Es geht in dieser Arbeit um ein Gedankenexperiment, das Sidney Shoemaker in einem Text namens "Time without change" entwirft, und dass beweisen soll, dass es Zeit ohne (physikalische) Veränderung geben kann. Leider beruht die gesamte Beweiskraft des Experiments auf einem ziemlich wackeligen Induktivschluss, den ich nicht unbedingt anzuerkennen bereit bin. Damit steht und fällt das ganze Gedankenexperiment, und die These, dass es Zeit ohne Veränderung geben kann, ist im Grunde schon wiederlegt.
Jedoch stehen auch Shoemakers weitere Argumente auf ziemlich wackeligen Beinen, da er sich z.B. am Anfang von einem bestimmten Begriff der Veränderung abgrenzen will (nämlich dem, den McTaggart in einem bestimmten Text vertreten hat und der besagt, dass das bloße Verstreichen von Zeit - also die Gegenwart wird Vergangenheit und die Zukunft Gegenwart), am Ende aber doch einen recht schwammigen Veränderungsbegriff annimmt, der im Grunde dem von McTaggert doch entspricht. Ähnliche Unzulänglichkeiten finden sich über den ganzen Text verteilt, so dass mein einhelliges Urteil lautet, dass Shoemaker nicht bewiesen hat, dass es Zeit ohne Veränderung geben kann.
Inhaltsverzeichnis
- VORÜBERLEGUNGEN UND METHODISCHES
- DAS GEDANKENEXPERIMENT
- SCHLUSS
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, ob es Zeitintervalle ohne Veränderungen geben kann. Der Autor, Sidney Shoemaker, argumentiert, dass dies möglich ist und versucht, die Gegenposition, die Zeit sei zwangsläufig an Veränderungen geknüpft, inkonsistent erscheinen zu lassen.
- Die Beziehung zwischen Zeit und Veränderung
- Das Gedankenexperiment von Shoemaker
- Die Rolle von Bewusstsein und Wahrnehmung
- Die Frage nach der Messbarkeit von Zeit
- Die Bedeutung von Zeitintervallen ohne Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel stellt Shoemaker die Frage nach der Beziehung zwischen Zeit und Veränderung und argumentiert, dass es Zeitintervalle ohne Veränderungen geben kann. Er kritisiert die Position, die Zeit sei notwendig an Veränderungen geknüpft, und versucht, diese Position durch ein Gedankenexperiment in Frage zu stellen.
Im zweiten Kapitel beschreibt Shoemaker sein Gedankenexperiment, in dem er sich mögliche Welten vorstellt, in denen andere physikalische Gesetze gelten. In diesen Welten gibt es Phänomene, die er 'Local Freeze' nennt, während derer in einer Region alles zum Stillstand kommt. Die Bewohner der anderen Regionen nehmen diese Stillstände wahr, während die Bewohner der eingefrorenen Region sich ihrer Situation nicht bewusst sind.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Zeit, Veränderung, Gedankenexperiment, Bewusstsein, Wahrnehmung, Messbarkeit, Local Freeze, mögliche Welten, physikalische Gesetze.
- Arbeit zitieren
- Claudia Hoppe (Autor:in), 2004, "Time without change" - kann es Zeit ohne Veränderung geben?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113871