Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie das Selbstbild des Menschen in heutiger Zeit durch technische Optimierung beschrieben werden kann. Wir leben in einer Welt, die durch ihren technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt geprägt ist. Technologien und technische Objekte sind in unserem Alltag kaum noch wegzudenken: Wir verreisen mit Flugzeugen, Autos und Zügen; wir führen einen Großteil unserer persönlichen Interaktionen über Smartphones und Laptops; und auch andere Technologien, Werkzeuge und Maschinen begleiten seit langer Zeit unsere Handlungen, unterstützen unser Denken und nehmen Einfluss auf unsere (Selbst-)Wahrnehmung.
Diese sozialen Prozesse sind bereits selbstverständlich und automatisiert und werden durch die zunehmende Technisierung in Zukunft verstärkt werden. Technik ist jetzt bereits ein integraler Bestandteil der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebenswelt von Menschen geworden. Sie ist zudem substanziell für die Weiterentwicklung, Gestaltung als auch Neuentstehung gesellschaftlicher Formen. In den letzten Jahrzehnten hat eine enorme Entwicklung stattgefunden, vor allem in den Bereichen der Nano- und Biotechnologie, der Informations- und Kommunikationstechniken, der Neurowissenschaften sowie der KI(Künstliche Intelligenz)-Forschung - den sogenannten Converging Technologies. Ein Themenbereich dieses noch sehr jungen Forschungsfeldes ist Human Enhancement.
Einige Vertreter des Human Enhancement sind inspiriert von Bruno Latours anthropologischer und objektorientierter Wissenschaft: Sie stimmen überein, dass die menschliche Natur mit der Technologie verwoben ist, und daher Natur und Kultur, Mensch und Technik nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Technologien spielen auch zunehmend in der Selbstbeschreibung von Individuen und Gesellschaften eine Rolle und werden einen immer wichtigeren Aspekt zukünftiger Lebensentwürfe bilden.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Theoretischer Kontext: Begriffserklärung und aktueller Forschungsstand
1.1 Human Enhancement: Definition, Techniken und Positionen
1.2 Zur Anthropologie und Technikphilosophie Bruno Latours
2 Der neue, perfekte Mensch - Mensch 2.0
2.1 Immer höher, immer weiter: Die Optimierungsgesellschaft
2.2 Das Streben nach Perfektion und Vollkommenheit: Auf der Suche nach der Wahrheit
Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Wir leben in einer Welt, die durch ihren technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt geprägt ist. Technologien und technische Objekte sind in unserem Alltag kaum noch wegzudenken: Wir verreisen mit Flugzeugen, Autos und Zügen; wir führen einen Großteil unserer persönlichen Interaktionen über Smartphones und Laptops; und auch andere Technologien, Werkzeuge und Maschinen begleiten seit langer Zeit unsere Handlungen, unterstützen unser Denken und nehmen Einfluss auf unsere (Selbst-)Wahrnehmung.1 Diese sozialen Prozesse sind bereits selbstverständlich und automatisiert und werden durch die zunehmende Technisierung in Zukunft verstärkt werden. Technik ist jetzt bereits ein integraler Bestandteil der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebenwelt von Menschen geworden. Sie ist zudem substanziell für die Weiterentwicklung, Gestaltung als auch Neuentstehung gesellschaftlicher Formen.2
In den letzten Jahrzehnten hat eine enorme Entwicklung stattgefunden, vor allem in den Bereichen der Nano- und Biotechnologie, der Informations- und Kommunikationstechniken, der Neurowissenschaften sowie der KI(Künstliche Intelligenz)-Forschung - den sogenannten Converging Technologies.3
Ein Themenbereich dieses noch sehr jungen Forschungsfeldes ist Human Enhancement.4 Unter Human Enhancement versteht man die Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten sowie der individuellen Fähigkeiten. Diese „Verbesserung“ des Menschen, seines Körpers sowie auch seines Verstandes, wird durch künstliche beziehungsweise technische Eingriffe erzielt. Dazu zählen beispielsweise psychoaktive Medikation, Gentechnik, plastische Chirugie, Prothethik und seit neuester Zeit die Cyborgisierung.5 Der bioethische Diskurs zu diesen Enhancements wird sehr kontrovers geführt und handelt von kritischen Fragen nach Risiken und Konsequenzen für unser menschliches Dasein. Es sind zumeist weitreichende Technikvisionen, die grundlegende Veränderungen von Gesellschaft, Kultur und „menschlicher Natur“ prophezeien - und letztlich an den Fundamenten unseres Selbstverständnisses rühren: Was bedeutet Menschsein? Was ist Gesellschaft? Und wie möchten wir in Zukunft miteinander leben? Diese Fragen werden je nach wissenschaftlicher Disziplin und politischer Position unterschiedlich beantwortet. Einige Vertreter des Human Enhancement sind inspiriert von Bruno Latours anthropologischer und ob jektorientierter Wissenschaft: Sie stimmen überein, dass die menschliche Natur mit der Technologie verwoben ist, und daher Natur und Kultur, Mensch und Technik nicht getrennt voneinader betrachtet werden können.6
In den meisten Sozial- und Gesellschaftstheorien wird eine dualistische Auffassung von Mensch und Technik vertreten, welche Latour und Anhänger der Akteur-Netzwerk-Theorie (kurz: ANT) für die Sozialwissenschaften und Wissenschaftsforschung versuchen zu über- winden.7 Sie berücksichtigen Objekte innerhalb von Handlungen sowie deren Einfluss auf menschliche Handlungen, und ihre Anhänger sind der Überzeugung, dass die historische und politische Kontinuität eines Handlungsverlaufs in der Regel immer aus MenschObjekt-Beziehungen besteht.
Ein Diskurs zur Technik stellt immer einen Diskurs zum Menschen dar. Aufgrund der zunehmenden Verwissenschaftlichung und Technisierung - und vor allem auch technischen Einverleibung in unsere Körper - erscheint es daher notwendig, im wissenschaftlichen Kontext die dualistische Auffassung abzulegen und ein verändertes (Selbst-)verständnis von Mensch und Technik zu entwickeln. Denn Technologien spielen auch zunehmend in der Selbstbeschreibung von Individuen und Gesellschaften eine Rolle und werden einen immer wichtigeren Aspekt zukünftiger Lebensentwürfe bilden. Anhand dieser Thesen möchte ich mich in der vorliegenden Arbeit mit der Frage auseinandersetzen, wie das Selbstbild des Menschen in heutiger Zeit durch technische Optimierung beschrieben werden kann.
Hierfür möchte ich mich im ersten Teil meiner Arbeit mit den theoretischen Begrifflich- keiten sowie dem gegenwärtigen Forschungsstand zur Thematik befassen. In Kapitel 1.1 werde ich zunächst den Begriff des Human Enhancement definieren. Ich stelle zunächst die theoretische Einteilung von Enhancements als auch ihre technischen Einsatzmöglichkeiten vor. Daran anknüpfend werde ich mich konkret mit der Theorie zu Cyborgs auseinandersetzen. Anschließend werde ich transhumanistsiche Grundgedanken zu Human Enhancement besprechen. Der Transhumanismus vertritt m.E. eine radikale Position zur Idealvorstellung von Mensch und Gesellschaft, weshalb er in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung und im Hinblick auf die zentrale Fragestellung dieser Arbeit bedeutsam erscheint.
Im Kapitel 1.2 möchte ich wesentliche Aspekte der Akteur-Netzwerk-Theorie vorstellen. Wie eingangs erwähnt, sind einige Vertreter des Human Enhancement inspiriert von Latours objektorientierter Wissenschaft. So möchte ich Bruno Latours anthropologische und technikphilosophische Auffassung von Mensch und Technik in Bezug auf die ANT besprechen.
In Kapitel 2 möchte ich meine zentrale Fragestellung diskutieren und gesellschaftliche sowie individuelle Aspekte erläutern, die bei der Formung des Selbstbildes durch Technologien verstärkt eine Rolle spielen. So behandle ich in Kapitel 2.1 die zum Teil individuellen als auch kollektiven Folgen des kapitalistischen Systems als Ursache für den zuhemenden Steigerungsdrang der Menschen in unserer Gesellschaft. In Kapitel 2.2 werde ich am Beispiel einer Science-Fiction-Geschichte das menschliche Streben nach Vollkommenheit und Sinn im Leben philosophisch analysieren.
Am Ende meiner Arbeit werde ich anhand wesentlicher Ergebnisse der Arbeit versuchen, meine Fragestellung zu beantworten.
1 Theoretischer Kontext: Begriffserklärung und aktueller Forschungsstand
1.1 Human Enhancement: Definition, Techniken und Positionen
Unter dem Begriff Human Enhancement wird „eine Steigerung menschlichen Leistungsvermögens oder eine Verbesserung des Menschen über ein wie immer definiertes Normalmaß hinaus, bis hin zu einer Überschreitung von seit jeher bestehenden Grenzen des menschlichen Körpers, einschließlich der bekannten Grenzen seiner intellektuellen Fähigkeiten“ verstanden.8 Diese Enhancements bestimmter menschlicher Fähigkeiten, sei es körperlicher oder kognitiver Art, werden durch den Einsatz von naturwissenschaftlich-technischen und medizinischen Mitteln erzielt.9
In der Regel wird Human Enhancement von therapeutischen Maßnahmen abgegrenzt, allerdings ist eine solche Unterscheidung in vielen Fällen problematisch, da unklar ist, was als krank beziehungsweise gesund gilt.10 Die Grenzen zwischen Therapie - zur Herstellung oder Wiederherstellung der Gesundheit - und Enhancement - zur überdurchschnittlichen und übermenschlichen Leistungssteigerung - sind oft fließend.11
Was die unterschiedlichen Arten der Enhancements betrifft, so kann grundsätzlich zwischen körperlichen, mentalen und psychischen Verbesserungen unterschieden werden, wobei erstere Optimierungen des Körpers und letztere Optimierungen des Geistes und des Verhaltens beinhalten.12 13 14 Des Weiteren werden drei Haupttechnologien zur Verbesserung des Menschen klassifiziert: Prothesen, pharmakologische Behandlungen und Gentechnik.1314 Im Allgemeinen kann unter prothetischen Verbesserungen der Einsatz künstlicher (Körper- )Teile verstanden werden, die menschliche Organe ersetzen oder ihre Funktion verbes- sern.15 Diese körperinvasiven Technologien, wie etwa Beinprothesen, Cochlea-Implantate, Herz- und Hirnschrittmacher sowie RFID-Chips werden auch unter der Sammelbezeichnung des Cyborg verwendet.16
Unter Cyborgs versteht man "kybernetische Organismen, Hybride aus Maschine und Organismus“ und ein System, das Natürliches und Künstliches vereint, so dass die Grenzen zwischen Leib und Technik verschwimmen.17 Mensch und Technik verschmelzen miteinander und bilden eine Art Symbiose aus - es entsteht ein „Zwitterwesen“ oder auch eine „Figur des Dritten“.18 Der Begriff bezeichnet die zunehmenden Technik-Körper-Grenzverschiebungen, die jedoch „im Rahmen des Menschenmöglichen“ bleiben.19
In der wissenschaftlichen Betrachtung von Selbstverortungen von Menschen, die sich als Cyborg verstehen, wird ein Reglermodell verwendet, welches die Verdatung und Technisierung des Körpers darstellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Illustration nach Dierk Spreen
Der Schieberegler auf der Skala zwischen „lowtech“ und „hightech“ illustriert den jeweligen Fortschritt der Technisierung des Körpers.20 Betrachtet man aber gegenwärtige Identitätskonstruktionen von Cyborgs, fällt es teilweise schwer, diese klar einer Kategorie zuzuordnen, da es sich häufig um Mischformen handeln kann. Einerseits können Eingriffe in den Körper eine Steigerung des Normkörpers zum Ziel haben, wie bei dem Einsetzen eines Magnetimplantats oder RFID-Chips. Sie können aber auch, wie eingangs erwähnt, therapeutisch motiviert sein, sprich, auf eine Linderung oder Beseitigung eines körperlichen Mangels abzielen, wie bei dem Einsatz von Cochlea-Implantaten. Die jeweilige Zuordnung von außen kann im Vergleich zur Selbstverortung von Cyborgs eine Diskrepanz aufweisen, da sich der Maßstab oftmals nach konstruierten Normvorstellungen richtet. So können sich Menschen, die ein Cochlea-Implantat tragen, und dies von der Mehrheitsgesellschaft als beeinträchtigender Mangel etikettiert wird, in ihrem Selbstverständnis angegeriffen und diskriminiert fühlen.21
Bei der Frage nach Körper-Grenz-Verschiebungen und damit verbundenen Identitätskonstrukten, ist auch die Betrachtung von Helmuth Plessners Verständnis von Körper-Haben und Leib-Sein bedeutsam: Der Körper gleiche einem Instrument, über das man verfüge, das man habe, mittels dem man in die Welt hinausgreife - während der Leib das ist, was man sei, über den man ergriffen werde oder erfahre, der einen in der Welt festlege.22 Bei Cyborgs werde die Technik also Teil des Leibes und wandere damit „vom Register des Habens und der Verfügbarkeit in das Register des Seins und der Unverfügbarkeit“.23
[...]
1 Diese begriffliche Unterscheidung von verschiedenen Techniken wird hier vorgenommen, um anzudeuten, dass bei technsichen Artefakten nach ihrer Aktivität und Interaktivität unterschieden wird. Innerhalb der Techniksoziologie haben Rammert und Schulz-Schaeffer (2003) ein graduelles Handlungskonzept entwickelt, um das (zunhemnde) Aktivitätsniveau von Techniken stufenweise zu betrachten. Siehe mehr dazu: Rammert, Werner (2003): Technik in Aktion: Verteiltes Handeln in sozio-technischen Konstellationen, in: Technical University Technology Studies - Working Papers, 2 (2003), S. 7ff.
2 Historisch betrachtet waren Enabling Technologies, wie das Feuermachen, der Buchdruck oder das Antibiotikum, bedeutende Entdeckungen für menschliche Zivilisationen. Sie haben weitere technische, medizinsiche und gesellschaftliche Fortschritte ermöglicht und damit die Lebensqualität der Menschen enorm gesteigert. Heutzutage ist beispielsweise die durchschnittliche Lebenserwartung, unter anderem durch medizinische Erfolge, wie der Behandlung von bestimmten Infektions- und Herzkrankheiten, deutlich höher als vor rund fünfzig Jahren. Vgl. Rammert, Werner (2015): Technik - Handeln - Wissen. Zu einer pragmatischen Technik- und Sozialtheorie. Wiesbaden: Springer VS. S. 21.
3 Das Konzept der CT wurde im Jahr 2001 in den USA auf einer Konferenz zu den „gesellschaftlichen, rechtlichen und ethischen Aspekten der Nanotechnologie“ vorgestellt, und „unter maßgeblicher Beteiligung der National Science Foundation sowie des Handelsministeriums, z.B. von Teilen der Militärforschung“, unetrstützt (vgl. Coenen, Christopher: Konvergierende Technologien und Wissenschaften. Der Stand der Debatte und politischen Aktivitäten zu »Converging Technologies«, in: Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, Hintergrundpapier Nr. 16 (März 2008), S. 3.) Das politische Ziel dieser interdisziplinär zusammenarbeitenden Technologien ist es, die individuelle und gesellschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern und die (amerikanische) Wirtschaft zu stärken. Im Jahr 2003 etablierte die Europäische Kommission ein ähnliches Konzept, die Key Enabling Technologies (deutsch: Schlüsseltechnologien). Sie umfassen unter anderem Mikro- und Nanoelektronik, Nanotechnologie sowie industrielle Biotechnologie und bilden die Grundlage für technische Innovationen in den Bereichen der Automobil-, Pharma- und Lebensmittelindustrie, sowie in der Energiebranche, im Bauwesen und im Telekommunikationssektor. Siehe unter: https://ec.europa.eu/growth/industry/policy/key-enabling-technologies/description_en. Letzter Zugriff am: 17.07.2019.
4 Die „Verbesserung“ des Menschen ist natürlich kein neues Thema, doch in Zusammenhang mit den Converging Technologies gibt es neue Forschungsimpulse zur „Weiterentwicklung“ sowie technsichen „Aufrüstung“ des Menschen. Ich werde diesen Aspekt in Kapitel 1.1 näher beleuchten.
5 Sozialwissenschaftlich wurde der Begriff des Cyborg vor allem durch Donna Haraway geprägt. In ihrem feministisch-sozialistischen Manifest aus dem Jahr 1985 verwendete sie den Cyborg als Metapher für ein Subjekt, das althergebrachte Geschlechterzuschreibungen überwunden hat (vgl. Coenen, Christopher & Kehl, Christoph (2016): Technologien und Visionen derMensch-Maschine-Entgrenzung, TABArbeitsbericht Nr. 167), Berlin. S. 36). Eine genauere Definition und Auseinadersetzung folgt in Kapitel 1.1.
6 Vgl. Coeckelbergh, Mark (2013): Human being @ Risk: Enhancement, Technology, and the Evaluation of Vulnerability. In: Transformations. Philosophy of Engineering and Technology, 12. Dordrecht: Springer.
7 Die ANT wird häufig mit dem Namen Bruno Latours identifiziert, obwohl Madeleine Akrich, Michel Callon und John Law zum engeren Kreis der Autoren und Autorinnen gehören.
8 Coenen, Christopher (2013): Human Enhancement und die Zukunft des menschlichen Körpers. In: Popp, Reinhold u.a. (Hrsg.): Zukunft. Lebensqualität. Lebenslang. Berlin: Lit-Verlag. S. 81.
9 Vgl. ebd.
10 Beispielsweise werden Cochlea-Implantate im therapeutischen Sinne eingesetzt, doch Mitglieder der Gehörlosencommunity setzen sich dafür ein, dass ihre Gehörlosigkeit nicht als Mangel bewertet wird (vgl. Damberger, Thomas (2015): Cyborgs sind auch nur Menschen. Frankfurt am Main: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung. S.4).
11 Ein Teil der aktuellen Debatte über Human Enhancement beschäftigt sich daher mit der Frage, ob die traditionellen Ziele der Medizin losgelöst von therapeutischen und gesundheitlichen Maßnahmen erweitert werden sollten (vgl. Brey, P. (2008): Human Enhancement and Personal Identity. In: Berg, Olsen u.a.: New Waves in Philosophy of Technology. New Waves in Philosophy Series. New York: Palgrave Macmillan. S. 169-185).
12 Brey spricht hierbei konkret von „bodily enhancements“, die er weiter in physische und kosmetische Verbesserungen unterteilt, und „mental enhancements“ in kognitive, affektive und persönliche Verbesserungen (vgl. Brey 2008: 171).
13 Brey bezeichnet diese Techniken als „prosthetic, chemical and genetic enhancements“. Es gibt auch Verbesserungen, die in keine dieser drei Kategorien passen, allerdings handelt es sich dabei oftmals um marginale Fälle (vgl. ebd.: 172).
14 In meinen weiteren Ausführungen werde ich mich allein den prothetischen Verbesserungen, zu denen auch Cyborgs zählen, widmen. Gentechnik und pharmakologische Behandlungen können in der Betrachtung von Mensch-Technik-Verhältnissen zwar ebenfalls wichtige und interessante Untersuchungsergebnisse erzielen, würden allerdings in dieser Arbeit den Analyserahmen ausreizen.
15 Vgl. ebd.
16 RFID - zu englisch: radio-frequency identification ist ein Sender-Empfänger System, welches mittels Radiowellen den jeweiligen Träger lokalisiert und identifiziert. Der RFID-Chip wird in vesrchiedenen Bereichen eingesetzt, beispielsweise auf Banknoten, Personalausweisen oder auch Hundehalsbändern (Siehe unter: https://de.wikipedia.org/wiki/RFID. Letzter Zugriff am: 17.07.2019).
17 Haraway, Donna (1995): Ein Manifest für Cyborgs. Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften. In: Hammer, Carmen u.a. (Hrsg.): Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt am Main/ New York: Campus Verlag. S. 33; Spreen, Dierk (2010): Der Cyborg. Diskurse zwischen Körper und Technik. In: Eßlinger, Eva (Hrsg.): Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma. Berlin: Suhrkamp. S. 166.
18 Spreen 2010: ebd.
19 Ebd.
20 Vgl. Spreen 2010: 170.
21 Vgl. Harrasser, Karin & Roeßiger, Susanne (2016): Parahuman.Neue Perspektiven auf das Leben mit Technik. Köln: Böhlau. S. 14
22 Vgl. Spreen 2010: 169.
23 Ebd.
- Quote paper
- Iris Zeytindali (Author), 2019, Der Mensch 2.0. Zum Selbstbild des Menschen durch technische Optimierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1140750
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