh
II. Das Geiseldrama
III. Attentat im Libanon
IV. Die islamische Bombe
V. Der Konflikt mit Israel
VI. Vorherrschaft in der Golfregion
6. Der aktuelle Stand der Beziehung zwischen den USA und dem Iran
I. Mahmud Ahmadinedschad leugnet den Holocaust
II. Die Angst vor der „Iranischen Bombe“
III. Irans Atomkurs
IV. Vorbereitungen der USA auf einen Iran-Krieg
7. Empfehlungen für eine bessere Beziehung zwischen den USA und dem Iran
I. Militärische Eskalation vermeiden und notfalls auf sie vorbereitet sein!
II. Zeit gewinnen
III. Bündnisse schmieden
IV. Eine kluge Sanktionspolitik
V. Angebote an den Iran
VI. Reformprozesse durchführen
8. Anhang
I. Nachwort
II. Erklärung
III. Quellen aus dem Internet
1- Vorwort
Bis zu den Terroranschlägen 2001 auf das World Trade Center war für mich die Weltpolitik immer irgendeine „Sache“, die auf mich sowieso keinen Einfluss hat und für die ich mich auch nie interessiert habe.
Seit diesem Zeitpunkt aber habe ich mir wieder und wieder die Frage gestellt:
„Was bewegt Menschen zu solch grausigen Taten?“. War es nur ein Hass auf die westlichen Industrienationen? War es begründet? Man muss doch Gründe haben, um einen Gewaltakt diesen Ausmaßes durchzuführen.
Ich kam schnell zu dem Entschluss, dass die Antwort auf all meine Fragen nicht im Jetzt und Hier gefunden werden können. Die Ursachen liegen immer in der Vergangen- heit und sind einzelne Bausteine, die nach und nach einen Berg voller Probleme nach sich ziehen.
Vor diesem Hintergrund habe ich mich für eine Ausarbeitung in Politik und Wirtschaft entschieden über das Thema „USA – Iran, Entwicklung und Ursachen einer problematischen Beziehung“.
Fast kaum ein Tag verging, an dem die Medien nicht über den Iran und sein strittiges Atomprogramm berichteten. Ich wusste nicht viel über die Regierung in Teheran.
Für mich bestand die Bevölkerung aus fundamentalistischen Islamisten und, um ehrlich zu sein, war mein Eindruck über dieses Land sehr schlecht.
Fragen die ich mir stellte waren: „Was passiert, wenn Iran die Atombombe baut?“ oder
„Was hat die Bevölkerung zu einem Hass gegen den Westen, hier speziell auf die USA, geführt?“ und „Muss ich mir Sorgen vor einem dritten Weltkrieg machen?“
„Das Abendland gegen den Westen?“
In meiner nun folgenden Ausarbeitung möchte ich die Entwicklung der Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran erläutern. Diese Entwicklung soll dem Leser zeigen, ob der Amerikahass in der iranischen Bevölkerung einfach irgendwoher kommt, oder ob es vielleicht, wie eben schon geschrieben, Ursachen gibt, die die Bevölkerung geprägt hat.
Außerdem will ich die Gründe für eine problematische Beziehung konkretisieren und mögliche Lösungsvorschläge preisgeben. Noch dazu wird der Ausarbeitung eine kurze und „knackige“ Information über die aktuelle Lage folgen. In meinem Nachwort werde ich dann meine persönliche Meinung mit einbeziehen und ein Fazit hervorbringen.
2-Worterklärungen
a) Kommunistische Partei (TPI)= Tudeh-Partei des Iran Moskau –orientierte kommunistische Partei.
b) Nationale Front = alle Parteien unter der Führung Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.
c) AIOC = Anglo-Iranian Oil Company; Ölunternehmen, das Ölreserven im Nahen Osten förderte.
d) Satellitenstaat = kleinerer Staat, der von einem größeren Staat dominiert wird.
e) Weiße Revolution = Programme zur Landreform, Verstaatlichung der Wälder, Verkauf staatlicher Fabriken an Privatunternehmer, Gewinnbeteiligungen für Industriearbeiter, eine Erweiterung des Frauenwahlrechts und ein Programm zur Bekämpfung der Analphabetenrate in den ländlichen Provinzen, 1963 beschlossen vom Schah des Iran (Mohammad Reza Pahlavi)
f) Ayatollah Khomeini = schiitischer Geistlicher, politischer und spiritueller Führer der islamischen Revolution im Iran von 1978-1979.
g) SAVAK = Saseman Amhiat va Etelaot Keschwar bekannt, war von 1957 bis 1979 der iranische Nachrichtendienst und radikale Geheimpolizei des Schahs.
h) Mullahs = schiitische Geistliche.
i) Fatwa = ein islamisches Rechtsgutachten.
3-Quellenverzeichnis
[1] Schauplatz Iran,
[2] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[3] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[4] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[5] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[6] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[7] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[8] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[9] Schauplatz Iran
[10] Schauplatz Iran
[11] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[12] Schauplatz Iran
[13] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[14] Schauplatz Iran
[15] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[16] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[17] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[18] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[19] Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004
[20] Die Iranische Bombe
4– Entwicklung der Beziehung zwischen USA – Iran seit dem 2. Weltkrieg
I. Berührungspunkte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg
Vor dem 2.Weltkrieg waren die Beziehungen zwischen Iran und der USA auf ein Minimum begrenzt. Bis auf den Schutz ihrer Missionare und Versuche der US-Ölindustrie, in Iran Fuß zu fassen, was misslang, verfolgten die USA keine Interessen im Iran.
Da während des 2. Weltkrieges Iran von Briten und Russen besetzt war, „bemühte man sich (Iran), die USA als dritte Macht ins Boot zu holen“ [1].Anfang 1944 waren inzwischen rund 30 000 amerikanische Soldaten im Iran stationiert, unter anderem, um eine Versorgungsroute in die Sowjetunion zu beschützen.
Nach dem Krieg verschärfte sich die Spannung zwischen der USA und der Sowjetunion. Grund dafür gab der Bürgerkrieg in Griechenland, Spannungen in Europa und Ereignisse in Aserbeidschan. Die USA intervenierten in den Iran und zwangen die Russen erfolgreich zum Rückzug aus dem Iran (Mai 1946). Dies erfreute die iranische Regierung und sie erhoffte sich diplomatische Unterstützung und finanzielle Hilfe von der US- Regierung.
Geld gab es wenig, aber die Botschaft wurde vergrößert und ein CIA-Stützpunkt geschaffen, um Spionageaktionen gegen die Sowjetunion und die Kommunistische Partei (TPI) durchzuführen. (Quellen: Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004; Schauplatz Iran)
II. Sturz von Mossadegh
Ab 1950 änderten die USA ihre Außenpolitik. Grund dafür waren Kernwaffentests der Sowjets und die Bildung einer kommunistischen Regierung in China. Länder, die an die Sowjetunion grenzten, sollten vermehrt wirtschaftliche Hilfe bekommen und militärisch unterstützt werden, um dem Expansionismus der Russen besser standhalten zu können.
Die Zeit des Kalten Krieges (USA-Ostblock) hatte längst begonnen und die USA fürchteten sowjetischen Einfluss auf Iran und sorgten sich um seine politische Stabilität. Im Mai 1951 wurde überraschend Mohammad Mossadegh zum Premierminister gewählt, der der Organisation „Nationale Front“ (ein Zusammenschluss von Parteien und Einzelpersonen) vorstand.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Kaum war er im Amt, löste er sein Versprechen an den iranischen Wähler ein, er nationalisierte die Ölindustrie, die im Besitz der Briten war (AIOC). Diese steckten sich den größten Teil der Profite in die eigene Tasche, die iranischen Arbeiter bekamen nur einen Hungerlohn.
Auf Grund Mossadeghs Vorhaben traten die USA zum ersten Mal auf die politische Bühne des Irans und putschten den Premierminister mit Hilfe der CIA und der MI6 (Plan >Ajax<). Bemerkenswert daran ist, dass die USA zuerst den Sturz von Mossadegh ablehnten und erst nach einem Wechsel der Administration -nach H. S. Truman wurde D.D. Eisenhower Präsident- kam es zu diesem Putsch. „Der Iran sollte ein Satellitenstaat werden, politisch stabil und wirtschaftlich fähig, ein rasches Modernisierungsprogramm zu stützen, das der Gesellschaft zu Gute kommen und das Image der USA in der Welt verbessern sollte.“[2] Außerdem bot Iran auf Grund seiner geografischen Lage der USA die Möglichkeit zur Durchführung nachrichtendienstlicher Operationen gegen die Sowjetunion.
Geografische Lage von Iran
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: www.miebo.de/img/land/iran-map.jpg
Offiziell wurde der Putsch unter dem Vorwand, dass eine kommunistische Machtübernahme drohe, gerechtfertigt. Mit dem erstmaligen Sturz einer ausländischen Regierung in dieser Region begann sozusagen die politische Vorherrschaft der USA im Mittleren Osten.
Schließlich kam in der Ölfrage eine Einigung zwischen Großbritannien, einem Konsortium amerikanischer Unternehmen und Iran zustande, sodass Iran die Hälfte der Öl-Einnahmen erhielt. (Quellen: Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004; Schauplatz Iran)
III. Die Rolle der USA bei der Modernisierung im Iran
Mit ihrem Putsch brachten die Amerikaner den Schah, der vor Mossadegh nach Rom geflüchtet war, wieder zurück an die Macht. Durch den wachsenden Nationalismus im Mittleren Osten kam es dazu, dass der Schah zu wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen von den USA gedrängt wurde. Die wichtigste war die Landreform, die beinhaltete, dass den Großgrundbesitzern Land weggenommen und im Gegenzug an die armen Bauern verteilt werden sollte, was leider nicht vollständig durchgezogen wurde. Der Schah sah sich von nun an als Alleinherrscher und leitete mit der Landreform die „Weiße Revolution“ ein, gegen die sich diejenigen konservativen Teile der Gesellschaft erhoben, die viel zu verlieren hatten.
„Sie schmähten die Reformvorhaben als einen imperialistischen Anschlag der USA auf die nationale Souveränität des Landes“[3]. Die gemäßigte Opposition war einerseits für die Reformen des Schahs, andererseits gegen seine absolute Herrschaft. Im Juni 1963 kam es durch die Kritik Ayatollah Khomeinis an der Regierung zu Aufständen, die von der Geheim- polizei des Schahs (SAVAK) unbarmherzig unterdrückt wurden. Es starben mehrere Hundert Menschen. „In diesen Tagen des Aufruhrs begann die politische Karriere Khomeinis die –im Schulterschuss mit dem konservativen Landbesitzern- dem Schah verfassungswidrige Herrschaft vorwarf“[4]. (Quellen: Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004; Schauplatz Iran)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
IV. Der Weg zur iranischen Revolution
A. Khomeini warf dem Schah ein unislamisches Verhalten vor und kritisierte ihn stark. Danach wurde er ins türkische Exil verbannt und landete nach mehreren Stationen in Paris. 1970 veröffentlichte er in einem Buch seine Visionen in Bezug auf den Iran, die sich über seine Anhänger im Land verbreiteten.
Die US-Politik förderte im Kampf gegen den Kommunismus eine gemäßigte sozial progressive Form des schiitischen Islam und war damit in den fünfziger Jahren bis in die siebziger Jahre erfolgreich. Die Regierung in Iran initiierte diese „gemäßigte islamistische Erneuerungsbewegung“, um die jungen Iraner vom weltlichen sozialistischen Gedankengut fernzuhalten.
Dadurch, dass die USA die Innenpolitik des Schahs mit Beihilfen zur bildungspolitischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung unterstützten, wuchs eine starke Mittelschicht und eine untere Mittelschicht heran, die allerdings später die Basis für die Revolution 1979 bildete. Durch das starke Ansteigen des Ölpreises in den siebziger Jahren wurde die iranische Regierung zunehmend finanziell unabhängig von Amerika.
Der plötzliche Reichtum verführte den Schah jedoch zu einer verschwenderischen Lebens- weise; er setzte einen großen Teil des Geldes für hoch entwickelte Militärtechnologie aus den Vereinigten Staaten ein, um sein Land zu einer Regionalmacht auszubauen.
Die US-Regierung war mit dieser Entwicklung sehr zufrieden. „Sie entschloss sich dazu, Iran als neuen Polizisten in dieser Region einzusetzen, in der Annahme, das Land bleibe politisch stabil und auf westlicher Linie.“[5] Mehrere militärische Einsätze gegen muslimische Bruderstaaten, die repressiven Methoden der SAVAK, Verschwendungssucht des Schahs bei teilweiser Armut in der Bevölkerung führten zu einem immer stärker werdenden Unmut im Land. Als Mitte der siebziger Jahre selbst ernannte Guerilla-Gruppen Gewalt gegen amerikanische Beamte und Ziele ausübten, schrillten in Washington die Alarmglocken. (Quellen: Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004; Schauplatz Iran)
V. Carters Politik beschleunigt die islamische Revolution
Inzwischen war J. Carter an die Macht gekommen, der eine etwas zurückhaltendere Position einnahm als seine Vorgänger. Trotzdem „hielt er aber an der amerikanischen Überzeugung fest, dass ein sicherer und stabiler Iran von großer Bedeutung für die strategischen Interessen der USA in der Region sei.“[6]
Im Rahmen seiner Menschenrechtspolitik wollte Carter Waffenverkäufe an andere Länder reduzieren, wodurch die bisher unterdrückten Konflikte in Iran immer mehr zu Tage traten. Der Westen berichtete immer offener über die Unterdrückung durch den Schah, seinen brutalen Geheimdienst und Korruption in der Regierung. Das positive Bild vom Schah bröckelte immer mehr. Auch auf Raten der USA eiligstdurchgeführte Reformen kamen zu spät; die US-Regierung machte sich schon Gedanken darüber wie ihre strategischen Interessen gewahrt werden, falls der Schah gestürzt wird. Man war sich in der amerikanischen Regierung lange nicht einig, ob man weiterhin den Schah unterstützen sollte, oder ob man unter den Mullahs nach einem geeigneten Führer suchen sollte. Dabei stieß man auf A. Khomeini, den „moderate Kräfte im Exil als gemäßigt beschrieben und als ernsthafte, rationale Persönlichkeit, die es schaffen könnte bei der Wiederherstellung einer wahrhaft legitimen und liberalen Regierung.“[7]
Im Jahre 1979 war es dann soweit. Der Schah wurde gestürzt und A. Khomeini kehrte als triumphaler Führer aus dem Exil zurück. Zunächst wurde er noch nicht von allen Fraktionen als alleiniger Führer akzeptiert; die liberalen, weltlichen Kräfte waren bereit, die Macht zu übernehmen und akzeptierten ihn als Kopf der revolutionären Bewegung.
„Sie vertrauten darauf, dass er sich –wie er versprochen hatte- in seine Moschee zurück- ziehen werde, sobald seine Mission erfüllt war.“[8] Große Teile der iranischen Bevölkerung erwarteten nun, dass eine provisorische Regierung eine neue Verfassung erarbeiten werde und außerdem freie Parlamentswahlen abgehalten werden sollten. „Doch auf die eine Diktatur folgte die nächste.“[9] Nur wenige erkannten damals, dass die demokratische Entwicklung Irans in Gefahr war. Mehdi Bazargan, der erste Ministerpräsident der islamischen Republik Iran, soll nach seinem ersten Besuch bei A. Khomeini in Paris gesagt haben „Das ist ein Schah mit Turban.“[10]
(Quellen: Aus Politik und Zeitgeschichte B9/2004; Schauplatz Iran)
Ayatollah Khomeini
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Arbeit zitieren
- David Janz (Autor:in), 2007, USA - IRAN Ursachen und Entwicklungen einer problematischen Beziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113833