Die 60minütige, im Herbst 1978 im Auftrag des Südwestfunks entstandene Fernseh-
Reportage Lagerstraße Auschwitz des Autors Ebbo Demant, wurde als zweite
Sendung der Sendereihe Menschen und Straßen am 22.April 1979 in der ARD
ausgestrahlt. Sie thematisiert mit dem Anspruch einer subjektiven, durch die
persönliche Sicht des Autors geprägten Reportage, anhand des Einzelbeispiels einer Straße im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz und den mit ihr verbundenen Schicksalen, die Ausmaße des Holocaus. Dabei wird eine gesellschaftspolitische Tendenz aufgezeigt, dieser Teil der deutschen Geschichte aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis zu verschwinden droht, gar verleugnet wird. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird über die Darstellung von Geschichte anhand visueller Aufbereitung von historischen Dokumenten und Zeugenberichten an diese Taten erinnert und eine Verbindung zur Gegenwart geschaffen, dem Zuschauer die Vergangenheit vergegenwärtigt.
Ziel dieser Hausarbeit ist es dabei, Struktur und filmische Gestaltung der Reportage Lagerstraße Auschwitz zu untersuchen und dabei im Hinblick auf die Darstellung von Zeitzeugen, den Aktualitätsbezug zur Gegenwart, die Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart zu betrachten.
Hierbei kann auf eine umfangreiche Magisterarbeit rekurriert werden, die zur
Sendereihe Menschen und Straßen existiert und in ihrem Rahmen auch die Reportage
Lagerstraße Auschwitz analysiert, sowohl deren subjektive Darstellung mit
filmischen Mitteln, als auch deren Wirkung inhaltlich untersucht, jedoch die
musikalische Tonebene nicht berücksichtigt. Eine weitere Analyse der Reportage
liegt von Judith Keilbach vor, deren Untersuchung sich vor allem auf die
Inszenierung von Zeitzeugen in bundesdeutschen Fernsehdokumentationen richtet.
Weitere Veröffentlichungen, die die Darstellung von Geschichte, insbesondere des
Holocaust, innerhalb von Film und Fernsehen thematisieren, beschäftigen sich
jedoch nicht mit der zu untersuchenden Reportage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Struktur
- Filmische Gestaltung
- Berichtinstanz Autorenkommentar
- Interviews
- Bildebene
- Tonebene
- Szenenanalyse
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Struktur und filmische Gestaltung der Fernsehreportage "Lagerstraße Auschwitz" von Ebbo Demant. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Zeitzeugen, dem Aktualitätsbezug zur Gegenwart und der Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart. Die Arbeit analysiert, wie die Reportage den Holocaust thematisiert und das gesellschaftliche Gedächtnis an diese Ereignisse wachhält.
- Analyse der Struktur der Reportage und ihres Gegenwartsbezugs
- Untersuchung der filmischen Mittel zur Darstellung von Zeitzeugen
- Bewertung der Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart in der Reportage
- Wirkungsanalyse der Reportage auf den Zuschauer
- Kritik am Umgang mit der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Fernsehreportage "Lagerstraße Auschwitz" (1979), thematisiert ihren Anspruch einer subjektiven Reportage und erläutert das Ziel der Hausarbeit: die Untersuchung der Struktur und filmischen Gestaltung der Reportage im Hinblick auf die Darstellung von Zeitzeugen, den Aktualitätsbezug zur Gegenwart und die Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart. Sie erwähnt auch relevante vorherige Arbeiten zu ähnlichen Themen, die jedoch Aspekte wie die musikalische Tonebene nicht berücksichtigen.
Struktur: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur der Reportage als einen Rahmen aus aktuellen Aufnahmen, die den verantwortungslosen Umgang mit der deutschen Geschichte kritisieren, und dem zentralen Teil über die Lagerstraße in Auschwitz. Der Gegenwartsbezug wird durch Inserts hergestellt, die die aktuelle Relevanz des Themas unterstreichen. Die Reportage konzentriert sich auf die menschenunwürdigen Bedingungen im Lager und deren Auswirkungen, weniger auf deren Ursachen. Historische Dokumente und Zeitzeugeninterviews werden verwendet, um die Vergangenheit zu vergegenwärtigen und mit der Gegenwart zu verbinden.
Filmische Gestaltung: Dieser Abschnitt analysiert die filmische Gestaltung, insbesondere den Autorenkommentar, die Interviews und die Bild- und Tonebene. Der Autor Ebbo Demant, dessen persönliche Haltung durch den Off-Kommentar zum Ausdruck kommt, verwendet eine sachliche, aber eindringliche Sprache. Die Interviewtechnik ist zurückhaltend, die Bildsprache eindrücklich und emotional. Der Zuschauer wird durch rhetorische Fragen und direkte Ansprachen aktiv in den Rezeptionsprozess eingebunden.
Schlüsselwörter
Lagerstraße Auschwitz, Ebbo Demant, Fernsehreportage, Holocaust, Zeitzeugen, Gegenwartsbezug, filmische Gestaltung, Geschichtsvermittlung, gesellschaftliches Gedächtnis, Nationalsozialismus.
Häufig gestellte Fragen zu "Lagerstraße Auschwitz" - Fernsehreportageanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Fernsehreportage "Lagerstraße Auschwitz" von Ebbo Demant (1979). Im Fokus stehen die Struktur, die filmische Gestaltung, die Darstellung von Zeitzeugen, der Aktualitätsbezug zur Gegenwart und die Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart. Die Arbeit untersucht, wie die Reportage den Holocaust thematisiert und das gesellschaftliche Gedächtnis an diese Ereignisse wachhält.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Analyse der Struktur und des Gegenwartsbezugs der Reportage, Untersuchung der filmischen Mittel zur Darstellung von Zeitzeugen, Bewertung der Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart, Wirkungsanalyse der Reportage auf den Zuschauer und Kritik am Umgang mit der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg.
Wie ist die Reportage strukturiert?
Die Reportage besteht aus einem Rahmen aktueller Aufnahmen, die den verantwortungslosen Umgang mit der deutschen Geschichte kritisieren, und dem zentralen Teil über die Lagerstraße in Auschwitz. Der Gegenwartsbezug wird durch Inserts hergestellt. Historische Dokumente und Zeitzeugeninterviews verbinden Vergangenheit und Gegenwart. Die Reportage konzentriert sich auf die menschenunwürdigen Bedingungen im Lager und deren Auswirkungen, weniger auf deren Ursachen.
Wie wird die filmische Gestaltung analysiert?
Die Analyse der filmischen Gestaltung umfasst den Autorenkommentar (Ebbo Demants persönliche Haltung), die Interviewtechnik (zurückhaltend), die Bildsprache (eindrücklich und emotional) und die Tonebene. Rhetorische Fragen und direkte Ansprachen binden den Zuschauer aktiv ein.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lagerstraße Auschwitz, Ebbo Demant, Fernsehreportage, Holocaust, Zeitzeugen, Gegenwartsbezug, filmische Gestaltung, Geschichtsvermittlung, gesellschaftliches Gedächtnis, Nationalsozialismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Struktur, ein Kapitel zur filmischen Gestaltung, eine Szenenanalyse (nicht im Detail beschrieben im Preview) und eine Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den Anspruch der Reportage und das Ziel der Hausarbeit. Die Kapitel zur Struktur und filmischen Gestaltung analysieren die jeweiligen Aspekte detailliert.
Welche vorherigen Arbeiten werden berücksichtigt?
Die Einleitung erwähnt relevante vorherige Arbeiten zu ähnlichen Themen, die jedoch Aspekte wie die musikalische Tonebene nicht berücksichtigen.
- Quote paper
- Mireille Murkowski (Author), 2006, Ebbo Demant: Lagerstraße Auschwitz (1979), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113843