„Kostengünstig produzieren trotz wechselnder Produktvarianten“ (Reiser (2007), S. 1).
Schlagzeilen wie diese erfreuen Anteilseigner, Manager, Kunden und den Staat. Sie lassen auf erhöhte Dividendenauszahlung bei Anteilseignern hoffen, weisen auf mögliche Gehaltssteigerungen der Manager mit gewinnbeteiligten Verträgen hin, bestärken die Idee möglicher Preissenkungen von Produkten den Kunden betreffend und lassen den Staat durch sich vermutlich erhöhende Verkaufszahlen, einer Steigerung der Mehrwertsteuereinnahmen, entgegensehen. Jedoch sind positive Berichte dieser Art nicht täglich zu vernehmen, sondern besitzen eher Seltenheitscharakter. Denn von Unternehmen wird in der heutigen Zeit viel verlangt. Einerseits sollen nach Abzug aller Kosten Überschüsse erzielt werden, um Anteilseigner milde zu stimmen und den Staatshaushalt mit zu finanzieren, andererseits sind staatlich vorgegebene Rahmenbedingungen hinsichtlich entstehender Umweltbelastungen bei der Produktion strengstens einzuhalten. Auch gewinnt der Energieverbrauch durch rasch steigende Preise für Strom, Öl und Gas innerhalb der Produktion rapide an Brisanz (vgl. Vollmuth (2008), S. 1). Dies stellt mögliche Zusatzkosten dar, die von enormer Bedeutung sind, da bei Produktkosten meist fälschlicher Weise nur mit Kosten der Herstellung und des Absatzes geplant wird, was zu enormen Gewinneinbußen führen kann. Auf Grund der stetigen Verschärfungen gesetzlicher Rahmenbedingungen und neuen Anforderungen der relevanten Absatzmärkte, ist es für Unternehmen daher von großer Wichtigkeit, sich auch intensiv mit Recycling und der Entsorgung ihrer Produkte zu beschäftigen. Eine hierbei sehr hilfreiche Methode stellt das Life Cycle Costing dar. Im Folgenden sollen die Entstehung der Methode, ihr Aufbau und ihre Ziele dargestellt, sowie deren Anwendung anhand eines Fallbeispiels ausführlich analysiert und erläutert werden. Dies soll sowohl einen Einblick in Strategische Entscheidungen ermöglichen, als auch die Darstellung eines effizienten Kostenmanagements bieten.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Life Cycle Costing
2.1 Begriffsklärung
2.2 Struktur und Aufbau
2.2.1 Vorlaufphase
2.2.2 Marktphase
2.2.3 Nachlaufphase
2.3 Anwendungsbereiche
2.4 Ziele
3. Fallstudie
3.1 Durchführung einer betriebwirtschaftlichen Prüfung mit Hilfe
des Life Cycle Costing
3.2 Vergleich mit der Methode des „Discounted Cashflow“
4. Kritik
5. Fazit
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Perspektiven der Kostenrechnung
Abbildung 2: Der Eisbergeffekt
Abbildung 3: Übersicht der Phasen des Life Cycle Costing
Abbildung 4: Produktlebenszyklus
Abbildung 5: Trade-Off zwischen Anschaffungs-/Folgekosten
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Ermittelte Daten aus Realisationssitzungen
Tabelle 2: Bewertung der Garantieprodukte nach dem FIFO-Verfahren
1. Einleitung
„Kostengünstig produzieren trotz wechselnder Produktvarianten“ (Reiser (2007), S. 1).
Schlagzeilen wie diese erfreuen Anteilseigner, Manager, Kunden und den Staat. Sie lassen auf erhöhte Dividendenauszahlung bei Anteilseignern hoffen, weisen auf mögliche Gehaltssteigerungen der Manager mit gewinnbeteiligten Verträgen hin, bestärken die Idee möglicher Preissenkungen von Produkten den Kunden betreffend und lassen den Staat durch sich vermutlich erhöhende Verkaufszahlen, einer Steigerung der Mehrwertsteuereinnahmen, entgegensehen. Jedoch sind positive Berichte dieser Art nicht täglich zu vernehmen, sondern besitzen eher Seltenheitscharakter. Denn von Unternehmen wird in der heutigen Zeit viel verlangt. Einerseits sollen nach Abzug aller Kosten Überschüsse erzielt werden, um Anteilseigner milde zu stimmen und den Staatshaushalt mit zu finanzieren, andererseits sind staatlich vorgegebene Rahmenbedingungen hinsichtlich entstehender Umweltbelastungen bei der Produktion strengstens einzuhalten. Auch gewinnt der Energieverbrauch durch rasch steigende Preise für Strom, Öl und Gas innerhalb der Produktion rapide an Brisanz (vgl. Vollmuth (2008), S. 1). Dies stellt mögliche Zusatzkosten dar, die von enormer Bedeutung sind, da bei Produktkosten meist fälschlicher Weise nur mit Kosten der Herstellung und des Absatzes geplant wird, was zu enormen Gewinneinbußen führen kann. Auf Grund der stetigen Verschärfungen gesetzlicher Rahmenbedingungen und neuen Anforderungen der relevanten Absatzmärkte, ist es für Unternehmen daher von großer Wichtigkeit, sich auch intensiv mit Recycling und der Entsorgung ihrer Produkte zu beschäftigen. Eine hierbei sehr hilfreiche Methode stellt das Life Cycle Costing dar. Im Folgenden sollen die Entstehung der Methode, ihr Aufbau und ihre Ziele dargestellt, sowie deren Anwendung anhand eines Fallbeispiels analysiert und erläutert werden. Dies soll sowohl einen Einblick in Strategische Entscheidungen ermöglichen, als auch die Darstellung eines effizienten Kostenmanagements bieten.
2. Life Cycle Costing
2.1 Begriffsklärung
Die Begriff Life Cycle Costing (LCC) tritt bereits in den frühen 60er Jahren erstmals in Erscheinung, als im Zuge der Nachkriegszeit erste Kostenrechnungskonzepte des United States Department of Defense entstehen. Sie sollen helfen, Wirtschaftlichkeitsbeurteilungen industrieller Großprojekte zu ermöglichen und als Entscheidungshilfen bezüglich der Beschaffung von Waffensystemen im militärischen Bereich und in der Luft- und Raumfahrt dienen (vgl. Riezler (1996), S. 99).
Heutzutage ermöglicht die Methode hauptsächlich Wirtschaftlichkeitsanalysen von Produkten und leistet Hilfestellung bei Auswahlentscheidungen von großen Investitionsgütern (vgl. Coenenberg (1997), S. 484). Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Registrierung aller Kosten jeglicher Beschaffungsentscheidungen, sowie den Gesamtkosten eines Produktes, die von der Entwicklung bis hin zur Entsorgung entstehen. Das Konzept des LCC beruht auf der Prämisse, dass jedes Produkt nur eine begrenzte Lebensdauer besitzt und während dieser Zeit unterschiedliche Phasen wie die Initiierung, Planung, Realisierung, Nutzung und Entsorgung durchlaufen werden, in denen Kosten entstehen, die dem entsprechenden Produkt zugerechnet werden müssen. Riezler bietet eine recht modern gehaltene Definition des Begriffs, indem er die Lebenszykluskostenrechnung, wie das Life Cycle Costing im deutschen Schrifttum recht häufig bezeichnet wird, als ein
umfassendes, periodenübergreifendes Planungs- und Überwachungs- Instrumentarium beschreibt, das die mit einem strategischen Projekt über dessen gesamte Laufzeit (Projektlebenszyklus) verbundenen wirtschaftlichen Wirkungen berechenbar macht (vgl. Riezler (1996), S. 8).
Riezler gibt damit die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Auslegungen dieser recht offen gehaltenen Definition, gemäß des individuellen Gebrauchs, zu zulassen. Dies ist darauf zurück zu führen, dass beim LCC die Grundidee, eine systematisierte Erfassung aller anfallenden Kosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg, zwar überall gleichgehalten wird, deren genaue Umsetzung jedoch von Unternehmen zu Unternehmen recht stark variiert. Ein einheitliches Modell besteht bisher noch nicht. Auch wenn das Konzept des LCC als Innovation gilt, stellt es genau genommen eigentlich „keine neue Rechenmethode, sondern eine bestimmte Betrachtungs-perspektive und systematische Vorgehensweise“ (Blanchard (1978), S. 12; Back-Hock (1988), S. 8) dar, die sich verschiedener, bereits bestehender Methoden der Kostenrechnung bedient, die in erster Linie aus der Investitionsrechnung stammen. Grundlegende Elemente des LCC sind daher zunächst entstehende, umfassende Kosten eines Projekts oder Produkts. Um zu klären, was unter dem Begriff „Kosten“ im Folgenden verstanden wird, soll eine Definition des traditionellen Kostenbegriffs behilflich sein, der von Kosten als leistungsbezogenen, bewerteten Einsätzen von Gütern in einem gegebenen Betrachtungszeitraum, der periodenbezogen ist, ausgeht (vgl. Stefani (2008), Teil 1.1, S. 11). Gerade bei der Anwendung des LCC ist es wichtig, die Merkmale von Kosten genau definiert zu wissen, um eine fehlerlose Durchführung der Methode zu gewährleisten. Demnach werden Aufwendungen nur dann berücksichtigt, wenn sie der Leistungserstellung direkt zugewiesen werden können, also leistungsbezogen sind. Die Bewertung der Einsätze von Gütern spielt bei der Beurteilung von Handlungsalternativen eine wichtige Rolle, indem Gütereinsatzmenge mal Güterpreis den Vorteil einer Handlungsalternative repräsentieren können, wenn deren Summe (Kosten) geringer ausfällt, als bei anderen Alternativen. Zuletzt ist noch der Periodenbezug zu beachten. Da Kostenrechnungen traditionell eher kurzfristig orientiert sind, werden nur Kosten innerhalb der entsprechenden Abrechnungsperiode betrachtet. Dies kann jedoch auch über mehrere Perioden hinweg stattfinden, sozusagen periodenübergreifend, wie es beim LCC der Fall ist (vgl. Stefani (2008), Teil 1.2, S. 4-8) (s.Abb.1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Perspektiven der Kostenrechnung (Quelle: Joos-Sachse (2001), S. 227).
Während die USA in diesem Bereich als Vorreiter effizienten Kostenmanagements
bezeichnet werden können, erfolgt die Etablierung des LCC innerhalb des europäischen Sektors erst Mitte der 80er Jahre, erfreut sich allerdings heute in Industrie und Wirtschaft zunehmender Beliebtheit.
2.2 Struktur und Aufbau
Das Life Cycle Costing als Instrument des strategischen Kostenmanagements ermöglicht eine umfassende Lebenslauf-Erfolgsrechnung, die sowohl Kosten als auch Erlöse eines Produkts oder Projekts von der „Wiege bis ins Grab“ (Ewert; Wagenhofer (2007), S. 291) berücksichtigt und zu optimieren versucht. An Investitionen wird die Forderung gestellt, dass sowohl Anschaffungskosten, als auch periodisch wiederkehrende Folgekosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg miteinbezogen werden müssen (s.Abb.2), um nicht durch falsche, zu gering angesetzte Kalkulationen geschmälerte Gewinne oder sogar Verluste einzufahren, wie es schon bei manchen Unternehmen, beispielsweise Ford, in ähnlicher Weise vorgefallen ist (vgl. Zander; Walukas (2004), S. 14). Die Anfangskosten bilden nämlich oft nur den geringeren Teil der Kosten, sozusagen die Spitze des Eisbergs, obwohl mögliche Folgekosten vom Umfang her wesentlich relevanter sein können (s.Abb.2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Der Eisbergeffekt (Quelle: IFF (2008), S. 1).
Das LCC unterscheidet aber nicht nur zwischen Anfangs- und Folgekosten, sondern geht noch etwas differenzierter vor, indem dem Lebenszyklus eines Produkts/Projekts drei Phasen zugeschrieben werden. Vorlaufphase, Marktphase und Nachlaufphase umfassen gemäß dem LCC alle relevanten Kosten, die ein Produkt oder ein Projekt betreffen können (s.Abb.3). Die Phasenabgrenzung erfolgt dabei nach sachlichen und nicht nach zeitlichen Kriterien. Eine Überlappung ist allerdings möglich.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Übersicht der Phasen des Life Cycle Costing (Quelle: Riezler (1996), S. 9).
2.2.1 Vorlaufphase
Die Vorlaufphase befasst sich sowohl mit dem Entstehungsprozess von Produktideen, als auch mit Produktions- und Absatzvorbereitungen. Das Finden einer erfolgsversprechenden Produktidee erfolgt dabei unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren. Wichtig ist es, schon bei der Ideenfindung an eine Recycling gerechte Produktzusammensetzung zu denken, um den Anforderungen an die Umweltverträglichkeit des Produkts, sowie dessen Produktionsverfahren gerecht zu werden. Die Umweltbelastungen durch Gebrauch oder Verbrauch des Produkts werden dadurch niedrig gehalten oder sogar ganz vermieden. Dies führt unter zusätzlicher Beachtung der Konstruktion reparaturfreundlicher Produkte angemessener Qualität dazu, dass die Nachlaufphase, in der Garantie- und Entsorgungs-/Recyclingkosten auftreten, nicht unnötig belastet wird. Des Weiteren sind Zeit- und Kostenaspekte genauestens zu durchdenken und zu planen. Denn während 1970 die Lebenszeit von Produkten noch bei etwa 12 Jahren liegt, nimmt diese durch zunehmende Innovationsgeschwindigkeit stetig ab, sodass heute Produktlebenszeiten von zwei bis fünf Jahren keine Seltenheit mehr sind (vgl. Ewert; Wagenhofer (2007), S. 291). Hier ist auch der Grund für das bestehende Dilemma zwischen Zeit- und Kostenaspekt zu finden: Um mit einem Produkt Erfolg zu haben, muss man in der Lage sein, neue Technologien schnell in marktfähige Produkte umzusetzen (vgl. Möller (2002), S. 432).
[...]
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.